Unsere Reise ans andere Ende der Welt oder wie uns Kapitän Lutz Leitzsch um das Kap Hoorn schipperte. Wir freuten uns auf das Kap Hoorn, auf den Beagle-Kanal, auf Seelöwen und Seeelefanten, Pinguine, Delfine und Wale.
Südamerika 3
Aida Cara und wir um das Kap Hoorn
vom 2.1.2011 bis 16.1.2011
2.1.2011 - Anreise und Sail-Away
Wir hatten das Glück und hatten einen Non-Stop-Flug von Frankfurt nach Buenos Aires. Dieser landete pünktlich in Buenos Aires bei 20 Grad. Die Koffer erhielten wir recht zügig und auch durch den Zoll ging es flott. Da den Bestimmungen nach uns keine AidaCrew dort in Empfang nehmen durfte, sollte jetzt das argentinische Transfer- und Einscheckchaos beginnen. Viele hatten was zu sagen, aber keine wusste richtig Bescheid. Es fing an mit dem Kofferabstellen im Flughafengebäude und nach einer 3/4 stündigen Busfahrt im Stehen zum Hafen endete diese Fahrt zum Chaoseincheck im Terminal. Hier wurden zur gleichen Zeit 3 Kreuzfahrtschiffe abgefertigt. Aber endlich am Schiff angekommen, hieß es Urlaub. Die Kabinen konnten schon um 15.00 Uhr bezogen werden und die Koffer waren kurz darauf auch da. Nach einem guten Essen ging es zu der Sail-Away-Show und mit einem Glas Sekt in der Hand und dem Aida-Lied in den Ohren erlebten wir dann das Auslaufen aus dem Hafen von Buenos Aires. Die Skyline von Buenos Aires am Abend war schon atemberaubend schön.
Unsere erste Etappe Buenos Aires - Puerto Madryn =1.563 Kilometer
3./4.1.2011 - Seetage
Wir genossen die zwei vollen Seetage mit super warmen Wetter und Poolbrunch.
Die Show "Leinen Los" passte gut zur Fahrt und bei der Vorstellung der Crew und Ansprache unseres Kapitäns Lutz Leitzsch merkte man ihm die Vorfreude auf diese Fahrt an. Schließlich war noch nie ein Aida-Schiff so weit im Süden.
Aber wo waren die Wale? Bis jetzt hatte nur der Kapitän welche gesehen.
1. Seetag: 29 Grad (14 h)
2. Seetag 34 Grad
5.1.2011 - Puerto Madryn 22 Grad (17 h) aber etwas Regen
Wir erreichten Puerto Madryn bei nicht ganz so tollem Wetter. Um kurz vor neun legte das Schiff in Hafen an und wir gingen zum Sammelpunkt für unseren Ausflug. Im Gänsemarsch die Gangway runter (auch Hühnerleiter genannt) und dann ging es mit insgesamt 11 Bussen los zur Halbinsel Valdez.
Die Straßen waren gewohnheitsbedürftig. Unsere Reiseleiterin sprach nur englisch, aber unser Scout von der AidaCrew übersetzte. Zuerst ging es über eine Piste zur Seelöwen-Kolonie. Die Tiere waren sehr faul. Jahreszeitbedingt waren auch nicht so viele da. Die Weibchen gebären zur Zeit, daher gibt?s es viele Jungtiere anzusehen.
Anschließend ging es quer über die Halbinsel zur Seeelefanten-Kolonie. Die Straße dorthin war nur geschottert. Die Steine flogen nur so umher und es krachte mehrmals ziemlich Unterboden. Leider sahen wir keine Orkas. Die Busse hatten sich vorher aufgeteilt, so dass nur 2-3 Busse an einem Ort waren. Die anderen hatten mehr Glück bei den Orcas in einer anderen Bucht.
Wir fuhren insgesamt 400 km und der Ausflug dauerte 7 ½ Stunden. Die Landschaft war zwar schön ? weil ganz anders ? aber überhaupt nicht abwechslungsreich. Das gleiche Bild der Pampa/Steppe von Anfang bis Ende.
Um 18.00 Uhr lief das Schiff aus zur nächsten Etappe Puerto Madryn - Punta Arenas =
1.411 km.
Trotz intensiver Suche keine Wale in Sicht.
6.1.2011 – Seetag 17 Grad (10h), 26 Grad (16 h)
Wieder ein schöner Tag auf See. Bei 26 Grad ließ es sich gut aushalten. Heute sahen wir zum ersten Mal Delfine, aber immer noch keine Wale. Das Highlight an diesem Tag war allerdings, dass wir das Segelschulschiff "Gorch Fock" trafen, die gerade hier rumschipperte.
7.1.2011 - Magellanstraße 10 Grad, Windstärke 7-9 (10h)
Gegen 10 h morgens liefen wir in die Magellanstraße ein und so um halb zwölf kam das Lotsenboot. Das hatte schwer zu kämpfen, um sich wieder von der Cara zu entfernen. Denn der Wind war heftig. Man konnte überhaupt nicht vorne ans Deck gehen. Die Liegen am Pooldeck fingen an herumzufliegen und manche landeten sogar im Pool.
