- Offizieller Beitrag
AIDAluna – durch die Karibik vom 26.02. bis 12.03.2011
Schon wieder Karibik, wirklich? Yah mon … schon wieder Karibik ... weiße Strände, Palmen, Sommer, Sonne, türkisfarbenes Wasser, freundliche Menschen, kühle Drinks, ja, schon wieder Karibik.
Anreise
Wir nutzen wie immer den Vorabend-Check-In der Air Berlin, es gelten 20kg Gepäck pro Nase, wer die AB ServiceCard hat, darf 30 kg mitschleppen, das klappt alles reibungslos. Außerdem treffen wir Alex und Andree, und verabreden uns bei der Gelegenheit zu einer Flasche Brause am nächsten Morgen. Irgendwas muss man einfach gegen meine Flugangst tun.
Nach der Flugangst-Brause am nächsten Morgen machen wir uns auf zum pünktlichen Flieger und lassen den Air Berlin Airbus „Sardine“ stopfen. Ihr kennt das ja, Knie unter dem Kinn, der Sitz des Vordermannes kommt ruckartig zurück, wenn man gerade am Café nippt, und wenn der Hintermann aufsteht, müssen sich seine gefühlten 130 Kilo an Deiner Rückenlehne festhalten und man sitzt irgendwie auf einem Schleudersitz. Davon abgesehen, war der Flug verdammt lang, und verdammt langweilig, und außerdem verdammt warm.
Denn in unserem Teil der Sardine war die Klimaanlage aus, ausgegangen, ausgefallen, ausgelaufen, was auch immer, sie versah ihren Dienst nicht, und die Temperatur stieg auf geschmeidige 30° Celsius. Der Griff zur üblichen Frischluftdüse, die gemeinhin über dem Kopf angebracht ist, ging fehl. Fehlanzeige, nichts war’s mit der Düse, es gab keine, also hieß es aushalten und schmoren im eigenen Saft. Schmort man Sardinen? Oder dünstet man sie eher? Wir würden jedenfalls gut durch sein nach 9 ¾ Stunden in diesem Dampfgarer. Also sprachen wir die Speisen- und Getränkeverteilerin an, mit der Bitte, um Kühlung.
„Tut mir leid“, gab die Dame zurück, „mal tut’s die Klimaanlage, mal tut sie’s nicht. Da können wir leider nichts machen“. Bei meinem nächsten Gang zur Toilette bemerkte ich, dass die Paxe im vorderen Teil des Flugzeuges unter den Fähnchen lagen, die man in Passagierflugzeugen gemeinhin als Decke anbietet. Dort fror man bei 15°. Na bitte, alles gut, Kopp im Backofen und Füße im Gefrierfach ergibt auch eine durchschnittliche Wohlfühltemperatur.
Dafür funktionierte auch nur die Steuerbordtoilette. Der arme Kerl in seinem XL-Seat – für den er sicherlich auch XL bezahlt hatte – kam gar nicht zur Ruhe. Ständig stand einer vor seinem Monitor und latschte ihm durch den Spielfilm, oder es stand jemand auf seinem lediglich besockten aber unbeschuhten Fuß (Nochmals … Entschuldigung!) und es wollte immer jemand vorbei und die Klotür klapperte doppelt so oft. Ansonsten war der Flug eben wie immer: Drinks kosten extra, es gibt entweder Pasta (die besser Pappt-da hieße) oder Chicken (das man besser vers-chickt hätte, statt es uns zu servieren), aber ansonsten war der Flug die pure Langeweile.
La Romana, Dominikanische Republik
Endlich, jemand hatte ein Einsehen und öffnete die Fischdose – es roch allerdings eher nach Pumakäfig – und wir waren angekommen: La Romana, Startpunkt der Reise. Entgegen der Durchsage im Flieger konnten wir wie immer ohne jegliche Formalitäten raus aus dem Flieger und rein in den Bus. Kurz über das Rollfeld, durch den Zaun und schon waren auf dem 10-Minuten-Transfer zum Hafen. Auch dort ging es unkompliziert weiter. Raus aus dem Bus, kurz zum Check-In und rauf aufs Schiff, und ab an die Bar. (Das war Ende Februar 11, wie’s heute aussieht, mit Clubstatus und so kann ich nicht sagen, das erfahren wir im November.)
Dort setzten wir uns gemütlich hin und unseren Champagnergutschein um und feierten standesgemäß Einstand an der Ocean Bar. Schließlich musste die Premiere auf der Luna begossen werden. Mit Alex, Andree und weiteren Getränken warteten wir auf die Franzosen, die im Frankfurter Flieger kurz hinter uns waren, und schon nach einer guten Stunde konnten wir Wiedersehen feiern. Die Runde der AIDAbella-Fahrer aus dem September war nun komplett (also jedenfalls die, die sich verabredet hatten für diese Reise). Kabinskis waren fertig, und sobald das Gepäck da war, haben wir ausgepackt, und uns eingerichtet für die kommenden zwei Wochen. Danach Abendessen, draußen, im T-Shirt, während sie zu Hause noch die Winterjacke anhatten. Yah mon, alles richtig gemacht.
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Am Abend gibt es den üblichen Sekt, und eine Poolparty, die aber nicht Welcome- oder Sailaway-Party heißt, sondern Happy-Holiday-Party, aber ansonsten genau wie immer ist, nur ohne Kapitän auf der Bühne. Dafür aber mit dem sehr guten DJ Stefan, und natürlich mit all den Wasserurlaub-Aida-Fans die sich verabredet und gefunden hatten. Dank unserer, von Frank gestalteten, H.-Club-Tours-T-Shirts sind wir leicht zu erkennen, und geben mal wieder vom ersten Tag an den unauffälligen Pax…. Da die heute neu zu gestiegenen Gäste – einschließlich uns - von der Anreise müde sind, wird es nicht sehr spät, und deshalb gibt es am
1.Seetag
ein frühes Frühstück. Danach freuen wir uns über die drölfte Seenotrettungsübung, an der auch alle schon vorher an Bord befindlichen … blablabla … und wer nicht oder zu spät kommt, wird namentlich begrüßt. Nach der SNRÜ sind natürlich alle Liegen schon belegt, mit Schinken, Büchern, Handtüchern oder Badelatschen. Deshalb begeben wir uns gleich in die Hände der Wellnesscrew an der Poolbar, und lassen uns mit kalten Getränken verwöhnen. Wir treffen endlich Frau A. von der R. und plaudern über alte Zeiten und neue Ziele, über die Leute von damals und jene von heute, und weil wir am Nachmittag weder zum Skat wollen (wer kommt auf so eine Idee), noch zur Schmuckwerkstatt, und auch nicht zum Maltreff Farbe und Meer, nehmen wir eine Auszeit für einen ausgiebigen Mittagsschlaf.
