Azamara Journey Rund um Westeuropa 14.-30.08.2008
Nach drei schönen AIDA-Reisen haben wir unsere erste nicht-AIDA-Reise gemacht – hier ein Reisebericht für alle, die ebenfalls Interesse haben an einer Reise mit Azamara-Cruises (er sollte kurz werden, aber irgendwie wurde er doch länger und länger…).
Reiseunterlagen
Wir haben unsere Unterlagen per Email als E-Docs bekommen, mussten uns dann noch auf der Homepage registrieren und konnten so online einchecken. Das ganze war ca. 3 Wochen vor Abreise. So haben wir auch schon die Passdaten, Kreditkartendaten etc. eingegeben. Man konnte auswählen, ob die Abrechnung am Ende der Reise in US-Dollar oder in Euro gemacht werden soll, ich habe mich für US-Dollar entschieden, da ich für meine Kreditkarte keine Auslandseinsatzgebühr zahle. Wenn man sich für Euro entscheidet, berechnet Azamara Cruises eine Umrechnungsgebühr, wenn man sich für US-Dollar entscheidet, die Kreditkartenfirma (je nach Vertrag). Fall über Internet Ausflüge reserviert waren, standen auch diese auf den Unterlagen drauf.
Anreise
Da wir in Flensburg wohnen, an der dänischen Grenze, sind wir ab Sonderburg mit einer kleinen Regional-maschine nach Kopenhagen geflogen. Vom Flughafen sind wir mit Zug zum Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn zum Nordhavn, von dort waren es nur ca. 500 m zu Fuß zum Schiff
Einschiffung
Wir waren bereits um ca. 12 Uhr beim Schiff, die Koffer wurden uns abgenommen, und wir durften in einem riesigen Zelt platz nehmen. Jede Stuhlreihe wurde aufgefordert, zum Check-In zu gehen, wenn dort wieder Platz war, so musste man nicht die ganze Zeit in einer langen Schlange stehen. Sehr angenehm. Am Check-In das übliche Procedere mit Kreditkarte, Ausweis etc., wir haben die Ausweise aber sofort wieder mitbekommen, da wir beim Online-einchecken die Daten schon eingetragen hatten. Ging alles sehr schnell. Wie bei AIDA gibt es eine Bordkarte in Scheckkartenform, die Schlüssel, Zahlungsmittel und ID an der Gangway ist. Das Foto für die Key Card wurde am Eingang des Schiffes gemacht, beim ersten durchziehen der Karte. Man kann sich die Karte an der Rezeption auch lochen lassen für Lanyards (ich war nicht die einzige, es ist einfach zu praktisch die um den Hals zu haben…).
Dadurch, dass wir recht früh an Bord waren, waren die Kabinen leider noch nicht fertig, es kamen immer wieder durchsagen, dass dies um 14 Uhr der Fall sein würde (war es dann auch). Wir durften uns aber überall auf dem Schiff aushalten und sind in Ruhe essen gegangen, haben einen Schiffsrundgang gemacht und dann war es auch schnell 14 Uhr
Das Schiff
Die Azamara Journey ist 181 Meter lang, hat einen Tiefgang von 6 Meter, 694 Passagiere (Doppelbelegung) und 390 Besatzungsmitglieder. BRZ: 30.277. Maximale Geschwindigkeit: 22 Knoten. Steckdosen gibt es für US-Stecker, aber auch für unsere Deutschen (sehr praktisch!). Das Schiff wurde 2000 als R Six gebaut und läuft unter Azamara Cruises seit April 2007. Heimathafen ist Valetta. Die Besatzung stammt aus 42 Nationen, es ist von Philippino bis Deutscher alles vertreten. Allgemein ist die Crew extrem nett und herzlich, wie ich es noch nie irgendwo erlebt habe! Der Kapitän war regelmäßig immer bei anderen Gästen zum Frühstück mit am Tisch (wenn wir auf See oder schon im Hafen waren), und es war sehr nett sich zu unterhalten! Aber mehr zum Schiff:
