AIDAaura Karibik vom 28.03.09 – 11.04.09
Dieser Reisebericht beschreibt unsere subjektiven Eindrücke und kann auf keinen Fall als objektiv bewertet werden. Um euch beim Lesen nicht unnötig zu langweilen, sind Insider, welche nur von Mitreisenden verstanden werden, mit **** gekennzeichnet und können somit überlesen werden. Ab ---- geht der eigentliche Reisebericht weiter. Erfahrungsberichte über die einzelnen Häfen findet ihr auch im jeweiligen Fred. Warnung! Eventuelle Ähnlichkeiten mit noch lebenden Personen und Mitreisenden sind rein zufällig und gewollt. Sicherlich gibt es von dieser Reise ca. 1200 verschiedene (An)Sichten, aber so haben wir es erlebt.
Das AIDA-Fans.de Forum
Wir melden uns am 24.12.2008 im Forum an um uns Informationen über die Reise zu holen. Im laufe der Zeit lernen wir im Fred, „vor der Fahrt“, immer mehr Mitreisende kennen. Es wird ein tägliches Muss, mit den Mitreisenden zu kommunizieren. Wir schreiben Geschichte, unser Fred umfasst 51 Seiten und 1266 Einträge mit 15497 Zugriffen. Wir werden uns mit einigen Forenmitgliedern schon auf dem Flughafen in Frankfurt, am Vorabendcheckin, treffen. Mit Ulli und Petra wohnen wir sogar im selben Hotel. Wir freuen uns auf die Fahrt und sind sehr gespannt.
Gesundheit
Das wir die Fahrt zu zweit antreten können, steht erst abschließend am Montag vor der Fahrt fest. Stephan schleppt seit über sechs Wochen eine schwere Lungenentzündung mit sich herum. Am 23.04.09 gibt die Ärztin das OK mit Auflagen und der Tour steht nun nichts mehr im Weg. Ständiger Wegbegleiter wird die Notfall-Medikamenten-Tasche von AIDA.
Anreise 27.03.09
Um 11.21 Uhr setzt sich unser Zug pünktlich, vom Gleis 4, am Kieler Hauptbahnhof in Bewegung. Zum Glück passt unser Gepäck in eine Ecke des voll besetzten Zuges. Heute Mittag ist wieder Natorally, man sieht es an den kurzen Haaren und einheitlichen Taschen der Mitreisenden.
Um 12.34 Uhr landen wir pünktlich am Gleis 7a im Hamburger Hauptbahnhof, so etwas blödes, alle Rolltreppen fahren nach unten in die entgegen gesetzte Richtung, jetzt merkt man, wie schwer 19,8 kg sind, also Koffer nach oben getragen. Wir haben 47 Minuten Aufenthalt, also ab zu MC. Es gibt Cappuccino, Wrap und Cheeseburger. Es wird Zeit, ab zum Bahnsteig 13a. Komisch, alle Rolltreppen fahren nach oben, so eine Sch….. , Koffer nach unten tragen und ab in den Zug. Gott sei Dank, wir haben auf unsere Rb-Kauffrau gehört und für 4€ p.P. einen Sitzplatz reserviert. Doch wie kommen wir dort hin? Vor unseren Plätzen befindet sich ein turmhohes Gebilde aus Koffern. Das gehört zu 4 desinteressierten Damen am Vierertisch gegenüber, die sich gerade mit Sekt in Laune bringen. Da wir Norddeutsche ja anerkannte Bergsteiger sind, lassen wir uns nicht erschüttern, wuppen die Koffer ins Gepäckregal und klettern über die Koffer auf unsere Sitze. Später kommt die Schaffnerin, findet uns in unseren Sitzen hinter den Koffern und sorgt dafür, dass das Gebilde wenigsten andeutungsweise aus dem Weg kommt. Freie Sicht für alle!
Pünktlich erreichen wir den Fernbahnhof des Flughafens und begeben uns direkt, ohne über Los zu gehen, zum Vorabendcheckin. Obwohl die Uhr erst 17.45h (Beginn 18.00h) zeigt, ist die Schlange schon von Frankfurt nach Meppen lang. Es sind zum Glück auch nur zwei Schalter geöffnet, denn sonst könnte man ja gar nicht die schöne Flughafenhalle C im Terminal 1 genießen. Nach einer 3/4 Stunde sind wir an der Reihe und können aufatmen. Die Sitzplatzreservierung ist auch im Computer von Condor und wir haben nur 37,5kg Gepäck dabei.
****Wir begeben uns auf die Suche nach den ersten Forenmitgliedern und stoßen auf die Großfamilie, Kerstin, Jörg, Toni, Sina, Hilde und Wilhelm. Welch eine Begrüßung, als wenn wir uns schon lange kennen. Einen Augenblick später meldet sich ein etwas älterer Herr: “Hallo, seid ihr aus dem Forum?“ und stellt sich als Wolfgang vor, wieder Begrüßungsszenen und wir lernen auch Elfriede, seine Frau, kennen. Den Wolfgang hätten wir nie erkannt. Wir unterhalten (sülzen) uns eine halbe Stunde, dann verabschieden sich alle: „Bis morgen am Flieger!“ Wo sind Ulli und Petra? Ein kurzes Handygespräch und wir wissen, sie sind unterwegs, etwa eine Stunde vor Frankfurt. Wir gehen zu Starbucks und da es unser erster Kaffee bei denen ist, lassen wir uns vom tollen Mitarbeiter beraten. (In Kiel hat Starbucks gerade den ersten Laden am Boothafen aufgemacht, wir haben es leider bis heute nicht geschafft dort einzukehren.) Nach einer Stunde suchen wir wieder die Halle C auf und halten Ausschau nach Ulli und Petra. Niemand sieht im entferntesten so aus. Außerdem ist die Stimmung etwas getrübt. Sabine hat die Hinweisschilder auf dem Flughafen gelesen und festgestellt, dass sämtliche, neu angeschafften Kosmetikartikel, sich im Rucksack befinden und entsorgt werden müssen, bevor wir morgen in den Flieger klettern. Ausnahmen gibt es nicht und unsere Koffer sind schon weg. Die zündende Idee kommt aber! Ulli und Petra! Vielleicht können wir unsere Sachen bei denen im Koffer verstauen? Wo sind die bloß? Ein neuer Handyanruf. „Ich bin beim Vorabendcheckin in der Schlange und gleich dran.“ meldet sich Ulli,“ ich winke mal.“ 5m weiter von uns steht jemand kurz vor dem Schalter winkend und wir stürzen auf ihn los. Eine kurze Erklärung und schon dürfen wir die Sachen in seinen Koffern verstauen. Puhhh! Der Urlaub ist gerettet. Nun kommt der spannende Augenblick, Ulli ist an der Reihe. Die Waage sagt etwas von 5 Kilo zuviel und die Condorschalterfee möchte 16€ pro Kilo Übergepäck. Ähh! Wie jetzt? Wir sehen uns an!?! Nö, dann packen wir um. Gesagt getan, wir öffnen die Koffer vor dem Schalter und gehen auf die Suche nach schweren Gegenständen. Jeans, Jacken und Schuhe werden ausgepackt, aber auch das kleine Schwarze und andere Sachen fallen uns in die Hände. Alle Aufmerksamkeit der Schlange ist längst bei uns, weil die Situation einfach zu komisch ist, alle haben ihren Spaß, nur die Schalterfee nicht und sie bittet uns, den Platz vor dem Schalter zu räumen. Nach uns ist ein junges Paar mit Golfgepäck dran. Egal wir packen weiter um, ich sehe schon aus wie ein Packesel und der Kofferinhalt schrumpft. Beim nächsten Versuch sind stehen noch 41 Kilo auf der Waage und die Schalterfee sagt doch glatt. „Das letzte Kilo schenke ich ihnen!“ Aus allen Richtungen wird uns ein schöner Urlaub gewünscht. Ab zum Auto, Petra wartet seit fast einer Stunde.
Auch dort erleben wir noch eine herzliche Begrüßung, als wenn wir uns schon immer kannten. Das Pärchen, von eben, mit dem Golfgepäck wird aufmerksam und entpuppt sich als Silvia & Stephan. Die beiden sind noch ganz begeistert von der Flughafenshow und verraten uns, dass das Golfgepäck nur aus einem Golfschläger besteht und ansonsten mit Schuhen und anderen nützlichen Sachen vollgestopft ist, aber anscheinend kostenlos befördert wird. Wir werden nachhaken.
Wir wohnen im Balladins in Neu-Isenburg dort bekommen wir das Zimmer 2006 im 20. Stockwerk mit Sicht auf den Frankfurter Flughafen. Eins schönes, großes und geräumiges Zimmer und durchaus angemessen für eine Nacht. Petra und Ulli wohnen gegenüber. Die beiden parken ihr Auto für 15 tage auf dem hoteleigenen Parkplatz.
Direkt neben dem Hotel befindet sich ein Steakhouse mit Kroaten kombiniert. Wir bestellen die große Balkanplatte zu viert mit extra Knoblauchsauce, lecker. Abgerundet wird das ganz durch ein paar Schnäpschen. Nach dem vierten oder fünften drängeln die Frauen zum Aufbruch, weil sie merken, noch ein Schnaps und es könnte länger dauern, aber die beiden Männer haben sich gefunden. Wer denkt denn jetzt auch an Schlafen? Nun gut, versuchen kann man es ja.
Um 4 Uhr ist die Nacht zu Ende, ein dicker Pelz im Mund schreit nach Selter, also schütte ich einen Liter Flüssigkeit in mich hinein und setze mich vor das Panoramafenster und genieße die Aussicht. Ab fünf Uhr erwacht der Flughafen zum Leben. Die Flieger landen wie an der Perlenschnur aufgereiht, alle zwei Minuten, ein tolles Bild.
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Abflug 28.03.09
Wir nehmen den Shuttlebus um 05.30 Uhr, wegen Ulli und Petra, damit die beiden nicht allein fahren müssen. Die beiden sitzen im La Romana Flieger um 07.00h zusammen mit Stephan & Silvia und Manuel & Ramona. Wir müssen noch bis um 08.25h auf den Punta-Party-Inselrundfahrt-Flieger warten. Am Flughafen gehen wir gleich durch die Sicherheitsschleusen uns suchen uns ein Fensterplätzchen bei MC. Es gibt Schinken, Ei, Croissant und Käffchen zum Frühstück, nicht besonderes, aber die Aussicht ist toll. Wir schauen direkt auf den Flugplatz und sehen das Gewusel. Stephan ist fasziniert und kann sich kaum trennen von diesem Platz. Eine Stunde vor Abflug suchen wir unser Gate. Auch die anderen sind schon da. Pünktlich, um 07.25h, beginnt das Bording und um 08.25h hebt der Flieger mit Ziel Punta Cana ab.
****Wir sitzen in Reihe 18 h-k und Wolfgang und Elfriede genau hinter uns in Reihe 19. Beide Reihen haben ein Fenster, die Reihe vor uns (ist das 16?) nicht, klingt komisch, ist aber so und sollte man sich merken. Der Flug verläuft ohne besondere Vorkommnisse, es gibt Frühstück, Mittagessen und 3x oder 4x zu trinken. Die La Romana Flieger haben einen Vollcharterflug und genießen somit schon vollen AIDAcomfort, d.h. freie Getränke bis zum Abwinken. Wolfgang ist so selbstständig und schafft es ohne unsere Hilfe, sich mit Tomatensauce zu bekleckern, es passt aber gut zu seinem karierten Hemd. ----
Überpünktlich landen wir in Punta Cana. Wir kommen aus dem Flugzeug und die Wärme schlägt uns entgegen. Es geht zu Fuß über den halben Flugplatz zur Einreisekontrolle. Klar, dass dort eine lange Schlange steht, die Einreisewilligen treten einzeln vor und werden begutachtet. Nicken und Pass zurück heißt du darfst weiter.
Das Kofferclimbing unterscheidet sich, bis auf die Temperaturen, nicht von dem in Deutschland. Natürlich kommen unsere Koffer wieder als letztes. Aber Wolfgang und Elfriede sind auch nicht besser dran und so sind wir fast die letzten im letzten Bus. Wir zuckeln hinter jedem Moped und jedem Lastwagen hinterher. Zwei Stunden dauert die Inselrundfahrt. Man liegt hier ein Müll rum und das Fleisch in der Metzgerei hängt so lose vor dem Laden, dass sind die primären Eindrücke von der Insel. Irgendwann erscheint ein Hinweisschild auf den Flughafen von La Romana und 10 Minuten später sind wir am Hafen. Da liegt sie die Aura, bevor wir an Bord können heißt es wieder anstehen, oh Gott, das ist ja La Romana – Meppen und natürlich stehen alle am Schalter von Deck 4.
