Für viele der absolute Biker-Mythos, zählen die Touren in Geiranger auch für mich zu den Höhepunkten der Norwegenrouten. Da das Schiff morgens erst kurz nach Hellesylt fährt, besteht (theoretisch) die Möglichkeit, hier eine Soft-Aktiv Tour zu fahren und dann mit der Fähre nach Geiranger hinterherzukommen. Aus verschiedenen Gründen kenne ich jene Tour allerdings nicht.
In der Saison 2007 gab es dafür eine Soft-Aktiv Tour direkt in Geiranger. Das heißt man fährt morgens die Passage von Hellesylt nach Geiranger mit der AIDA und tendert dann hinüber. Dort angekommen merkt man auch gleich: es wird anstrengend! Von der Pier aus geht es auf die Fjordstrasse zu den Adlerkehren – der einzigen Straßenverbindung in den Ort im Winter. Der anspruchsvolle Serpentinenanstieg über die 11 Kehren bringt einen zum phänomenalen Fotostopp auf ca. 500 Höhenmetern. In die eine Richtung kann man dann in Richtung Ort und Schiff, in die andere Richtung zu den berühmten Wasserfällen „Die 7 Schwestern“ schauen. Nachdem man diesen Blick genossen hat, fährt man auf dem gleichen Weg zurück nach Geiranger. Am Fjordzentrum und dem Wasserfall vorbei geht es auf die andere Seite des Fjords. Von hier geht dann der Blick nur noch nach oben und man kann nicht glauben, wie weit oben man gerade noch auf der anderen Seite gewesen ist. Auf dem Rückweg hat man dann die AIDA stets im Blick und ist ständig damit beschäftigt, dieses Panorama auf Fotos einzufangen (was einem irgendwie nie richtig gelingen will). Die Tour endet wieder am Tenderhafen und man kann vor der Rückfahrt noch durch den Ort und die Geschäfte schlendern. Sehr zu empfehlen ist das Soft-Eis mit Nussstreußeln direkt beim großen Troll. Verdient hat man es sich dann allenfalls.
Die Tour dauert ca. vier Stunden und verlangt einem auf 25 Kilometern insgesamt etwa 550 Höhenmeter ab. Damit ist sie eine der schwersten Soft-Aktiv-Touren überhaupt (und hat mehr Höhenmeter als z.B. die Aktiv Tour in Bergen oder auf Malta). Sich dessen bewusst, veranschlagen die Guides natürlich ein moderates Tempo. Für alle, die sich fit fühlen, regelmäßig Sport treiben und einmal die Herausforderung suchen, ohne gleich Rennen fahren zu wollen, ist die Tour genau das richtige. Im Anstieg sollte man sowieso stets sein eigenes Tempo fahren und man kommt hier auch gut mit 5 km/h hoch. Auf der Seite des Anstieges fährt man auf gutem Asphalt, auf der anderen Seite ist man auf einem gut zu fahrenden Sandweg unterwegs. Gerne sollte man sich auch hier norwegengerecht kleiden – bei Sonnenschein gerne in kurzen Sachen hoch, aber die Windjacke und dergleichen sollten für die Abfahrt im Gepäck sein. Bei kühleren Temperaturen oder aufkommender Feuchtigkeit schaden auch Handschuhe, lange Hosen und ein Tuch nicht. Diese Radrunde wartet mal wieder mit einem Unikum auf: sie ist die einzige Biking-Tour von AIDA, auf der man von jedem Punkt der Strecke aus einen Blick aufs Schiff hat! Sie bekommt auch von mir 4 Sterne **** und landet damit auf Platz 25 von 75 mir bekannten AIDA Bike-Touren. Viel Puste und vor allem viel Spaß wünscht der Donatello.