Schließlich müssen wir fit sein für die abendliche Beachparty, die dann auch bis tief in die Nacht hinein dauert, und die Stefan gut im Griff hat. Erst mit dem Crew-Zapfenstreich um zwei Uhr wird’s leerer, aber die Unentwegten bleiben bis zur Lastorder und darüber hinaus. Zum ersten Mal hieß es … we danced the night away!
Montego Bay, Jamaica
Den erfahrenen Pax erkennt man daran, dass er Montego Bay nur Mo-Bay nennt, weil er gehört hat, dass das die Einheimischen so machen und damit er als erfahrener Pax erkannt wird.
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Franky hatte schon von zu Hause aus Tagestickets in einem nahegelegenen Resort bestellt, im „Sunset Resort“ (http://www.sunsetbeachresorts.com), gibt es auch in Negril und Ocho Rios. Das Taxi dahin kostete 8 US-Dollar, für uns alle sechs zusammen. Dort angekommen meldeten wir uns an der Rezeption an, Franky zeigte seine ausgedruckte Mail-Reservierung vor und schon ging das Theater los. Miss Rezi konnte damit so gar nichts anfangen, und musste mit Jemand telefonieren. Wir sollten doch Platz nehmen, gleich käme Jemand und würde uns dann weiterhelfen. Wir platzen, und warteten, und schließlich kam Jemand.
Jemand bedeutete uns, ihm zu folgen, und das taten wir auch. Er führte uns in einen dunklen muffigen Raum, eine leere Bar mit einigen Tischen und einem verlassenen Billardtisch. Wir warteten weiter, und schließlich kam noch Jemandine hinzu. Ich nenne sie, ihn, also ich nenne es mal Lola. Wie in dem Songs von den Kinks: “Well I'm not dumb but I can't understand why she walked like a woman and talked like a man, oh my Lola.”
Lola und Jemand schauen in ein Buch, schreiben in ein Buch, und legen dann jedem einen Zettel vor, in dem wird jegliche Haftung ausgeschlossen für: Stürze, Alkoholmissbrauch, sich belästigt fühlen durch die Animation, belästigt werden durch Lola, schlechtes Essen oder schlechte Witze. Wir unterschreiben. Schließlich lacht draußen die Sonne, das Meer glitzert verführerisch und wir haben Durst. Der Daypass ist All-Inclusive, da wollen wir doch ran an die Tränke.
Aber erst sollen wir alle unsere Bordkarten abgeben, als Pfand. Damit wir auch ja wieder zurückkehren aus diesem Paradies in unsere Schiffshölle, damit ja keiner zurück bleibt, in Lolas Fängen oder an der Theke mit dem kostenlosen Red Stripe. Ich weigere mich.
“ Yah mon, no boarding pass, mon, no day pass. But no prob, mon”, will mich Jemand beruhigen, “ we do this all the time.”
„Ja“, denke ich, „das merkt man, dass ihr das jeden Tag macht“. Nun gut, wir geben die Bordkarten ab, bekommen ein Daypass-All-In Bändchen verpasst, und endlich geht es los. Der Strand ist OK, das Wasser warm, die Liegen sind verbesserungsfähig, das Bier ist kalt und reichlich, das Essen sehr amerikanisch. Das Highlight der Cuisine ist das Sunset Deli. Dort bereitet ein Rastaman Wraps nach Wunsch zu, und dies mit so viel Hingabe, mit so viel Liebe, das ich mich unweigerlich an Brodda erinnern muss, den Taxifahrer von St. Vincent. Dessen Credo war: „One Luve, all one big family, you must have luve, luve for people, luve for tings…. Yah mon.” Insgesamt verbringen wir einen sonnigen und vergnüglichen Tag am Strand.
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Für den Rückweg sollten wir 18 Dollar bezahlen, ich lasse mich - sehr zu Andrees Leidwesen - auf 12 Dollar ein. Die anderen hätten gern noch gefeilscht, ich war in Spendierlaune, soll doch der Rasta-Taxler einen guten Tag haben. Alles in allem war der Ausflug mit 63,50 Dollar je Pax (inkl. Taxi) etwas zu teuer, trotzdem war‘s ein guter Tag.
Zurück an Bord entdecken wir zuerst einen Brand, und da dies als eine der größten Gefahren an Bord gilt, müssen wir gemeinsam mit dem Poolbar-Wellnessteam etwas dagegen unternehmen. Während wir also den Brand bekämpfen hören wir die erste von vielen grandiosen Durchsagen des Vierstreifigen, die ging etwas so:
„Man sollte sich einfach mal die Zeit (Pause) nehmen, so an der Reling zu (Pause) stehen und aufs Wasser zu schauen. Da sind nämlich Möwen (Pause) also (Pause) Seevögel, ich nenn die jetzt mal Möwen, ich kenn die ja auch nicht. Und fliegende (Pause) Fische, wenn man lange genug (Pause) schaut, da sieht man die fliegenden (Pause) Fische. Und die Möwen … also manche sind so (Pause) geschickt …. die fangen die dann, also die fliegenden Fische.“ Nach jeder Pause geht die Stimme hoch, und nach spätestens drei Minuten schaltet man ab, aus Selbstschutz.
Da Montego Bay ein Wechselhafen ist (einer der drei auf dieser Reise) steigen Gäste auf und ab, und heute gibt es die „We are family“-Poolparty, inklusive der Offiziersvorstellung. Wir sehen einen alten Bekannten wieder, Rafael „The Gypsy“ de Alcalá, aber dazu später mehr. Sissi trifft ihn jeden Morgen beim Joggen, und Mitpax Andreas meint, Rafa sähe aus, als wenn er zu Hause in Wanne-Eickel eine Eisdiele habe. Die Poolparty geht nahtlos in die Anytime-Discotime über, und ihr wisst schon, wie’s ausgeht, auch diesmal gehen wir erst Heim als das Putzlicht angeht.
2.Seetag
Ich blättere in der Aida-Heute und stelle fest, was wir am Seetag alles verpasst haben: Mango Bowle, Kosmetik Workshop, Silberschmiede Workshop, Portrait am Bug machen lassen, Darts spielen um 10 auf Deck 12, Verkauf zollfreier Süßigkeiten, Kunstauktion, Skat-Treff (schrecklich oder?) und den Rumba-Tanzkurs. Stattdessen hatten wir Champagner, trafen Weizen-Flori und seine Christine, konnten Andrees Badehose bewundern, durch die die Sonne von Back- nach Steuerbord schien, und der Wind von Achtern zum Bug hindurch pfiff. Ach ja, VF1 war heute auch noch, in der Anytime Bar. Das Beste daran war, dass wir Gelegenheit hatten, mit Wolfi zu plaudern. Der sah ganz ungewohnt aus mit seinen drei Streifen, aber toll, dass er das geschafft hat
Heute überraschte und die Luna-Crew mit einer neuen Attraktion: Wasserspiele im Treppenhaus. Auf Deck 12 hatte es einen Rohrbruch gegeben, und das Wasser plätscherte munter die Treppe hinab.
