Diejenigen, die detailierte Ausflugsberichte erwarten möchte ich vorwarnen um ihnen die Entäuschung zu ersparen. Wir (Uli, meine viiiiiel bessere Hälfte und ich) hatten das klare Ziel das Schiff zu geniesen und sind lediglich in Catania auf Sizilien von Bord gegangen. Aber auch sonst war es eine recht ereignisreiche Tour, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Viel Spaß beim Lesen. Es darf gerne nach Ironie gesucht werden.
Die Anreise
Überschaubare drei Grad plus in Deutschland, eine Woche Urlaub und Reiseunterlagen von AIDA für die Trasmed von Heraklion nach Mallorca sind ausreichend Gründe um am Vorabend des 24.10. den großen roten Koffer zu packen.
Sind Sie schon mal mit einer Frau in Urlaub gefahren?
Bestimmt. Dann verrate ich Ihnen keine sensationelle Neuigkeit wenn ich sage, dass es auch bei unserem Koffer packen zu den üblichen Aussagen kam.
Vom Standard "Ich hab nichts anzuziehen!" bis zum situationsbezogenen "Ich brauch warme und leichte Sachen. Man weiß ja nicht wie das Wetter wird!" war das volle Programm am Start.
Dennoch konnte ich meine hochverehrte Mitreisende dazu bewegen alles in den großen roten Koffer zu packen (inkl. meiner Zahnbürste und der einen Wechselunterhose). Mann ist ja so bescheiden.
"Das paßt nie alles in einen Koffer!" sagte sie und mein männlicher Ergeiz ihr das Gegenteil zu beweisen war geweckt. Und siehe da. Alles ging in den Koffer und es war sogar noch Platz. Also erstmal auf die Waage. Sensationelle 32 Kilogramm für 2 Personen. Das gabs noch nie. Fluchs wurden noch zwei Jacken eingepackt (der Koffer wog nun 36 Kilo. Dazu später mehr) und dann ging die Fahrt gen Köln/Bonn.
An der Gepäckaufgabe kam dann für mich die Ernüchterung. Das Gepäck dürfe höchstens 30 Kilo wiegen. Da wir keinen zweiten Koffer hatten gings dann doch. Die Empfehlung lautete aber das wir uns noch eine Tasche für die Rückreise besorgen sollten. Uli, ich habe dein Grinsen gesehen...
Nachts um 2:30 Uhr ist der Flughafen sehr übersichtlich.
Gleiches galt auch für die kleine Schar Unentwegter, die mit Air Berlin 2418 die Reise antreten wollten.
Geschätzte 50 Personen verloren sich in der 737-800.
Per Web Check-In hatte ich Plätze in der ersten Reihe gebucht. Dort ist zwar dann eine Trennwand, aber etwas mehr Beinfreiheit vorhanden.
Beinfreiheit war dann auch das Einzige was ich hatte. Die Sitze bei Air Berlin sind hochtechnisch, d.h. es entsteht ein leichter Vakuumeffekt, der unnötiges Bewegen im Sitz nahezu unmöglich macht.
Witzigerweise saß ebenfalls in der ersten Reihe eine Familie mit Kleinstkind. Der junge Mann war ein geschätztes halbes Jahr, muß aber schon Vielflieger gewesen sein, denn er meisterte den Flug mit stoischer Gelassenheit.
Und endlich wußte ich wofür die Wandhalterungen an der Trennwand waren. Dort kann eine Wiege befestigt werden, die der Junge man dann auch für ein Nickerchen nutzte.
War ja auch verdammt früh am Morgen.
Im sehr übersichtlichen Terminal von Heraklion gibt es zwei Kofferbänder. Es war ja nichts los und somit die Situation sehr entspannt.
Allerdings habe ich mich doch gefragt, welche dramatischen Szenen sich wohl im Hochsommer in den Stoßzeiten abspielen?
Egal. Da war ja schon unser roter Koffer.
Beim Runterheben vom Gepäckband stellte ich fest, dass 36 Kilo doch sehr schwer und in diesem speziellen Fall auch sehr unhandlich sein können.
Eine ähnliche Feststellung machte der extrem coole Gigolo-Busfahrer dann auch als er den Koffer in den Bus hievte.
