In unseren diesjährigen 2,5-wöchigen Sommer-Urlaub hatten wir eine 4-tägige Kurz-Tour mit der Luna ab Warnemünde integriert. Wir sind normalerweise Individualurlauber und waren uns nicht sicher, ob für uns eine Tour mit der AIDA nicht zu viele Menschen auf einmal bedeutet. Daher war eine Kurztour für uns eine Möglichkeit, mal auf ein Schiff zu kommen, ohne gleich zu viel Geld oder Zeit zu investieren.
Nach 2 Tagen in Dresden fuhren wir nach Warnemünde, um dort bei herrlichem Sommerwetter 3 Tage Ostsee-Strandurlaub zu genießen und uns auf die Tour mit der AIDA zu freuen. Warnemünde zelebriert die Kreuzfahrt-Abfahrten richtig schön. Wir konnten schon bei der Port-Party miterleben, was die Stadt so alles beim Auslaufen der Schiffe auf die Beine stellt, Feuerwerk und Schlepperballet waren toll anzusehen.
Das Auslaufen in Warnemünde war dann auch die schönste Abfahrt der Reise. Begleitet von Ausflugsbooten und unter Winken von zahlreichen Menschen am Kai begann unsere erste Clubschiff-Fahrt.
Da wir als Urlaubsgäste in Warnemünde einen Standortvorteil hatten, konnten wir das Auto am Einschiffungstag morgens in aller Ruhe parken, mittags das Gepäck abgeben und gegen 14.45 Uhr ohne Andrang bereits aufs Schiff, so dass wir eine erste Erkundungstour und Fotorunde bereits auf einem noch sehr leeren Schiff machen konnten.
Alles kann man an 4 Tagen natürlich nicht "mitnehmen". Wir haben für uns eine Auswahl getroffen, die gut gepasst hat.
Highlights für uns waren:
-Seetüchtigkeit:
Die schönste Erkenntnis des Urlaubs war, dass wir wohl beide seefest sind. Ich hatte da vorher bezüglich mir so meine Zweifel, die zum Glück nicht begründet waren. Entweder, Übung macht den Meister, da wir nun beim Whale Watching schon einiges an Wellen und Seegang erlebt haben. Oder, wir haben einfach genügend gegessen ! Denn laut Anzeigen und Durchsagen hatten wir Windstärke 7-8, und die Tüten hingen an 2 Abenden in den Treppenhäusern. Mitreisende haben auch erzählt, dass es ihnen übel gewesen sei.
- Wellness:
Für den Seetag hatten wir uns Tickets für die Wellness-Oase besorgt und auch jeweils eine Anwendung im Spa gebucht. Beides war herrlich entspannend und kann nur empfohlen werden. Obwohl die Anwendungen bereits vorab über My AIDA gebucht und bezahlt wurden, wurde nach Kauf der Tickets für die Oase noch ein Rabatt abgezogen. Nette Sache!
Und weil uns die Oase so gut gefiel, haben wir uns am Nachmittag in Kopenhagen, als dunkle Wolken aufgezogen waren und wir nach der Biking-Tour keine Lust mehr auf einen weiteren Stadtgang hatten, gleich nochmal Oasen-Tickets geholt. Es waren zwar nur noch 2-3 Stunden, aber wir waren fast allein dort, himmlisch!
-Dinner im Rossini:
Wir haben das 6-Gänge-Menü genossen und waren begeistert. Ich muss sagen, dass ich mit etwas gemischten Gefühlen hinging. Wir hatten den Tag getauscht, und bei der Reservierung nach einem Tisch am Fenster gefragt. Während der Gast vor uns auf die Frage hin sehr nett behandelt wurde, wurde ich fast ein bisschen "abgekanzelt", dass jeder Tisch schön sei und man eben nicht nur Tische am Fenster habe. Naja. Wir sind auch erst Mitte 30, während der Herr vor uns etwa doppelt so alt war. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mich nicht hätte ärgern sollen. Wir haben einen wunderschönen Tisch (am Fenster) bekommen, konnten den Sonnenuntergang bei einem sehr leckeren Essen genießen und haben einen tollen Abend verbracht.
-Sushi-Bar zu Mittag:
Wir lieben beide Sushi und haben uns sehr gefreut, dass die Sushi Bar am Seetag mittags geöffnet hatte. So kamen wir in den Genuss des leckeren Sushis und netter Gespräche mit der Bar-Leiterin, da wir allein dort waren.