Das engste Stück der Magellanstraße mit einer Breite von 2 Seemeilen erreichten wir gegen 13.00 Uhr. Dort tummelten sich auch ein paar Delfine.
Später setzten wir uns an ein windschattiges Platz und genossen die Sonne und den Blick auf die Magellanstraße.
Am Abend legten wir in Punta Arenas an und wir schauten uns diese Stadt ein wenig an.
8.1.2011 - Magdalenen-Insel bei Punta Arenas 9 Grad (7h)
Der Wecker ging schon um 6.00 Uhr, Jetzt geht es zur Magdalenen-Inseln. PINGUINE!
Um 7.30 Uhr ging es los. Wir fuhren mit Bussen zu Fähre. Die Fähre war sehr modern und gut ausgestattet. Vorher gab es für jeden ein Lunchpaket mit Sandwiches, Wasser und Süssem. Dann fuhren wir zur Insel - 2 Stunden bei ruhiger See.
Die Insel war atemberaubend. Überall Pinguine und so dicht. Hier konnten wir 1 Stunde in Ruhe die Pinguine mit ihren Jungen beobachten. Es war einfach nur toll.
Wir hatten noch den ganzen Nachmittag Zeit um uns Punta Arenas in Ruhe anzuschauen. Beeindruckend war der dortige Friedhof.
Wir legten am Abend in Punta Arenas wieder ab.
Nächste Etappe: Punta Arenas - Ushuaia = 528 km
9.1.2011 - Beagle-Kanal 7 Grad (8h) Windstärke 7, 13 Grad (15h)
Jetzt begann für mich der Abschnitt der Reise, auf den ich mich am meisten freute.
Um 7.00 Uhr und 7 Grad Außentemperatur sind wir wach geworden und befanden uns in den Kanälen der Beagle Passage. Leider war es nebligtrüb und daher war die Aussicht eher bescheiden. Trotzdem haben wir uns lange auf Deck aufgehalten und die faszinierenden Landschaften bewundert. Wir fuhren an wunderschönen Bergketten und kleinen Gletscher vorbei und die Temperatur war auf 12 Grad angestiegen. Aber der Nachmittag bei 15 Grad sollte noch beeindruckender werden. Wahnsinnige Gletscher, teilweise im Meer auslaufend, beschäftigen uns. Wir genossen dies.
Kurz vor 18.00 Uhr war es sogar 17,2 Grad! Ushuaia liegt schon vor uns, Einlaufen ist aber erst für 20.00 Uhr geplant.
Wir liefen pünktlich um 20.00 Uhr mit Glück ein, denn der Hafen war zwei Stunden vorher noch gesperrt gewesen wegen Starkwind. Im Hafen lagen zwei Kreuzfahrtschiffe, die aus der Antarktis kamen.
Ushuia war für mich bis jetzt die schönste Stadt der Reise.
10.11.2011 Ushuia und Kap Hoorn - Das Abenteuer
14 Grad, Windstärke 8 (17 h)
10 Grad, Windstärke 10 (19.45 h)
Windstärke 11 kurzfristig (21 h )
Windstärke 7 (22h)
Um 7.30 Uhr ging unser Ausflug auf den Beagle-Kanal mit dem Katamaran los. Vorher regnete es. Wir liefen aber mit Sonne aus. Das Meer war ruhig und wir kamen mit dem Katamaran ganz dich an die Felsen mit den Seelöwen und Kormoranen ran. Dann zog sich der Himmel zu und es wurde sehr windig. Nach 2 Stunden war die tolle Fahrt vorbei und wir gingen noch mal in die Stadt.
Um 13.30 Uhr sollte das Schiff auslaufen. Es meldete sich der Kapitän, dass alles zum Auslaufen bereit wäre. Der Lotse war bereits an Bord. Aber der Hafen sei wegen Starkwind gesperrt. Sobald sich der Wind mal abflauen würde, könnten wir starten.
Das war dann leider erst um 15.30 Uhr.
Etappe: Ushuaia - Port Stanley = 1.091 km
Ob wir das Kap Hoorn heute noch im hellen erreichen würden?
In der Beagle-Passage kam dann mächtiger Wind auf. Wir gingen auf Deck 6 einmal um das Schiff und wollten bei dem Absetzen der argentinischen Lotsen und bei der Aufnahme der chilenischen Zollbeamten zusehen als plötzlich durch den Wind Stühle umherflogen und uns trafen. Gott sei Dank nur eine leichte Prellung. Kurz darauf wurden die Türen auf Deck 6 gesperrt. Der Wind lies aber nicht nach und sollte noch Windstärke 11 erreichen. Alle Ausgänge wurden gesperrt und das Schiff bekam öfters eine deutlich spürbare Schräglage.
Nachdem die Cara mehrere Runden vor Chile drehen musste, ging der Zollbeamte wieder von Bord und wir konnten endlich Fahrt aufnehmen für Kap Horn Jetzt meldete sich auch der Kapitän zu Wort und erklärte uns den weiteren Reiseverlauf. Er versucht trotz dem Kap Horn anzulaufen und wir würden das Kap um ca. 23.30 Uhr erreichen.