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Abends war natürlich Poolparty, wie es sich gehört für eine Karibikreise, karibische Nacht stand auf dem Programm, und es wurde angemessen früh in der Anytime Bar. Doch vorher galt es, auf der Poolbühne noch den Gastgitarrero Rafael de Alcalá zu bewundern. Um es vorweg zu nehmen: Ich kann ihn immer noch nicht leiden, halte ihn immer noch für eine Luftschlange, aber schon wieder gab es Applaus, Zugabe-Rufe und schon wieder – genau wie auf dem Amazonas – hat das Publikum getobt. Alles richtig gemacht Rafa, alles richtig gemacht Aida. Ich hoffe nur, ich bleibe zukünftig von ihm und seinen Drehungen der Gitarre verschont. Trotzdem, erneut eine Feiernacht auf einem Feierclubschiff.
Shows
Am Theatrium scheiden sich immer noch die Geister, wir finden es toll. An der Luna Bar sitzen, dabei eine Show sehen, ist ein toller Kompromiss, eine schöne Alternative zu einer ¾ Stunde Langeweile im Theater. Wer nicht mag, kann plaudern, trinken oder einfach gehen. Wir sahen die Beatles-Show: Sehr schön. Die Abba-Show: Großartig. Die Queen-Show: Gut. Wir sahen auch Somnambul: Langweiliger geht’s nimmer. Und wir sahen Moulin Rouge von und mit Krisztian Szücs. Eine der besten und anspruchsvollsten Shows, die ich dort je sah. Beindruckend. Leider erst um 23 Uhr, und damit vor wenig Publikum. Erstklassig auch der musikalische Leiter, Fadi Gaziri, der Krisztian am Klavier begleitete.
In den Showpausen spielte an der Luna Bar die Band 3Phat, die mit einen hervorragenden Gitarristen aufwarten konnte, und die immer dann zu besonderer Form auflief, wenn Fadi sie am Klavier unterstützte, oder wenn eine der Sängerinnen ein Soloprogramm zum Besten gab. Die Band machte die Luna Bar zu einem angenehmen Ort, und natürlich gab es auch hier ein bewährtes Barteam, das jeden Wunsch erfüllte. Eine echte Alternative zur Aida Bar, oder zur Anytime, solange dort keine Party läuft.
Cozumel, Mexiko
Cozumel erkannten wir kaum wieder. Als wir vor vier Jahren hier waren, da hatte sich gerade ein Hurrikan ausgetobt, und alles lag in Klümpchen. Die Pier war zerschlagen, zertrümmert, ebenso die gesamten Anlagen am Wasser. Heute erwartet uns ein flammneues Hafenterminal, mit Shops und Bars und Delis und allem, was man glaubt, für Touristen anbieten zu müssen.
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Für Cozumel hatte Andree einen Strandclub für uns gebucht, ebenfalls von zu Hause aus – das Wyndham Hotel, das inzwischen aber zur Sabor Gruppe gehört. Der Weg war etwas weiter, das Taxi kostete 30 Dollar eine Fahrt. Der Fahrer bequatscht uns die gesamte Fahrt, wir sollen woanders hin, dort sei es besser. Wir lassen uns nicht beirren, zumal wir schon angezahlt haben. Im Wyndham ist man deutlich professioneller als in Montego Bay. Daypass? Alles klar, nur eine Bordkarte als Pfand, buntes Bändchen um, fertig.
Die Anlage ist schöner als die auf Jamaica, dafür ist der Strand nicht so nett. Steine und Glitschalgen bis ans Ufer, und auch das Wetter spielt nicht so mit (Jammern auf hohem Niveau, ich weiß …. ). Die Bar bietet alles, was das Herz begehrt, Bier, Drinks und Meerblick.
Beim Mittagessen entdecken wir einen Drink, und Sissi probiert auch gleich – Apfel-Martini; hmmm sooooo lecker wie grüner amerikanischer Kaugummi, bei uns als Klostein-Aroma bekannt. Besser war da schon der geschichtete Drink, den ein anderer Gast im Glas hatte. Rot-Grün-Weiß, wie die mexikanische Flagge, so was sollte es sein. Nun, ja, die Kellner nahmen unter Grinsen und Lachen auch diese Bestellung entgegen, und Sissi bekam auch diesen Drink. Den sie natürlich ebenfalls bewältigte. Für einen Schwips waren die Cocktails a la Wyndham gut, für die Geschmacksnerven weniger. Richtig gut wurde es aber erst, als wir merkten, dass der anderen Gast mit dem Mexican-Flag-Drink schlichtes Wasser trank – aus einem rot-grün-weiß gefärbten Glas. Mit 50$ je Pax inklusive Taxi war dieser Ausflug in Preis-Leistung perfekt.
Die Black&White-Party am Abend lassen wir aus, denn House und das, was man heutzutage unter R&B versteht, das ist nicht unser Ding, und so wird das ein Abend, an dem wir früh zu Bett sind.
Belize
Für Belize hatten wir seit langem mal wieder einen Ausflug über AC gebucht. Nachdem wir in 2007 nicht über den Hafen von Belize City bzw. die kleine Hafenbar hinausgekommen sind, wollen wir nun doch alte Steine anschauen. Also haben wir für 82 Euro die Fahrt nach Altun Ha gebucht.
Uns wurde gesagt wurde, wir sollen erst die Bootsfahrt machen, und dann die Busfahrt, also haben wir, als die Chance da war, das so einzurichten, auch gemacht. Allerdings wussten wir nicht, warum das so sein soll. Wir hatten Bootsfahrt – Mittagessen – Busfahrt – Altun Ha – Busfahrt, die andere Gruppe hatte Busfahrt – Altun Ha – Busfahrt – Mittagessen – Bootsfahrt, egal, beide Runden waren gleich. Hinterher haben wir aber gelernt: Kommt man früh, ist es so voll in Disney Land, kommt man später an, so wie wir, sind die meisten Besucher schon wieder weg, und so war es auch.
Los ging’s um 11 Uhr mit einem etwa 30 Paxe fassenden Schnellboot. Auf dem Boot lernten wir Melanie „Call me Mel“ kennen, und ihren Späher Ron. (Nicht identisch mit dem Ron von den Schlagertörtchen.) Mel war ein klasse Guide, sprach verständliches Englisch und hatte für alles eine Erklärung. Allerdings sah sie so aus, als ob sie auch eine ordentliche Kelle schlagen könnte. Wir fuhren den Old Belize River hinauf, die Fahrt dauerte etwa 2 Stunden. Mal gab Captain „Speedo“ Tony Gas bis zum Anschlag, mal dümpelten wir so dahin. Denn immer wenn Ron etwas entdeckte, kurvten wir näher, und konnten so Manatees, Echsen, Krokodile, Affen und Fledermäuse beobachten.