Obwohl ich kein griechisch spreche war mir klar, dass die rausgepressten Worte keine Lobeshymnen ob der schönen Kofferfarbe oder der sehr guten Verarbeitung des guten Stücks beinhalteten.
Wirklich schön an Heraklion ist die sehr kurze Entfernung zwischen dem Flug- und dem anderen Hafen.
Flugs eingecheckt und dem Fotograf erklärt, dass wir nach durchgemachter Nacht kein Bild von uns bräuchten.
Aufdringlicher kleiner Kerl.
Wenn ich gewußt hätte, dass das Bild mit einem Rahmen mit Motiven der Tour nur 11,95 kostet hätte ich es vielleicht doch gemacht.
Moment mal. Das sind vier Weizenbier oder zwei Vodka-Lemon...
Nö, dann lieber doch nicht.
Ich bin an der Stelle sicher. Würden die Bilder nur die Hälfte kosten würden deutlich mehr Leute diese kaufen. Oder täusche ich mich da so?
Aber weiter zum Schiff. Schnell noch einen Kaffee im Calypso und dann auf zur Schiffserkundung.
Resümee: Es ist alles noch da wo es schon immer war.
Beruhigt gabs ein Mittagessen und das erste Weizenbier. Das Wetter war eher durchwachsen. Es war bewölkt und wenn die Sonne weg war eher kühl.
Somit waren wir froh, als wir gegen drei Uhr die Kabine beziehen konnten.
Nach ein wenig Augenpflege in der Horizontalen wars dann auch schon Zeit fürs Essen.
Das Auslaufen haben wir vom FKK-Bereich aus beobachtet (allerdings wg. der niedrigen Temperaturen bekleidet).
Wie erwartet war die Welcome Party auf dem Pooldeck eher mau.
Dies lag teilweise sicher an dem doch sehr hohen Altersschnitt (beim AIDA-TV-Geburtstagskinderalter-Schätzspiel lag er konstant über 55 Jahren) auf der Tour.
U.a. hatte ein Modeversandhaus für die ältere Generation einen 350-Personen-Teilcharter.
Die niedrige Temperatur sowie der Wind taten ein Übriges.
Somit führte uns unser Weg in die Nightflybar in der ein Trio namens "Pop Pirates" wundervolle Akustikversionen bekannter Hits spielte.
Es hat uns sehr viel Spaß gemacht und somit war klar. Da wird es uns häufiger hinziehen.
Gute Nacht!
Witzige Anekdote am Rande: Beim geführten Schiffsrundgang wurde den Teilnehmern ein Rezept gegen Seekrankheit empfohlen. Pfefferminztee und Schokolade oder Kakao und Minze. Beides nützt überhaupt nichts, aber sollte man sich das Essen nochmal durch den Kopf gehen lassen schmeckts wenigstens nach After Eight! Mahlzeit!
1. Tag Katakolon
Wie immer am ersten Tag klingelte kurz vor 10 Uhr der Wecker, da ja um zwanzig nach die obligatorische Seenotrettungübung stattfindet.
Bei sehr angenehmen Wetter gings auf Deck 6.
Da wir spät dran waren hatten wir einen Platz in der ersten Reihe und beim entspannten Blick über die Reeling entdeckte ich eine Schildkröte. Bestimmt 80cm groß.
Ein sehr schöner Anblick.
Anschließend konnte ich mit Tobi vom Animationsteam das große Geheimnis klären warum alle, wirklich alle eine Rettungsweste tragen müssen mit Ausnahme der Fotografen und dem Filmteam. Ich verrate es Euch. Die Kameras sind aufblasbar. Ganz komplizierte Technik. Von der NASA entwickelt und eigentlich streng geheim...
So einfach ist es.
Das schöne Wetter hielt an und wir beobachteten beim Mittagessen im Aussenbereich des Calypso das Anlegen in Katakolon. Die Carnival Splendor war schon da. Nach dem Essen gings auf die Liege und bei 25 Grad und strahlendem Sonnenschein konnte ich mich nur schwerlich aufraffen ein wenig zu sporteln.
Um 18 Uhr gabs AIDA-TV und weiter gings zum Essen. Dann zum Bingo. Sehr lustig und sehr gut gemacht von Sven. Viele Grüße nach Heidelberg.