-Weite Welt Restaurant contra Marktrestaurant:
Hierzu hatte ich im Vorfeld einiges hier im Forum gelesen. Schon nach der Beschreibung ahnten wir, dass unser Geschmack im Weite Welt gut widergespiegelt wird. So war es auch, wir waren vom Essen im Weite Welt abends sehr angetan. Sowohl die asiatische Küche als auch das gegrillte Fleisch mit verschiedenen Soßen waren genau unser Geschmack. Mittags haben wir uns die Antipasti im Marktrestaurant schmecken lassen, ansonsten erschien es uns dort recht voll und wir haben dort abends nie gegessen.
-Pizzeria Mare:
Als Nachmittagssnack genau das Richtige!
-Luna Bar:
Das wurde unsere Bar. Mitten im Geschehen am Theatrium, leckere Cocktails, perfekt.
-Oslo:
Lustigerweise hatten wir uns viel mehr auf Kopenhagen als auf Oslo gefreut. Und ganz überraschend wurde Oslo für uns zum Highlight, nicht nur durch die Lage am Fjord und die schöne Einfahrt. Wir waren sonntags in Oslo, und da ich dort eh nicht shoppen wollte, war das perfekt. Die Stadt war herrlich ruhig und leer. Als erstes sind wir zur Neuen Oper gelaufen. Ein futuristischer Bau, toll zum Fotografieren und drauf rumsteigen. Danach ging es durch die Fußgängerzone, am Schloss vorbei und Richtung Vigelandspark. Plötzlich wurde der Weg das Ziel. Mir war nicht klar, wie schön die Häuser zwischen Innenstadt und Park dort sind. Ich habe zig Fotos gemacht und bin jetzt noch ganz begeistert. Auch das alte Dock-Viertel Ager Brygge war bei viel Sonne ein herrlicher Abschluss des Landgangs.
-Organisation, technische Ausstattung etc.
Hier lief alles perfekt ab. Die Kabine war ein Traum, das I-TV hat uns begeistert, vor allem die immer aktuelle Seekarte, die Bordzeitung AIDA Heute mit allen Infos, hier läuft alles auf sehr hohem Niveau ab.
Negativere Punkte haben wir nur wenige:
-Frühstück:
Obwohl ich im Gegensatz zu meinem Mann ein Morgenmensch bin, war mir der Rummel am Buffet morgens etwas zu viel. Und meinem Mann sowieso. Egal in welchem Restaurant, an 2 Morgen war es zum Frühstück dermaßen ungemütlich, Menschen am Buffet, die Hin-und Herliefen, Schieben, Drängeln... das war jetzt nicht der ideale Start in den Tag. An einem Morgen haben wir es im Bella Vista probiert, das war prima. Ob es dort immer ruhiger ist weiß ich jetzt nicht, es gibt ein bisschen weniger Auswahl, vielleicht liegt es auch daran.
-Biking-Tour in Kopenhagen:
Hier sind wir zwiegespalten. Im Reiseführer stand, Kopenhagens Innenstadt sei autofrei und eine absolute Radfahrerstadt. Die Guides wiesen bei der Buchung auf die softe Tour hin. Sie war von der sportlichen Anstrengung auch absolut soft. Mein Mann als Stadtmensch hatte auch keine Probleme mit der Strecke, auf den normalen Straßen im Stadtverkehr zwischen Autos, Mofas und anderen Radlern. Ich hatte mir einfach andere Vorstellungen gemacht und mich auf dem Rad im Stadtverkehr ziemlich unwohl gefühlt. Und in der Gruppe kann man dann ja nicht mal eben anhalten und warten. Das nur als Info für andere Landmenschen, die normalerweise eher auf Radwegen unterwegs sind - die Tour geht oftmals mitten durch die Stadt und eben nicht nur auf dem Radweg.
Nach der Tour mit der AIDA ging es für uns weiter nach Rügen und an die Meckl. Seenplatte. Auch wenn hier im Forum einige Stimmen zu lesen waren, nach der AIDA auf gar keinen Fall ins Hotel zu gehen, wir können so ein "Einfügen" einer AIDA-Reise in eine Auto-Rundreise sehr empfehlen. Die Reise mit der AIDA war etwas Besonderes, ganz klar. Wir können es uns auch gut vorstellen, mal wieder mitzufahren. Ich finde, man sollte so eine Schiffsreise mal erlebt haben und es sind 4 Tage gewesen, an die wir noch lange und gerne denken werden. Ob uns jetzt der Virus so richtig erwischt hat, weiß ich nicht.
Über eine Woche hinaus auf einer AIDA könnten wir uns zumindest momentan nicht so richtig vorstellen. Dafür hängen wir doch zu sehr an unseren eigenen selbständigen Reisen und Frühstück ohne Drängeln am Buffet ...
Vielleicht bleiben wir einfach bei den Kurzreisen? Bloß, da gibt es leider nicht so eine riesengroße Auswahl.
Viele Grüße
Schlubbi