Hallo,
eigentlich wollte ich keinen Reisebericht schreiben. Und auch jetzt bin ich mir noch nicht sicher was ich schreiben werde.
Ein Reisebericht, in dem ich jeden einzelnen Tag beschreiben werde, wird es bestimmt nicht. Oder habt Ihr Lust, eine tägliche Buchzusammenfassung zu lesen? Nein? Das dachte ich mir. Viel mehr habe ich aber auch fast nicht getan.
Ich habe eine Woche mal richtig entspannt. Kein Stress mit Ausflügen, frühem Aufstehen, Platzsuche in irgend einem Restaurant oder pünktlich im Theater sein. Einfach nur entspannen. Und das bedeutet für mich: ein ruhiges Plätzchen suchen, ein Buch zur Hand nehmen und lesen. (Oder vorlesen lassen, Hörbücher sind eine tolle Erfindung. )
Und wie gut ich mich entspannt habe, habe ich daran gemerkt, dass ich am zweiten Tag schon nicht mehr wusste welches Datum wir hatten und ab dem vierten Tag schon nicht mehr wusste in welchem Hafen wir gerade sind.
Einzig den 29.12. konnte ich mir merken, denn an diesem Tag hatte ich einen Ausflug.
Schon vor der Reise hatte ich über das Internet eine Trike Tour gebucht. "FUE11; Fuerteventura auf drei Rädern."
Eine genauere Beschreibung spare ich mir mal an dieser Stelle, verweise aber auf die Ausflugtipps Kanaren. Dort habe ich die Tour etwas genauer beschrieben. Hier lang
Wie sich später herausstellen sollte, sollte das auch mein einziger Ausflug bleiben.
Denn leider ist ein weiterer Ausflug buchstäblich ins Wasser gefallen:
Auf dem Schiff wurden Segway Ausflüge angeboten. Um an solch einem Ausflug teilnehmen zu können musste man vorher einen 60 Min. Einführungskurs besuchen und einen "Führerschein" machen. Dieser dient dann auf jeder AIDA als Nachweis dafür, das man mit einem Segway umgehen und an Ausflügen teilnehmen kann.
Mein Einführungskurs sollte auf Teneriffa stattfinden. Gleich anschließend sollte es dann auf einen 5 Std. Ausflug gehen.
Leider hat sich der Wettergott an diesem Tag dazu entschlossen das Meer mit weiterem Wasser aufzufüllen. So ist nicht nur der Kurs ausgefallen, sondern auch der Ausflug. Hätte aber bei diesen Sturzbächen, die vom Himmel fielen, bestimmt auch keinen Spaß gemacht.
Den Kurs konnte ich noch nachholen. Und ich muss Euch sagen, dass macht tierisch Spaß mit diesem Zweirad durch die Gegend zu düsen! Selbst auf dem kleinen Volleyballfeld auf Deck 14. Dort hat der Kurs unter Sternenhimmel, und mit der traumhaften Kulisse von Madeira bei Nacht im Hintergrund, stattgefunden.
Für einen Ausflug war es dann aber schon zu spät. Zum einen, weil auf La Palma keine Ausflüge angeboten wurden, zum anderen, weil für den Ausflug auf Madeira eine Beschränkung galt, die ich nicht innerhalb von 24 Std umgehen konnte. (OK, um etwas genauer zu sein: Ich hätte ein paar Kilo abspecken müssen! )
Egal, die Lizenz habe ich in der Tasche. Jetzt muss ich nur noch auf die Diva, die Bella oder später die Luna (nur diese Schiffe haben Segways an Bord) und einen Ausflug buchen.
Bin ich zu Beginn der Reise noch davon ausgegangen dass es keinen Cocktailworkshop geben wird, durfte ich zu meiner Überraschung dann doch in der AIDAheute lesen, dass am letzten Tag um 14:00 Uhr ein Workshop geplant war.
Natürlich habe ich mich gleich angemeldet. Etwas verwundert war ich darüber, dass ich erst der zweite Name auf der Anmeldeliste war.
OK, es war 23:00 Uhr, und die AIDAheute war noch keine 4 Stunden an der Kabinentür. Und der Workshop sollte erst ein paar Tage später sein.
Leider hat sich dann aber auf der Liste nicht mehr all zu viel getan. Der Workshop ist kurz vorher abgesagt worden. Es hatten sich zu wenig Interessierte gemeldet. Wie ich später erfahren habe gab es ganze 4 Anmeldungen. Erst ab 8 Teilnehmern hätte der Workshop stattgefunden.
Schade!
Was kann ich noch über die Reise schreiben?