Es gibt 9 Passagierdecks. Auf dem untersten, Deck 3, sind nur einige wenige Außenkabinen und die Tenderluken. Auf Deck 4 ist die Rezeption ,wo es täglich auch Nachrichten auf Deutsch gibt, dort ist der Ausflugsschalter und eine kleine Schmuckboutique sowie das Bordhospital (hab ich zum Glück nicht nutzen müssen). Vom Deck 4 führt eine sehr schöne offene Treppe zum Deck 5, auf dieser Treppe konnte man sich auch schön vom Foto-Team fotografieren lassen gegen Ende der Reise. Auf Deck 5 um diese Treppe ist das Cova Café, wo man gegen Entgelt Kaffeespezialitäten, Sekt, Cocktails etc. bekommen konnte, aber auch kostenfrei den ganzen Tag kleine Kuchen, belegte Brötchen, Kekse etc., die man auf dem Teller mit in die Kabine nehmen konnte (sehr angenehm nach einem anstrengende Landgang!). Außerdem war hier eine kleine Kunstausstellung sowie zwei Geschäfte, eine Boutique mit Azamara Sachen und Kleidung (sehr teuer) sowie ein Schmuck- und Parfum-Geschäft (ebenfalls teuer). Nach hinten ist auf diesem Deck das große Discoveries Restaurant (s.u.), nach vorne das Casino, der Photo-Shop mit Ausstellung und die Cabaret Lounge. Deck 6, 7 und 8 sind reine Kabinen-Decks, wobei auf Deck 7 eine Passagier-Wäscherei ist (auf Höhe von Kabine 7676, und da war ständig so viel los dass wir froh waren dass unsere Kabine weiter vorne war…). Auf Deck 9 ist der relativ kleine Pool, drum herum sehr viele Liegen aus Holz mit 10 cm dicken schönen breiten Auflagen, darauf jeden Tag weiße Handtücher und zusätzlich Pooltücher. Auch wenn es die Liegenreservierer gab, Liegen waren immer zu bekommen. Am Pool eine Poolbar (die leider nur bis 18 Uhr auf hatte) und ein Pool Grill (s.u.). Ganz hinten das Windows Café, das Abends Breezas heißt (s.u.), vorne der Wellness-Bereich, Friseur, Computer-Raum und der Thalasso-Pool (vorne, außen, kostenfrei wenn man Wellness-Anwendungen bucht, sonst gegen Gebühr). Auf Deck 10 ist der Jogging-Pfad, der allerdings nur um das Pooldeck geht. Hinten auf Deck 10 sind die beiden Spezialitätenrestaurants Aqualina und Prime C (s.u.) sowie der Michael´s Club, eine rund um die Uhr geöffnete Bibliothek mit toller Einrichtung, vorne ist das Looking Glass, eine Bar mit sehr viel Sitzgelegenheiten und tollem Ausblick nach vorne, Spieltische, Spiele, und auch Veranstaltungsraum. Außerdem ist hier eine Tanzfläche und abends Tanzmusik. Auf Deck 11 kommt man nur über das Außendeck von Deck 10, zwei Treppen rechts und links, dort ist ganz vorne Windschutz aus Glas und diese tollen Liegestühle, auf denen man wunderbar, auch bei schlechtem Wetter, die Landschaft genießen kann, denn durch Windschatten stört auch der Regen nicht!
