Reisebericht AIDAbella Ostseereise vom 2. bis 12. Juli 2008
Warnemünde-Tallinn-St.-Petersburg-Helsinki-Stockholm-Gdingen/Danzig-Sassnitz/Mukran
Anreise
Erstmalig haben wir für unseren AIDA Urlaub die Bahnfahrt gewählt. Mit 2 Zugwechseln auf der Hinfahrt hielt sich das Kofferschleppen noch einigermaßen in Grenzen. Obwohl ich Intensiv-Pendler bin, hatte ich mir bis dato noch keine Gedanken über diese Problematik gemacht. Ein Zuckerschlecken ist es allerdings nicht, da an diversen Bahnhöfen die Aufzüge defekt, überlastet oder nicht vorhanden sind.
Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir RostockHBF und die Lautsprecherdurchsa-
gen führen uns schnurstraks zum Südausgang, wo das Gepäck in Empfang genommen wird und wir mit dem Shuttle-Bus zum Schiff gebracht werden.
Anreisetag an Bord
Petrus meint es gut mit uns und in Begleitung diverser Ausflugsboote verlassen wir den Hafen von Warnemünde in Richtung Tallinn. Die bella gefällt uns bei dem ersten Durchgang über die Decks auf Anhieb wesentlich angenehmer in den Farbtönen als die diva. Bei allgemein bester Laune genießen wir den Empfangs-Sekt. Wie geplant treffen wir uns gegen 22.00 Uhr mit den AIDA-Fans in der AIDA-Bar. Nach einem ersten Small-Talk sind wir mittlerweile doch recht müde und suchen unsere Kabine auf Deck 5 auf. Bis auf die Bugstrahlmotoren ist die Kabine wirklich sehr ruhig.
Seetag Richtung Tallinn
Ein Sonnentag am Pool-Deck lässt uns den Tag genießen. Relaxen, Whirlpool und ein bisschen Unterhaltung mit dem Show-Essemble lassen uns gerüstet sein für die Urlaubsanstrengungen der kommenden Tage, wenn die Städte erobert werden.
Tallinn
Wie mittlerweile üblich sind die Bike-Touren erst an Bord buchbar. Denke mal wegen Ausfüllung der Teilnahmebögen bezüglich eventueller Beeinsträchtigungen oder Medikamenteneinnahme. Wir haben uns aufgeteilt und ich unternehme mit unserem Sohn die geplante Soft-Tour mit dem Biker „Willi“. Ein kleiner Anstieg ist in der Altstadt zu bewältigen. Ansonsten alles total easy und jede Menge Fotostopps bzw. einem längeren Aufenthalt am Rathausplatz. Alles sehr sauber und gepflegt. Einzig die vielen Touris von AIDA und X-Cruises stören. Hahaha. Meine Frau und ihre Freundin nutzen den Tag für eine kleine Shopping-Tour. Unsere Tour führt uns später ausserhalb der Stadt auf die Sängerwiese, wo bei Großveranstaltungen 1/3 der Gesamtbevölkerung von Estland Platz findet. Da die Biking-Tour am frühen Nachmittag endet mache ich mich nochmals auf den Weg, um mit meiner Spiegel-Reflex noch ein paar schöne Fotos zu schießen. Lohnenswert!!
St. Petersburg
Sicherlich eins der Highlights dieser Reise. Frühe haben die Schiffe wohl auch auf der Newa festgemacht, mittlerweile vielleicht auch aufgrund der Größe im Industriehafen.
Wegen Visumspflicht, der kyrillischen Schrift und einer eventuell problematischen Beförderung im Hafengebiet (ca. 3 km) bis zur Ausfahrt mit Kontrolle muss man sich einen privaten Aufenthalt schon genau überlegen. Wir haben lieber Ausflüge mit AIDA unternommen. Am ersten Tag beteiligten wir uns am Ausflug Katarinenpalast und Bootsfahrt auf der Newa. Bis auf den etwas stressigen Aufenthalt im Schloss, wo wir ziemlich durchgeschoben worden sind, war es später bei der Bootsfahrt entspannend und ein insgesamt gelungener Ausflug.
Für den Tag 2 hatten wir 2-Halb-Tages-Touren gebucht. Spaziergang mit Stadtrundfahrt und am Nachmittag den Peterhof. Wir haben am Vormittag einige Denkmäler und viele renovierte Gebäude gesehen, die uns schon am Vortag vom Boots-Ausflug aufgefallen waren. Für Frauen wäre es sicher sowieso uninteressant gewesen, als Mann hätte ich wohl gerne einen Blick ins Innere des Panzerkreuzers „Aurora“ geworfen. Der Fotostopp war aber eh zu kurz. Was uns besonders positiv aufgefallen ist, speziell bei der Aurora extrem kulanter Umrechnungskurs. Wir haben überall mit € zahlen können und 37 Rubel für 1 €, wie gesagt. Super. Die Anfahrt zum Peterhof wieder recht lang. Hat sich aber sehr gelohnt. Wir empfinden ihn als wesentlich schöner als den Katarinenpalast. Vor allem die Gärten mit ihren Fontänen und der Nähe zum Meer. Ganz toll. Die Preise für die Bücher vor dem Palast ebenfalls mit 5 € sehr fair. Vielleicht ist der Verkauf gegen € verboten. Wir haben nirgendwo irgendwelche Kontrollen gesehen oder Polizei.
