Bergen gilt als die europäische Stadt mit den meisten Regentagen. Zumindest 2007 war aber fast jedes Mal, als die AIDAvita dort festmachte, strahlender Sonnenschein. Aber auch bei kleineren Schauern macht diese klassische Sight-Seeing-Tour durch Norwegens heimliche Hauptstadt echt Spaß. Sie ist ein gelungener Mix zwischen den Hauptsehenswürdigkeiten und Ecken, wo man wohl wirklich nur mit dem Rad hinkommt. Je nach Guide ist die Runde durchaus etwas verschieden, die wichtigsten Anlaufstationen werden aber bei allen die gleichen sein.
Gleich am Hafen geht es durch die Festung Bergenhus mit den Haakonshallen und dem Rosenkranzturm. Dann ist man auch schon am alten Hafen und den berühmten Bryggen. Vorbei am Fischmarkt und dem Geschäftszentrum fährt man dann hinaus auf die Halbinsel mit dem Aquarium und einem tollen Blick auf den Fährhafen der Hurtigrouten. Weiter geht es durch ein niedliches altes Hafenviertel zur Johanneskirche, vorbei an der Universität mit dem Naturhistorischen Museum bis zum Stadtpark (hab den durchaus komplizierten norwegischen Namen leider vergessen). Das nächste große Ziel ist der Lilli Lungegard See mit den zahlreichen Museen und den Grieghallen sowie dem Festplatz. Ein Highlight ist immer ein Kaffeestopp und Freizeit am Fischmarkt, wo man unbedingt ein Lachsbrötchen essen sollte – egal wie lecker und zahlreich das Essen an Bord ist. Auch ein Mcdonalds ist dort (falls man mal auf die Toilette muss). Ich bin dann immer durch die Bryggen hindurch zur Marienkirche und Schotstuene gefahren, um dann auf einer Anhöhe direkt oberhalb der AIDA rauszukommen. Anschließend gab es noch einen Abstecher nach „Gamle Bergen“ (heißt übersetzt einfach „Altes Bergen“). Das ist ein sehr beschauliches Freiluftmuseum mit zahlreichen Holzhäusern aus dem 18./19. Jahrhunderts direkt am Wasser gelegen. Am Ufer geht es dann auch zurück zur Pier.
Die Tour ist mit 20 Kilometern nicht sehr lang, durch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten (die ihren Namen auch wirklich verdienen) ist man aber trotzdem den ganzen Vormittag unterwegs. Bis zum Ablegen bleibt nach der Tour noch Zeit zum Shoppen oder einen kleinen Spaziergang durch die Bryggen, manche machen sogar noch einen Abstecher hoch zum Floyn. Ein ganz kleines Achtung sei geäußert – Bergen heißt nicht umsonst so. Es warten mitnichten wirkliche Berge auf einen, es gibt aber so 2-3 kleinere, mitunter ein klein wenig fiese Anstiege. Nicht erschrecken, sondern einfach mit einem Lächeln hochfahren. Die Ausblicke und die Pause am Fischmarkt entschädigen mehrfach für die kurzen Anstrengungen. In Norwegen lohnt es sich übrigens einfach pro forma regenfeste Kleidung mit zu haben – egal wo man gerade unterwegs ist.
Ich habe bei Morris abgeschaut und den Touren auch Sterne vergeben. Die beschriebene Soft-Tour durch Bergen erhält von mir 4 Sterne **** und ist damit auf Platz 26 von 75 mir bekannten AIDA-Biking Touren. Also viel Spaß beim Radeln wünscht
Der Donatello