Wir sind wieder da!!! Braungebrannt! Sonnenverwöhnt!!! Seefest!!!! Und voll mit tollen Eindrücken aus tollen Ländern!! 14 Tage AIDA in Mittelamerika liegen leider schon wieder hinter uns! Aber wie sage ich immer: nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub!
Tja, so eine Seereise ist halt doch was anderes als abends vor dem Kamin zu sitzen! Das können wir schließlich auch noch mit 80!!!
Unsere Reise ging von Jamaika aus nach Cozumel (Mexiko), Honduras, Belize und Grand Cayman, in der 2. Woche schipperten wir von Jamaika nach Kolumbien, Panama, Costa Rica und wieder zurück nach Jamaika! Am besten erzählt man ja nichts von diesem wirklich tollen Urlaub, Neid und Missgunst ist ja das schlimmste, was in zwischenmenschlichen Beziehungen vor kommen kann!
Aber bei Euch ist das ja was anderes: Costa Rica und Panama waren bestimmt ein Highlight!!! Kolumbien absolut klasse! Aber auch sonst waren die Städte und Inseln sehr sehenswert! Und wenn einer eine Reise tut, dann hat er viel zu erzählen!
Wir sind mit einem kleinen Ausflugsdampfer durch den Panamakanal zur Pazifikseite gefahren!! Endlich mal Schiff fahren ohne Seegang, denn wir hatten in der 2. Woche eigentlich permanent Seegang... 6 Tage hingen und lagen die Kotztüten überall auf dem Schiff! Aber ich habe mir gesagt, was soll denn der Chefkoch denken, wenn ich seine teilweise doch sehr exotischen Kreationen einfach in so eine Papptüte werfe?? Nee, da habe ich lieber alles drin behalten!! (Vielen Dank an Ratiopharm!!! Die Reisetabletten sind wirklich ihr Geld wert!)
In einer Nacht allerdings hätte ich mich mit allen meinen Feinden wieder vertragen, wenn der Seegang und die Schläge gegen das Bug doch nicht so schlimm gewesen wären. Selbst in der Kabine hat alles vibriert (nicht auf andere Gedanken kommen, dass kam - zumindest in dieser Nacht - nur von den Wellenschlägen ;-)! Und nach dem Schlag ging es dann zu wie auf einer Achterbahn: Rums, tauchte das Schiff in die 3 oder vielleicht waren es auch 10 Meter hohen Wellen ein, um dann mit der nächsten Welle wieder hoch zu kommen!!!
Wohl dem, der einen gesunden Schlaf hat (schnetrtcchhh, schnetrttcchhhh,.... -> Schnarchen von Claus). Ach, da fällt mir ja was ein, dass mit den Reisetabletten hätte ich mal unserem Kabinennachbar erzählen sollen... Der war so oft aufm Klo in dieser Nacht, man hätte meinen können, der übernachtet da!
Aber besser im Klo als in der Tüte oder gar auf dem Teppich! Und Ladylin, unsere Kabinenperle (Zimmermädchen) fand diese Lösung bestimmt auch netter.
Und an den folgenden Tagen haben Claus und ich ganz oft die Hymne aller Seekranken gesungen:
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön, ja da kann man an der Rehling die Matrosen kotzen sehen... holllahi... hollahooo, hollohihahiahi holllaho
Generell hat man das Gefühl, dass an Land alles "one dollar" kostet! Getränke, Bilder von unbedeutenden Jamaikanern, .... und das alle glauben, die Weißhäuter hätten Geld!!!! Da wollte ein kleiner Junge uns in Costa Rica ein Babyfaultier zeigen! Faultiere an sich sehen ja manchen Menschen schon ziemlich ähnlich und Babyfaultiere unterscheiden sich lediglich von der Größe einem erwachsenen Faultier, aber der kleine Junge wollte doch tatsächlich dafür "one dollar". Er meinte, wir bekommen auch viel dafür geboten und für ihn seien "one dollar" ne Menge Geld! Da habe ich ihm aber mal erklärt, das "one dollar" auch für mich eine Menge Geld seien und ich eine halbe Stunde dafür in einem stickigen Büro sitzen müsste! Er war wirklich erstaunt, dass es mir genauso geht wie ihm und wünschte uns dann noch einen schönen Tag !! Man muss denen einfach mal zeigen, wo der Hase lang läuft! (Leider habe ich jetzt nicht genau verstanden, was der noch hinter uns her gerufen hat...)