Helsinki
Nach Internet-Recherche hatten wir uns für den Hop on Hop off Bus entschieden. Vielleicht hätte man die Strecke bis zur Stadtmitte am Senatsplatz auch zu Fuß zurücklegen können. Sei es drum. Wir waren zufrieden und sind in der Innenstadt ausgestiegen für einen längeren Bummel. Der Markt ist direkt am Hafen und wir haben uns dort mit Sovernirs eingedeckt. Alle wichtigen Sehenwürdigkeiten liegen dicht beieinander.
Stockholm
Da uns die Ausfahrt aus den Schären für den nächsten Morgen bekannt war, haben wir erst einmal ausgeschlafen. Entgegen meiner Erwartung legte die bella nicht in der Innenstadt an, sondern in Firhamnen an, einem neuem Cruise-Terminal, wo auch die Fährschiffe abfahren. War aber halb so schlimm. Außerhalb halten die Buslinien 1 und 76 und bringen uns in ca. 15 – 20 Minuten in die Innenstadt. 24-Stunden Tickets für Bus und U-Bahn gab’s schon im Terminal. Bei bewölktem Wetter und leichtem Nieselregen fahren wir zu allererst zur Station „Slussen“ mit dem Katarinenlift für ca. 5 € für 4 Personen auf 38 m Höhe für einen ersten Fotostopp mit Blick auf die Stadt. Liftführer akzeptiert nur SEK. Bankautomat direkt nebenan von Nordea. Bei gewissen Direktbanken kann man mit Kreditkarte kostenlos Geld abheben, auch im Ausland und es wird eben zum Devisenkurs abgerechnet und nicht zum Sortenkurs!! Das Schloss ist nicht weit entfernt und ich wollte gerne die Wachablösung erleben. Nach einer Orientierung, wo diese stattfindet, trennten wir uns wieder. Frauen zum Shopping und ich zum fotografieren. 45 Minuten sollte man schon einkalkulieren bis zum Beginn, damit man wirklich vorne steht. Die Absperrung wird zu diesem Zeitpunkt aufgebaut. Trotz Nieselregens ganz schöne Menschenansammlung. Aber sehenswert. Über Handy-Kontakt fanden wir wieder zueinander und wir haben dann kurzfristig noch die Hop on Hop off Tour mitgemacht. Preis Juli Erw. 220 SEK. Besser auch dabei haben. Hatte leider nicht mehr genug und der € Kurs war einfach nur mies!! Aber nicht diskutierbar, da die Ticketverkäufer eine gedruckte Liste bei sich führen. Für 360 SEK (ca. 38 €) wurden uns 50 € abgeköpft. Naja. Kann passieren. Gibt schlimmeres, oder?
Irgendwann führte uns die Tour am Vasa-Museum vorbei. Also haben wir uns wieder getrennt. Mädels zurück zum Schiff und ich habe das Schiff, welches damals auf der Jungfernfahrt gekentert ist, intensiv fotografiert. Wobei man sagen kann, dass das Museum um das Schiff herumgebaut worden ist. Ich persönlich fand es sehr interessant.
Also spezielles Highlight hatte ich für uns Plätze in der Absolute-Ice-Bar reservieren lassen. Für den privat gebuchten Ausflug ein besonderes Erlebnis. Jugendliche bekommen ein alkoholfreies Getränk, über AIDA war der Ausflug erst ab 18 buchbar!!
So haben wir ca. 70 für 4 Personen gezahlt. 240 über AIDA wäre doch ein bisschen übertrieben gewesen. Muss man aber unserer Meinung einmal mitgemacht haben.
Stockholm verabschiedet uns und die bella mit strahlendem Sonnenschein und wie wir
dann live erleben können, so fahren wir geschlagene 5 Stunden durch die Schären, bis wir auf die Ostsee gelangen. Wirklich ein tolles Erlebnis, aber eben nur, wenn man mit dem Schiff dort ist.
Was wir von Stockholm gesehen haben, hat uns wirklich sehr gefallen.
Seetag Nr. 2
Die fussaktiven Ausflüge der letzten Tage lassen uns wieder das Schiff am Pool-Deck genießen. Null Seegang wie bisher und sehr entspannend mit der Kids-Vorführung.