Restaurants
Die Azamara Journey hat ein Buffet-Restaurant, dass sich tagsüber Windows Café nennt und abends Breezas (keine Ahnung warum!). Das Buffet-Restaurant ist auf Deck 9 hinten mit vielen Fensterplätzen und 2er Tischen, aber es war zu Stoßzeiten sehr viel Andrang, so dass wir doch ab und zu suchen mussten nach Plätzen, aber es war okay. Es gab auch ca. 12 Tische draußen, hinter dem Restaurant, wo auch noch eine kleine Bar ist. Dort haben wir gegen Ende der Reise, als das Wetter es zuließ, des Öfteren gegessen, auch morgens. Die Essensqualität – für die US-amerikanischen Gäste muss es spitze gewesen sein, dass haben wir zumindest gehört, wir waren anscheinend doch zu sehr verwöhnt – das Buffet auf der AIDA ist um Längen besser! Es gab immer frische Waffeln, Eierspeisen, Salate, frische Milch (im 0,25l-Tetrapack), verschiedene Brotsorten (sogar richtig tolles Schwarzbrot), 8 Sorten Cornflakes, Joghurt, aber nur eine Sorte kleine Mischbrötchen. Es gab kein Nutella (ok hab ich auch nicht erwartet), 2 Sorten Marmelade in kleinen Plastikpackungen (wie man sie aus Hotels kennt…), und eine Honigsorte, auch aus Plastik. Das war es an süßen Belegen, viel zu wenig für mich! Es gab dafür viele kleine Naschereien, Schokoladen-Croissants, lauter fiese leckere Sachen die Wahrscheinlich mega Kalorien haben aber irre lecker sind… Der Obstsalat – naja. Einmal hab ich ihn probiert, aber Weintrauben mit Kernen finde ich im Obstsalat nicht so toll. Z.T. war das Obst auch aus der Dose, naja. Am meisten gestört in diesem Restaurant (und auf der ganzen Reise) hat uns die Sauberkeit, speziell in diesem Restaurant – die Teller und Gläser waren einfach nicht sauber! Es gibt frisch gepressten Orangensaft am Morgen, der Dir von einem Mitarbeiter frisch in Gläser gefüllt wird – aber wenn der nicht mal sieht das an dem Glas Lippenstift ist… viele Gläser waren nicht richtig sauber, und bei den Tellern war es leider nicht besser. Jedesmal konnte ich erst den 3. oder 4. Teller nehmen, alles andere war mir zu eklig – ich bin niemand den Wasserflecken stören, aber Saucenflecken sehr wohl…
Sehr positiv ist allerdings zu bemerken, dass es hier rund um die Uhr eine Station mit Getränkeautomaten gab, wo wir uns kostenfrei Wasser, Tee, Kaffee und Softdrinks holen konnten, und auch das Abfüllen in Thermoskannen, Wasserflaschen etc. ist kein Problem…
Das andere große Restaurant auf der Azamara Journey ist das Discoveries auf Deck 5 hinten. Es hat morgens, mittags und abends auf, dort kann man jederzeit ohne Voranmeldung a la Carte essen gehen. Wir haben dies gleich am ersten Abend gemacht (ausnahmsweise mit Uhrzeit, die wir am Check-In bekommen haben, damit der Andrang am ersten Abend sich verteilt), und noch fünf weitere Male, gegen Ende der Reise immer öfter. Es funktioniert nach dem Prinzip „wait to be seated“, wir haben immer einen sehr schönen Tisch für 2 Personen bekommen. Wir konnten uns aus einer Menükarte verschiedene Gänge aussuchen, die alle super lecker waren, Softdrinks und Wasser waren auch kostenfrei. Nur Wein, Bier etc. musste man bezahlen.
Die beiden „Gourmet-Restaurants“ auf der Azamara-Journey heißen Aqualina und Prime C. Dort kann jeder Passagier je einmal kostenfrei Essen gehen (es müssen nur 5 Dollar p.P. Covercharge bezahlt werden), hier muss aber reserviert werden weil es nur wenige Tische gibt (und man sollte frühzeitig reservieren!). Das Essen war sehr gut, aber ich muss sagen, dass ich es nicht besser fand als im Discoveries, und der Service war in beiden Restaurants genauso gut wie im Discoveries- wenn im Discoveries nicht sogar besser! Überall wurden wir von verschiedenen Kellnern bedient, die auch aus aller Welt kamen, und morgens oder mittags auch im Windows Café zu finden waren.
In allen Restaurants kann man sich kleiden wie man möchte, außer im Windows Café sollte man aber nicht in Jeans oder Muskelshirt auftauchen (Jeans haben wir aber leider gesehen…). Wir haben uns immer schick gemacht, da wir daran Freude haben und dadurch auch das Essen für uns immer ein Event wird.
Am Pool gibt es dann noch den Pool Grill, wo man sich tagsüber Hotdogs, Hamburger und Pommes zubereiten lassen konnte, es gab dazu Salatbuffet, oder heiße Ofenkartoffeln etc. Haben wir des Öfteren genutzt, es war sehr lecker!