Da lobe ich mir doch seinen Kollegen am Straßenrand auf dem Weg zur Bananenplantage irgendwo in Costa Rica. Auch der hatte ein Faultier auf dem Arm, der Taxifahrer hielt an und als Deutscher Tourist muss man einfach davon ein Foto machen (das ist keine Kritik an meinen Mitmenschen, habe ja selbst auch auf den Auslöser gedrückt). Der Junge hielt aber mal nicht die Hand auf und verlangte Geld (gut, er hatte auch keine mehr frei)! Und gerade deshalb habe ich ihm „one dollar“ gegeben.
Abgezockt wird man aber auch in Kolumbien! Da hatten wir uns mit 10 Personen zusammengetan, also jetzt nicht so wörtlich nehmen, und haben uns ein Taxi gemietet! Der Typ laberte auf uns ein, er würde mit uns einen tollen Tag verbringen! 15 Dollar pro Person! Und sein Taxi sei auf dem neuesten Stand! Gut, mal abgesehen davon, dass es gar nicht sein Taxi war, sondern er nur der Reiseführer, hatte das Taxi zumindest Klimaanlage! Bequemes ein- und aussteigen exklusive! Dafür erlebt man aber auch dann Cartagena "live"!
Claus war für unsere kleine Gruppe der Übersetzer und für unseren Reiseleiter Rodrigo Rodrigues das Sprachrohr zu uns! Ha, verlangte der doch tatsächlich, dass wir ihm noch ordentlich Trinkgeld geben, da die 15 Dollar ja nur für das Taxi seien und er extra bezahlt wird! Ich hätte ihm daraufhin überhaupt nichts mehr gegeben!!!! Man muss aufpassen ohne Ende, denn man wird ausgenommen wie ne Weihnachtsgans (passt jetzt nicht wirklich, mir fällt aber nichts anderes ein)!
Trotzdem sollte man mal unbedingt nach Cartagena. Für mich eine der schönsten Städte. Sehr kontrastreich: Die Blechhütten der Slums und die Wolkenkratzer sind nur ungefähr 200 m entfernt. Sehr lebendig: Hupen, Hupen, Hupen und sehr farbenfroh: in der Altstadt von Cartagena hat man das Gefühl, dass man irgendwo in einer Spanischen Stadt ist (mal abgesehen von den fliegenden Händlern, die einem alles von Rolex, Gucci oder Prada anbieten)! Hätte mich aber interessiert, ob die Rolex den Weg bis zum Schiff überstanden hätte...
Am Bettenwechseltag oder auch zur Halbzeit unserer Reise waren wir ja dann wieder auf Jamaika (ya man)! Das hier alles "no problem" ist, mussten wir am eigenen Leib erfahren... Mal abgesehen von dem Chaos in der Innenstadt von Montego Bay scheinen die auch zum Geld eine solche "no problem" Einstellung zu haben! Stellt euch vor: Ein toller Strand, ach was sage ich ein atemberaumbender Strand, weißer Sand, türkisfarbenes klares Wasser und dich trennt vom Strand nur ein kleines Kassiererhäuschen! Wenn es da ja wenigstens mal mit "one dollar" getan gewesen wäre: 5 Dollar Eintritt, 10 Dollar eine Weichschaummatte (Lilo) und für 5 Dollar einen Sonnenschirm! Das ganze natürlich pro Person!!! Ich habe mir schon überlegt, wie ich bei uns am Rhein ein kleines Büdchen aufmache! Leichter verdient mal wirklich nicht sein Geld! Aber der Erdbeer Daiquiri, den es da gab (6 Dollar) war wirklich super mhmmmmmm... Und der Hamburger mit paar Pommes (12 Dollar) war genau das richtige, für einen dekadenten Tag am Strand (Austern und Champagner waren leider ausgegangen)....
Wenn Ihr jetzt denkt, boah, ist das teuer, dann gebe ich euch mal eine Denkaufgabe:
Auf den Cayman Inseln hatten 5 Männer oder Männlein Hunger und Durst! Da einige auf ihre Figur bedacht waren, haben sich nur 2 einen Hamburger gekauft, aber jeder 1,2 Flaschen Bier (wer keinen Taschenrechner hat: 2 Hamburger und 6 Bier)! Was meint ihr, haben die da ausgegeben?????
60 Dollar!!! Einer gab dann noch 10 Dollar Trinkgeld, damit das Level erhalten bleibt!
Irgendwie frage ich mich so langsam, wie ich darauf komme, dass alles „one dollar“ kostet????
Aber wer schaut im Urlaub schon auf Geld!!!
Tja, was gibt’s sonst noch zu erzählen??