****Wolfgang und Elfriede sind als Deck 5 Bewohner in gefühlten 2 Sekunden verschwunden, wir warten eben gern, wir haben ja Urlaub. Dann heißt es plötzlich: „Kommen sie doch bitte auch an unsere Schalter!“ Nützt uns nichts, da wir sowieso hinten standen sind auch jetzt wieder alle vor uns, aber wir haben ja Urlaub. Gleich sind wir an der Reihe, nur noch ein Paar steht vor uns, als dieses plötzlich anfängt, die Scouts lauthals anzumeckern. Es sei eine Frechheit erst so spät die Schalter für alle zu öffnen und so weiter und so fort. Die anderen Schalter sind leer und wir wechseln die Schlange, als wir fertig sind mit Fotografieren und Bordkarte aushändigen, diskutieren die beiden neben uns immer noch mit hochrotem Kopf, wir glauben, die beiden sind kurz vor dem Herzinfarkt. Wir sind nicht mehr die letzten in der Schlange, aber egal, wir haben Urlaub. ----
Es ist jetzt 17.15h Ortszeit. Wir können sofort auf die Kabine. Wir holen unser Fan-T-Shirt und die Sandalen aus dem Handgepäck ziehen uns kurz um und ab geht die Post.
Warum Herr U***** keinen ganzen Absatz bekommt
Irgendwann ist aller Ärger verflogen und gewisse Leute aus dem Gedächnis gestrichen und so auch Herr U***** und seine Mutter, die wir heute zum ersten Mal an Bord treffen.
Ulli und Petra sind nicht aufzufinden und so gehen wir allein zum Essen. Wir sitzen draußen im Calypso. Schön wieder das leckere Essen genießen zu dürfen. Im laufe des Abends werden wir immer mehr an unserem Tisch. Die beiden vermissten tauchen auch auf, leider sind sie auf der Kabine eingeschlafen. Ist auch kein Wunder, immerhin waren die La Romana Frühflieger mehr als 3 Stunden vor uns an Bord. Als letztes trudeln die Münchenflieger ein und obwohl wir uns zum Teil noch nie gesehen haben, finden wir uns. Am Ende sind wir über 20 Personen am Tisch.
Um 21.30h gibt es den Welcome Drink und die Sail Away Show „Boney M“ mit dem Clubdirektor Peter Werth, Entertainment Manager Arne Johannsen und dem AIDAaura Show Ensemble und natürlich die Poolparty mit DJ Jörg. Wir halten durch bis um 24.00h Ortszeit, denn Wolfgang hat Geburtstag. Zu Hause ist es Dank der Sommerzeit 6 Uhr morgens. Wir feiern unser Geburtstagskind mit einem Sekt in der Anytime Bar. Danach geht es schnell ins Bett.
1. Seetag 29.03.09
Um 08.30h nehmen wir unser Frühstück ein. Und danach geht es auf das Pooldeck zum Sonnen. Angeblich ist das Schiff ausgebucht und so viele Plätze sind frei zum aussuchen, dass haben wir noch nie erlebt. Wir liegen zunächst vorn am Whirlpool in der Sonne.
**** Zwischendurch gehen Petra und ich in den Whirlpool, dort sitzen noch mehrere Personen. Petra liest laut das Hinweisschild am Pool vor, mit dem Hinweis, dass ich aus gesundheitlichen Gründen eigentlich den Pool verlassen müsste. Ich lese auch und bemerke, dass ich keinen Herzfehler habe, sondern lediglich „offenes TBC“. Der Pool leert sich schnell und wir genießen die Zweisamkeit. ----
Um 11.30h ist Poolbrunch, wir sind inzwischen aus der Sonne in den Schatten umgezogen, in der nähe der Handtuchausgabe ist jede Menge Platz. Jeder geht mal Bier holen und da wir viele sind, gibt es auch viel Bier. Wir werden beobachtet. Ulli gewinnt zur Freude aller beim Poolquiz eine Flasche Sekt. Er schätzt das Alter und das Gewicht der Animateure perfekt.
Die Mission
**** Im Forum sind wir öfter auf Beiträge gestoßen, in denen über Freibierbetrinker, Tischweintrinker, Tischsitzenbleiber, Buffetvordrängler, und andere Unholde berichtet wurde. Ja, dieselben essen auch den Lachs wie Leberwurst und vor allem, allen, die Shrimps weg. Vermehrt wird dies aber erst beobachtet, seit AC so viele Justbucher an Bord holt und man wünscht sich wieder elitäreres Publikum. Prima hier sind wir, lauter fiese Justies und wir haben eine Mission. ----
Die Liegenbesetzer
Um ein permanentes Reservieren von Liegen zu verhindern, behält sich das AIDA Team das Recht vor, die persönlichen Gegenstände zu entfernen und diese im Poolshop zu hinterlegen, wenn die Dauer der Nichtbenutzung eine Zeit von 20 bis 25 Minuten überschreitet. So wird es in der AIDA Heute und zum Poolbrunch angekündigt. Viel Beifall gibt es von den Gästen. Doch was nützt es, wenn niemand da ist, der das Einhalten dieser Regeln überwacht? Sollen sich die Gäste doch, wie immer, selbst streiten. Nee, so läuft das nicht AC, wenn man Regeln aufstellt, dann muss auch jemand kontrollieren, oder ihr lasst die frommen Sprüche gleich. Und ärgern wollen wir uns nicht, denn wir haben ja Urlaub. Wir finden unsere Ecke später, am Mülleimer.
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Der Tag verfliegt. Im Marktrestaurant gibt es „Skandinavische Impressionen“ und im Calypso „Mediterane Highlights“. Danach gibt es im Theater die Show „Leinen Los“. Tut mir leid, wir gehen gern ins Theater, aber diese Show kann gern ausgelassen werden. Nichts gegen das Show Ensemble, ihr seid klasse.
Willemstad, Curacao 30.03.09
Liegezeit 06.00h bis 17.00h, alle Mann an Bord um 16.30h.
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Wir sind früh wach und können den Sonnenaufgang fotografieren. Leider liegt die Aura außerhalb der Hafeneinfahrt und nicht hinter der Pontonbrücke (Die Koningin Emma-Brug). Liegt es daran, dass wir heute Treibstoff bunkern?
Wir treffen uns nach dem Frühstück um 08.45h an der Rezeption. Vera hat für etliche von uns einen Halbtagesausflug reserviert bei Island Experience. Pro Person werden 24$ fällig, das geht in Ordnung. Man erwartet uns am Schiff, jeder bekommt erst einmal einen schrecklichen grünen Aufkleber und wir werden zu einem Kleinbus gebracht, klimatisiert und mit ausreichend Platz. Wir haben eine deutsche Reiseleitung. Wolfgang stellt schnell am Dialekt fest, dass sie aus der Ecke Frankfurt kommen muss und wie der Teufel es will, hat sie direkt neben seiner Frisöse (die Schwergewichtige mit den großen Ohren) gewohnt, was für ein Zufall. Wir fahren zunächst am neuen Casino vorbei und dann durch den Stadtteil Otrabanda. Weiter geht es zur Küste und dem Denkmal des Sklavenaufstandes. Von dort aus fährt der Bus über die Autobahnbrücke in den Stadtteil Punda, am Fort vorbei und zur Likördestille. Hier treffen wir auch kurz auf den AIDA-Ausflug, aber die Mitfahrer machen uns bereitwillig Platz. Unsere Reiseführerin erklärt die Herstellung vom Curacao-Likör, das ist recht interessant. In einer Ecke der Destille kann man verschiedene Liköre verköstigen und das machen wir auch. Natürlich kann man in der anderen Ecke diese Produkte käuflich erwerben, aber nachdem wir uns kurz informiert haben, treffen wir uns mit Wolfgang, Manuel, Jörg und dem Missionar wir in der Probierecke und stoßen auf Curacao, die Likördestille, die Delfinausflugfahrer und alles andere an. Leider müssen wir weiter, trotz Protest ist unsere Reiseleiterin unerbittlich Wir müssen zwei volle Likörtabletts zurücklassen.
Unsere weiteren Ziele sind ein Aussichtspunkt, Spanish Water und ein Souvenirladen. Mittags sind wir wieder am Schiff und verabreden uns zum Stadtgang.
Obwohl die Aura nicht im Hafen liegt, sind es nur 10 Minuten Fußweg, an der Promenade entlang, bis in die Stadt zur Koningin Emma-Brug.
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Die Brücke verbindet die Stadtteile Otrabanda und Punda. Ist die Brücke offen, so fährt ein Stück weiter eine Fähre. Die Stadt ist sehr schön und beherberg viele historische Gebäude. 1997 setzte die UNESCO die Innenstadt von Willemstad auf die Liste der Weltkulturgüter. Die Brücke ist offen uns so setzen wir mit der Fähre über, vom Fähranleger geht es kurz links um die Ecke und wir sind am schwimmenden Markt. Hier gibt es Obst und Gemüse in Mengen, ein Stück weiter befindet sich eine Markthalle, die aber schon geräumt wird. Nach einem kurzen Bummel durch die Stadt kehren wir zur Brücke zurück, die jetzt geschlossen ist und so können wir diese überqueren. Als wir uns etwa in der Mitte befinden, klingelt es und die Brücke schiebt sich zur Seite. Aber nur ein kleines bisschen, denn ein Polizeischnellboot fährt aus dem Hafen. Es reicht, wir haben genug gesehen und geshoppt, wir suchen uns eine kleine Kneipe am Hafen. Hier merken wir, dass Curacao holländischen Ursprung haben muss, das Bier geht gar nicht, 0,21l, Schaum im Glas ganz unten, es schmeckt wie Laternenpfahl ganz unten und kostet 3$. Wir gehen zurück zum Schiff.
**** Auf dem Weg zum Schiff stelle ich fest, dass mein Zeh ganz blutig ist und eine Blase hat. Wolfgang deutet es sofort als Kriegsverletzung, irgendwo sei ich durch Sperrfeuer gelaufen, wie dem auch sei. ----
Deck 9 ¾
Wir treffen uns zum Auslaufen in der Anytimebar, alle Tische sind besetzt. Wir finden links, drei Treppen nach unten, eine Sitzecke, in der auch alle Platz finden. Unser Treffpunkt ist gefunden und der Name auch. Deck 9 ¾. Von hier aus können wir alle Premiummuggel beobachten und sind selbst schwer (nicht) zu finden. Das Corona und die Cocktails schmecken hier im Windschatten besonders gut. Ulli & Petra, Stephan & Sabine, Manuel & Ramona, Wolfgang & Elfriede, Stephan & Silvia, sowie unsere Lieblingspremiumbucher Gerhard & Sylvia gehören zu den Taufpaten.
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Marktrestaurant: Orientexpress, eine kulinarische Reise
Calypso: California, frische Zutaten und ungewöhnliche Kombinationen
21.30h Poolparty mit dem AIDAaura Show Ensemble und natürlich DJ Jörg.
Delfin- Schwimmen in der Dolphin Academy
Bericht von Gisela und Tino
Die gesamte Delfinschwimm- Gruppe bekam zuerst in einem separaten Schulungsraum eine Einweisung wie man mit den Delfinen umzugehen hat.
Es wurde auf einem Monitor anhand von karikativen Zeichnungen erklärt, was wir machen dürfen und was nicht und wie die Handzeichen für die einzelnen Übungen auszuführen sind. Ein Scout von Aida hat uns auf Wunsch alles übersetzt.
Wir mussten dann alle ein Formular ausfüllen und unterschreiben, in dem wir, als rechtliche Absicherung, erklärten, dass wir die Unterweisungen verstanden haben und damit einverstanden waren.
Danach gingen wir alle zu den großen Delfinbecken, in denen die Delfine schon auf uns warteten. Wir bekamen jeder Schwimmflossen ausgeteilt und wurden dann pro Trainerin in Gruppen zu 6 Personen eingeteilt. Die 6- er Gruppe bekam 2 Delfine für die Übungen.
Dann ging es ins tiefe Wasser.
Jeder von uns durfte dann bestimmte Spiele mit den Delfinen machen.
Die Trainerin hat immer jeden einzelnen von uns abwechselnd mit Vornamen aufgerufen und noch mal das Handzeichen zu der Übung gezeigt.
Jeder von uns hat die Delfine gestreichelt und einen Delfinkuß bekommen.
Dann haben wir den Delfinride gemacht, wobei 2 Delfine unter uns hindurch schwammen, dann von hinten kamen um rechts und links neben uns aufzutauchen. Wir haben uns dann an der oberen Rückenflosse festgehalten und wurden mit hoher Geschwindigkeit gezogen, solange wir uns halten konnten.
Dann wurden noch einige Spiele gemacht.
Jeder von uns konnte sich die Spiele aussuchen. Es gab Handzeichen, um die Delfine im Kreis tanzen zu lassen oder mit den Flossen klatschen zu lassen. Wir konnten sie auch singen lassen. Die Spiele konnten wir einzeln oder auch paarweise mit den Delfinen machen.
Wir wurden während der ganzen Zeit gefilmt und fotografiert.
Die Foto’s und die DVD konnten natürlich gekauft werden:
1 Foto für 15 $ oder 2 Stück für 20 $.
Die ganze DVD zusammen mit Foto- CD kostete 125 $, die Foto- CD alleine 75 $.
