Nachdem wir nun doch schon ein paar Reisen mit Arosa gemacht haben, waren wir dieses Jahr mehr als gespannt, was uns erwarten wird. Hoch angepriesen wurde der Saisonstart in diesem Jahr von Arosa mit einem hohen neuen Qualitätsstandard. Den Medien haben wir im Vorfeld entnommen, dass in Vorbereitung auf den Saisonstart rund 200 Crew-Mitglieder aus allen Bereichen im Rahmen der A‑ROSA Schulungswoche in Köln zusammengekommen sind. Hier wurden sie intensiv auf die Saison 2024 vorbereitet und in verschiedenen Workshops hinsichtlich der hochgesteckten Qualitätsstandards trainiert.
Gerne möchte ich nachfolgend kurz zusammenfassen was wir in den letzten Tagen erlebt haben. Vorne weg, wir haben den Premium All Inclusive Tarif mit Frühbucherrabatt gebucht.. Den aufgerufenen Reisepreis empfanden wir als in Ordnung. So nun aber zur Reise selbst. Empfangen wurden wir am Sonntagnachmittag von einer hochmotivierten Crew. Jede Dame bekommt beim Check In die obligatorische Arosa Rose persönlich ausgehändigt. Alle Crewmitglieder waren sehr freundlich und auch kompetent.
Gleich positiv zu erwähnen sei, die Kabinen werden jetzt wieder täglich gesäubert und nicht nur auf Wunsch des Gastes. Dies hatten wir im letzten November leider noch anders bei Arosa erlebt.
Angepriesen wurde bereits im Vorfeld auch eine exklusive Frühstückskarte mit einem täglich wechselnden Highlight wie Krabben-Rührei, Lachs-Bagles und Egg Benedict. Leider ist diese neue Frühstückkarte nicht im bewährten All Inclusive enthalten. Je nach gebuchten Tarif "Premium" oder "Basc" musste man hier einen Betrag zuzahlen. Ich glaube dieser lag um die 3,50 Euro pro Portion und Premiumbuchung. Ganz ehrlich, dann sollen sie sich die neue Frühstückskarte schenken. Nachdem diese Highlights zuzahlungspflichtig sind, hat die eh niemand extra bestellt bzw. gekauft.
Auf der Schulungswoche in Köln wurde die Crew auch zum Thema Reduktion von Food Waste geschult. Schulung schön und gut, aber wenn ich eine Frühstückszeit von 8.00 Uhr bis 10.00 Uhr habe und ich im 9.00 Uhr zum Frühstück gehe, dann sollten schon noch Semmeln vorhanden sein ebenso auch ausreichend Brot. Semmeln wurden dann zwar nachgeliefert, auf Brot hat man vergeblich gewartet. Mit Brot war man leider auch auf der ganzen Reise mehr als sparsam. Nachgelegt wurde hier nie. Leider gab es an den ganzen vier Tagen auch nur insgesamt fünf verschieden Sorten Brühwurst aufgeteilt auf vier Frühstückstage und eine Sorte Leberwurst im Glas. Lachschinken, roher Schinken oder Salami wurde gar nicht gereicht. Die Auswahl an Käse beschränkte sich auf Cambert mal mit und mal ohne Kräuter sowie einer Sorte Schnittkäste, die glaube jeden zweiten Tag gewechselt hat. Sicherlich gab es diverse Eierspeisen, Würstchen, French Toast oder Milchreis. Ebenso Müsli und Joghurt, Quark und Co.
Auch am Abend war die Auswahl am Buffett so la la. Ja es gab Salat, ja es gab Fleisch und es gab Fisch und diverse Beilagen. Auch wurde natürlich der Nachtisch angeboten. Es hat auch wirklich alles gut bis sehr gut geschmeckt. Man ist auch satt geworden, aber als Mehrfachfahrer fällt einem halt auf, dass auch bei Arosa der Sparstift angesetzt wurde. Es ist schwer zu beschreiben, aber wie heißt es so schön, das Auge isst einfach mit. Die Speisen wurden einfach nicht mehr in gewohnten üppigen Mengen angeboten, sondern weniger. Auch fehlte beim Salatbuffett die Auswahl. Vier oder fünf Salate die gefühlt täglich gleich waren sind irgendwie nichts.
In der Vergangenheit gab es auch täglich ein Käsebuffett. Jetzt leider Fehlanzeige, dieses gibt es so nicht mehr. Wenn man Käse zum Abschluss haben wollte, konnte man diesen bestellen und es gab eine kleine Käseauswahl aus den Sorten des Frühstückkäse. Also auch nichts wirkliches für die Augen.
Gefühlsmässig würde ich auch behaupten, dass die Bar- und Weinkarte geschrumpft ist. Ich habe mir bis dato die Mühe noch nicht gemacht und die neue Karte mit der alten Karte verglichen, dies werde ich aber noch tun.
Zum Thema Kaffeezeit am Nachmittag kann ich leider keine Angaben machen. Diese haben wir nicht genutzt und ich habe hier auch keinen Vergleich zu früheren Reisen.
Positiv zu erwähnen wäre das zubuchbare Wine & Dine Dinner zum Preis von 39,00 Euro. Hier handelt es sich um ein drei Gänge Menü mit begleitenden Weinen. Der Küchenchef hat hier ganze Arbeit geleistet und hat uns ein vorzügliches Menü gezaubert. Die 39,00 Euro haben sich hier absolut gelohnt und waren sehr gut investiertes Geld. Pro Gang gab es eine neue Sorte Wein, die selbstverständlich auch nachgeschenkt wurde.
Das Abendprogramm beschränkte sich auf einen sehr netten Alleinunterhalter bzw. DJ, der aber nur Musik aufgelegt hat. Seine Musikwünsche konnte man äußeren und diese wurden auch gespielt. Leider ist die Arosa Lounge im vorderen Bereich des Schiffes nicht so groß das alle Passagiere Platz finden. Selbst wen man sich hätte mit Musik berieseln lassen wollen, war es doch teilweise unmöglich einen passenden Platz zu finden. Der Platzmangel hier ist leider der Bauart des Schiffes geschuldet.
Das Schiff ansich ist noch gut in Schuss und wirkt nicht abgewohnt. Auch konnte der Außenpool während der Reise genutzt werde, da die Wassertemperatur um die 30 Grad lag.
Auf die angefahren Ziele - Wien, Bratislava und Linz - will ich nicht weiter eingehen. Alle drei Städte kannten wir bereits.
Unser Fazit:
Wir haben eine schöne Kurzreise mit tollem Wetter erlebt und konnten mal wieder ein paar Tage der Wirklichkeit entfliehen. Wir sind jedoch der Meinung, dass Arosa schon kräftig an der Preisschraube nach oben gedreht hat. Nicht unbedingt jeder Cent ist noch sein Geld wert. Die Konkurrenz bietet ähnliche Touren zu gefühlt kleinerem Preis an, auch wenn hier vielleicht das Konzept nicht immer All Inclusive bzw. das Essen nicht als Buffett angeboten wird. Auch wir haben schon mehrfach über den Tellerrand geschaut und schon die Konkurrenz getestet. Da wir nicht mit Arosa verheiratet sind, werden wir zukünftig genau vergleichen welche Reederei welche Reise zu welchem Preis anbietet und dementsprechend ggf. unser Buchungsverhalten ändern.
LG Ute