Eventuell noch ein paar Sachen, die mir positiv oder negativ in Erinnerung geblieben sind:
Zu Beginn das Thema, welches wohl jeden interessiert:
Essen.
Nein, ich hatte nichts am Essen zu meckern.
Das Angebot war ausreichend, um nicht zu sagen viel zu viel. Geschmacklich wieder mal auf einem sehr hohen Niveau.
Die Suhi-Bar ist einmalig. So gut habe ich nicht mal auf der Blu gegessen.
Ja, die zwei Tischzeiten im Marktrestaurant für das Abendessen finde ich blöd. Noch blöder fand ich allerdings die Schlangen, die sich mit schöner Regelmäßigkeit vor dem Marktrestaurant gebildet haben. Und das ging teilweise schon 20 Minuten vor Öffnung los.
Daher war ich öfter im Weite Welt oder im Bella Vista.
War die Auswahl im Weite Welt natürlich größer, und für mich, der wenig von Pasta hält, interessanter, so hat das Bella Vista den unbestreitbaren Vorteil, dass man zu jeder Zeit einen freien Platz findet. Da es dort nicht nur Pasta gab, habe ich auch dort immer meinen Hunger stillen können.
Das Feuerwerk auf Madeira war einmalig!
Man kann es kaum beschreiben. Auf der ganzen Insel verteilt wurden gleichzeitig die Raketen in die Luft geschossen. Wir hatten vom Schiff aus den wohl besten Blick auf das Spektakel.
Die Weinprobe in der Vinothek war auch klasse.
Es gab drei mehr oder weniger gut schmeckende Weißweine und drei Rotweine von denen zwei genau meinen Geschmack getroffen haben.
Auch sonst wäre die Vinothek bestimmt ein netter Ort um einen schönen Abend zu verbringen. Aber leider liegt sie so dicht am Theatrium, das während der Vorstellungen kaum an eine Unterhaltung zu denken ist. Man konnte sich dann fast nur durch Schreien verständigen. Und Vorstellungen waren jeden Abend fast durchgehend von 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr.
Nach den Vorstellungen aber habe ich mir dort den ein oder anderen Tropfen munden lassen.
Das Theatrium an sich ist eine tolle Sache.
Leider hat man nicht von jedem Platz aus eine gute Sicht auf die Bühne. Und die Bildschirme, auf denen die Shows (auch in die Kabine) übertragen werden, sind keine Alternative. Der Ton war dort um knapp 1 Sekunde versetzt. Das hat bei Nahaufnahmen schon ganz schön gestört.
Die angebotenen Shows waren durchwachsen. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht alle Shows gesehen habe.
Die Akrobaten waren klasse, keine Frage. Aber nur eine der beiden Shows, nämlich "Varieté, Varieté" war auch wirklich gelungen. "Echos" dagegen fand ich langweilig. Eventuell hat man ja das Programm geändert. Denn beim Nachholtermin, einmal ist die Show wegen des Seegangs ausgefallen, war auch nicht gerade von ruhiger See zu sprechen.
Die Schauspieler, zwei waren an Bord, haben bei "Dinner for one" ihr Bestes gegeben. Eine so tolle Umsetztung des Sylvester-Klassikers hatte ich nicht erwartet.
Die Sketche von Loriot haben sie auch ganz gut rüber gebracht.
Das Showensemble war sehr gut! Ich habe zwar größtenteils nur die Proben beobachtet, aber was ich da gesehen und gehört habe hat mir gefallen.
Weniger gefallen hat mir dagegen die AIDA Bar.
Zum einen war die Auswahl der Musik nicht unbedingt mein Geschmack, zum anderen war das Bar Team anscheinend stark unterbesetzt. 10 Minuten Wartezeit auf ein Bier war die Regel, es konnte aber auch locker mal bis zu 20 Minuten oder länger dauern bis man seine Bordkarte und seinen Cocktail bekam. Und das, wenn man direkt an der Bar saß.
Aber was will man erwarten, wenn nur einer die Cocktails mixt und 3 oder 4 weitere Personen hinter der Bar stehen? Sie haben sich zwar alle Mühe gegeben, aber bei einer bis auf den letzten Platz besetzten Bar ist das einfach zu wenig!
Dafür muss ich dem Team von der Rezeption mein Lob aussprechen.
Ich hatte schon am Tag meiner Anreise einen komischen Geruch in meiner Kabine feststellen müssen. Genauer im Bad. Aber gleich am ersten Tag wollte ich nicht meckern. Und eventuell würde sich der Geruch ja auch verflüchtigen. Das Gegenteil war aber der Fall, so dass ich am nächsten Morgen doch die Rezi informiert habe.