2. Seetag 31.03.09
Nach dem Frühstück, mit Ulli & Petra, gehen wir an Deck. In der Sonne sind noch viele Liegen unbelegt, die Schattenplätze komplett ausgebucht. Es ist ein ganz anderes Bild als am 1. Seetag, die Liegenmafia hat zugeschlagen. Aus der Not heraus finden wir unseren Treffpunkt „Mülleimer“. Rechts neben der Handtuchausgabe und an der Schiebetür zu den Fahrstühlen, stehen jeweils Mülleimer und Aschenbecher. Es passen mindestens 6 Liegestühle hierher und 2 gegenüber unter die Treppe. Alles befindet sich schön im Schatten und so wird zwischen Sonnen- und Schattenplätzen reichlich gewechselt. Nur Wolfgang, Elfriede und Stephan haben eigentlich ihre Stammplätze. Sabine ist im Hausfrauenstress mit Lesungen, Sport und Sauna und oft unterwegs, die anderen schauen hin und wieder vorbei, optimal. Hier schauen auch Peter, Arne und das Animationsteam regelmäßig vorbei, wir sind auch kaum zu übersehen. Beim Poolbrunch sind wir wieder viele Leute, es gibt viel Bier. Es gibt auch lecker Hähnchenspieße, die natürlich immer schnell vergriffen sind. Also muss Stephan auf Hänchenspießmission und (O-Ton Wolfgang) er fällt natürlich wieder auf. Man, das gibt einen Aufruhr, als er die letzten 4 Spieße aus der Schüssel nimmt. Es tut uns leid, dass ihr Premiummuggels wieder 2 Minuten warten müsst.
Wir ziehen um!
Das man als Justbucher keine Ansprüche stellen darf, ist uns schon klar, aber die Kabine 4290, die wir bisher bewohnen, hat Einzelbetten und damit kommen wir nicht so richtig zurecht. AC bietet uns auf Nachfrage die Kabine 4156 an. Natürlich müssen wir dazu bezahlen, 157,14€ soll der Wechsel kosten, aber dafür genießen wir auch ein Upgrade! Ja, von IC auf IB! Wir wollen das Doppelbett und akzeptieren den Aufpreis. Noch am selben Abend packen wir die Koffer, doch was für ein Tausch. Diese Kabine ist nichts für Langschläfer, sondern nur für Frühaufsteher geeignet. Ab 6.00 Uhr geht es los, Poltern, Motorengebrumm, Besteckklappern und vieles mehr. Das dauert dann bis ca. 01.00 Uhr in der Nacht. Nach Auskunft der Crew (wir hatte sehr gute Kontakte und trotzdem das Gefühl, dass keiner mit der Sprache herausrücken wollte) befindet sich eigentlich nichts unter der Kabine (O-Ton), aber dann ist da noch die Mannschaftsmesse und in der gibt es ab 06.30 Frühstück. Welch ein Zufall! Wir werden wohl noch ein ernstes Wort mit AC reden müssen. Für Wolfgang sind wir ab heute die Premiumnachbucher, aber was stört es den Mond, wenn ihn der Mops anbellt.
Marktrestaurant: Indien, vom Himalaya bis in den Süden Indiens
Calypso: Alpenländer Küche, bestes aus der Region
21.30h im Theater: Die Weltherrschaft der Bekloppten, der Comedian Wolfgang Trepper. Unsere Meinung: Er fängt fulminant an und lässt fulminant nach. Wir nicken regelmäßig ein. Vielen hat es gefallen.
Colon, Panama 01.04.09
Liegezeit 08.00h bis 18.00h, alle Mann an Bord um 17.30h.
Da Rudi keine Kinder mitnimmt und die Großfamilie nicht allein los will, haben wir uns verabredet, mal schauen was geht, wir sind 10 Personen. Die Taxifahrer überfallen uns förmlich im Fährterminal, wir gehen an ihnen vorbei und die Preise sinken. Unsere Vorstellung ist ein Ausflug zu den Gatun Schleusen und den Indianern. Wir treffen Jeami, der bietet uns alles komplett für 20$ an. Wir fragen erstaunt nach, Gott sei Dank auch Jörg, denn der Preis kommt uns astronomisch niedrig vor, aber 20$ all inclusive. Wir steigen in das Großraumtaxi ein, alles ist sauber, klimatisiert und für alle ist ausreichend Platz. Unser Fahrer heißt Antoni und wir passieren zunächst das Gefängnis, in dem die Serie „Prison Breake gedreht wurde. Tatsächlich sieht man auch einen Käfig, vor dem viele Frauen stehen und Jeami meint, die würden alle ihre Männer besuchen. An den Gatun-Schleusen zahlen wir 5$ Eintritt und können uns von der Aussichtsplattform einen schönen Überblick über die Schleusen verschaffen. Ein einmaliger und gigantischer Anblick, wir haben Glück, denn es wird gerade ein großer, griechischer Containerfrachter durchgeschleust.
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Ein deutschsprachiger Guide, von irgendeiner Gruppe, ist so nett alles auf deutsch über ein Mikrofon zu erklären. So erfahren wir, dass eine Kanalpassage für so einen Frachter 267.000$ kostet. Dieses Geld muss telegrafisch, vor der Passage, an die Betreibergesellschaft überwiesen werden. Wir treffen auch die Ruditruppe, einen AIDA-Ausflug und eine Truppe mit Daniela und Tom. Als die hören, dass wir zu den Indianern fahren, canceln die beiden sofort ihren Ausflug, das ist nicht ganz billig, aber der andere Reiseveranstalter fährt nur nach Panama-City und Daniela und Tom wollen doch so gern die Indianer sehen. So geht die Fahrt zu zwölft weiter.
Unterwegs telefoniert Jeami wie der Teufel und erwähnt nebenbei, dass die Indianer wohl 15$ pro Person kosten würden. Wir sehen uns alle an, gut, dass wir damit gerechnet haben. Die Fahrt geht weiter, Jeami telefoniert weiter und die Fahrt zu den Indianern wird teurer, er meint 20$. Schließlich erreichen wir einen Fluß und Jeami erzählt, wir würden in einer ¼ Stunde abgeholt werden und das stimmt auch so etwa. Wir steigen alle in einen Einbaum mit selbst gefertigten Sitzbänken, es können immer 2 Personen einsteigen, die nächste Sitzbank wird hingestellt und so weiter, bis alle Platz finden. Die rasante Fahrt geht los, der Fluss ist schmal, wir sausen etwa eine halbe Stunde mit dem Einbaum zum Indianerdorf.
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Schon von weiten sehen wir unseren „weißen Häuptling“ Wolfgang im Dorf, er hebt sich mit seinem weißen T-Shirt, der Hose und den Schuhen von allen Besuchern derartig ab, dass wir uns fast die Augen verblitzen.
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Nun wissen wir, dass auch die anderen Gruppen, die wir schon an den Schleusen getroffen haben, hier sind. Die Frauen des Dorfes begrüßen uns mit einem Tanz und man führt uns zum Essen. Es gibt Fisch und eine Kartoffelfrucht, der Fisch ist gut, die Kartoffelfrucht gewöhnungsbedürftig. In einem Baum sitzt ein Äffchen mit dem man sich fotografieren lassen kann, wir glauben, dass der auf Perücken und BHs abgerichtet ist, denn er macht sich bei den Frauen zugleich über diese Teile her.
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Hat man ihn erst einmal auf dem Arm, ist es sehr schwer ihn wieder los zu werden. Jeami verhandelt derweil mit dem Häuptling und erzählt uns, dass dieser Ausflug zu den Indianern wohl 25$ kosten wird. Und dann bricht für uns eine Welt zusammen! Der Medizinmann telefoniert mit dem Handy! Wir sehen es genau! Wie kann das bloß sein?
Es wird zum Dorfrundgang gerufen, der Medizinmann zeigt alle Pflanzen und erzählt über deren Wirkung, Rudi ist so nett und übersetzt alles ins deutsche, alle Gruppen folgen ihm vereint. Man munkelt, dass Wolfgang sich ein paar Viagrapflanzen einpacken lässt, bewiesen ist es aber nicht. Zum Abschluss treffen wir uns in der Dorfgemeinschaftshütte und die Indianer zeigen uns ein bisschen Folklore. Mittanzen ist erwünscht, Petra legt eine flotte Sohle mit dem Medizinmann auf das Parkett und hüpft mit ihm in der Runde, liegt es daran, dass er ein Holzbein hat?
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Jeami ruft uns zusammen, er möchte gern das Geld für die Indianer einsammeln, es soll jetzt 30$ pro Person kosten. OK, wir zahlen, es war ja auch schön, anscheinend gibt er das Geld auch direkt an den Häuptling weiter. Auf der Rückfahrt dürfen wir leider kein Einbaum fahren, vielmehr müssen wir uns in ein normales Boot quetschen, wir landen aber wieder heil am Ausgangspunkt des Ausflugs. Wir vermuten, dass die Indianer sich jetzt umziehen und mit dem Ferrari nach Hause fahren.
Auf dem Rückweg werden wir auf Wunsch in der Freihandelszone abgesetzt, die ist zu Fuß etwa 10 Minuten von der Aura entfernt. Jeami und Antoni erhalten ihr Geld, jedes Pärchen gibt noch einmal 5$ Tipp. Schnell stellen wir fest, dass es in der Freihandelszone kaum Schnäppchen gibt, ein paar Textilien sind billiger als in Deutschland. Bei Elektrogeräten lohnt sich ein Kauf wirklich nicht, zumal es zu Hause mit der Gewährleistung schwierig wird. Im Fährterminal kaufen wir Männer uns einen Panamahut. Wir handeln kräftig, aber unter 13$ will keiner verkaufen. Der Ausflug hat jeder Person 55$ plus Tipp gekostet, vielleicht wäre es möglich gewesen, noch Geld zu sparen, aber so war es auch in Ordnung. Zu keiner Zeit haben wir uns unsicher gefühlt, lediglich bei der Bootsfahrt mussten sich einige Damen in den Oberschenkeln der Herren festkrallen. Wolfgang verkündet später, dass ihm der Fruchtbarkeitstanz von Petra und dem Medizinmann am besten gefallen hätten. Wir widersprechen ihm nicht.
Zum Auslaufen treffen wir uns auf Deck 9 ¾ und hier wird auch der Entschluss gefasst heute einmal draußen zu speisen. Die letzten Abende konnten wir auf Deck 9 ¾ beobachten, wie es möglich ist, einen Tisch im Außenbereich des Calypsos zu ergattern. Und das geht so:
· Man erscheint fertig umgezogen zum Auslaufen um 18.00h, am besten schon eine halbe Stunde früher.
· Man setzt sich zunächst an die Bar, bestellt etwas zu trinken ( kann auch weggelassen werden ) und schleicht sich später ( oder direkt ), während sich alle auf das Ablegen konzentrieren, die Treppe hinunter zu Deck 9 und setzt sich an einen Tisch seiner Wahl in den Außenbereich des Calypsos, bzw. man nimmt den Tisch, der noch frei ist, denn die Idee scheint nicht neu zu sein.
· Dort bleibt man sitzen und schaut ebenfalls angestrengt auf den Horizont.
· Wenn der Kellner kommt und den Tisch eindeckt, grüßt man nett.
· Man bleibt weiter sitzen, bis das Restaurant öffnet und die Menschenmassen strömen, schaut etwas abgehetzt und tut so als höre man nichts, wenn sich alle darüber wundern, wieso es keinen freien Tisch mehr gibt.
· Man nimmt das leckere Essen ausgiebig zu sich.
Die Themen heute:
Marktrestaurant: Portugal, aus den Töpfen der Seefahrer
Calypso: Brasilien, rund um den Zuckerhut
Es war das einzige Mahl, das wir draußen gegessen haben und wir fühlten uns auch ein bisschen schlecht. Ein Erlebnis der dritten Art gibt es heute noch im Restaurant. Es gibt Muscheln gegrillt mit Knoblauch und natürlich haben die Köche alle Hände voll zu tun in der Hauptansturmzeit die die Schüssel am Tresen zu füllen. Es bildet sich auch eine kleine Schlange. Als Stephan vorn steht und sich ganze sechs Muscheln auffüllt, tönt es auch schon hinter ihm: „Andere wollen auch was.“ Eine etwas ungeduldige Dicke hat diesen Spruch von sich gelassen. „Locker bleiben, sonst nehme ich alle“, ist die Antwort von Stephan, schließlich haben wir eine Mission.
21.30 It´s Showtime: „Bäng Bäng“ im Theater. Wir verzichten auf diese Show auf anraten unserer Mitreisenden.
Puerto Limon, Costa Rica 02.04.09
Liegezeit 08.00h bis 18.00h, alle Mann an Bord um 17.30h.
Vom Frühstück ist heute nicht viel zu berichten. Außer, dass Wolfgang beim Vorbeischlendern an unserem Tsch, Petra noch einmal erzählt, wie toll er ihren Fruchtbarkeitstanz mit dem Medizinmann, am gestrigen Tag, fand. Wahrscheinlich aht er die ganze Nacht davon geträumt.
Heute ziehen wir zu viert los, Ulli, Petra, Sabine und Stephan. Wie in Panama fallen die Taxifahrer in Scharen über uns her und wir haben die Qual der Wahl. Warum wir uns für Sam entscheiden, weiß ich nicht, vielleicht, weil er uns sympathisch ist und weil er so nett sein kleines rotes Taxi anpreist: “With Aircondition!“. Als er uns fragt, was wir ihm wohl für den ganzen Tag geben wollen, sagt Stephan 25$ pro Person und als Sam grinst und sofort „yes, OK“, sagt, wissen wir, dass es zuviel war. Egal. Wir vereinbaren, dass wir zunächst zum Canopy, danach durch die Kanäle von Tuguero und über die Insel fahren, zu den „best Points“, wie Sam meint. Zunächst fährt er mit uns zum höchsten Punkt von Puerto Limon, von dort bietet sich uns ein Traumhafter Blick über die Stadt und auf die Aura.