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Mittagessen gab es irgendwo im Nirgendwo. Reis, Bohnen und Hähnchen. Ich fand den Geschmack seifig, und glaube noch heute, für Putzen und Spülen gab’s nur einen Topf. Wo wir grad bei Topf sind, die waren Unisex, 3 Häusl für alle. Nie hatten wir, wie so manche Mitreisende, auf unseren Fahrten irgendwelches Sagrotan oder was auch immer dabei, aber diesmal schon, und nie war es so wertvoll wie heute. Ein kleines Fläschchen Händedesinfektionsgel von DM, Pfennigskram und doch so sehr willkommen. Ich glaube, Mikrobiologen hätten auf diesen drei Toiletten ein Betätigungsfeld gefunden, dass für Jahre der Beschäftigung ausgereicht hätte.
Sissi ließ sich noch eine zweite Portion Seifenreis mit Seifenbohnen und Seifenhuhn schmecken, blubberte vergnügt Seifenblasen und wir spülten alles mit einem schönen kalten Belikin – zu 3 Dollar die Buddel – runter. Im Souvenirshop gab es bunte Tücher, Holzfiguren und als absolutes Highlight selbstgemachten Brombeerwein. Wir kauften nichts von alledem, und für den Wein hätten wir bestimmt eine Gefahrgut-Erlaubnis gebraucht.
Von hier aus fuhren wir mit dem Bus nach Altun Ha. Die Straßen waren der Federung angepasst, beide hatten die besten Zeiten längst hinter sich. Nach etwa 30 Minuten erreichten wir Altun Ha.
Altun Ha ist – so sagte man uns – eine kleine Anlage der Maya. Trotzdem bekamen wir einen guten Eindruck, wie man dort damals gebaut hat, und einen kleinen Eindruck, wie man dort lebte. Mels Erklärungen wurden von unserem Scout Marleen souverän und vor allem richtig übersetzt. Überhaupt machte Marleen einen tollen Job, wie sie ihre Gäste durch diesen Tag begleitet hat. Lediglich Mels Bericht über eine geschändete Grabkammer hat sie nicht ganz korrekt übersetzt, denn die Grabkammer wurde nicht nur geplündert und zerstört, sondern von den Räubern auch völlig zugeschissen. Ratet, welchen Teil Marleen „vergaß“ zu übersetzen.
Ich stieg noch auf den Tempel des Sonnengottes, das erschien mir angemessen. Ich sprach einen Mitreisenden an, und bat ihn, ein Foto von mir zu machen, mit Altun Ha von oben im Hintergrund. Wir unterhielten uns dabei mit ganz normaler Lautstärke. Sissi, die unten im großen Hof der Anlage gesessen hat, berichtet später, sie habe trotz der Entfernung jedes Wort verstanden. Beeindruckend.
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Es war heiß heute, und so konnten wir feststellen, dass auch an einer alten Maya-Stätte Brand eine der größten Gefahren ist. Aber auch hier gab es einen freundlichen Belikin Verkäufer, der uns für 6 USD zwei Flaschen vom einheimischen Bräu überließ. Dann war es auch schon Zeit für den Rückweg, den wir mit ächzenden Stoßdämpfern sicher zurücklegten.
Zurück im Hafen besuchten wir noch die Bar in der wir 2007 mit Marc versackt sind, um dort einen Rumpunsch zu trinken. Als wir hörten, dass nunmehr Neundollarfuffzich aufgerufen werden für das Getränk, beließen wir es bei einem nostalgischen Drink, das war dann doch ein bisschen zu viel des Guten.
Heute Abend sahen wir die erste Show von Harry Sher, dem Mentalisten. Auf der Aura Ostern 2008 hatten wir verpasst, als Nicht-Theater-Gänger lässt man so etwas eben aus. Diesmal sind wir hin, vor allem, weil Alex und Andree ihn schon kannten und schon vor der Show völlig begeistert waren. Genau so begeistert wie wir nach der Show, der Mann ist echt gut, er verzaubert sein Publikum, er ließ uns Staunen und vor allem ließ er uns völlig ratlos zurück. Wie hatte er das alles nur gemacht?
Da zu Hause Weiberfastnacht ist, will auch Aida etwas anbieten – es ist Ladies Night. Männer verboten, außer denen natürlich, die sich für die Ladies ausziehen. Biker, Taucher und andere eingeölte Männerkörper ließen für die Ladies die Hüllen fallen, während die Männer sich im Männergarten mit Legosteinen und Malen nach Zahlen vergnügten. Wir blieben an der Luna Bar, und lauschten 3Phad mit Fadi. Waren wir danach noch in der Anytime zur Hot Night? Kann sein, ist möglich, ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr.
Restaurants
Eine nicht-repräsentative Umfrage unter den Mitfahreren ergab für die Restaurants ein durchwachsenes Bild:
Frühstück überall erstklassig, Mittagessen immer zufriedenstellend. Abendessen war im Weite Welt sehr gut, aber zu wenig abwechslungsreich, (dafür kann man draußen sitzen, das zählt für uns). Das Marktrestaurant wurde deutlich besser gesehen, vor allem abwechslungsreicher; in der Pizzabude roch es immer angebrannt, und die Aufläufe waren eklig. Das Buffalo bot wieder Spitzenküche, die Sushi Bar war ein Gedicht, und das Rossini haben wir diesmal ausgelassen.
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3.Seetag
Seetag ist Pool-Bar-Tag. Nach einem späten Frühstück pegeln wir mit Gobillard Rosé ein, verschlafen den Nachmittag; dann gehen wir in den Waschsalon. Für einen Euro pro Waschmaschine – Waschpulver inklusive - und einen weiteren Euro pro Trockner können wir unseren Schrank mit frischen T-Shirts füllen. Bezahlt wird auf der Luna mit der Bordkarte, das ist praktischer als auf Aura, Cara oder Vita, denn man braucht keine Euro-Münzen. Außerdem ist der Waschsalon eine Kontakt- und Kommunikationszone, jedenfalls meistens.
Bald ist es dann Zeit, zum VF2 in der Zen-Lounge zu gehen. Wir lernen Hotman Dennis kennen, cooler Typ. Im Gegensatz zu Hanjo Müller, ein dröger Typ. Der soll den Kahn steuern und gut, als Repräsentant seiner Reederei ist er eine Fehlbesetzung. Da hat er nur 16 VF zum Treff, und begrüßt die nicht mal, steht an einem Tisch wie ein Ölgötze und verschwindet wieder. Wir haben ja schon viele Vierstreifige getroffen, jeder ist eben wie er ist, aber Herrn Müller zuzuhören ist so spannend wie das Wort zum Sonntag.