Keine 90 Minuten später, ich kam gerade vom Früstück und wollte nur mein Buch aus der Kabine holen, war dann auch schon ein Techniker im Bad am werkeln. Danach war der Geruch weg.
Die Kabine übrigens fand ich einerseits schön wie immer, andererseits war sie aber merklich kleiner als ich es bisher gewohnt war. Das Bad scheint im Vergleich zu den anderen Schiffen auch kleiner geworden zu sein.
Es war übrigens die erste Reise während der ich in einer Innenkabine untergebracht war. Ob das der Grund dafür war, dass mir eine Uhr auf der Kabine gefehlt hat weiß ich nicht. Aber bei meinen bisherigen Reisen ist mir das nie so aufgefallen wie während dieser Reise.
Es gab zwar eine Uhr im TV aber die wurde nur beim Umschalten eingeblendet. Nicht gerade eine schöne Lösung.
Da haben wir auch schon das nächste Thema: iTV
Zum einen eine schöne Sache:
Ich hätte darüber Ausflüge buchen können. Oder ich hätte im Bord Shop einkaufen können. Oder ich hätten einen Film bestellen und innerhalb 24 Std. gucken können. Und vieles mehr wäre möglich gewesen. Wenn ich gewollt hätte.
Sogar TV gucken ging auch damit.
Zum anderen aber auch nicht so schön. Die Bedienung hat man zwar schnell raus, aber warum muss immer wieder mal, wenn man das Programm wechselt, die Lautstärke nachgeregelt werden? Oder warum muss es in den Laustsprechern knarzen und knacken, wenn man den Lichtschalter betätigt? Ich kann es nicht beweisen, aber ich hatte das Gefühlt, dass wenn in den Nachbarkabinen der Lichtschalter betätigt wurde, mein Fernseher auch darauf reagiert hat.
Und hin und wieder gab es auch mal einen Totalausfall. Da hat das Gerät bei einem Tastendruck auf der Fernbedienung keine Reaktion gezeigt. Einzig die Standby Taste hat funktioniert und für Abhilfe gesorgt.
Das hört sich jetzt aber schlimmer an als es wirklich war. Jedenfalls war es nicht so schlimm, als dass ich dafür hätte die Rezi aufscheuchen wollen.
Ach ja, ein paar Vollpfosten waren auch auf dem Schiff.
Gleich die erste Durchsage von Kapitän "Captain Out" Wieprecht, der übrigens ein super Kapitän ist, hat schon einen Hinweis darauf gegeben was für Leute an Bord waren.
Sinngemäß sagte er, dass man trotz ein paar besoffener Trottel, die randaliert hatten, pünktlich auslaufen konnte.
Ein paar Tage später sind in der AIDA Bar die Fäuste geflogen.
Dass auf Deck 7 an einem Abend die AIDAheute als Konfetti auf den Kabinengängen gelegen hat, anstatt schön ordentlich an der Kabinentür, rechne ich mal als Kinderstreich an. Die kleinen sollen ja auch ihren Spaß haben.
So, zum Schluss noch ein paar Grüße:
Als erstes natürlich an Renate und Mann.
Es war schön Euch immer mal wieder auf dem Schiff und auch während der An- und Abreise zu treffen und ein paar Worte zu wechseln.
Tante Ulla
Vielen Dank für das Bier.
Steffen
Ich freue mich schon auf die nächste Weinprobe bei Dir in der Vinothek.
Carsten
Halte einen Segway für mich bereit. Irgendwann komme ich noch zu meinem Ausflug.
Ich kann mir so schlecht Namen merken. Daher hier Grüße an Unbekannt:
Unbekannt 1
Viel Freude mit dem Udo Lindenberg. Das Gemälde hätte ich auch gerne ersteigert. Aber selbst 10% vom Einstiegspreis wären mir schon zu viel gewesen.
Unbekannt 2
Die Trike Tour hat Spaß gemacht, und vielen Dank für das Bier.
Unbekannt 4
Ich hoffe, Sie haben viel Freude an Ihrer Segway-Stadtrundfahrt in Köln!
Dann gibt es noch viel mehr Leute, die ich auf dem Schiff getroffen habe. Sei es nur einmal, oder aber auch in schöner Regelmäßigkeit. Bei Euch möchte ich mich natürlich auch bedanken. Auch Ihr habt dazu beigetragen, dass diese Reise eine schöne Reise geworden ist.
Gruß
André der jetzt bestimmt nie wieder Bingo spielen wird. So langweilig und spießig wie auf dieser Reise war es noch nie!