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Schon jetzt merken wir, dass Sam ein sehr vorsichtiger Fahrer ist, um jedes Schlagloch macht er einen großen Bogen, oder sind wir zu schwer? Auf der Rücksitzbank sitzen Sabine und Petra, in der Mitte Stephan und der findet, dass er gut sitzt. Umfallen unmöglich. Sam fährt nicht schneller als 30mph, wir fühlen uns sicher, als die Tachonadel zum ersten Mal an der 35 kratzt, fängt das Auto an zu rödeln und schaukeln, mach langsam Sam, wir haben es nicht eilig, wir sind in der Karibik. Sam erzählt ein bisschen von sich, er hat eine Tochter (Unehelich, so was) und fährt nur Taxi während der Kreuzfahrersaison. Sonst arbeitet er im Hafen und sortiert Bananencontainer von allen Bananenlieferanten. Petra und Ulli erklären Sam mit 200 gekonnten Worten Englisch, dass sie auch eine Tochter und einen Sohn haben, die Kinder aber auf der Reise nicht dabei sind, weil sie gern allein sein möchten. Sam versteht gar nichts bis Petra laut von der Rücksitzbank: „Poppi, poppi,“ ruft, er grinst und versteht nun sofort. Bis wir beim Canopy ankommen, schlagen die Stoßdämpfer mindestens drei Mal durch, es geht über eine alte Eisenbahnbrücke, die über einen trocknen Flusslauf führt. Von hier aus sehen wir die ersten Stahlseile in den Bäumen. 45$ kostet der Spaß, eigentlich wollten nur Petra und Ulli fahren, aber Stephan fühlt sich gut und schließt sich an.
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Nach dem Einkleiden werden wir auf einen Traktor mit Anhänger verfrachtet und nach oben in den Regenwald gefahren. Sabine darf mit, nach einer halben Stunde erreichen wir den Ausgangspunkt. Unsere Guides weisen uns gut ein und ab geht die Post. Das erste seil ist mehr als 500m lang. Die Abfahrt, über mehrere Plattformen, dauert etwa 30 Minuten und ist ein einmaliges Erlebnis. Wir empfinden es als sehr entspannend, dass unsere Gruppe nur aus drei Personen besteht und 2 Guides besteht. Wir landen direkt neben der Talstation. Sam fährt als nächstes zu einer Bananenplantage von „del monte“ und wir gucken nicht nur von der Straße aus, sondern nehmen uns die Zeit im Visitorcenter vorbei zu schauen.
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Wir können den Arbeitern beim Verpacken der Bananen zuschauen und Ulli darf einen ganzen Strang Bananen, die direkt von der Plantage kommen, am Drahtseil zur Station ziehen. Auf dem Weg zu den Kanälen von Tuguero kommen wir an ein paar Kindern vorbei, die am Straßenrand warten ein Faultier besitzen, fotografieren kostet 1$. An den Kanälen dürfen wir uns aussuchen, ob wir 1 Sunde für 15$ oder 1,5 Stunden für 20$ p.P. fahren wollen, wobei uns gesagt wird, dass wir auf der längeren Strecke Krokodile sehen werden. Wir wählen die Krokodile und besteigen ein kleines, schnelles Boot. Unser Bootsführer fährt mit dem kleinen Boot öfter in die Büsche hinein um uns Tiere zu zeigen. Wir sehen auch Kaimane und Mamakaiman mit Baby. Faultiere hängen im Baum, Affen klettern herum, AIDA-Ausflüge mit riesigen Booten (50-60 Personen) kommen uns entgegen, aber die Krokodile sind heute nicht zu finden. Wir vermuten, dass sie heute wahrscheinlich Einkaufen sind, oder ein Auswärtsspiel haben.
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Also kehren wir um, ohne Krokodile gesehen zu haben. Ist auch gut so, denn der Akku von der Kamera ist alle und was wären Krokodile, wenn man sie nicht fotografieren kann. Wir verzichten auf den Nationalpark Cahuita und lassen uns lieber zum Strand fahren. Sam wartet natürlich wieder immer auf uns. Es ist ein schöner Strand, an dem auch ein paar gelb weiße Handtücher zu sehen sind, mit einer mächtigen Dünung, wir sollen vorsichtig sein, sagt Sam. Ulli, Petra und Stephan gehen als erstes ins Wasser und Stephan behält seine Sonnenbrille auf, weil er sonst blind ist, Sabine bleibt am Strand und passt auf die Wertsachen auf. Das Wasser ist toll, schön warm, der Sand fein und die Dünung ist der Hit und es ist nicht schwer über die Wellen hinweg zu springen. Nach ca. 20 Minuten Badespaß, wir unterhalten uns gerade darüber, wer jetzt für Sabine aus dem Wasser geht, kommen zwei Brecher, die wir nicht sehen. Wir werden von den Füßen gerissen und etliche Meter weiter gespült, Petra verliert ihr Oberteil, was natürlich keiner mitbekommt und Stephans Sonnen-Sehbrille ist auch weg. Hilft nix, suchen, aber das Wasser ist so aufgewühlt. Wir suchen schon eine ganze Weile und haben die Brille eigentlich aufgegeben, als Sabine ins Wasser geht. Die peilt (was sehr ungewöhnlich ist für eine Frau) den ungefähren Einstieg ins Wasser an, geht ins Wasser, guckt ein bisschen und zack, hat sie die Brille in der Hand. Glückstreffer! Der Optiker in Kiel hat gerade keine 250€ verdient und Stephan kann weiterhin am Pooldeck sein Buch lesen. Und was lernen wir daraus? ---------------
Auf den Schrecken trinken wir erst einmal ein schönes, eiskaltes Bier an der Strandbar, auch das besorgt uns Sam, für 2$ anstatt der üblichen 3$. Nach 2,5 Stunden lassen wir uns zurück bringen zum Schiff. Wir werden Sam in guter Erinnerung behalten.
Sicherlich hätten wir diesen Ausflug noch kostengünstiger gestalten können, aber bereuen tun wir nichts, es war eines der schönsten Ausflüge der Reise, Sam war sein Geld wert und ein sehr netter, zuvorkommender Taxifahrer. Hoffentlich konnte er viel von unserem Geld behalten und musste es nicht an die Taxifahrermafia abgeben. Wir haben uns im Vorfeld Gedanken gemacht und gegen Gabi oder einen anderen Veranstalter entschieden. So waren wir äußerst flexibel, wir haben die Bananenplantage von innen gesehen und nicht nur von der Straße aus. Die Gruppe beim Canopy war schön klein, wir wissen aber, obwohl wir AIDA-Leute dort getroffen haben, dass AIDA und Gaby wohl einen anderen Anbieter anfahren. Wir brauchten nicht stundenlang durch einen Nationalpark latschen, sondern konnten sagen: „Es reicht!“ Und schon waren wir am Strand. Das Boot auf der Kanaltour war so klein, das der Bootführer auch in die kleinsten Ecken kam. Außerdem erfuhren wir, dass unsere Gruppe das beste Wetter seit langen auf Costa Rica hatte. Da wir niemanden eine Anzahlung leisten mussten und niemanden etwas schuldig waren, hätten wir bei schlechtem Wetter auch an Bord bleiben können. Auch hier hat sich gezeigt, es geht alles und mit 200 bis 500 Wörtern Englisch ist die Verständigung kein Problem.
Wir treffen uns alle auf Deck 9 ¾ und beschließen heute ins Marktrestaurant zu gehen. Dort ist heute das Thema Asien, Fantasien aus den Ländern der aufgehenden Sonne. Im Calypso gibt es die westindische Küche und so fällt uns die Entscheidung leicht. Direkt vor dem großen Fenster am Heck ist ein 10er Tisch für uns frei, welch ein Glück. Gefühlt geht hier ein ganz anderes Klientel essen als im Calypso, das kleine schwarze ist hier viel öfter zu sehen. Silvia freut sich über das große Angebot an Sushi und obwohl ich das Zeug nicht esse finde ich, dass es lecker aussieht. Stephan 2 hat zum Nachtisch Appetit auf Erdbeeren zum Eis, aber leider sind heute keine am Obstbuffet. Die Lösung dieses Problems befindet sich als Verzierung auf der Quarkspeise, er meint zwar, dass die Leute hinter ihm etwas sparsam geschaut hätten, aber er hat seine Erdbeeren und schließlich hätten wir ja eine Mission. Dem können wir an diesem Abend nichts Schlechtes hinzufügen. Etwas später ist die Verzierung auf der Quarkspeise wieder da, aber das macht nichts, denn wir sind satt. Nach dem Essen ziehen wir wieder auf Deck 9 ¾ um und lassen dort den Abend ausklingen.
So versäumen wir im Theater die „Disco Inferno“ und später die Schlagertörtchenshow. ****Ramona erzählt noch davon, dass sie am frühen Morgen unbekleidet das Rollo des Kabinenfensters auf Deck 6 geöffnet hätte und komischerweise, in diesem Moment, mehrere Philipinos davor gestanden hätten. Auf die Frage "und dann?", antwortet sie: „Ich habe es wieder zu gemacht!“ Warum auch nicht. Etwas angetrunken müssen wir irgendwann ins Bett. Manuel, Ramona, Stephan 2, Silvia, Wolfgang und Elfriede wollen unbedingt Fahrstuhl fahren. Da der Missionar zu Fuß schneller ist, müssen sie auf jedem Deck anhalten. ----
3. Seetag 03.04.09
Dank der lauten Rummelgeräusche auf der Kabine sind wir rechtzeitig wach und so sitzen wir schon um 07.10h beim Frühstück. Es ist alles ruhig und leer im Calypso und wir sitzen allein am Großen Tisch. Etwa eine Stunde später erscheinen Ulli und Petra, noch eine weile danach Wolfgang und Elfriede. Mittlerweile frühstücken wir etwa 1,5 Stunden mit wechselnden Mitessern, als auch noch Silvia und Stephan den Weg zu uns finden. Immerhin haben sie den Weg ins Calypso, knapp vor dem Spätaufsteherfrühstück, geschafft. Und dann sehen wir sie. Wale! Sie schwimmen auf Steuerbord voraus neben dem Schiff. Schön sind die Fontänen zu erkennen, die sie in die Luft pusten, hin und wieder sieht man eine Schwanzflosse. Nun gibt es eine Durchsage vom Kapitän Nico Berg und man merkt sofort, dass sich das Schiff merklich zu der einen Seite neigt. Eine weitere Durchsage vom Kapitän verkündet, dass wir gut in der Zeit liegen, das Schiff nun beidreht und einen Kreis um die Wale fährt. Welcher Kapitän würde dies noch machen? Insgesamt kommen wir auf eine Frühstückszeit von ca. 3 Stunden. Und da wir sonst eine Fensterlose Innenkabine haben, ist es eine willkommene Abwechslung am Fenster zu sitzen.
Später treffen wir uns am Mülleimer. Klar, dass wir wieder etwas Bier zum Poolbrunch trinken und beobachtet werden. Dann ist Quizzeit mit dem Thema Musicals. Wir schlagen uns prima, denn schließlich sind Sabine und Stephan wahre Musicalfreaks. Es reichen schon wenige Takte um Les Miserables oder Cats zu erkennen. Einzig bei Evita sind wir zu langsam, denn das Lied wissen wir, aber der Name kommt zu spät, alle Chips sind weg. Als sich alle Chipbesitzer auf der Bühne treffen, wird klar, dass wir ins Stechen müssen, denn auf der anderen Poolseite hat ein Mitfahrer die gleiche Anzahl an Musicals erraten. Beim ersten Stück wird noch abgebrochen, da alle Umstehenden vorsagen, aber dann wird es spannend. Wir hören angestrengt, wir kennen es, aber der Name, er liegt auf der Zunge! Oh Gott, es ist mein Lieblingsstück aus meinem Lieblingsmusical und mein Kontrahent sagt den Namen. Tanz der Vampire, die unstillbare Gier. Wir gratulieren dem Gewinner und erhalten einen AIDA-Aufkleber als Trostpreis. Unsere Truppe und besonders Wolfgang, ist enttäuscht. Ich werde den weiteren Nachmittag als Versager gebrandmarkt und es ist schon schwer diese Schmach und Schande zu verkraften. Da hilft nur Alkohol!
Später hält Kapitän Nico Berg noch eine nautische Fragestunde ab. So einen lustigen Kapitän haben wir noch nie auf einer Fahrt erlebt.
Zu dem Seetag bliebe noch zu sagen:
· beim Nachmittagspizzaessen rülpst Silvia am Tisch! (Skandal)
· Wolfgang scheitert ebenso beim AIDA-TV Quiz (hihi) und unvergessen bleibt es, weil Elfriede sich während des Telefonats die Haare fönt. Da natürlich niemand den anderen versteht, entwickelt sich ein netter Dialog, den wir uns, Dank der mehrfachen Wiederholungen im TV-Programm, immer wieder anhören dürfen.
Die Themen heute:
Marktrestaurant: Bella Italia
Calypso: Pasta Festivale
Wir essen im Calypso und die Nudeln gefallen uns nicht so.