Im Cova Café konnten wir jederzeit kleine Snacks für den Hunger zwischendurch holen, war auch kein Problem.
Auf der Azamara Journey gibt es einen Zimmerservice, so dass man sich auch kostenlos alles auf die Kabine bestellen kann. Über den Fernseher kann man sich einfache Gerichte wie Burger, Pommes oder so bestellen, man kann sich aber auch die Karte aus dem Discoveries brinen lassen und daraus bestellen, oder z.B. auch auf dem Zimmer frühstücken. Außerdem darf man sich aus dem Windows-Café alles mit auf die Kabine nehmen, um dort zu Essen, das ist hier kein Problem!
Kabine
Wir hatten die Kabine 7034, die wir aus verschiedenen Gründen ausgewählt haben: Sie hat keine Verbindungstür, sie liegt nah an einem Treppenhaus, und sie war auf der Seite, auf der wir hofften, am meisten Land zu sehen (stimmte nicht). Die Kabine ist 20 m2 groß, der Balkon 3,5 m2. Wir haben immer Balkonkabinen, da wir es lieben, morgens schnell aus dem Bett zu springen und zu schauen, wo wir sind, wie warm es ist, oder am Seetag auf dem Balkon zu sitzen und zu lesen, oder die Landschaft zu genießen (gerade auf dieser Route, s.u.). Für jede Kabine gibt es einen Butler und einen Room Boy, die Suiten haben noch einen Senior Butler dazu. Der Butler bringt täglich frisches Obst, frische Blumen, der Room Boy macht morgens und abends die Kabine, mit Betthupferl, und täglich kommt das Programm (gehannt Azamara Pursuites), Hafeninfos für den nächsten Hafen und englische Nachrichten. Auf jeder Kabine gibt es 2 Bademäntel, ein Fernglas, einen Regenschirm, Badezimmerartikel von Elemis. Das Bett ist sehr bequem, dazu ein 2er Sofa mit Tisch, ein Schreibtisch mit Stuhl, an der Wand einen Flachbild-Fernseher. Das Badezimmer ist leider sehr klein, vor allem die Dusche (mit Duschvorhang), da wurde leider an der falschen Ecke gespart. Im Schreibtisch ist ein toller Föhn, im Bad zusätzlich ein fest installierter Föhn an der Wand. Es gibt für jeden ein riesiges Badelaken und ein kleineres Handtuch und ein Waschlappen, die nur nach Bedarf gewechselt werden (Save the Waves – da könnten die aber trotzdem noch viel von uns lernen – siehe Marmeladenpackungen!). Die Kabine wurde täglich gereinigt, leider nicht so sorgfältig wie wir es von AIDA kennen – eines Tages fand ich unter dem Vorhang eine Landkarte von Norwegen, die da schon einige Wochen gelegen haben muss! Und auch der Balkonboden war sehr dreckig und ist während der ganzen Reise nicht gereinigt worden, ebenso die Fenster zum Balkon (übrigens ist die ganze Wand zum Balkon verglast, aber durch die dicken Vorhänge wurde es nachts stockduster). Auf dem Balkon ist ein Glastisch und zwei Stühle, gerade genug Platz zum lesen oder zum essen. Der Schrankplatz ging gerade noch, und das nur, weil ich sämtliche Schreibtisch- und Nachttisch-Schubladen belegt hatte (für 16 Tage braucht man viele Klamotten…)I. Mein riesen Koffer passte leider nicht unter das Bett, aber in den Schrank, der kleinere Koffer von meinem Mann passte aber unters Bett.
Die Kabine selber war sehr ruhig gelegen, nur die Kinder nebenan haben gerne gesungen. Aber von den Kabinen über oder unter uns haben wir nichts gehört, auch nicht vom Flur. Die Klimaanlage läuft immer, aber das ist auf Schiffen ja leider normal.
