Zurück vom Zauber des Orients (09.12.-16.12.24), möchte ich hier ein paar Eindrücke schildern. Leider hat mich der Orient nicht verzaubert, was vielleicht auch daran lag, dass ich während der Reise schon etwas angeschlagen war und es mich im Anschluss nun richtig erwischt hat.
Das Nachfolgende klingt nun vielleicht alles sehr negativ. In Summe würde ich noch 4 von 5* vergeben, aber für mich war es „irgendwie anders“ oder es ist mir diesmal anders aufgefallen.
Hygienemaßnahmen
- Leider haben schon bei der Ankunft in Dubai viele Passagiere, aber auch Crewmitglieder gehustet und geschnieft. Die Durchsagen „Bitte vor dem Betreten des Restaurants Hände waschen“ haben kaum jemanden interessiert. Auch die Desinfektionsspender wurden vielfach ignoriert (insbes. Ankelmanns). Immer wieder waren Spender als defekt gekennzeichnet.
- Hinzu kam dann noch das allgemeine Hygiene (Nicht)-Verhalten beim Husten und Nießen oder so etwas wie „Ich greife im Vorbeigehen einfach mal mit der Hand in die Schale der Toppings an der Eisbar“. Für so etwas kann die Reederei natürlich nichts.
Aufmerksamkeit der Mitarbeiter
- Insbesondere in der TUI Bar lief es teilweise sehr schleppend mit der Aufnahme von Getränkewünschen. Das führte dazu, dass sich die Gäste die Getränke vielfach direkt an der Bar geholt haben. Ganz eng war es an den Wechseltagen. Wo gehen übermüdete Gäste nach der Anreise hin? In die TUI Bar, Kaffee trinken. Und wo wartet ein Teil der Abreisenden? Auch in der TUI Bar. Dann würde ich dort doch morgens um 9 mehr als 2 Service-Kräfte einsetzen, die Bestellungen aufnehmen.
- Auch die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter war sehr unterschiedlich, aber vermutlich hat jeder mal einen schlechten Tag.
Kabine
- Neben dem Sofa stand noch ein leerer Rucksack, den irgendein Vorgänger wohl nicht mehr haben wollte. Wie schaut man sich die Kabinen bei der Reinigung an? 🤔 Bei Abgabe des Fundstücks an der Rezeption war man etwas irritiert.
- Meine Kabinenstewards habe ich in der ganzen Woche nicht kennengelernt. Lag vielleicht daran, dass meine Kabine in einem kleinen Trakt lag und der erst mittags dran war und wir uns verpasst haben (Kabinenbewertung folgt noch).
Buffet-Anordnung
- Ich fand es ungünstig, dass an den Buffets Produkte hintereinander angeordnet waren. So „angelte“ man über das eine Müsli etwas aus der dahinter liegenden Schale des anderen Müslis. Schnell fällt dabei mal etwas vom Löffel oder vom Ärmel 😮 in die vordere Schale.
- Das war im Atlantik und Ankelmanns gleichermaßen unglücklich. Kleinere Platten und Schalen nebeneinander wären da vorteilhafter, müssen aber natürlich häufiger aufgefüllt werden
Pooldeck/Sitzmöglichkeiten
- Ich nehme an, dass das Schiff ziemlich ausgebucht war, denn am Seetag hatte man keine Chance, irgendwo auf den Decks 12 und 14 einen Platz zu finden. Die Tribüne wäre eine Alternative gewesen, im hinteren Bereich des Decks lag aber so viel Ruß, da wollte ich nicht sitzen. Leider fehlt ja allen Schiffen der Flotte das zusätzlich nutzbare „Promenadendeck“ 5. Am Hanami oder Tag u Nacht gab es draußen aber immer einen Platz. Vielleicht hätte ich mich auch einfach in den Diamanten setzen und gegen Bezahlung etwas trinken sollen. Die Liegenpolizei war mit Wäschebeuteln unterwegs.
Internet Guthaben
- Ich hatte mir das 1 GB Paket vorab reserviert. Nach den sehr schnell verbrauchten 100 MB aus der Plus-Buchung startete das Paket nicht direkt. Die einzige angebotene Option war „Neues Paket buchen“. Das klappte, wurde aber mit 18 € berechnet. Nach einer Anfrage an der Rezeption gab es damit wohl vielfach Probleme und die Differenz wurde gutgeschrieben.
- Am letzten Abend waren noch etwa 500 MB übrig. Als ich mich am Abreisetag einloggen wollte, war das Paket „verbraucht“. Ob es mit der schon erfolgten Abrechnung zusammenhing oder die Anzeige sich nicht richtig aktualisiert hatte, weiß ich nicht, ich hatte auch keine Lust, nochmal an der Rezeption zu fragen. In Dubai reicht das WLAN vom Terminal auch bis zum Außendeck 5.
Abreise
- Die Abreiseinformationen für den Montag lagen bereits Freitag früh auf der Kabine. Das hatte im ersten Moment etwas von „loswerden wollen“, aber vielleicht gab es dafür organisatorische Gründe.
- Vor dem Transfer zum Flughafen (aufgrund der Großbaustelle deutlich länger als die angesagten 20 Minuten) hieß es, wir würden am Flughafen weitere Infos erhalten, wo wir hin müssen. Ich habe niemanden mehr von TUI gesehen, aber man findet sich ja zurecht oder läuft einfach den anderen hinterher.
Insgesamt habe ich in der einen Woche die Herzlichkeit vergangener Reisen vermisst. Das kann natürlich auch von Schiff zu Schiff und der entsprechenden Leitung unterschiedlich sein.