Übrigens saßen wir mit einer Dame am Tisch, die, um Seekrankheit vorzubeugen, sich die bekannten Pflaster hinter die Ohren geklebt hatte.
Allerdings hinter beide Ohren was wohl zu einer Überdosis des Wirkstoffs geführt hatte und sie konnte nur verschwommen sehen.
Sachen gibts...
Im Theater war die Welcome Veranstaltung. Uns zogs aber wieder zu den Poppiraten, die um 22 Uhr spielen sollten. Jene Piraten mußten allerdings noch zur Vorstellung ins Theater. Dies hatte ein erboster Senior-Gast nicht mitbekommen und beschwerte sich vehement darüber, dass im Programm 22 Uhr steht und die Band nicht da ist.
Er wolle sich beim Manager, der Rezeption beschweren und droht sogar dem Kellner die Bar zu verlassen. Ich hab ihm die Durchwahl der Brücke gegeben...
Das Konzert entschädigte wieder fürs Warten.
2. Tag Seetag
Verwirrung über die Zeitumstellung. Ständig wurde die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Dies führte am Seetag dazu, dass Uli mitten in der Nacht (gefühlt) zum Laufen ging.
Der Rest im Telegramm: Entspannter Einstieg in den Tag - Essen aufm Achterdeck der Calypsobar mit anschließendem Sonnentanken - Fitness - AIDA-TV - Cocktailgutschein beim Geburtstagsrätsel
Highlight des Tages war der geniale Beatles Abend mit den Pop Pirates in der Nightflybar. So voll war die NFB noch nie. Die Leute standen sogar draussen im Calypso. Nach etlichen Zugaben gings weit nach Mitternacht ins Bett.
3. Tag Catania
Die Stadt Catania wird vom Ätna überragt. Besser noch. Er thront über der Stadt.
An diesem Morgen war er sehr gut zu sehen und weißer Rauch sank an einer Seite herab. Allerdings wohl keine Asche sondern Wasserdampf, wie uns ein Mitreisender mitteilte.
Leider verschwand der aktivste Vulkan Europas im Laufe des Tages hinter Wolken und ward nicht mehr gesehen.
Nach dem Frühstück holten wir uns an der Rezi die Hafeninfo ab da unser Plan war Catania auf eigene Faust zu erkunden und wurden Zeuge der Frage der Woche. Ein Rentner fragte an der Rezeption nach ob er denn in Catania überfallen werde...?! Ohne Worte. Ich könnte an der Rezeption nicht arbeiten. Mir würden zu viele blöde Antworten auf so saudumme Fragen einfallen...
„Nein, mein Herr. Da können wir Sie beruhigen. Die Überfallkommandos sind heute alle in Palermo…!“
In Catania selbst regierte das absolute Verkehrschaos. Schon im Hafen ging es los und zog sich bis in die Innenstadt.
Rund um den Dom gibt es allerdings eine großzügige Fußgängerzone.
Die Innenstadt selbst fanden wir sehr schön.
Der Dom ist zwar nicht so pompös wie in anderen italienischen Städten, aber gerade diese Bescheidenheit hat uns gut gefallen.
Auf dem Domplatz steht dann die Statue des Elefanten mit dem Obelisk auf dem Rücken. Wahrscheinlich das bekannteste Wahrzeichen der Stadt.
Direkt um die Ecke war dann ein kleiner Markt mit diversen Fisch- und Fleisch, sowie Obst- und Gemüseständen. Hier ging es laut und unruhig zu. Genauso wie man es sich vorstellt.
Wir zogen ein wenig durch die Stadt und besichtigten auf dem Weg zur Villa Bellini noch ein paar sehr interessante und sehr unterschiedliche Kirchen.
Leider war jene Villa Bellini und der gesamte umliegende Park wegen Bau- bzw. Instandsetzungsarbeiten gesperrt. Schade. Von außen wirkte das Anwesen sehr schön.
Also weiter zum botanischen Garten. Dort war überhaupt nichts los und es war eine Oase der Ruhe in der doch sehr lauten Stadt. Für Pflanzeninteressierte lohnt sich der Weg auf jeden Fall. Der Eintritt ist frei. Man muß sich lediglich in ein Besucherbuch eintragen und erhält eine Broschüre in Deutsch.