Kapitän
Einen ganz besonderen Bericht sind die beiden Kapitäne wert, die wir hatten. Capt. Carl Smith hatte die letzten Tage vor seinem verdienten Urlaub an Bord, danach hatten wir Capt. Leif Karlsson. Capt. Smith blieb bis London an Bord, er kommt aus England (Isle of Man) und ist ca. 35 Jahre alt, sehr nett, sehr sympatisch und gut aussehend! Seine Durchsagen waren so herzlich, und in Amsterdam holte er plötzlich eine große Hand aus Holz oder Kunststoff von der Brücke auf die Nock und hat den Zuschauern an Land zugewunken – irre! An Bord erfuhren wir eine tolle Geschichte von der Reise vor unserer – rund um England – an seiner Heimatinsel Isle of Man hat das Schiff abends im Dunkeln gehalten und das Nebelhorn tuten lassen, und seine Frau und Kinder haben von Land Lichtsignale gegeben!!! Wo gibt es denn so was??? Echt eine tolle Geschichte! Capt. Smith ging dann in London in seinen wohl verdienten Urlaub. Ab Kopenhagen war bereits sein Nachfolger an Bord, Capt. Karlsson, der aus Schweden kommt. Er ist bereits 59 Jahre alt, aber nicht unsympatischer! Auch er hatte die „Winkehand“ im Einsatz, hat immer sehr ausführlich erzählt, wie das Wetter wird, wo wir sind etc. (tägl. um 12 Uhr war eine Durchsage vom Kapitän), und fast jeden Morgen sahen wir ihn beim Frühstück im Windows Café, am letzten Morgen hatte ich das Vergnügen mit ihm zu sprechen. Er hat am letzten Tag als wir von Bord gingen jeden Gast per Handschlag verabschiedet! (Capt. Smith hatte am ersten Abend im Cabaret jeden Gast per Handschlag begrüßt und sich Fotografieren lassen). Capt. Karlsson habe ich zwischendurch mit mir zusammen fotografieren können, so dass ich auch mit ihm ein Erinnerungsfoto habe. Ich kann mich nicht erinnern, auf einer gesamten AIDA-Reise den Kapitän so oft gesehen zu haben wir auf der Azamara Journey an einem Tag! Außerdem wäre es auch möglich gewesen, die Brücke und die Küche zu besichtigen, was wir aber nicht gemacht haben. Bei einer Frage-und-Antwort Stunde im Cabaret war natürlich Capt. Karlsson dabei und hat viel von seinem Seefahrerleben erzählt.
Unsere Kreuzfahrtroute
Allgemein ist anzumerken, dass in jedem Hafen entweder Mitarbeiter der örtlichen Touristinfo an Bord kamen für Hafeninformationen, oder gleich hinter der Gangway jemand war. Für individuelle Landgänge wurden einem alle nur wünschenswerten Tipps gegeben, inklusive Landkarten etc.! Und das kostenfrei! Das Ausflugsangebot von Azamara Cruises ist aber auch nicht so umfangreich, viele Amerikaner gehen individuell von Bord. Sobald das Schiff freigegeben war kamen Durchsagen, an der Gangway gab es trotzdem nie Andrang da das Schiff schön klein ist.
Kopenhagen
Da wir hier schon einige Male waren sind wir nur an Bord gegangen ohne uns nochmal die Stadt anzusehen.
Nord-Ostsee-Kanal
Auch hier durften wir bereits einmal mit der Norwegian Dream durchfahren, aber es war trotzdem etwas ganz besonderes. Wir haben die Zeit und Sonne genutzt, um auf dem Balkon zu lesen und das Schiff weiter zu entdecken. In Brunsbüttel standen meine Eltern, die uns zugewunken haben, da habe ich mich sehr drüber gefreut
Amsterdam
Die Einfahrt in den Nordseekanal bei Ijmuiden war komplett anders als am Tag zuvor in Kiel – Industrie und Schornsteine ohne Ende! Mitten in Amsterdam haben wir am neuen Cruise Terminal angelegt, sind zu Fuss zum Anne Frank Haus (hatten zum Glück online Tickets gekauft, die Schlange war seeeehr lang), auf die Westerkirke nebenan, und dann durch die Stadt gelaufen
London
Die Fahrt nach London war der Hammer – stundenlang auf der Themse zu fahren, die Stadt kommt immer näher, viele Menschen in den Häusern auf Balkonen die uns zuwinken und fotografieren… so oft kommt ein Kreuzfahrtschiff dieser Größe nicht in die Innenstadt von London bis an die Tower Bridge! Vor dem Themsesperrwerk kam eine Durchsage vom Kapitän, wir mögen bitte die Luft anhalten damit wir durchpassen – es hat geklappt J Direkt vor´m Millenium Dome haben wir gewendet, da die Themse danach zu schmal dazu wurde, und sind rückwärts bis zur Tower Bridge gefahren. Vom Schiff ging es mit Ausflugsbooten bis zum Tower Millenium Pier. Wir hatten eine 3-Tages-U-Bahnkarte im Voraus bestellt und waren so mobil. Wir lagen von Sonntag 15 Uhr bis Dienstag 15 Uhr in London, 2 Nächte, schön viel Zeit für diese irre Stadt, und obwohl ich schon so oft da war kann ich immer wieder hin… Sonntag Abend waren wir auf dem Millenium Wheel, Montag in den Houses of Parliament, beides hatten wir im Voraus von zu Hause im Internet gebucht.