Auf die Abendshow verzichten wir und gehen lieber in die AIDA-Bar. Im Theater zaubert Gerrit Schwendner, der in nur wenigen Jahren, weit über die grenzen Fuldas, als Zauberkünstler und Illusionist, bekannt geworden ist. Wo zum Teufel liegt Fulda? Scharenweise flüchten Mitreisende aus dem Theater, die es wohl auch nicht wissen.
Sabine, Silvia und Petra gehen ins Bett, Ulli und die beiden Stephans ziehen weiter in die Anytime Bar. Dort treffen wir zu tollen Gesprächen auf den 3. Offizier Birger und Elena von der Animation. Irgendwann müssen wir im Bett gelandet sein.
Catargena, Kolumbien 04.04.09
Liegezeit 08.00h bis 18.00h, alle Mann an Bord um 17.30h.
Wir stehen vor dem Lärm von unten, um 05.45h, auf, denn die Hafeneinfahrt von Cartagena soll wunderschön sein. Wir erleben einen tollen Sonnenaufgang, im Hintergrund die Hochhäuser der Stadt und auf einem Berg darüber das Kloster La Popa.
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Und wer ist nicht da? Natürlich unser Nachtschwärmer Stephan 2, der kommt erst, als alle Bilder im Kasten sind und erzählt uns, das er erst um ½ 5 im Bett war. Dafür sieht er noch einigermaßen gut aus, finden wir. Die Gruppe ist so gut wie komplett und deshalb frühstücken wir im Vorraum vom Calypso. Hier wird Stephan 2 auch enttarnt, denn ½ 5 war nur die gefühlte Zeit, Silvia hat natürlich auf die Uhr geschaut.
Gerhard hat den Kontakt zu irgendeinem Taxifahrer von zu Hause aus geknüpft und offeriert uns eine Tagesfahrt für 20$ p.P. für den ganzen Tag. Wir sind insgesamt 18 Personen, die Großfamilie mit Kindern ist auch wieder dabei. Wir müssen aus dem Hafen heraus, auf dem Weg dorthin sehen wir zum ersten Mal unsere Nachbarn am Pier. Die Fregatte Lübeck und Sachsen, sowie der Versorger Frankfurt liegen backbord von uns. Es werden die ersten Fotos mit Matrosen gemacht, die Wache stehen. Aus dem Hafengebäude heraus geht das Tummelum mit den Taxifahrern wie bekannt los. 18 Personen ist eine lukrative Einnahme und so bekommen die derartig in die Haare, dass wir glauben, es gibt jeden Moment Tote. Gerhard hat zum Glück einen Ausdruck seiner E-Mail dabei und kann beweisen, dass wir verabredet sind. Inzwischen bieten uns die Taxifahrer die Tour für 10$ p.P an und als wir unseren Führer endlich finden, handeln wir diesen Preis auch nachträglich mit ihm aus. Unser Stadtführer Julio (gesprochen Coolio) fährt mit uns als erstes zum Kloster La Popa. Wir winden uns, mit unserem Kleinbus, die Serpentinen empor, neben uns steile Abhänge, es ist nicht jedermanns Sache in die Tiefe zu schauen. Oben angekommen fallen die Straßenhändler über uns her und obwohl wir schon Panamahüte aufhaben, werden die uns fleißig für 20$ das Stück angeboten. Der Eintritt ins Kloster kostet 7$, es ist unbedingt zu empfehlen diese zu bezahlen, denn man hat Ruhe vor den Händlern und einen traumhaften Ausblick über die Stadt. Auch die Aura im Hafen können wir sehen.
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Es ist Pottheiß, wie noch nie auf der Tour, der Schweiß läuft ungelogen den Hintern hinunter, wir suchen jede Möglichkeit von Schatten. Wir machen schöne Fotos, werden Zeugen, wie eine Katze einen Leguan verspeist und lernen nebenbei noch ein bisschen Kulturelles. Es geht wieder durch die Händlerschar in den Bus (die Hüte werden billiger) und die Serpentinen hinunter zum Fort in die Altstadt. Wir verzichten darauf in das Fort hineinzugehen, da es wieder Eintritt kosten soll, ich weiß nicht mehr ob 4$ oder 15$. Auch hier sind Händler in Massen und auch hier werden uns Hüte angeboten. Einer fragt, wie viel ich ihm geben würde, für seinen schönen Hut und ich sage 5$, denn ich habe ja schon einen Hut auf dem Kopf und brauche eigentlich keinen zweiten. Natürlich stirbt der Händler erst einmal tausend Tode und ich soll an seine drei Kinder zu Hause denken und…. und……und. Ich erzähle ihm erst einmal von meinen 5 Kindern zu Hause und das die auch satt werden müssen und gehe weiter. Ich werde verfolgt, inzwischen kostet der Hut nut noch 8$. Als ich in den Bus einsteige sagt der Händler OK, 5$ für den Hut, tja, da ich ihm den Preis genannt habe, kaufe ich ihn auch. Im Bus stelle ich fest, dass der Hut etwas zu groß für meinen Kopf ist, also verkaufe ich ihn gleich weiter an Jörg, gehe hinaus zum Händler und kaufe einen zweiten Hut in meiner Größe. Der Trend geht eindeutig zum Zweithut.
Wir fahren weiter zu den Munitionskammern Las Bovedas. Diese sind zu 30 kleinen Souvenirläden ausgebaut und natürlich lauern hier auch wieder hunderte von Händlern mit Hüten, Zigarren, Sonnenbrillen und Uhren.
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Hier treffen wir einige Deutsche und stellen schnell fest, dass diese lustige Gruppe, von der Fregatte Sachsen stammt. Der Decksmeister der Sachsen lädt uns zur Schiffsbesichtigung um 16.00 Uhr ein. Julio führt uns weiter durch die sehr sehenswerte und schöne Altstadt bis zum Hardrockcafe.
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Hier gibt es erst einmal für jeden Besucher ein Freibier. Da es so gemütlich ist, hat Julio Schwierigkeiten uns wieder mitzunehmen, aber es liegt noch ein Stückchen Weg, durch die Altstadt zum Bus, vor uns. Als nächster Programmpunkt soll eine Schmuckfaktory angefahren werden, eigentlich hat niemand Lust darauf, aber Julio ist unerbittlich. Also stürmen wir alle hinein. Ein tolles Armband, für meine Frau, bekomme ich gezeigt, zum Vorzugspreis von 6500$, aber weil ich so ein nettes Gesicht habe, will man es mir für 3600$ verkaufen. Also stürmen wir wieder heraus aus dem tollen Laden, unser Besuch hat nicht einmal 5 Minuten gedauert und Julio ist etwas verstimmt. Es wird auch nicht mehr besser mit seiner Laune und so beenden wir die Tour schnell am Schiff. Sein Tipp wird arg geschmälert durch sein Verhalten, selber Schuld. Für unter 20$ p.P ein schöner Ausflug.
Schnell wird eine Pizza gegessen, die Klamotten werden gewechselt und auf geht es zur Schiffsbesichtigung, pünktlich, eine halbe Stunde vor der Zeit, stehen wir vor der Gangway.
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Der Weg führt uns zunächst über die Frankfurt über eine Verbindungsbrücke zur Sachsen. Ein Stabsunteroffizier wird uns zugeteilt, mit dem Hinweis, uns nicht unter Deck zu führen. Wir protestieren, denn wir haben doch einen Verabredung! Und siehe da, an der nächsten Tür werden wir unter Deck geführt, aber nur, wenn wir angeben, dass wir uns verlaufen hätten, falls man uns fragt. Ein Bootsmann führt uns in die so genannte Bootsmannsmesse und hier zeigt man uns, was mit unseren Steuergeldern geschieht. Für jeden wird erst einmal ein schönes Weizenbier gezapft, für die Frauen gibt es große Gläser voll Baileys. Einige schauen sich noch den Rest des Schiffes an, die andern trinken lieber noch ein Bier, aber um 17.20h heißt es alle Mann von Bord. Unsere leicht schwankende Truppe wird von einer Bootsfrau zur Aura begleitet, das ist auch nötig. Der Kapitän schaut von der Brück schon durch Fernglas, als wir die Pier entlang eiern und der Missionar ist pünktlich um 17.33 Uhr, als letzter Mann, an Bord. Unsere Namensliste liegt schon aus und man ist etwas ungnädig mit uns. Bei unserm derzeitigen Pegelstand stört uns das wenig, außerdem müssen wir schnell zum Cocktail-Shaken mit den Offizieren und danach zum Auslaufen auf Deck 9 3/4, schließlich wollen wir der Besatzung der Sachsen noch einmal zuwinken.
Wir essen heute wieder im Vorraum des Calypsos, die Truppe ist noch fast vollzählig und nach unserem Besuch auf Deck 9 ¾ auch entsprechend lustig.
Die Themen heute:
Marktrestaurant: Afrika Safari Culinaria
Calypso: Mexiko, Fiesta Mexicana
Um 21.30h ist Piraten-Poolparty mit dem AIDAaura Showensemble und DJ Jörg. Die Post geht noch einmal richtig ab, außer bei Stephan 2, der geht gleich ins Bett. Wir folgen nach Mitternacht.
4. Seetag 05.04.09
08.00 Uhr Frühstück mit Sabine & Stephan, Wolfgang & Elfriede, Petra & Ulli und Silvia & Stephan. Später treffen wir uns am Mülleimer, trinken Bier zum Poolbrunch, werden beobachtet und unterbrechen um 12.00h für das Aida-Fan-Treffen in der Anytimebar. 42 Fans sind gekommen, es fehlen Herr U***** und seine Mutter, die nicht eingeladen wurden und alle, deren Kabinennummer wir leider nicht wussten. Es sind aber auch einige erschienen, die sich zum ersten Mal als Aida-Fans outen. Unser Kapitän, Nico Berg, hat darauf bestanden, zu diesem Treffen eingeladen zu werden.
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Von den Offizieren sind Arne und Peter noch dabei. Es gibt für jeden einen Drink, wir haben viel Spaß und es werden schöne Fotos gemacht. Auch hier nochmals ein dickes Lob an Nico Berg, der für jedes Foto zur Verfügung stand.
****Ein unspektakulärer Seetag, wäre da nicht der Stuhlklauer gewesen und das war so:
Wir sitzen zu zehnt am Mülleimer, Manuel steht auf um für mich etwas aus der Kabine zu holen. Kommt ein etwas älterer Herr daher und will den, vor 10 Sekunden, frei gewordenen Stuhl aus unserer Mitte reißen. Elfriede hält diesen fest mit dem Hinweis, dieser Stuhl ist besetzt. Der ältere Herr versucht den Stuhl Elfriede zu entreißen, wobei er uns immer wieder erzählt, nach AIDA-Regel sei dieser Stuhl frei für jedermann! Hä? Die beiden rangeln und fast hätte der Herr gewonnen. Ich stehe auf und nehme den Herren bei Seite und sage ihm unmissverständlich: „Wenn diese Frau sagt, der Stuhl ist besetzt, dann ist dieser besetzt!“ Antwortet dieser doch: „Nach AIDA-Regel ist der nicht besetzt, es liegt nichts darauf!“ Nochmal hä? Regel? AIDA? Ich nehme also mein Buch und lege es auf den Stuhl. „Reicht das?“ Der ältere Herr lässt los und möchte mit mir diskutieren, über AIDA-Regel o.ä. aber ich mache im klar, dass das Gespräch jetzt beendet ist. Er steht noch eine Minute da und glotzt uns an, dann geht, er. Wir würden es bestimmt nicht erwähnen, wenn nicht 10 Meter weiter ein großer Stapel mit Stühlen gestanden hätte. Von diesem Stapel nimmt sich nun der Herr zwei Stühle, baut sie auf dem Volleyballfeld (in der Sonne) auf, deckt fein säuberlich über jeden der Stühle ein Handtuch und legt sich auf einen. Es dauert sage und schreibe 1,5 Stunden bis seine Frau angewackelt kommt und sich auf den zweiten Stuhl setzt. Soviel zu AIDA-Regeln, oder so ähnlich. ----
Die Themen Heute:
Marktrestaurant: Russland, alte Traditionen und das Moderne
Calypso: Die bunte Vielfalt der karibischen Märkte
Schön ist die Show „Sei hier Gast“ mit wunderbarer Musik aus vielen Disneyfilmen. Auf keinen Fall darf man „Crew Meets Band“ verpassen und natürlich nicht das Bett.
Kralendijk, Bonaire 06.04.09
Liegezeit 08.00h bis 16.00h, alle Mann an Bord um 15.30h.
Wir liegen zusammen mit der Vita im Hafen, die wird uns auch die nächsten zwei Tage begleiten.
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Die Vermieter haben auch gemerkt, dass heute zwei Schiffe im Hafen liegen und so sind die Preise entsprechend gestiegen. Ein Quadt kostet heute 75$ und da ist nichts zu handeln. Unsere Vorstellung, einen Jeep zu mieten und auf eigene Faust die Insel zu erkunden erweist sich als schwierig. Da wir heute nicht die ersten an Land waren, sind die Jeeps schon alle weg und einen Pickup wollen wir nicht. Aber suchen hilft und so finden wir etwas außerhalb einen Vermieter (Caribe), der uns, ungern für einen Tag, einen knallgelben Jeep Wrangler, für 94$, vermietet. Beim Dach abbauen kommen wir richtig ins schwitzen, aber als wir offen durch Kralendijk fahren, ist alles vergessen.