Der Abend sieht uns mit alle Mann plus Flo im Buffalo. Hervorragendes Fleisch, toller Service, mal wieder ein perfekter Abend. Danach geht’s zur Latin-Pool-Party, hinterher in die Anytime … we danced the night away … und nach der Lastorder ins Bett.
George Town, Grand Cayman, Cayman Islands
Während Katja, Frank, Andree und Alex mit Jetskis durch die Karibik pflügen wollen, zieht es Sissi und mich einfach so mit unseren gelb-weiß Gestreiften an den Strand 7 Mile Beach. Diesmal liegen wir nicht beim Gouvernor, sondern am The Royal Palm Beach Club, wo vier einheimische Bier 25 Dollar kosten. Trotzdem, dies ist der schönste Strand bisher, weich und weiß, und das Wasser schimmert karibisch. Die Taxifahrt kostet 4 Dollar, Eintritt frei. Leider ist schon um 13.30 Uhr „alle Mann“, so dass der Strandtag etwas kurz ausfällt. Hin- und Rückfahrt klappen mal wieder vorzüglich, unsere Taxifahrerin hält die Verabredung ein, wie wir das kennen in der Karibik.
Der Abend hält heute ein volles Programm für uns bereit. Zunächst sehen wir, wie man Gitarre nicht spielt (Teil 3 des Kurses, von und mit Rafa), dann folgt die Abba-Show. Wir bleiben an der Luna Bar sitzen, und lauschen dem Trio 3Phad, und so kommen wir zufällig in den Genuss der Show Moulin Rouge, von und mit Krisztian Szücs. Das Kontrastprogramm bekommen wir dann in der Anytime: 70er Party bis zum Ende, einer muss ja das Licht ausmachen.
4.Seetag
Heute findet unser Cocktail-Workshop statt, Franky hatte schon von zu Hause aus für uns Wasserurlaub-Aida-Fans vorgebucht. Mit unseren Barkeepern Hauke und Maik haben wir einen feucht-fröhlichen Nachmittag. Viel gelernt haben wir wenig, aber Spaß hatten wir ohne Ende. Es gibt jetzt ein vorgedrucktes Hand-Out, Hochglanz, damit will man wohl erreichen, dass alle CWs gleich ablaufen. Mir waren die gehefteten Kopien von früher lieber, auf denen hinterher die Ränder zu sehen waren von den Drinks die man hatte, und die Notizen, die man nicht mehr entziffern konnte. Egal, ich konnte von Hauke noch ein paar Tipps bekommen und wir hatten vor allem viel Spaß.
Nach dem CW brauchen wir dringend etwas zu trinken, daher führt uns der Weg an die Poolbar. Weil trinken hungrig macht, spendiert Andree eine Runde BiFi – die Mini-Salami – für alle, inklusive Bar-Wellness-Crew. Außerdem gibt’s Haribo macht Kinder froh und die Trinker ebenso.
Auf der Videowand läuft gerade Aida-TV live, mit Annett vom Clubteam und Jan-Philipp, dem Mediamanager. Da die Sendung interaktiv ist, wollen wir mitmachen und so marschieren wir acht Mann hoch und klotterbreit ins Studio. Jan-Philipp und Annett sind zunächst überrascht, dann erfreut über unseren Besuch, um sofort darauf festzustellen, dass wir eine Fahne hätten. Nun gut, da Aida-TV eine Dauerwerbesendung ist, machen wir Werbung für den Cocktail Workshop und widerstehen allen Versuchen, uns schnell wieder los zu werden. Annett ihrerseits verweigert sich standhaft einem Interviewversuch meinerseits. Die nachfolgenden Sendungen werden sich um etwa 20 Minuten verzögern, trotzdem grüßen wir das Pooldeck und vor allem die Pool Bar. Das wir alle eine Mai-Tai Fahne hatten ist übrigens nichts weiter als eine bösartige Unterstellung.
Die Veranstaltung des Abends ist Alpenglühen, draußen, auf dem Pooldeck, und es geht ab wie Schmitzkatz. Wir haben es ausgelassen, und sind zu Bett, aber weil ich nicht schlafen konnte, bin ich wieder aufgestanden und habe mir das Spiel von der Beach Bar aus angeschaut. Mir war einfach nicht nach Brezeln und Nageln, und schon gar nicht bei 25° in der Karibik.
Santo Domingo, Dominikanische Republik
Was machen wir nur in Santo Domingo? Diese Frage hatte uns schon lange vorher beschäftigt, und es wollte uns nichts so recht einfallen. Ich dachte an eine Bike-Tour, aber selbst dazu hatte ich keine Lust. (So kam es, dass dies die erste Aida-Reise war, auf der ich keine einzige Bike-Tour gemacht habe.) Von niemandem war ein Tipp zu bekommen, nichts reizte uns. Deshalb kauften wir zwei Tickets für die Wellness-Oase, und legten einen extra Seetag ein. Zwischen Liege, Whirlpool und Erlebnisdusche vertrödelten wir den Tag, ab und zu einen Happen essen, oder auch ein Gläschen Brause ab und an, so konnten wir bei geöffnetem Dach und Sonnenschein einen gemütlichen entspannten Tag verbringen, um Kraft zu sammeln für den Abend.
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Denn heute ist Rosenmontag. Entertainmentmanager Olli hatte großes angekündigt, und wir waren ebenfalls vorbereitet. Sissi und ich hatten Schminke mit und gingen als Clowns, Andree kam als Mönch, und Alex als aufblasbarer Drache Grisu. Frank und Katja im Hippiekostüm, und der Rest der Fans hatte sich umgehängt, was so zu finden war, im Koffer oder auch noch schnell an Land erstanden. Die ganze Feier wurde Karnevals-Schlager-Poolparty genannt, auf der auch ein Typ vorgestellt wurde, der sich mittels Uniform als Kapitän verkleidet hatte.
Die Vorstellung der einzelnen Departments erfolgte dann als Karnevalszug. Alle kamen, mit Wäschewagen, auf Segways und vor allem: Verkleidet. Grandiose Vorstellung, es wurden sogar Kamelle geworfen, wir warfen mit Konfetti zurück. Ein toller Rosenmontagszug, den wir da in der Karibik erleben durften. Erst bot die Poolparty alles, was eine Poolparty bieten kann, es gab kölsche Karnevalslieder (Gibt es eigentlich auch andere, die man überall kennt?), er wurde getanzt, gesungen, gerudert und getrunken. Die Karawane zog dann weiter in die Anytime, uns so wurde es ein rauschendes Fest bis tief in die Nacht.