Die Ausfahrt aus London war genauso schön wie die Einfahrt, und wie schon die Tage zuvor haben wir es genossen, alles vom eigenen Balkon aus genießen zu dürfen!
Die komischen Liegezeiten hingen übrigens mit der Tide zusammen, da so große Schiffe nur mit Flut ein- und auslaufen können.
Cherbourg
In Cherbourg gab es einen kostenlosen Shuttle vom Hafen in die Stadt, man hätte aber auch 10 Minuten laufen können. Die Stadt selber ist nicht sehr sehenswert, kleine Fußgängerzone mit typisch französischen Geschäften, viele Plattenbauten, die Stadt ist bei der Befreiung von den Deutschen stark zerstört worden. Wir sind auf einen Berg gewandert auf dem ein ehemaliger Bunker zu einem Befreiungs-Museum umgebaut wurde, leider fast alle Beschreibungen nur auf französisch. Aber der Ausblick von hier oben auf Schiff, Stadt und Wasser war sehr schön!
Guernsey/ St. Peter Port
Von Azamara Cruises wurde für diese Insel eine Biking-Tour angeboten, leider ist diese storniert worden und konnte nicht statt finden. Wir sind an Land getendert, hatten leider nur vormittags Zeit, da wir um 13 Uhr wieder weiterfahren sollten. Wir haben die Zeit genutzt und sind durch St. Peter Port gewandert, eine wunderschöne Stadt, und wir werden bestimmt gerne nochmal wieder kommen um mehr von dieser schönen Insel zu sehen! Von anderen Gästen hörten wir, dass es einen Linienbus gibt, der in 1.5 Std. die Insel umrundet, hätten wir das vorher gewusst wären wir da gerne mitgefahren.
La Rochelle
Dieser Hafen fiel leider aus, da die Hafenarbeiter im Streik waren. Wir sind daher direkt nach Bordeaux gefahren, schade dass sie die Liegedauer auf Guernsey nicht verlängert haben.
Bordeaux
Der Lotse kam mit Helikopter und wurde auf´s Schiff abgeseilt – so fing diese einmalige Fahrt auf der Gironde/ Garonne nach Bordeaux an. Auch hier kann das Schiff nur mit Flut einlaufen, so dass wir von 23 Uhr bis 23 Uhr in Bordeaux lagen – und zwar direkt in der City, an der langen Fußgängerpromenade, 200m Luftlinie von der Tourist-Info und Fußgängerzone! Wir waren die Attraktion des Tages – uns kam es vor, als wenn ganz Bordeaux im Laufe dieses Samstages mindestens einmal am Schiff vorbei flaniert ist (und die Winkehand des Kapitäns war im Einsatz J). Schon das Aufwachen am Morgen bei Sonnenaufgang war total schön, diese alten Häuser wurden von der Sonne rot angestrahlt – malerisch! Wir haben die Stadt wieder zu Fuß „erobert“ und sind die Fußgängerzone entlang gelaufen (angeblich die längste in Frankreich) und haben ein paar Kirchen und Kathedralen „abgeklappert“. Auch am Fluß kann man schön spazieren gehen. Das Auslaufen im dunkeln wurde von vielen Foto-Blitzen begleitet und war wieder sehr schön!