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Die Küstenstraße führt nach Norden und ist recht einfach zu befahren, zumal sie, als die Straße schmaler wird, zur Einbahnstraße deklariert wird. Weil uns das türkisfarbene Wasser und die Küste fasziniert, halten wir des Öfteren an um festzustellen, dass es keinen richtigen Strand gibt, sondern nur ein Geröll aus alten Korallen. Der Weg führt uns ins Landesinnere, an der Flamingo Sanctuary vorbei in Richtung Rincon. Auf dem Weg dorthin sieht Ulli viele große Leguane, die aber die Eigenschaft haben, für mich unsichtbar zu sein, aber die großen Kakteenwälder am Rande der Straße und die Flamingos sehe ich dann auch. Zurück im Kralendijk nehmen wir telefonisch Kontakt auf zu Stephan und Silvia, denen es noch gelungen ist einen Pickup zu mieten. Wir treffen uns auf der östlichen Seite der Insel, an der Lac Bay, einem Surferparadies.
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Es gibt Leute, die von einem Besuch dieser Bay abraten, aber wir fanden den Strand schön, die Strandbar toll (nicht zu teuer) und das Bier (Polar) lecker und schön eiskalt. Das Wasser ist badewannenwarm (die Farbe ist ein traumhaftes türkis und zum ersten Mal kommt richtiges Karibikfeeling auf), geht einem bis zu Hüfte und wenn man sich hinsetzt bis zum Hals.
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Also sitzen wir Männer im Wasser und finden, dass es uns ganz schön schlecht geht, weil uns das Wasser bis zum Hals steht. Wir machen Fotos mit den Handys und schicken sie den Arbeitskollegen zu Hause.
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In der Bucht gibt es einige gelb-weiße Handtücher und an der Bar treffen wir auch Mitfahrer von der Vita. Wir reden auch darüber, dass im nächsten Hafen, Isla Margarita, ein Schiff Tendern muss. Die Vita legt heute eine Stunde vor uns ab und somit sind natürlich alle Vitafahrer der Meinung, dass es die Aura mit dem Tendern erwischen wird. Nico Berg hat uns beim Aida-Fan-Treffen verraten, dass er einen Deal mit dem Hafenmeister hat und für uns der Liegplatz an der Pier sicher ist. Da es um 15.30 Uhr schon wieder alle Mann an Bord heißt, fahren wir nicht zu spät zur Autovermietung zurück. Der Jeep wird für 10$ vollgetankt und auf der Ladefläche eines Pickups bringt man uns zurück zum Schiff.
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Schnell durchstöbern wir die Läden noch nach Hatpins. Hatpin kaufen ist übrigens, mit den Hüten aus Kolumbien, ein richtiger und äußerst wichtiger Sport geworden, denn nun geht es darum, wer am Ende des Tages den schönsten und einmaligen Pin erwischt hat. Zu viert kostet uns der Jeep 94$ plus 10$ Benzingeld, das macht etwa 25$ p.P aus. Die Tour war ihr Geld in jeder Hinsicht wert. Befindet sich nur ein Schiff im Hafen, dann werden die Preise auch wieder sinken.
Die Themen Heute:
Marktrestaurant: Griechenland, Gewürzkräuter im Trend der Zeit
Calypso: Die Vielfalt Asiens, Philippinen
Wir sehen uns noch die temperamentvolle Show Fuego im Theater an. Von Liebe, Leidenschaft und Latino-Rhythmen ist unserer Meinung nicht so viel vorhanden, aber wir bleiben wach.
Bettgehzeit
Ich meine, es war an Sabines Geburtstag (nach meinen Recherchen muss es zur Black and White Party gewesen sein, Kristina hatte das enge Schwarze mit den Netzstrümpfen an, gez. Stephan). Wir wollten gerade von 9 3/4 auf Kammer. Da stand diese Germania (Kristina) am Eingang zur Anytime Bar, diese war aber noch geschlossen. Sie beorderte mich mit ihrem Zeigefinger in ihre absolute Nähe. Da war ich schon erschrocken. Ihre Frage: Wo willst du denn hin? Ich stammelte nur: Ins Bett.
Da hat sie mich in den Schwitzkasten genommen und in die Bar geschleppt. Elfriede konnte nur mit Mühe folgen. Ich bin ja nur geblieben, da Lieder meiner Lieblingskünstler gespielt wurden. Freddie Mercury und Bob Marley. Da sie noch ein Getränk spendierte, hat sich meine Angst langsam gelegt. Ehrlich gesagt, nach dem Drink haben wir uns aus dem Staub gemacht.
Wolfgang (Originaltext Wolgang, es kann wie geschrieben auch an einem anderen Tag gewesen sein, aber wir haben ihn noch unter dem Arm von Kristina in der Anytime Bar verschwinden sehen, Elfriede hat mit den Achseln gezuckt, die Augen leicht verdreht und "na, denn muss ich wohl mal hinterher", gesagt.)
Isla Margarita El Guamache Port, Venezuela 07.04.09
Liegezeit 10.00h bis 19.00h, alle Mann an Bord um 18.30h.
Achtung Zeitverschiebung! Zwischen Bordzeit und Ortszeit in Isla Margarita besteht eine halbe Stunde Zeitdifferenz. Bitte beachten Sie die Bordszeit Hä, wie jetzt?
Egal, wir sind heute zur Jeeptour verabredet. Caribic-Island-tours.com heißt unser Anbieter, bei dem uns Gisela mit 18 Personen, von Deutschland aus, angemeldet hat. Vor der Jeeptour gehen wir allerdings noch auf Hatpinfang und wir sind recht erfolgreich, das Angebot an der Pier ist reichhaltig, viele Händler preisen ihre Waren an. Die Vitafahrer müssen wie angekündigt Tendern, Kapitän Nico Berg hat Wort gehalten und tatsächlich mit dem Hafenmeister einen Deal gemacht. Um zu den Jeeps zu gelangen, müssen wir erst einmal über das gesamte Hafengelände, denn das Treffen ist hinter der zweiten Absperrung, uns kommt der Weg ganz schön lang vor. Nun wird es schwierig, denn 18 Personen müssen auf 3 Jeeps verteilt werden.
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Rein rechnerisch ist das nicht all zu schwer, aber was macht man, wenn 14 Leute nicht mit einer Person in einem Jeep sitzen wollen? Unsere Fahrzeuge sind drei Jeep Renegade älteren Baujahrs, wahrlich Spritfresser, was aber in Venezuela, dem fünft größten Erdöl exportierenden Land, keine Rolle spielt. Nach Aussagen unseres Führers Michael, kostet eine Tankfüllung, mit ca. 100l Sprit, umgerechnet ca. 1€. Wir sitzen mit den Kücken, Ulli und Petra im dritten Jeep. Unsere Fahrt führt uns zunächst nach Porlamar, das heißt, eine halbe Stunde Fahrt über eine autobahnähnliche Straße. Hier lernen wir auch eine ganze Menge über den Verkehr, er ist sehr stark und jeder fährt wie er will. Zwischendurch immer wieder Straßensperren mit Polizei oder Militär. Louis, unser Fahrer, erklärt uns, dass wir ruhig bleiben sollen und nicht den Eindruck machen dürfen, betrunken zu sein. Fällt uns nicht schwer, gab ja noch kein Bier. In Porlamar halten wir an einem riesigen, überdachten Markt, einer Art Freihandelszone. Wir dürfen eine halbe Stunde losziehen, das ist aber eigentlich ein Witz, bei der Größe dieses Areals. Also nehmen wir uns eine Gasse vor und schlendern die hinunter. Es gibt alles, Textilien, Elektrogeräte, Uhren, Schmuck und allen möglichen Tinnef. Eigentlich findet man sich auch gut zurecht auf dem Markt, die Gassen führen gerade herunter, verzweigen sich nach links oder rechts, aber immer quadratisch, praktisch, gut. Es sei denn, man benutzt eine Abkürzung und verliert die andern aus den Augen. Wo bin ich? War ich hier schon mal? Hilfe! Holt mich hier raus. Ich laufe nach links, nach rechts, nach oben und unten. Die halbe Stunde ist lange um und Panik macht sich langsam breit, da sehe ich vor mir die Großfamilie schlendern, gemütlich und ohne Eile, ich schließe mich an und tue so, als sei nicht gewesen. Der Puls ist am Jeep schon fast wieder normal, ich trinke erst einmal 2 Bier (eiskaltes Polar, lecker), das beruhigt noch mehr. Weiter geht es zum Gnadenbild der Jungfrau Maria. Das befindet sich nordwestlich von Porlamar, im Tal El Valle del Espiritu Santo, in einer Wallfahrtskirche. Dort wird das Inselheiligtum und die Schutzpatronin der Insel "Virgen del Valle" (Jungfrau des Tales) aufbewahrt und verehrt (hätten wir nie wieder zusammen bekommen, aber Google macht es möglich). Mich hat es überhaupt nicht inspiriert, aber die anderen sind begeistert. Eine Kühlbox mit eiskaltem Polar kann das auch. Ein weiterer Jeep schließt sich uns an, es sind Vitafahrer, die Michael schon lange kennt. Wir schrauben uns über Serpentinen hoch ins Gebirge, Louis legt die Salsa, Meerenge und Latino Hits des letzten halben Jahres auf, es ist gute Stimmung an Bord. Unser nächster Stopp ist mitten im Regenwald. Michael zeigt uns wie die Farm einer „armen Familie“ bewirtschaftet wird, wir sehen die kleinen Felder, die alte Küche und das sogenannte Wohnzimmer.
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Am Rande der Farm bietet sich uns ein spektakulärer Ausblick, wir sehen aus dem Regenwald heraus direkt auf die Skyline von Porlamar. Zwischendurch gibt es natürlich immer eiskaltes Bier, wer will kann Rumpunsch trinken oder Softdrinks. Beim Bergauf fahren ist Gisela leider etwas nass geworden, weil eine der Kühlboxen übergelaufen ist, also müssen wir jetzt zusehen, dass die Box zur Abfahrt etwas leerer wird. Die nächste Etappe führt uns durch die Berge und den Regenwald zum Strand. In einer kleinen Strandbar gibt es unser Mittagessen, zu Wahl stehen Huhn oder Fisch mit Pommes. Das Huhn ist an Altersschwäche gestorben und die Pommes kann ich als Erfrischungsstäbchen benutzen, also esse ich gar nicht, sondern gehe Baden. Das Wasser ist sehr erfrischend, man könnte auch sagen: kalt! Wie schön warm war es doch noch gestern auf Bonaire. Kaum achten wir einmal nicht auf unsere Sachen, schon versucht man uns zu beklauen, aber Michael passt auf und stellt den Dieb. Stellt euch vor, er wollte mit der Kühlbox und dem Polarbier über alle Berge gehen, das können wir nicht durchgehen lassen und der Dieb wird der Polizei übergeben. Der Strand und die Bucht hätten sehr schön sein können. Laut Michael befinden sich in der Osterwoche etwa 500.000 zusätzliche Besucher auf der Insel und so ist auch dieser Strand leider sehr voll. Unser letztes Ziel ist der Nationalpark und die die Mangroven. Durch die kleinen, engen Arme der Lagune sausen wir mit kleinen 6 Personenbooten und wir sehen Pelikane, Fischreiher und viele Rote Seesterne.
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Leider bleiben uns für diese Bootstour nicht mehr als 30-40 Minuten, denn wir sind sehr im Zeitverzug und müssen zurück zum Schiff. Auf dem Parkplatz des Nationalparks haben wir noch Zeit für Bier und Rumpunsch und Louis macht Musik. Bei Loco Loco (Topsong auf Isla Margarita EL HIJO DEL ZANCUDO LOCO) springen wir Männer auf unseren knallroten Renegade und tanzen ausgelassen, der Jeep wackelt und wir werden zum Fotomotiv. Über die volle Autobahn geht es zurück zum Schiff, wir müssen uns von unserem tollen Fahrer Louis (ein cooler Typ) verabschieden.
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Auf der Pier gibt es noch viele Souvenirstände, die wir nach Hatpins absuchen. Ulli und Stephan gehen noch einen leckeren Rumpunsch trinken, es ist der allererste für Stephan und garantiert ohne Stücke. Dann kommen die Besenoffiziere von der Vita und Aura und fegen die Bar leer, wir werden an Bord geschickt, es soll ja niemand vergessen werden.
Die Themen Heute:
Marktrestaurant: Frankreich, eine Wanderung durch die französischen Provinzen
Calypso: Die schwimmenden Märkte der Antillen
Die Wette
Welches Schiff hat heute als erstes abgelegt, die Vita? Oder die Aura? Das wird plötzlich zum wichtigsten Thema beim Abendessen. Die Diskussion wird sehr heiß geführt, es gibt 2 Lager und dann eine Wette um die kleine Unwichtigkeit von drei Runden für alle. Kommt der gute EM Arne daher und wird natürlich gleich verhaftet. Natürlich hat die Aura als erstes abgelegt, lautet sein Urteil. Damit gibt sich ein guter Verlierer aber lange noch nicht geschlagen! Kaum läuft uns Kapitän Nico Berg auf der Schlagerparty über den Weg, schon wird auch dieser verhaftet. Natürlich die Aura hat als erstes abgelegt, lautet auch sein fachmännisches Urteil. Aber wieso, wissen sie das genau? Die Vita ist doch vorwärts an unserem Kabinenfenster vorbeigeglitten! Nein mein Junge und ich weiß das, denn ich habe die Aura gefahren! Wir sind rückwärts aus dem Hafen herausgefahren! Gejohle und Schadenfreude und Freibier! Das sind ja drei Dinge auf einmal? Prost kleiner Stephan!