Danzig
Da wir auch dort noch nie waren, wollten wir ein wenig Geschichte mitnehmen und haben den Ausflug „Marienburg und Danzig“ als Ganztages-Tour gebucht. Die Marienburg aus dem Mittelalter vom deutschen Ritterorden ist schon sehr imposant und wir haben mit Sicherheit nur einen Teil zu sehen bekommen. Das bei Ganz-Tages-Touren enthaltene Mittagessen hat uns diesmal wirklich gut geschmeckt, aber verhungern tun wir ja eh bei AIDA nicht. Die Überlandfahrt nach Danzig überraschte uns mit mehreren besetzten Storchen-Nestern. Schön anzuschauen. Die Stadt selber, wir sind am grünen Tor ausgestiegen, ist halt um diese Jahreszeit von Touristen überlaufen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß zu erreichen und ich konnte schöne Bilder vom Krantor schießen. Nach einem Bummel über die Fußgängerzone und dem Besuch der imposanten Marienkirche ging die Fahrt dann auch schon zurück zum Schiff.
Sassnitz/Mukran
Über mehrere Wochenend-Trips in die neuen Bundesländer, bei denen wir uns von Süden nach Norden vorarbeiteten, sind wir also nun im hohen Norden auf Rügen gelandet. Gesagt getan hatte ich mir in Sassnitz einen Mietwagen reservieren lassen. Bevor überhaupt die ersten AIDA-Busse dort waren, hatten wir schon den Königsstuhl besucht in aller Stille des Waldes und zwar von der Viktoria-Sicht aus. Die Besucher, die
das kostenpflichtige Zentrum besuchen, stehen dann eben auf dem Königsstuhl. Wie dem auch sei, eine wunderschöne Aussicht. Der nächste Stopp führte uns zum Kap-Arkona. Da wir mittlerweile wieder ganz gut zu Fuß unterwegs waren, sind wir zu den Leuchttürmen gelaufen, ca. 2 km. Da es dort leicht nieselte und von Hörensagen es auf dem großen Turm recht windig war, wurde der Besuch recht zeitig wieder abgeschlossen. Da wir einmal da waren, haben wir die Gelegenheit genutzt, um dem Seebad Binz einen Besuch abzustatten. Ich weiß zwar nicht, wie es dort vor der Wende ausgesehen hat. Alles ganz toll rausgeputzt und vieles erstrahlt in klarem weiß, wobei uns die Preise in den Restaurants relativ moderat erschienen. Kann nur vermuten, dass dort einiges Geld hingeflossen ist. Nach dem Besuch eines Cafes auf der Promenade war unser Rügenausflug auch schon beendet mit tollen Eindrücken unserer größten Insel im hohen Norden.
Abreise
Kostenlose Tickets für den Shuttle-Bus nach RostockHBF wurden bei den Scouts ausgegeben. Als wir aber hörten, dass wir die Koffer selbst zum Bus schleppen hätten schleppen müssen, haben wir doch lieber die S-Bahn nach Rostock genommen. Sind nur 5 Minuten Fußweg rechts aus dem Terminal und vor der Fähre links in den Bahnhof, total einfach. Leider wieder das Koffer Problem wie auf der Hinfahrt. Haben alle Anschlüsse bekommen, wobei wir in Duisburg fast die Regionalbahn verpasst hätten.
Das Schiff
Unser erster Eindruck vom Schiff bei der Anreise hat sich bestätigt. Wir können dem neuesten Schiff von AIDA doch einiges abgewinnen. Einige der Shows waren einfach super, besonders die Choreografie und die Akrobatik, ebenso die Kostüme. Einfach alles. Die Pauen von ca. 30 Minuten sind allerdings etwas lang geraten. Das Essen war wie immer vorzüglich, wobei wir allerdings die Themen-Abende wie auf der vita etwas
vermissen. Fisch wurde ja eigentlich immer angeboten. Aber für St. Petersburg wäre es doch bestimmt etwas spezielles gewesen. Aber das nur am Rande. Mittlerweile werde ich selbst bald 56. Die Kinder halten uns jung. Die Musik an Bord ist aber leider nicht mit Mittelmeer- oder Karibik-Touren zu vergleichen. Oder werden die DJ’s auch älter?
Da erst wenige Tage vergangen sind, müssen wir die gesammelten Eindrücke noch auf uns einwirken lassen. Soviel kann ich auf jeden Fall sagen. Sollte ich nochmals eine Route mit der bella anbieten, so werden wir keine Sekunde zögern.
Für 2008 ist die Ostsee-Saison ja bald gelaufen und auf Reiseberichte kann nicht geantwortet werden. Wer jedoch Fragen haben sollte, kann mich gerne anschreiben, dann versuche ich sie zu beantworten.
Fazit:
Es ist ja eigentlich alles gesagt worden. Grundsätzlich verbinden wir mit AIDA Sonne, Meer und daraus resultierend fast immer gute Laune. Auf der Ostsee-Tour hatten wir extrem viel Glück mit dem Wetter, sodass es bei gleicher Reise und schlechterem Wetter vielleicht nicht so ganz positiv rüberkommen würde. Wir können die Reisen in den Norden, sowohl Nordmeer als auch Ostsee nur empfehlen, auch als zwischenzeitliches Kontrastprogramm zu Mittelmeer und Karibik.