Porto
Eigentlich sollten wir in Bilbao anlegen, aber die Umroutung war schon einige Wochen vor Abreise bekannt gegeben worden, so hatten wir uns auf Porto eingestellt. Das Schiff lag diesmal nicht in Porto selber sonder in Leixoes, aber es gab einen kostenfreien Shuttle bis zur Straßenbahn, die uns in 30 Minuten für ca. 1,50 Euro pro Person in die Innenstadt von Porto brachte. Man sieht auf den ersten Blick, dass die Stadt sehr arm ist, viele Ruinen mitten in der City, und so sind wir nicht lange dort geblieben, haben uns nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten angesehen und sind früh zum Schiff zurück.
Lissabon
Welch Gegensatz zu Porto – sehr reich, überall wird gebaut und renoviert! Wir lagen nicht wie erwartet direkt an der großen Brücke über den Tejo, sonder viel näher an der Stadt. Es gab wieder einen kostenfreien Shuttle zur Tourist-Info, von dort sind wir erst gelaufen, dann mit dem Hop on-Hop Off – Bus durch die Stadt bis Belem und zurück. Dann noch zu Fuß auf die Burg mit toller Aussicht über ganz Lissabon, von da zu Fuß zurück zum Schiff.
Gibraltar
Wir haben hier nicht angelegt, sondern sind nur durchgefahren, war trotzdem ein Erlebnis. Der Kapitän fuhr so nah ran wie er durfte, es war sehr windig und sehr viel Seegang, den man aber erst später merkte als die Wellen nicht mehr genau von vorne kamen…
Almeria
Viele Passagiere sind von hier aus zur Alhambra gefahren, wir waren dort schon einmal und haben uns Almeria angesehen. Schon morgens vor Sonnenaufgang war es sehr heiß, so dass wir früh los sind und uns die Festung angesehen haben (Eintritt frei). Schöner Ausblick über die Stadt! Die Fußgängerzonen sind mit Jutematten oder so zwischen den Häusern extra im Schatten, so dass man hier schön laufen konnte, aber wegen Sommerferien hatten viele Geschäfte zu. Mittags wurde es zu heiß, nach der Siesta sind wir dann noch zum Strand. Das Schiff lag sehr zentral, es war nicht weit, aber da kaum Schatten war haben wir es nicht lange ausgehalten und sind schnell zurück zum Schiff. 35 Grad im Schatten ohne Wind war uns zu viel…
Valencia
Hier legten wir erst gegen 10 Uhr an und was lag im Hafen vor uns? Die AIDA Cara J Ich hab mich schon gefreut, ein AIDA-Schiff zu sehen, und in Valencia waren die AIDA-Gäste auch unübersehbar… Da hier der Hafen weit außerhalb von der Innenstadt liegt gab es wieder einen kostenlosen Shuttle bis in die Stadt und zurück, den wir diesmal in beide Richtungen genutzt haben (je 30 Minuten Fahrt, sehr weit!). 5 Tage bevor wir da waren war in Valenia Formel 1, und die Abbauarbeiten waren voll im Gange, wir sind über die Start-Ziel-Linie gefahren mit dem Bus J Die Liegestelle war direkt an der Strecke, wo inzwischen viele Lkw´s fahren, viele Verkehr, aber wir waren ja in der Stadt. Auch hier war es sehr schnell sehr heiß, aber da die Stadt so wunderschön ist sind wir viel gelaufen.
Barcelona
Früh waren wir da, im letzten Hafen, noch vor Sonnenaufgang. Draußen beim Frühstück haben wir den letzten Sonnenaufgang genossen, bevor es mit dem Shuttle zum Flughafen ging, den Rückflug nach Hamburg mit Lufthansa haben wir individuell gebucht.