Der Tag klingt aus mit der Schlagerparty auf dem Pooldeck, die Stimmung ist hervorragend. Es gibt ein Corona nach dem anderen zu trinken, jeder schmeißt eine Runde. Irgendwie wird irgendwann alles zu viel und ich muss passen, das letzte Bier muss ich weggeben, welch Schande. Gute Nacht.
St. George´s, Grenada 08.04.09
Liegezeit 08.00h bis 18.00h, alle Mann an Bord um 17.30h.
Der Himmel ist wolkenverhangen und es regnet, nicht viel aber stetig und soviel, dass viele das Schiff mit Regenjacken und Schirm verlassen.
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Wir wollen heute wieder auf eigene Faust und mit Jeeps los. Wohin wissen wir noch nicht ganz, aber eine einsame Badebucht soll es sein, an die man nur mit einem Jeep kommt und wo wir ganz allein sind. Könnte man nicht auch an den Grand Ansebeach oder Magazine Beach fahren? Im Prinzip ja wird abgewinkt, aber da fährt doch jeder hin. Ok, gebe mich geschlagen. Wir ordern 2 Jeeps am Hafenterminal und die werden uns auch nach ca. 1 Stunde Wartezeit gebracht. Kostenpunkt pro Fahrzeug 70$, das geht. Bis die Fahrzeuge da sind können wir in aller Ruhe die Läden im Terminal durchstöbern, auch wir Pinkäufer werden schnell fündig, aber die Preise. 6$ pro Pin und keiner lässt mit sich Handeln, alles ist very british. Auch beim Autofahren ist alles very british – Linksverkehr ist angesagt. Auf gehts, man mag kaum hinsehen, Ulli unser Fahrer meistert alles ganz gut, an einigen Ecken ist es aber auch ganz schön knapp. Wir sind vier pro Jeep, Ulli, Petra, Stephan (groß) und Sabine im ersten Jeep. Stephan(klein), Silvia, Manuel und Ramona im zweiten Jeep. Es sind zwei ältere Fahrzeuge, die man nicht aufklappen kann, von Suzuki geworden, aber das ist auch gut so, denn es regnet noch hin und wieder. Wir nehmen uns vor erst einmal Wasserfälle zu besuchen und die Wahl fällt auf die Concorde Falls im Norden von St. George´s. Weiter wollen wir nördlich bis Gouyave um dann einmal quer über die Insel nach Grenville zu fahren. Auf der anderen Seite der Insel soll es einsame Badebuchten geben und dann könne man an der Küste zurück nach St. George fahren, so der Plan. Schließlich ist die Insel nicht sehr groß, 30 Meilen hoch und 20 Meilen breit, ein Klacks. Auf der linken Spur, die bald zur „Einspur“ wird geht es zu den Concord Falls. Kommt uns ein Auto entgegen wird es spannend, die Straßen sind fürchterlich kurvig und eng. Aber nach einer halben Stunde erreichen wir unser Ziel. Allerdings haben wir uns den Wasserfall etwas größer vorgestellt, na ja, wo wir schon mal hier sind. Es kostet 2$ Eintritt pro Person, dafür darf man auch baden im im sogenannten Pool unter dem Wasserfall. Das Wasser ist eiskalt, Stephan (klein) und Ulli wagen es trotzdem.
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Der Regen hat aufgehört und die Sonne kommt zu Vorschein, es ist so, wie sein soll, wir baden, sonnen uns und haben Spaß. Nach einem kleinen Imbiss fahren wir weiter. Kurz vor Gouyave ist die Straße fast zu ende. Weg! Ein Schlaglochweg führt weiter gerade aus, wir fahren weiter und schließlich haben wir ja Jeeps. Wir kommen in die kleine Stadt, die im Übrigen sehr karibisch aussieht. Wir tanken die Fahrzeuge auf (zum Glück) und erfahren, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es geht rechts ab und mächtig den Berg hoch. Links, rechts, links, schmaler Weg, noch schmalerer Weg und immer höher. Unser Fahrer sagt gar nichts mehr und fährt nur noch mit voller Konzentration. Nach etwa einer Stunde kommen wir an eine Wegkreuzung mit ein paar Häusern und Kindern, eigentlich sollte es gerade aus gehen aber die Straße endet hier. Die einzige weitere Möglichkeit ist links abzubiegen, aber auch hier scheint es nicht mehr weiter zu gehen. Nachdem wir drei Mal an der Kreuzung vorbei gefahren sind, beschließen wir zu fragen. Die Straße ist vor längerer Zeit beim Unwetter weggespült worden, lautet die Antwort. Man könne mit einem Allradfahrzeug aber durch den Fluss fahren. Wie hoch ist denn das Wasser? Das ist schwer zu sagen, mal so, mal so und dabei zeigt der junge Mann mal so und mal so. Das ist uns zu gefährlich, zumal ein abgesoffener Jeep nicht versichert ist, wie uns die Versicherungspolice versichert. Hm, was tun? Wir fahren wie beschrieben zum nächsten Ort, überqueren dort den Fluss und fahren auf der anderen Seite weiter. Etwa eine Stunde hat dieser Umweg gekostet und die Straße die jetzt kommt ist noch gruseliger. Kurve links, rechts usw., es geht kaum voran, wir benötigen für die 20 Meilen auf die andere Inselseite etwa 2,5 Stunden. Es gibt herrliche Ausblicke auf den Regenwald, aber unser Fahrer hat den Blick stur auf die Straße gerichtet, wir halten nicht an. Schließlich, nachdem wir uns noch zwei Mal verfahren, erreichen wir Greenville. Erst jetzt können wir uns wieder Gehör verschaffen und andeuten, dass wir alle mal nötig Pinkeln müssen. Die Suche nach einem geeigneten Plätzchen gestaltet sich als schwierig. Eben noch Regenwald, jetzt bewohnte Küste, ein Haus neben dem anderen. Die Straße zieht sich kilometerlang durch die Häuserreihen zu beiden Seiten. An einer kleinen Kurve befindet sich die Ruine eines Hauses, das muss herhalten, sonst geht alles in die Hose. In der Not spielt Ramona Wasserfall in einer Seitenstraße und ich finde auch mein Plätzchen, hach tut das gut. Nach zwei weiteren Fahrminuten erreichen wir einen kleinen Kiosk – mit Toilette -. Wir folgen der Küstenstraße weiter und inzwischen wird es klar, dass der einsame Strand ausfällt. Wir haben gar keine Zeit mehr, denn um 17.30 Uhr müssen wir auf dem Schiff sein. Eine halbe Stunde könnte man noch am Grand Anse Beach halten, aber der kleine Stephan fährt vor und direkt nach St. George´s hinein. Wir suchen uns ein Lokal direkt am Fort George mit Blick auf den Hafen. Wir können eine halbe Stunde bleiben, durch das Fernglas sehen wir den Strand von Grand Anse Bay. Im Schritttempo geht es durch den Sendal Tunnel zurück zum Schiff, es ist Rushhour. Schnell wird noch einmal falsch abgebogen (danke das man dem Kartenleser nicht zuhört) und noch eine Stadtrundfahrt gemacht. Endlich am Schiff, geben wir die Fahrzeuge zurück. Gut, dass wir Wolfgang und Elfriede im Terminal sitzend, neben einer Steelband, treffen. Die beiden können uns mit ihren Erlebnissen um ein Bob Marley T-Shirt wieder aufheitern, aber das ist eine andere Geschichte. Fazit: 70$ pro Fahrzeug sind in Ordnung gewesen für den ganzen Tag. Die Tour, die wir unternommen haben, ist aber dafür überarbeitungsbedürftig.
Das Bob Marley T-Shirt
Wolfgang erzählt uns, dass er noch einmal zum Schiff musste, da es regnete und Elfriede die Schirme vergessen hatte. Bis er am Schiff war, war sein Shirt auch nass.
Da er aber in Eile war, vergaß er auch sein Shirt zu wechseln. Nach einer kräftigen Standpauke von Elfriede musste er sich ein neues Shirt anschaffen. Natürlich kam nur eines von Bob Marley in Frage. Aber welches nimmt man? Ach das, XL. Übergezogen bekam er es noch gut, aber es war zu eng! Da musste er irgendwie wieder raus, aber wie? Das Shirt klebte fest und war potteng. Mit vereinten Kräften und Elfriede haben wir es wieder vom Körper runter gebracht, berichtet Wolfgang. Und nun war ich wieder trocken, das Shirt aber nass. Also wird wohl das XXL Shirt passen, ich habe es übergezogen, 20 $ hingelegt und ab ging es. (Originaltext Wolfgang)
Und so sitzt er nun vor uns: bekleidet mit einem wunderschönen, neuen Bob Marley T-Shirt, völlig zufrieden mit sich und der Musik der Steelband.
Zum Auslaufen würden wir uns ja gern auf Deck 9 ¾ treffen, aber alles ist schon besetzt, also bauen wir einen große Sitzfläche vor der Anytimebar zusammen. Die Anytimebar der Vita liegt Luftlinie nur ein paar Meter von uns entfernt und man kann sich sogar von Schiff zu Schiff ein paar Wortbrocken zuwerfen. Nico Berg fährt mit der Aura rückwärts aus dem Hafenbecken dreht 180° und wartet. Nun legt auch die Vita in der Abendsonne ab, fährt rückwärts, dreht auch um 180° und nimmt zusammen mit der Aura Fahrt auf.
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Beide Schiffe laufen nebeneinander her kommen sich näher, grüßen mit dem Schiffstyphon und leuchten sich gegenseitig an. Es ist eine einmalige Stimmung, die Gänsehaut verursacht, wir verabschieden die Vita, unser gemeinsamer Weg über drei Tage trennt sich nun.
Die Themen Heute:
Marktrestaurant: Spanien, von Barcelona bis Sevilla
Calypso: Fiesta del Ranchero, Spezialitäten aus Lateinamerika
Das Essen verläuft unspektakulär, ist aber lecker.
Wolfgang Trepper kehrt heute ins Theater zurück und möchte das Publikum nach 10 Tagen Traumkreuzfahrt mit dem 2. Teil seines Programms beglücken und stellt sich Fragen wie:
Wer holt im deutschen Schlager eigentlich das Lasso raus?
Wer verurteilt endlich Barbara Salesch?
Dürfen Männer nur noch mit Cowboyhut ins Restaurant und wie spät ist es jetzt gerade in Honululu?
Es ist ein Panamahut Herr Trepper! Und kein Cowboyhut! Egal, wir gehen nicht hin, sondern trinken in der AIDAbar ein kleines Schlückchen. Die Mädels gehen zeitig ins Bett und so bleiben wir lonesome Nichtcowboys (Stephan (groß), Ulli und Wolfgang) zurück und trinken:
Flying Kangaroo, ein Cocktail, der keine Wünsche offen lässt laut Karte!
3 cl Wodka
3 cl weißer Rum
1 cl Galliano
2 cl Sahne
2 cl Kokosmasse
Orangensaft
Ananassaft
Es werden für jeden für jeden drei Cocktails und Martina mixt sie immer besser (oder lässt mixen), denn wir meckern schon nach dem ersten Cocktail, dass zuviel Eis drin ist. Ich glaube im letzten Flying Kangaroo war dann nur noch Alkohol. Jedenfalls wird es Zeit zu Bett zu gehen, bevor der Alkohol völlige Wirkung entfacht, schon jetzt muss ich beim Kabine entern warten, bis die Tür vorbeikommt. Schnell gratuliere ich meinem Schatz noch zum Geburtstag. So gut wie diese Nacht habe ich noch nicht in dieser Kabine geschlafen.
Kingstown, St. Vincent 09.04.09
Liegezeit 08.00h bis 18.00h, alle Mann an Bord um 17.30h.