Klolf
Schon seit Tagen war mir ein Mitpax aufgefallen, der alles, aber auch alles und jeden, mit seiner Videokamera aufnahm. Er trug die Kamera, seine Frau dackelte mit dem Stativ hinterher. Wenn er keine Videokamera dabei hatte, nahm er seine Spiegelreflex mit, vorne ein mächtiges Rohr dran, mit dem man bestimmt alle Details und auch Hautunreinheiten darstellen kann. Auf dem Pooldeck wurden damit fremde Bikinis aufgenommen, oder Klolf bestellte irgendwelchen Mädels Drinks, um sie dann fotografieren zu können. Ich taufte ihn Klolf.
Nun ja, Karneval kam er mit einem bunten Mützchen, und es wurde weiter fotografiert. Ich fotografierte ihn dann beim fotografieren, was mir Zustimmung von mir völlig unbekannten Damen einbrachte, denen er auch schon aufgefallen war. Später am Abend suchte Andree mal ein Männergespräch, um mal zu fragen, ob er denn nicht merke, dass er nervt mit seinen Kameras. Nö, wüsste er nicht, hätte ihm ja noch keiner gesagt, das wäre das erste Mal und im Übrigen mache er das immer so.
Noch später am Abend musste ich es dann einfach wissen: Was macht er mit all den Bildern von völlig fremden Menschen? Also fragte ich, nett höflich und bescheiden, wie das so meine Art ist, ob er an sich selbstfriedigende Handlungen vornehmen würde, wenn er all die Bilder betrachtet wenn er daheim ist. (Um ehrlich zu sein, das wollte ich fragen, gereicht hat es aber nur für ein: „Sag mal, holste Dir eigentlich …“[Bitte vervollständigt den Satz selbstständig.]“)
Er nannte mich daraufhin einen Penner. (Kann man machen, muss man aber nicht.) Ich zeigte dafür den Effenberg. (Kann man machen, muss man aber nicht.) Daraufhin erhielt ich eine Belehrung, dass darauf zu Hause schwere Strafen stehen. Wenn schon denn schon, dachte ich, und machte im Gegenzug das internationale Zeichen für ein Zitat des Herrn von Berlichingen. (Kann man machen, muss man aber nicht.) Eine weitere Belehrung erfolgte umgehend, über noch schwerere Strafen.
Einer späteren Versöhnung – ich deutete an, er könne mich mal … küssen – stand er ablehnend gegenüber. Stattdessen drohte er mir, es würde was passieren, wurde aber nicht genauer, was ihm so vorschwebt. Meinen Vorschlag, aufs nunmehr leere Pooldeck zu gehen, damit wir uns so richtig liebhaben können, lehnte er auch ab. War wohl auch besser so für beide. Und die Moral von der Geschichte: Fotografiere keine fremden Leute, und trinke nicht so viel Mai Tai (Kann man machen, muss man aber nicht.).
5.Seetag
Wir schliefen lange, nahmen ein warmes Frühmittagessen in der Pizzabude ein, und dann nahm der Seetag seinen üblichen Lauf. Poolbar, Erdbeerbowle, Schläferchen und schon war’s wieder Abend. Heute sehen wir uns die zweite Show von Harry Sher an, diesmal als Mr. Wonderful. Auch heute werden Gäste per zufälliger Auswahl auf die Bühne gerufen, auch heute werden wir mit vielen Ahs und Ohs überrascht, und schon wieder wissen wir nicht: Wie geht das, wie hat er das nur gemacht. Den Heaven’s Club in der Nacht lassen wir aus, nach der Lastorder in der Luna Bar Verschwinden wir auf Kabinsky.
Ein Highlight des Tages und der ganzen Tour, war eine Schnupperstunde Segway, die wir auf Grund eines guten Kontaktes von Frank heute haben durften. Ungewohnt zuerst, gewöhnt man sich schnell an diese neue Art der Fortbewegung, es ist ein bisschen wie schweben, ein bisschen wie Fahren, ein wenig wie Fliegen, irgendwas in der Art, und es macht saumäßig Spaß. Danke an alle, die’s möglich gemacht haben.
St. John’s, Antigua, Antigua und Barbuda
Heute wollen wir nach English Harbour, zu Nelson’s Dockyard. Für die Fahrt nach English Harbour und danach zum Strand und zurück zum Schiff zahlen wir 25 USD pro Person, was uns fair erscheint für einen ganzen Tag. Unser Fahrer ist DJ Barry, vom Vere Taxi Service. Barry hat nach eigenem Bekunden 27 Enkelkinder und 17 Kinder von 9 Frauen, und er war – das betonte er ausdrücklich – nie verheiratet. (Wenn jemand wissen will, wie man das so macht, Ihr erreicht ihn unter DJBarryturnmeon@hotmail.com .) Barry erklärt uns seine Insel, das Schulsystem, welchen Sport man betreibt, und er kauft an einer Straßenbude frische schwarze Ananas für uns, er erklärt warum der Boggy Peak nun Mount Obama heißt, und dass die Chinesen auf der Insel investieren.
Alex, Andree, Katja, Frank, Barbara und Thorsten schauen sich Nelson’s Dockyard an, während Sissi und ich uns in die New Trinity Sportsbar hocken und frisches kühles Wadadli zu trinken. Wir lassen uns von Barry zum Valley Church Beach überreden, und der Strand ist ein Traum. Hier kaufen wir Chicken Jerk und Burger vom Grill. Das war lecker, außerdem gab’s Carib dazu. Gut, man durfte nicht so genau hinschauen am Grill, und auch die Frage nach der lückenlosen Kühlkette durfte man nicht stellen, aber egal, wir sind schließlich geimpft, und wie immer ist es gut gegangen.
An diesem Strand konnten wir auch eine Hochzeit anschauen, ein Paar vom Schiff hatte das Aida-Hochzeitspaket gebucht. Der Strand war ziemlich voll, so musste man dem Brautpaar mit Steinen und Seilen ein kleines Areal abstecken, in dem dann die Zeremonie stattfand. Die Antiguanische Standesbeamtin machte das sehr gut, und die beiden in Hochzeitskleid und Anzug waren auch ein schönes Paar, aber als etwas störend empfanden wir die Paxe in Badehose drum herum schon. Auf den Fotos wird man all das nicht sehen, denn es wurde geschickt fotografiert. Für uns wäre das nichts gewesen, zu voll, da hätten wir eine andere Vorstellung. Es war aber romantisch genug, dass Sissi ein paar Tränen verdrücken musste, und das ist ja auch schon was.
Der Stand an sich war ein Traum. Sand, weich und weiß, und das Wasser schimmerte und glänzte in allen Blau- und Türkistönen, die die Karibik zu bieten hat. Sanfte Wellen schaukeln uns in 28° warmem Wasser hin und her, so kann man es 2 oder 3 Stunden aushalten, ab und zu ein Carib, und das Leben kann so einfach sein.