Weiß jemand, was eine Itschi ist?? Ich wusste es ja auch nicht, bis der Taxifahrer auf Jamaika uns an einem „Obststand“ diese exotische wohl auch einheimische Frucht gezeigt hat! Man darf natürlich nicht davon ausgehen, dass dieser Stand so aussah wie bei uns auf dem Markt! Aber genau das macht es eigentlich aus, wenn eine Jamaikanerin mit einem riesigen Messer die Kokosnuss aufschneidet und dir in die Hand drückt und sagt, „trink“, du aber gar nicht weißt, wie du das Ding trinken sollst. Man muss sich vorstellen, man hat eine große, vielleicht nicht ganz so schwere Bowlingkugel in der Hand und in der Mitte, also vielleicht oben, unten ist schlecht, da läuft nämlich dann alles raus, ist ein kleines Loch. Und aus diesem Loch soll man ohne Strohhalm trinken...
Ha, die hat sich ja kaputt gelacht, über die blöden Europäer! Können um die halbe Welt reisen, aber noch nicht mal aus der Kokosnuss trinken...
Aber ich habe es geschafft!!! Gut, das T-Shirt ist jetzt ein Fall für „Ace - milde Bleiche“, aber ich habe es geschafft!!! Übrigens, wer mal nach Jamaika kommen sollte: Das beste an der Kokosnuss ist das Mark (also die Innereien). Unser Taxifahrer hat mit dem Messer eine Art Löffel aus der Kokosnuss geschnitten und uns damit die Möglichkeit gegeben, dieses Mark nicht unbedingt mit den Fingern essen zu müssen. Wenn man fertig ist, bitte nicht nach einem Mülleimer suchen. Einfach alles ins Gebüsch werfen, da häufen sich die Reste dieser leckeren Kokosnüsse! Man braucht dabei auch nicht nach rechts oder links zu schauen, denn Polizisten auf Fahrrädern gibt’s halt da noch nicht!
Dafür aber riesige Schlaglöcher und Autofahrer, die alle gerne mal bei der Formel 1 mitfahren möchten! Unser Taxifahrer hatte an diesem Tag nicht gerade die Pole Position, denn er räumte das Feld eher von hinten auf. Er überholte auf Teufel und Gegenverkehr komm raus. Irgendwann habe ich schon gar nicht mehr hingeschaut.
Alles was mir dazu einfällt: Jamaika – no problem!!!
Kurz muss ich ja noch erwähnen, dass mein liebster Freund Claus ja manchmal etwas vergesslich ist (ich schreibe das so nett, da meine Wut so ganz allmählich verflogen ist)! Machen wir den Ausflug in Panama! Geben 99 Euro pro Person für diesen phantastisch schönen Ausflug aus und mein liebster Freund Claus vergisst, einen neuen Film einzupacken! Wäre ja nicht so schlimm, wenn der alte mehr als 7 Bilder drauf gehabt hätte und der Chip der Digitalkamera nicht kaputt gegangen wäre. Aber da sieht man mal wieder, Frauen hätten mindestens noch einen Film mitgenommen, Batterien und natürlich einen Ersatzchip, falls der andere mal kaputt geht...
So bleibt die Fahrt über den Panamakanal in unserer Erinnerung und auf 7 auserwählten Fotos! Übrigens: Ein Schleusengang über 16 m und 3 Schleusengänge mit einem Höhenunterschied von insgesamt 30 Meter hat schon was. Bisher kannte ich ja nur die Schleusenvorgänge auf der Mosel (ohhh, Mosella, du hast ja so viel Rhein äh Wein...). Und ich kann sagen, ich war schon mal am Pazifik und am Atlantik an einem Tag!!! Wer kann das schon von sich behaupten!
Ansonsten war es ein super Urlaub!
Und wenn ich gefragt werde, was mich am meisten beeindruckt hat, dann war es bestimmt diese Begebenheit in Kolumbien:
Wir haben uns dort eine Kirche angeschaut und ich hab mal wieder mein Lichtchen aufgestellt! An dem Altar stand ein ganz toller Engel, der mich schon mal irgendwie fasziniert hat. Dann kam eine Frau, die zuvor auf der Straße gebettelt hat, wirft was in das Opferkästchen, bekreuzigt sich und streichelt ganz oft den Engel!
Hört sich vielleicht blöd an, aber wenn man es direkt erlebt hat, lässt es einen doch nicht kalt!
So gibt es bestimmt noch viele Geschichten zu erzählen! Vielleicht noch eine Schöne: Habe im Bingo den Tagespreis von 150 Euro gewonnen! Wenn ich das nicht direkt in der Boutique wieder auf den Kopf gehauen hätte, hätte ich schon die Anzahlung für meine nächste Reise....
Sail away!
Katrin (und natürlich auch Claus, der zwar nichts geschrieben hat, trotzdem nicht unerwähnt bleiben sollte)