Sabine hat Geburtstag und sie hat sich einen Ausflug nach Bequia gewünscht. St. Vincent ist vulkanischen Ursprungs und deshalb sind alle Strände schwarz, was zwar einen schönen Kontrast bildet, uns aber nicht gefällt. Eigentlich wollen wir ja alle nach Bequia mit der Fähre fahren, denn dort gibt es weiße Sandstrände. Aber es gibt die ersten Ausfälle beim Frühstück. Ulli und Petra sind nicht da. OK, fahren wir eben ohne die beiden. Wir müssen uns mit dem Frühstück sputen, denn die Fähre fährt bereits um 08.30 Uhr, gleich neben der Aura ab. Wir werden insgesamt 18 Personen, die privat auf die Insel wollen. Ein großer Wachmann in Uniform hält uns am Hafenterminal auf und lässt uns nicht zur Fähre. Wir versuchen ihm zu erklären, dass wir gern noch das Schiff erreichen würden, er ruft auch irgendetwas zur Fähre, aber lässt uns nicht passieren. Was er nun will wissen wir auch nicht, aber mich lässt er nun zum Schiff, damit ich für alle Mann Karten kaufen kann. 8$ soll die Überfahrt pro Person kosten, hin und zurück 14$, ein kleiner Farbiger erklärt mit das in besonders schlechtem Englisch und gerade als ich bezahlen will, kommen die anderen um die Ecke gefegt und rufen haaaaalllllttttt! Wie jetzt? Ja, halt, wir haben schon bezahlt 1$ pro Person. Das breite grinsen von 16 Mitfahrern schlägt mir entgegen (nur Sabine grinst nicht) gepaart mit Häme und Spott und man erklärt mir, dass der Wachmann von jedem 1$ genommen und dann den Weg zur Fähre frei geben hat. Klingt komisch, ist aber so, mein kleiner Farbiger lässt mich nicht aus den Augen, aber ich deute ihm auch beim zweiten Versuch, von mir Geld zu bekommen, an, dass es jetzt nichts mehr gibt. Punkt und aus. Nach einer Weile bekomme ich von ihm Nachricht, dass ich zum Kapitän kommen soll zum Gespräch, na, denn man to, gut ich folge. Es geht durch den Innenraum über mehrer enge Treppen bis auf die kleine Brücke des Schiffes. Es ist eng, es stehen eine menge Leute herum und es wird geraucht, was das Zeug hält. Die Luft ist zum Schneiden dick. Der Kapitän ist von allen an besten gekleidet, sieht europäisch aus und spricht perfekt zu verstehendes Englisch. Er macht mir schnell klar, dass der Wachmann an Land nur ein so genanntes Gatewayticket erhoben hat und dass er den vollen Fährpreis von uns erwartet oder wir werden Kiel geholt. Zurück bei meinen Mannen bin ich mit Grinsen dran, die Vereinbarung lautet, dass ich das Geld einsammle und zur Brücke bringe. Wir sind jetzt auf offener See und die Dünung ist etwa drei Meter hoch. Was auf der AIDA nicht zu spüren ist, macht sich hier in mächtigem schaukeln bemerkbar und einige bereuen schon, auf diesen Kahn gestiegen zu sein. Das Geld einzusammeln ist unter diesen Umständen nicht gerade einfach, aber das Bezahlen noch viel schlimmer. Wir werden wirklich von einem Ende der Brücke zum anderen geworfen und am Ende fehlen natürlich 10$. Also zählen wir noch einmal und diesmal ist alles in Ordnung. Von der einen Stunde Fahrzeit sind jetzt 45 Minuten um, mir geht es trotz der Wege über das Schiff noch gut, aber es gibt doch einige Kameraden, die sich das Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Auf der Fähre befindet sich auch eine AIDA-Ausflugstour mit Guide. Wir versuchen herauszufinden, wie lange diese Gruppe auf der Insel bleibt, um selbst abschätzen zu können, mit welcher Fähre wir wieder zurück fahren müssen. Der Guide blockt und ist nicht bereit mit uns zu kooperieren. Erst als er von uns bei Seite genommen wird und wir ihm erklären, dass wir alle in einem Boot bei AIDA sitzen und dass er zu uns freundlich zu sein hat, ob wir einen Ausflug bei AIDA buchen oder nicht, bekommen wir zu wissen, dass der Ausflug die Fähre um 17.00h nimmt. Sehr schön. Sobald wir die Insel Bequia erreichen ist Ruhe im Karton und das grün weicht aus dem meisten Gesichtern. Wir schaffen es zwei Taxis für 18 Personen zu bekommen und handeln einen Preis von 4$ pro Person aus (anstatt 10$), für die Tour zum Lowers Beach und zurück. Es sind gerade einmal 10 Minuten, die wir mit dem Taxi fahren, sprich eine Bucht weiter. Wir finden der Lowers Beach sieht ziemlich verlassen und etwas ungepflegt aus. Willi aus Hamburg, der Betreiber der Beachbar erklärt uns, dass die Saison vorbei ist und nach Bequia sowieso nicht die großen Besucherströme kommen. Hier kommen nur Leute her, die schon immer hierher fahren um zu tauchen, aber nicht um zu feiern. Es gibt also auch keine Motorboote oder Jetskis am Strand zu mieten (die sind auf St. Vincent verboten) und der Trubel hält sich in Grenzen. Wir finden einige Liegen am Strand und die nehmen wir.
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Das Wasser ist einigermaßen warm und karibisch türkies, wie es sich gehört. Hier, unter unserer Palme, lässt es sich ein paar Stunden aushalten. Etwa eine Stunde nach unserer Ankunft steht ein Rastaman vor uns, mit Tütchen hinter dem Ohr und feinstem Karibikenglisch. Hey Guies I want to have 6$ from each, das ist das, was wir verstehen. Er ist hier am Strand der Liegenguru und nimmt Geld für jede Liege und wenn sie auch noch so sch…… sind. Wir versuchen zu handeln, denn schließlich sind wir ja nur einen halben Tag da und ein Teil will auch in einer Stunde, mit der 14.00h Fähre, wieder zurück. Die Verhandlungen sind zäh und der Guru lässt nur 1$ ab. Anstatt die gebotenen 3$ für die letzte Stunde zu nehmen bleibt er hart und nimmt lieber nichts. Wir räumen die Liege. Behalt doch deinen Mist! So! Im Sand lässt es sich auch gut sitzen. Ulli und Petra sind zwischenzeitlich eingetroffen und wir können noch mit ihnen abklatschen. 10 fahren mit der 14.00h Fähre nach Hause, der Rest bleibt noch da. Das Taxi kommt um 13.30 und die Fähre legt fast pünktlich ab. Kaum aus dem Hafen heraus fängt das Schiff wieder an zu schaukeln.
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Die Dünung ist am Nachmittag eher höher geworden als am Morgen. Jeder, der nicht seefest ist, sollte wirklich überlegen, ob er diese Tour unternimmt. Um 15.30 Uhr sind wir wieder auf dem Schiff zum Pizzaessen genau rechtzeitig. Ich habe eine schöne Palme auf dem Bauch, trotz Sonnencreme mit Schutzfaktor 50! Wir warten voller Neugierde auf Deck 9 ¾ aber die 17.00h Fähre ist um 18.00h immer noch nicht durch das Fernglas zu sehen. Es wird 18.30h als das Schiff in den Hafen einläuft, mehr als eine halbe Stunde nach dem geplanten Ablegen, der Kapitän nimmt es gelassen und winkt von der Brücke mit einer großen, weißen Hand. Die restlichen Mitfahrer von uns haben das Glück, dass der AIDA-Ausflug mit an Bord ist und auf die wird gewartet. Im Normalfall wäre die Aura sicherlich weg gewesen. Später erfahren wir, dass im wahrsten Sinne des Wortes so viele „Schwarzfahrer“ an Bord waren, dass der Kapitän nicht abgelegt hat, bevor die bezahlt haben. Nach dem Ablegen sollen die „Schwarzfahrer“ sich alle ihre Tütchen angezündet haben, es soll richtig gut gerochen haben, sagt man. Ein wirklich schöner Tag zum Abschluss der Reise, wir haben viel gesehen.
Das letzte Ablegen verfolgen wir von Deck 9 ¾, wir sind alle etwas wehmütig.
Die Themen Heute:
Marktrestaurant: Outback, exotisches Australien
Calypso: USA, entlang der Route 66
Auf Wunsch des Geburtstagskindes sehen wir uns Theater „Hinter den Kulissen: Backstage“ an. So spektakulär wie angekündigt ist es dann doch nicht. Als wir das Theater verlassen sind nur noch Wolfgang und Elfriede zum Anstoßen in der AIDA Bar. Als die schließt pilgern wir noch ein bisschen zur Anytime Bar, dort ist Alpenglühen. Aber nicht nur die Alpen glühen, sondern auch die Luft. Ne, das hält kein Nichtraucher aus und auch niemand mit frisch überstandener Lungenentzündung. Draußen kann man auf Grund des starken Windes nicht sitzen, also gehen wir ins Bett. Sabine salbt noch einmal meine Palme auf dem Bauch.
5. Seetag 10.04.09
Treffpunkt Frühstück, heute ist sogar die Großfamilie anwesend, hinzu gesellen sich Wolfgang und Elfriede. Es ist deutlich zu merken, dass der letzte Seetag zum Ausschlafen willkommen ist, schließlich sind vier Hafentage hintereinander auch sehr anstrengend. Natürlich treffen wir uns auch wieder am Mülleimer und es gibt wieder Poolbrunch. Am Bierstand macht es heute gar keinen Spaß, es gibt keine Schlange und das Bier fließt in strömen. Die Küken Manuel und Ramona tauchen erst um 13.34h auf, was haben die bloß so lange gemacht? Skandal! Hin und wieder gibt es leichten Regen, wir sitzen ja im trockenen. Nur die Liegenbesetzer trifft es härter, die treffen nämlich auf nasse Handtücher. Also herrscht bei uns an der Handtuchausgabe auch das Chaos, denn die Crew schafft es nicht so schnell trockene Handtücher heran zu schaffen, wie es nötig wäre. Wir machen uns schon darüber Gedanken, denn wer benötigt um 17.00h unbedingt noch ein trocknes Handtuch? Vielleicht ist es nicht witzig ein nasses in den Koffer zu stecken? Fragen, die unbeantwortet bleiben, denn auch die Crew will sich nicht darüber äußern, wie viele Handtücher am nächsten Tag ersetzt werden müssen. Haben wir vielleicht doch alle eines mit der Reise zusammen bezahlt? Wir genießen auf jeden Fall den Tag und auch der geht, wie alle anderen Tage, wie im Flug vorbei. Koffer packen ist angesagt.
Die Themen Heute:
Marktrestaurant und
Calypso: Farewell-Dinner, kulinarischer Ausklang unserer Reise
Abends ist noch Poolparty, aber irgendwie fehlen mir hier Aufzeichnungen und die Erinnerungen sind etwas getrübt.
Abreise 11.04.09
Unser letztes Frühstück steht uns bevor. Die Koffer sind schon nachts abgeholt worden.
Laufend werden per Lautsprecher Mitreisende zum Hafencheckin gebeten. Für uns kommt dies nicht in Frage, da wir ja wieder nach Punta Cana müssen. Wir werden um 10.30h mit dem Shuttle dorthin gefahren.
Wir treffen uns alle auf dem Pooldeck am Mülleimer, um die letzte Stund zusammen zu genießen. Die Mädels haben alle tränen in den Augen und auf wir Jungs bestimmt einen dicken Klos, zu schön sind die 14 Tage gewesen. Arne und Elena schauen auch noch einmal vorbei. Und dann ist es so weit, der Abschied.
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Die Tränen fließen jetzt frei und wir umarmen uns alle zum 4. oder 5. Mal. Auf geht’s, der Bus wartet nicht.
Der Spaß im Bus
Im Bus haben wir auch noch unseren Spaß. Wir sitzen im letzten Bus und wundern uns, aber der fährt und fährt nicht ab. Dann kommt ein AIDAscout und fragt, ob wir alle nach Punta Cana wollen. Der ganze Bus schreit nnnneeeiiinnnnn! Neue Frage vom Scout:" Fliegen alle von Punta Cana, die hier im Bus sitzen, denn es sind zwei Personen mehr an Bord als gebucht?" Minutenlange Ratlosigkeit, alle sehen sich an, niemand meldet sich. "Gut, dann fahren wir jetzt los, damit sie noch rechtzeitig da sind." Kaum fährt der Bus los, kräht in der ersten Reihe ein Pärchen, älterer Bauart: "Ach ist das nicht der Ausflug nach ....?????" Unter tosendem Beifall dürfen die beiden noch aussteigen und wir fahren mit 20 Minuten Verspätung ab. Der Busfahrer holt fast alles wieder auf! Tolle Fahrt!
Am Flughafen von Punta Cana das üblich Gewusel. Endlose Schlange beim Koffer aufgeben, Gewicht stimmt. Endlose Schlangen beim Sicherheitsbereich, jeder muss seine Schuhe ausziehen! Wie jetzt? Das hatten wir noch nie, gut, dass ich heute nicht die Golfsocken mit den 18 Löchern angezogen habe, dass wäre peinlich. Durch die langen Abfertigungsschlangen beschränkt sich die Wartezeit am Gate auf 20 Minuten, wir fliegen pünktlich um 14.50h ab.
Auch der Flug verläuft ohne besondere Vorkommnisse, es gibt wieder Tortellinis mit Tomatensauce, aber heute unfallfrei. Um kurz nach 06.00h, am Morgen des 12.04.09 landen wir in Frankfurt. Wir verabschieden uns jetzt auch von der Großfamilie, die natürlich ihre Koffer als erstes bekommen, von Tom und Daniela und als letztes von Wolfgang und Elfriede. Über ewig lange Rolltreppen, Hallen und Gänge gelangen wir zum Flughafenbahnhof, unser Zug soll um 07.37h abfahren. Die Züge sind heute fast leer, es ist Ostersonntag, das meiste der Zugfahrt verschlafen wir.
In Kiel treffen wir um 14.00h ein und hier endet auch unser Reisebericht.
Inzwischen wissen wir, dass wir im nächsten Jahr wieder in die Karibik fahren werden. Wir sind schon eine stattliche Gruppe von denen, die auch in diesem Jahr dabei waren. Vielleicht werden es noch mehr. Die Mission war erfolgreich und wir werden sie fortsetzen. Deck 9 ¾ wartet auf uns, diesmal auf der Vita.
Grüße aus Kiel von Sabine und Stephan