Auf dem Rückweg entdeckte ich in einer Seitenstrasse noch eine Kirche, die wir ansteuerten.
Leider war sie geschlossen. Der riesige Markt auf dem freien Platz und den angrenzenden Seitenstrassen war aber dafür umso interessanter.
Hier gab es echt alles.
Sogar Original-DVDs ohne die störenden Plastikcases und garantiert lizensierte Fussballfanartikel. Von den original Handtaschen und Sonnenbrillen reden wir erst gar nicht.
Zurück auf dem Schiff genossen wir noch die letzten Sonnenstrahlen und mich zogs noch in den Fitnessbereich um dann den schon ritualisierten Abendabläufen zu frönen.
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5. Tag Tunis
In Tunis liegt die Vita auf Reede bzw. auf der gegenüberliegenden Hafenseite und die Passagiere müssen tendern.
Grund hierfür sind einige Kreuzfahrtschiffe und Fähren.
Die MSC Orchestra, die Costa Magica und ein Schiff von Vision Cruises lagen an der Pier.
Am Nachmittag kommt dann sehr starker Wind auf und man kann ausserhalb des Hafens schon die Gicht auf den Wellen sehen.
Ein wenig Vorfreude auf richtiges "Kreuzfahrt-Feeling" kommt auf.
In unserer gönnerhaften Art freuen wir uns auf Platz im Restaurant und im Theater.
Um 18 Uhr lief die Vita aus und es ging direkt mit leichtem Geschaukel los.
Alles noch ganz harmlos. Nach Aida-TV und dem Fastdebakel vom Vortag gingen wir wieder ins Calypso. Entspannt Essen war, wie gewohnt, kein Problem.
Auf zum Bingo. Sicher fragt Ihr Euch wieso ich das jedes Mal erwähne.
Weil wir diesmal dran waren mit gewinnen!!!
Zunächst gab es 3 Gläser Sekt bei den Schnapszahlenfragen und dann kamen meine letzten drei fehlenden Zahlen direkt nacheinander. BINGO!
270 Euro wechselten den Besitzer und somit hatten wir den höchsten Einzelgewinn der Woche eingefahren. Den Jackpot am Folgetag gewannen zwei Spieler und teilten rund 500 Euro.
Irgendwie seltsame Stimmung beim Bingo auf dieser Tour. Der Neid war immer rauszuhören und wenn jemand gewonnen hatte (kleines Bingo mit Sekt oder das große Geld) war der Applaus echt spärlich. Ist es vielleicht doch mehr als ein Spiel? War der Gewinn vielleicht fest einkalkuliert um das Bordkonto auszugleichen? Man weiß es nicht... Auf jeden Fall sehr schade. Das haben wir schon viel spaßiger erlebt.
Eine Premiere gab es für uns im Theater. Die interaktive Show "Ich glotz TV" wurde aufgeführt. Sehr lustig mit drei Rateteams und aufgemacht wie "Eins, zwei oder drei" mit Michael Schanze. Weggeschmissen habe ich mich bei den unterschiedlichen Kopfbedeckung der drei Teams. Ich sag nur Lottozahlen, Mainzelmännchen und Sesamstrasse...
Über die Nightflybar mit dem obligatorischen Besuch bei den Poppiraten ging es dann in die Anytimebar zum (wie immer) genialen Alpenglühen.
Aufgrund des speziellen Publikums auf dieser Tour und des Seegangs war nicht soviel los wie erwartet. Aber egal.
Wir hatten unseren Spaß.
Über kurz oder lang landen wir immer irgendwann beim Holzklotz zum Nageln. Viele werden es kennen- Alle versammeln sich um einen Holzklotz mit einen Nagel.
Der Nagel muß mit der spitzen Seite des Hammers versenkt werden.
Der Vordermann des Versenkers hat Pech.
Er zahlt die Runde Kurzgetränke für alle Teilnehmer.
Vier kleine Jägermeister gabs bevor wegen zu großer Schwankungen (der Beteiligten, nicht des Holzklotzes) das Projekt "Naglen bis das Geweih wächst" abgebrochen werden mußte.