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Zurück im Hafen müssen wir noch eine größere Bestellung abarbeiten. Ein Freund hatte acht Flaschen Appleton bestellt, und mit Hilfe aller Wasserurlauber haben wir die an Bord gebracht. Ein weiterer Freund hat die Buddeln dann irgendwo im Stall des Kielschweines versteckt, und so kam der Rum aus Übersee nach Hamburg.
Nach einem hervorragenden Sushi als Abendessen nehmen wir noch einen oder zwei Drinks an der Luna Bar, und dann lassen wir die Pandora-Präsentation aus, ebenso die indische Saunanacht und auch die Schlagertörtchen können uns heute nicht bewegen, in die Aida Bar zu gehen.
Philipsburg, Sint Maarten
Heute sind wir alles andere als alleine im Hafen von Philipsburg. Außer uns haben die Celebrity Solstice, die Allure otS, die Nieuw Amsterdam und drei weitere Kähne festgemacht. Wir haben versucht auszurechnen, wie viele Paxe da heute über Saint und Sint herfallen werden, und wir kamen auf etwa 18.000 Menschen, die heute von den Schiffen ausgekotzt werden. Nun, das ist die Kehrseite der Medaille „Geldverdienen mit Tourismus“.
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Schon letzten November hatten wir viel Spaß am Strand von St. Maarten, und an den Strand vom letzten Mal wollen wir auch heute wieder. Wir sind zu acht, und mit weiteren acht oder neun Personen teilen wir eines der am Hafen üblichen Großraumtaxis. Hier ist alle perfekt organisiert, Dispatcher weisen Taxen und Paxe ein, jedes Ziel hat einen eigenen Wartebereich, und die Preise sind echt verträglich. Wir zahlen 6$ pro Nase, und wir halten genau an unserem Abschnitt des Strandes, da sind wir mal wieder bis vor die Tür gefahren geworden. Praktisch, wenn man erstens Englisch kann und zweitens immer den Platz neben dem Fahrer nimmt. Wer spricht, bestimmt.
Der Strand liegt im französischen Teil der Insel, wir sind also mal eben von Frankreich in die Niederlande gefahren. Wir buchen pro Paar eine Liege plus Sonnenschirm und Tisch, kostet 20 USD. Bier kostet hier 15$ für 6 Flaschen, Carib, Corona, Heineken, alles da. Später gibt’s noch Burger für 14$, so dass der Tagespreis – obwohl kein All-In-Club wie auf Jamaica oder Cozumel – inklusive Taxi schließlich auch bei rund 60 Dollar liegt, je nach Verzehr. Man kann auch in Euro zahlen, aber meistens bekommt man grottenschlechte Kurse, also immer darauf achten, wie abgerechnet wird. Der Strand bietet außerdem Jetski, Paragliding, und vor allem einen tollen Service durch die Jungs der Kontiki Bar. Sand und Wasser lassen keine Wünsche offen, das ist pure Karibik.
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Nach dem Strand bummeln wir noch etwas durch St. Maarten, hier kann man shoppen, bis die Karte glüht. Steuer- und zollfrei gibt’s es Weltmarken und karibisches nebeneinander, Schmuck, Uhren, Klamotten, Schnaps, Zigaretten, alles was das Herz begehrt. Wer dann vollbepackt nicht zum Schiff zurück laufen möchte, eine Taxifahrt bis zum Hafen kostet 3 Dollar.
Neben uns lag die Azura von P&O und machte sich, wie alle anderen auch, fertig zum Auslaufen. Den Gästen dort spielte man klassische Musik, während bei uns ein Offiziers-Shaken in vollem Gange war. Es stellte sich heraus, dass es guter Brauch geworden war, sich nicht nur gegenseitig zu zuwinken, von Schiff zu Schiff, das kennen wir ja, sondern es war auch Sitte geworden, das Nachbarschiff gleich mit zu beschallen, und so legte Stefan ordentliche Musik auf, wie sie sonst nur weit nach Mitternacht in der Anytime auf den virtuellen Plattenteller kommt, und wir heizten den Engländern ordentlich mit 30.000 Watt ein. Das Pooldeck tobte, und die Luna wurde einmal mehr zum Clubschiff, eine schöne Sache war das. Sehr beeindruckend dann, wie all die großen Pötte kurz nacheinander den Hafen verlassen, ein grandioser Anblick, der das Schifffahrer-Herz höher schlagen lässt.
In der Luna Bar tritt heute Abend – zunächst wenig von uns beachtet – Nils Heinrich auf. Erst nach einiger Zeit geht uns auf, dass man sein Programm hätte verfolgen sollen, schade, da haben wir nicht aufgepasst. Später gehen wir noch zur 80er Party, aber nur kurz, denn am nächsten Tag müssen wir früh aufstehen, denn wir haben einen Ausflug nach Virgin Gorda geplant.
Road Town, Tortola, British Virgin Islands
Heute sind wir bereits mit den Hühnern aufgestanden, denn wir wollen trotz kurzer Liegezeit nach Virgin Gorda hinüber. Claudia hatte privat beim H&H Freelance Captain Service eine Verabredung mit Captain Egbert getroffen, und da haben wir uns gerne angeschlossen. Da die Gruppe während der Reise angewachsen ist, organisiert Egbert kurzfristig ein zweites Boot.
Wir verlassen also schon um sieben, sofort nach der Freigabe, das Schiff, und wir treffen Egbert am Hafeneingang, dort wo auch die Taxifahrer auf die Touristen warten. Vom Yachthafen aus geht es dann los. Zunächst tuckern wir an der Luna vorbei, aus dem Hafen hinaus. Dann gibt Egbert Gas und zeigt uns, was seine zwei Außenborder können. Der Bug hebt sich, der Fahrtwind nimmt zu und wir genießen die steigende Geschwindigkeit. Hallo, das macht Spaß, aber, da geht noch mehr.
Kaum sind wir nicht mehr unter Land, werden die Wellen höher und der Gegenwind stärker. Das Boot knallt auf Wellenberge und sackt in Wellentäler ein, in immer kürzeren Abständen klatschen wir aufs Wasser, rumms, Gischt spritzt ins Boot und uns ins Gesicht, es ist Achterbahn auf dem Wasser, mal hebt es uns vom Sitz, mal rutscht man dem Nebenmann auf den Schoß. Eine wunderbare Fahrt, ein Vergnügen, wie es nur hier möglich ist, bei warmem Wetter, bei strahlendem Sonnenschein, unter einem weiten Himmel mit Schäfchenwolken und bei absolut warmem Wasser.