Tagesprogramm
Wie auf AIDA gibt es auch hier täglich ein Programm an Bord. Neben Kurzbeschreibungen der an diesem Tag angefahrenen Ziele (zusätzlich zu der 4-seitigen Hafeninfo) sind hier verschiedene Beschreibungen der Gast-Entertainer, wichtiger Offiziere und Informationen aller Art zu finden, außerdem natürlich die Öffnungszeiten der Restaurants, Bars, Friseur, Wellness, alles was man sich denken kann. Außerdem natürlich das Unterhaltungsprogramm des Tages wie „Walk a Mile“, Bingo, Wii-Tournaments, Tea Time, Destination Enrichment (Lektor zu den Zielen), Super Trivia, Captain´s Welcome Toast, Showtime im Cabaret – es wäre zu viel, dies alles aufzuzählen. In allem kam es uns so vor, als wenn das Unterhaltungsprogramm wesentlich umfangreicher ist als auf der AIDA!
Bordsprache
Die Bordsprache ist englisch – ohne Ausnahme! Es gibt außer kurzen Nachrichten, die auch sehr dürftig waren und nicht jeden Tag verfügbar, nichts auf Deutsch, keine Menükarten, keine Durchsagen, nichts. Es gab einmal ein Treffen für internationale Gäste, an dem wir nicht teilgenommen haben da wir da in London unterwegs waren, aber von anderen wissen wir, dass sehr viele deutsche, dänische, spanische und russische Gäste an Bord waren, aber die Mehrzahl war US-Amerikanisch oder kanadisch. Das Schiff war ausgebucht. Aber man muss unbedingt gut englisch können, sonst ist man wirklich verloren, da das englisch z.T. mit starkem Akzent gesprochen wird, da ja nur ein kleiner Teil der Crew englisch als Muttersprache hat, und da ist es schwer irgendwas zu verstehen wenn man die Sprache nicht gut kann!
Mitreisende
Das Durchschnittsalter der Gäste war erwartungsgemäß sehr hoch, aber uns hat doch erstaunt, dass relativ viele Familien an Bord waren. Es gibt aber keinerlei Kinderprogramm, das Schiff ist nicht für Kinder ausgelegt! Es gibt 2 Tischtennisplatten und Shuffleboard sowie 3 Minigolf-Löcher, aber das war´s! Es waren auch einige jüngere Pärchen an Bord.
Über ein amerikanisches Forum habe ich vor der Reise bereits viele Mitreisende kennengelernt, wir hatten uns vor der Reise über Azamara Cruises für ein Treffen angemeldet. Dadurch wurde vom Schiff am Anfang der Reise ein Treffen mit Offizieren und allen Mitglieder dieses Forums organisiert, wo es Sekt und Ors d´heuvres gab, und alle sich vorgestellt haben. Wir waren die einzigen Deutschen, und mit Abstand die Jüngsten, dadurch wollten sich viele mit uns unterhalten, und es ist auch schön wenn man einige Leute kennt mit denen man sich während der Reise austauschen kann wenn man möchte (aber nicht muss). Alles ganz locker. Aber toll, dass diese Gelegenheit zum Treffen geboten wird, und alles kostenfrei organisiert!
Fazit
Wenn man keinen Wert auf Unterhaltung und Animation legt (wie wir) und einfach ein schönes Schiff mit gutem Essen und tolle Kabinen mit einmaligen Routen haben möchte ist man hier richtig! Azamara Cruises bewertet sich selber mit 5 Sternen, Douglas Ward gibt dem Schiff 4 Sterne, und die würde ich ihr auf Grund der mangelhaften Sauberkeit auch geben. Wir würden bei einer ähnlich interessanten Route sofort wieder an Bord gehen und können das Schiff uneingeschränkt weiterempfehlen!
Wir sind in den 16 Tagen 4.600 km gefahren und gefühlte 100 km gelaufen, und auf Grund dieser speziellen Häfen die von Azamara Cruises auf der Westeuropa-Kreuzfahrt anläuft rate ich allen, diese Route mit Azamara Cruises zu machen – andere Schiffe fahren von Hamburg nach Mallorca mit Le Havre, Lissabon und Malaga, alles riesen Häfen wo jeder hinfährt – welches Schiff fährt nach Guernsey, London oder Bordeaux???
Wer Fragen zu unserer Route oder dem Schiff hat – gerne per PM oder Mail an mich wenden, ich versuche alle nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten! Ich habe ca. 1600 Fotos gemacht, aber das würde den Rahmen sprengen… :-)))