Sehr Schade.
Jetzt wirds Uli auch ein wenig schwummrig. Der Seegang und der Rauch in der Anytime hatten zugeschlagen.
Also ab ins Bett gewankt.
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So, ich mach mal Platz für die Reiseberichte von der sagenhaften Transentour NY - Karibik und schließe meine Kurzgeschichten heute ab.
Viel Spaß!
6. Tag Seetag
Uli hats erwischt und sie hat die Nacht über ein wenig gelitten.
Tough wie sie ist begleitete sie mich zum Frühstück ins Calypso.
Gespannt waren wir auf die Auslastung der Restaurants zum Frühstück.
Es war deutlich übersichtlicher, als man für einen Seetag erwarten durfte.
Gemeinerweise hatte ich meinen Spaß dabei die Schlange am Tee (mind. 20 Leute) zu fragen wo es denn die Blutwurst gäbe...
Nach Fisch, Leberwurst, Salami, Käse, den leckeren Pfannkuchen und einem Bananenshake ging echt nix mehr rein. Wir hatten einen relativ windgeschützten Platz im Aussenbereich und an der Reling konnte man gut sehen wie stark das Schiff auf und ab ging. Mal war der Horizont deutlich überm Holzgeländer, mal deutlich drunter.
Wir gingen eine Runde auf Deck 11.
Sehr windig!
Windstärke 8 und Wellen zw. 5 und 6 Metern (so die Info von der Brücke).
Uli hat sich dann nochmal hingelegt.
Klar, hat ja auch Tee getrunken...
Ich bin über Deck 6, die Ocean Bar (geschlossen) und die Anytime Bar (auch zu) an der Poolbar auf ein leckeres Weizen gelandet (mittlerweile war es schon nach 12 Uhr...) und bin meiner Lieblingsbeschäftigung nachgegangen.
People watching...
Junge, Junge. Unser Hergott kennt an der einen oder anderen Stelle so gar keine Gnade.
Aber es hat sich halt keiner selbst gemacht.
Bei der Mode könnte man allerdings selbst was tun.
Die Dichte an Ausgehjogginganzügen (gottseidank keine Ballonseide) war schon auffällig. Egal ob mit oder ohne Beflockung. Es war alles dabei.
Leute, wenn man auf eine Reise geht nimmt man die besten Klamotten mit und nicht die Sachen die besser der Altkleidersammlung zugeführt werden sollten...
Leider wurde der Ausflug "Schwimmen mit Delfinen" aufgrund der rauen See abgesagt...
Mittagessen haben wir dann ausgelassen und dafür ein nachmittägliches Stück Pizza genossen. wirklich angenehm wurde es beim Farewell-Dinner, da ein recht eklusiver und übersichtlicher Teilnehmerkreis sein Kommen realisiert hatte.
Endlich keine Schlangen beim Hummer bzw. den leckeren Fleischsorten.
Leider konnte Uli immer noch nichts Gescheites zu sich nehmen und ich hab sie wieder ins Bett gebracht. Ich musste dann alleine zum Bingo bzw. zur Farewell-Show. Zwischendrin hab ich mir dann immer das Krankenschwesterhäubchen aufgezogen und nach der Leidenden geschaut. Armes Hascherl.
Dann durfte ich noch den Koffer packen. Aber das ist ja auf der Rückreise nicht ganz so schwierig…
Flugs noch das schwere Ding vor die Kabine geschoben und ab ins Bett.
Um 6:30 Uhr fährt der Bus zum Flughafen. Und nur zum Flughafen…
7. Tag Mallorca
Wer mich kennt weiß, dass ich kein Frühaufsteher bin. Deswegen war der Weckruf um 5:30 Uhr für mich die Höchststrafe. Darunter leidet meine Ausgeglichenheit. Dazu später mehr.
Schön war allerdings, dass es Uli endlich wieder gut ging, da wir schon in Mallorca angelegt hatten.
Einen kurzen Kaffee für mich und endlich wieder eine etwas ausgiebigere Mahlzeit für die arme Uli im Calypso (natürlich draussen) und schon durften wir uns in die Schlange auf Deck 3 einreihen…
Die Koffer standen in der Halle am Pier und eigentlich sollte es kein Problem sein diese zu nehmen und sie zum Bus zu bringen. An dem Wörtchen eigentlich merkt ihr schon das es soooo einfach dann doch nicht ist.