Egbert bringt uns in die Marina des Virgin Gorda Yacht Harbour, und dort holt uns sein Kumpel Melvin mit dem Taxi ab. Mit 15 Mann geht es in Mels Taxi den Berg rauf zum Eingang des Naturschutzgebietes „The Bath“. Wir zahlen unsere 3 Dollar Eintritt und machen uns auf den Weg, den Devil’s Trail hinunter Richtung Strand, Richtung Devil’s Bay. In Höhlen und zwischen Felsen hindurch führt der Weg, durch Wasser und über hölzerne Stiegen. Mal gebückt, mal gehockt, den Kopf einziehen, die Hose nass machen, aber immer weiter hindurch durch diese felsigen Kugeln, die Spielzeuge der Gezeiten und der Urgewalten, aufgetürmt von Göttern so scheint es.
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Dann endlich, die Devil’s Bay, endlich angekommen an diesem paradiesischen Kleinod der Natur. Wir sind früh dran, es ist noch leer, keine gelb-weiß Gestreiften, und überhaupt kaum Leute. Klamotten raus, und rein ins Wasser, das ist eine schnelle Bewegung. Ah, dieser Sand, dieses Wasser, und vor allem, dieser Ausblick. Hinaus aufs Meer oder hinauf auf die Felsen. Der Grund ist teilweise steinig, aber dafür entschädigt die Unterwasserwelt, denn auch Schnorcheln lohnt sich hier, vor allem an der Rändern der Bucht an den Felsen entlang.
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Bay the Way, mal so am Rande: Weiß eigentlich jemand, wem die Hühner gehören, die hier am Strand leben?
Nach einigen schönen Stunden am Strand – es wurde auch langsam voller und voller – machen wir uns auf den Heimweg. Es reichte noch für ein kühles Carib oben, im „Top oft he Bath“, und dann ist schon Mel wieder da und bringt uns zu zurück zur Marina, zurück zu Egbert. Der hatte wohl einen Brand entdeckt, und der ist ja bekanntlich an Bord immer gefährlich, deshalb versorgte er uns mit einem Egbert on the Rocks: Viel Eis, noch mehr Rum und wenig Cola. So muss das wohl bei der Royal Navy, damals vor einer Seeschlacht gegen Piraten oder Spanier gewesen sein, erst mal Rum für die Matrosen, damit die sich Mut machen können. Der Rückweg war weniger aufregend, die See war ruhiger und so gab es weniger Schläge gegen das Boot. So konnten wir statt der Bootsfahrt den Blick auf die Inseln und den hohen Himmel genießen. Wenn Du hier durchfährst kommst Du zu dem Schluss: Karibik ist immer eine Reise wert.
Egbert erreicht man unter 001 – 284 443 5288, die Tour kostet um die 50 Dollar, fürs Taxi auf VG solltet ihr so 5 Dollar einplanen und 3 Dollar Eintritt für The Bath. Die gleiche Tour kann man mit der öffentlichen Schnellfähre machen, kostet ähnlich, dauert aber länger und ist bei nur kurzem Aufenthalt auf Tortola nicht ratsam.
Den Nachmittag verbringen wir mit Packen, um am Abend frei zu haben, denn dies war schon der letzte Tag unserer Reise mit der Luna. Harry Sher hat seinen dritten Auftritt, den wir uns natürlich anschauen. Inzwischen haben wir ihn kennen gelernt, und er ist nicht nur ein toller Künstler sondern auch ein cooler netter Typ. Nach Harrys Show geht’s ab zur Poolparty, und pünktlich zur Party fällt der erste karibische Regen dieser Reise. Da aber alle gelernt haben, dass das bloß flüssiger Sonnenschein ist, geht’s einfach weiter, als wenn nichts wäre. So erleben wir unsere erste Lasershow im Regen und die Regentropfen blinken und glitzern im Laserlicht wie Smaragde und Rubine. Die Abschiedsparty klingt in der Anytime aus, um 2 Uhr stelle ich den Koffer vor die Kabinentür und lege mich zur letzten Nacht auf der Luna in die Koje.
Abreise
Wir können im Hafenterminal einchecken, und das klappt auch wieder reibungslos, für uns jedenfalls. Air Berlin wiegt akribisch jedes Gepäcksrück, und wer über 20 kg ist, muss zahlen. Dazu ein paar Anmerkungen:
Christine und Flori hat man in München mit einem Koffer zu 38 kg abfliegen lassen, gibt ja 40 kg zusammen (2 mal 20). In La Romana aber sieht man das anders, völlig anders. Da ist das ein Koffer mit 18kg Übergewicht, und dafür werden 18 mal 26 Euro fällig. (Zum Glück haben wir das zwischen zwei Weizen an der Bar besprochen, so dass Flori noch für 50 USD auf Antigua einen zweiten Koffer kaufen konnte.)
Die Jungs an der Waage, die das Übergepäck feststellen, haben folgenden Trick drauf: Sie kassieren vom Gast gleich den Übergepäckzuschlag, und schreiben auf das Ticket z.B. 2 x 20 kg, OK. Fällt das nicht auf, hat der Flieger, wenn das regelmäßig passiert, mehr Gewicht an Bord als angenommen. Fällt es auf, zahlt der Gast nochmal, denn der Kofferwieger ist gar nicht berechtigt, das Geld zu kassieren. Wir nehmen immer eine Handwaage mit, die hat sich auch beim Boarden bewährt, denn auch Handgepäck wurde bei AB genauestens gewogen, und es wurden 20 Euro pro Kilo zu viel kassiert.
Den Tag verbrachten wir entspannt in der Wellnessoase, dösen, im Whirlpool sitzen, einen Drink ab und zu, dann in Ruhe duschen und ab zum Transfer. Im Flughafen haben wir mit all den anderen lieben Mitfahreren dann noch ein paar Abschieds-Presidente getrunken, und schon saßen wir wieder in der Air-Berlin-Fischdose. Die Klimaanlage war – zwei Wochen später – immer noch kaputt, das Essen erneut ein Anschlag sowohl auf den guten Geschmack als auch die Gesundheit, aber dafür war der Flug pünktlich, und so hatte uns die Heimat alsbald wieder.
Während wir also pünktlich waren, war es mein Koffer nicht, denn der fehlte. Also hieß es noch, eine Vermisstenanzeige aufgeben, bei Air Berlin Lost&Found. Dort hockten aber schon jede Menge Paxe, die Kratzer auf dem Luis Vuitton Köfferchen hatten, oder die eine Ecke ab hatten (beide, Pax und Koffer). AB nahm meine Anzeige auf, und einige Tage später wurde mir mein Koffer zugestellt. An den Banderolen konnte ich sehen, dass man ihn schon in La Romana falsch eingecheckt hatte nämlich via DUS nach VIE. Kommt vor, besser so als auf dem Hinweg.
Alles in allem wieder eine wunderbare Reise mit netten Leuten auf einem tollen Schiff, und deshalb werden wir im November wieder mit der Luna fahren. Wohin? Na da dürft Ihr mal raten. Dahin, wo es Sommer ist, wo es Palmen gibt und wo man Sunshine Reggae singen kann.