In den USA läuft das Geschäft aber alles andere als gut.
Dort ist das Kreuzfahrtgeschäft vor den Küsten der USA nahezu zusammengebrochen, so dass die betroffenen
Reedereien, darunter Carnival, den europäischen Markt stärker bewerben werden.
Dies könnte den europäischen Markt erheblich stören.
Carnival selber hat sich zunächst vom europäischen Markt verabschiedet – in diesem Jahr gibt es auch nur eine Handvoll Europa-Fahrten, weil die Carnival Dream in Italien fertig wird. Ansonsten wird Mama-Carnival auf dem europäischen Markt wohl durch Costa und AIDA entsprechend werben, was sie ja auch schon seit geraumer Zeit verstärkt tun.
Die Bemühungen auf dem europäischen Markt verstärken hingegen NCL und RCI deutlich. Man hat ja nun erstmals Schiffe ganzjährig in Europa stationiert und für die Sommersaison bringen die Amis mehr Schiffe denn je nach Europa (und setzen darüber hinaus ebenfalls auf neue Ziele wie Dubai und Asien). Ob dies an tatsächlich vorhandener Nachfrage liegt oder nur ein Ausweichen vom heimischen Markt ist (s. Handelsblatt) vermag ich nicht zu beurteilen, dafür müsste man die Buchungslage kennen.
Ob sich das verstärkte Engagement der Amis in Europa rechnen wird weiß ich nicht. Ich bin da genauso skeptisch wie beim Thema "Wachstum des deutschen Kreuzfahrtmarktes". Ein Großteil der US-Urlauber, welche die Schiffe in Europa bisher füllten (und das waren einige), dürften aufgrund der Krise nun wegbrechen. Man muss also Europäer auf die Schiffe bekommen, was ich aufgrund der doch deutlichen Unterschiede was "Geschmäcker" angeht für nicht so einfach halte. Zumal in Europa die Marken AIDA, Costa und MSC ohnehin sehr stark medienpräsent sind und immer wieder mit Angeboten locken – und vermutlich auch eher dem europäischen Geschmack entsprechen.
NCL versucht schon seit längerer Zeit, auch in Deutschland aktiver zu werben. Von RCI sieht man lediglich mal Anzeigen in Branchenzeitschriften (die haben ohnehin eine eigene, spanische Tochter), Princess hält sich weitestgehend noch ganz raus und HAL kennt man hier so gut wie gar nicht. Die Handelblatt-Vermutung, dass deren Engagement auf unserem heimischem Markt selbigen erheblich stören könnte, teile ich ehrlich gesagt nicht. Ich glaube eher, dass die Europäer mit "ihren" gewohnten Marken weiter fahren werden (oder eine andere Urlaubsform wählen – vermutlich auch mal aus Kostengründen). Inwieweit die Amis dann ihre Schiffe in Europa dann über den Preis verkaufen werden, steht in den Sternen. Manche von deren Kreuzfahrten in unseren Gewässern werden aktuell jedenfalls noch zu sehr "optimistischen" Preisen verkauft…
Gruß,
Dennis.