Zumindest nicht für das Seniorenpaar vor mir. Ich tapper also so mit meinem sehr schweren Koffer zum Hallenausgang hinter den beiden her und denk an nichts Böses (eigentlich denk ich um die Zeit noch gar nicht…) als er genau IM Türrahmen (also wie immer an der engsten Stelle) eine Vollbremsung hinlegt.
Seine Frau fragt: „Was ist denn?“.
Er: Ich muss doch erst mal schauen welches der Bus nach Leipzig ist!
Ich: „Hier fährt kein Bus nach Leipzig!!! Die fahren alle nur zum Flughafen…!!!
Der arme Kerl… Ich entschuldige mich auf diesem Wege.
Ansonsten passierte nicht mehr viel auf der Rückfahrt.
Da es noch dunkel war konnte man die Diva und die Cara schön beleuchtet bewundern.
Über Berlin ging es nach Köln und von dort mit dem Auto gen Heimat.
Parkempfehlung für Köln/Bonn: Parkhaus P3. Preis für eine Woche: 29 Euro!
Fazit:
Wie immer ein schöner Urlaub auf der AIDA Vita.
Nachdem wir nun Aura, Diva, Cara und Vita kennen hat sich die kleine Cara als unser Lieblingsschiff herauskristallisiert. Wir freuen uns schon auf die NOK und Asien. Vorher sehen wir die Vita ja in wenigen Tagen bei unserem Karibiktrip wieder.
Wir freuen uns darauf.
Jetzt kommt leider noch ein negativer Teil.
Vorab eine Bitte an die älteren Forumsteilnehmer: Nehmt es nicht persönlich und fühlt euch nicht persönlich angegriffen. Ich kritisiere weder Euch noch eine bestimmte Altersgruppe. Ich stelle lediglich ein paar Fakten fest.
Es wurde schon so oft die Diskussion über Rentner und Senioren auf den Schiffen geführt und ich möchte auf keinen Fall erneut in so eine zu nichts führende Diskussion einsteigen.
Im Gegenteil. Ich bin gerne mit Leuten jeden Alters unterwegs. Man lernt viele Dinge auch mal aus anderen Blickwinkeln kennen.
Auf dieser Tour war der Altersschnitt deutlich über 55 Jahre. Es gab wohl einen Teilcharter (350 Personen) eines bekannten Modeversandhandels, der sich auf die ältere Generation spezialisiert hat. Wen(z) mir jetzt der Name noch einfiele...?!
Allein diese 350 Personen haben den Schnitt massiv nach oben gehoben.
Und was passiert? Die Plätze im Restaurant werden ewig reserviert und dann kommt doch keiner. Die Anzahl der Liegen mit Handtuch aber ohne Benutzer war extrem hoch. Und die Schlange vorm Theater kurz vor 21 Uhr ist schon lächerlich. Daraus entsteht für alle anderen Reisenden auch die Notwendigkeit immer und überall früher zu sein.
Nochmal! Ich sage nicht, dass es nur die Älteren sind, aber es ist die große Mehrheit. Und falls der Eine oder Andere sich ertappt. Es geht auch anders.
Der unbekannte Mitreisende ist kein Feind. Er ist ein Mensch wie Du und ich. Und vielleicht kann man sich ja sogar gut mit ihm oder ihr unterhalten. Einfach mal ausprobieren. Die wenigsten Menschen beißen direkt...
Bei der Gelegenheit noch ein kleiner Exkurs. Ich muß mir wirklich mal den Katalog dieses Modehauses besorgen. Da müssen doch die ganzen Männer in ärmelosen Shirts, aber mit den Socken in den Sandalen abgebildet sein. Von allein kommt doch kein vernünftig denkender Mensch auf die Idee so rumzulaufen...
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Ich hoffe Ihr hattet ein wenig Spaß beim lesen. Wer Ironie gefunden hat kann sie behalten. Ich hab noch jede Menge davon. Und vielleicht gibt’s bald einen Bericht aus der Karibik. Dann sogar mit Landausflügen.
Bleibt mir gewogen…