Später wurde die See ruhiger und der Kapitän meldete sich, dass er Kap Hoorn so um 23.00 Uhr erreichen würde und man dieses nach Erreichen der Inselgruppe um ca. 22.35 Uhr sehen könnte.
Die Sonne ging unter und die Inselgruppe vor Kap Hoorn war im Abendrot zu sehen und ergab ein besonders außergewöhnliches Licht.
Auf Deck 10 wurde es langsam voller, ab auch kälter.
Der Kapitän meldete sich erneut und teilte mit, dass man gleich das Leuchtfeuer des Kaps sehen könne. Wenn wir genau an der Spitze wären, würde er 3 Mal das Signalhorn ertönen lassen.
Bei besonderer Musik und einem Glas Sekt warteten wir gespannt. Als ich das Signalfeuer des Leuchtturms zum ersten Mal sah, war ich ganz aufgeregt. Leider war es jetzt schon dunkel, so dass wir nur die Umrisse des Kaps sahen.
Um 23.25 Uhr ertönte das Signalhorn! Kap Hoorn war erreicht!!!!!!!
11.1.2011- Seetag 7 Grad (10h), Windstärke 6
Es war natürlich etwas kühl draußen, was viele aber nicht davon abhielt, schön warm eingepackt am Pooldeck zu liegen. Shuffleboard wurde auch gespielt nur das Bier beim Poolbrunch war bei den Temperaturen nicht gerade ein Genuss.
Am Nachmittag konnte man an der Kap Horn Taufe teilnehmen und wer sich traute, bekam sogar eine Urkunde.
12.1.2011 Port Stanley 11 Grad (8,30 h), Regen
Wir erreichten Port Stanley am frühen Morgen, mit uns lag ein weiteres Schiff vor Anker. Gegen halb elf sind wir dann nach Port Stanley getendert. Als wir dort ankamen, empfing uns dieser Ort mit dem typisch englischen Wetter: Wind, Regen, Kälte.
Nach einer halben Stunde waren wir pitschnass. Wir schauten uns aber noch die Kirche mit den Walknochen an und dann ging es durchgefroren zurück aufs Schiff..
Sailaway gab es um 17.30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein, aber ohne Wale.
Nächste Etappe: Port Stanley - Montevideo = 1.935 km
13.1.2011 - Seetag mit Walbeobachtung 18 Grad (14 h), Windstärke 4
Um kurz nach 9.00 Uhr meldete sich der Kapitän ?Wal ins Sicht Steuerboard?Bis wir fertig waren, waren die natürlich weg.
Nach dem Frühstück buchten wir unseren Ausflug für den letzten Tag in Buenos Aires.
Als ich so rausschaute, sah ich sie!!: Zwei Wale direkt neben dem Schiff.!!
Später gingen wir noch mal zur Calypso-Bar um Wale zu sehen. Aus der Entfernung sahen wir noch zwei und mehrere Fontänen. Der Seetag verlief dann noch sehr neblig.
14.1.2011 letzter Seetag. 22 Grad (18 h), Windstärke 5
Heute genossen wir noch einmal Sonne pur mit Sonnenbad, Shuffleboard,Poolbrunch etc.
15.1.2011 Montevideo 22 Grad (18 h) tagsüber sehr heiß
Es war heute sehr heiß. Wir machten uns auf, zu Fuß die Stadt zu erkunden. Wir wollten auch unbedingt die Markthalle mit ihrem Barbeque sehen.
Die Stadt ist leicht zu erreichen. Direkt am Hafen bekommt man Stadtpläne und es gibt Hinweise auf den Weg. Wenn man auf diesem eingezeichneten „Touristen-Weg“ bleibt, stehen an den Ecken die Touristen-Polizei.
Nur ein paar Meter vom Hafen entfernt ist die alte Markthalle. Dort roch es toll nach gebratenem Fleisch. Es wurde gerade alles für Mittags hergerichtet. Wir liefen dann bis zum Palacio Salvo in knapp 30 Minuten. Dann ist man schon mitten in der Stadt.
Wenn man allerdings abseits der „Touristenstraße“ geht, wird es einem etwas mulmig, weil kaum Menschen zu sehen sind, insbesondere keine Touristen-Polizei. Wir sind dann schnell wieder auf den normalen Weg.
Nachdem wir Montevideo erkundet hatten, gingen wir aufs Schiff zurück und packten unsere Sachen, da die Koffer ja wieder in der Nacht auf dem Flur stehen mussten.
Abends genossen wir den letzten Abend an Bord mit Lasershow und Tanz auf dem Pool Deck. Vorher gab es zwar nicht „Hummer-Satt, sondern „Kaviar-Satt“ beim Abschiedsbuffett.
16.1.2011 – Buenos Aires – Abflug , 30 Grad
Wir frühstückten relativ gemütlich, bevor wir zur Stadtrundfahrt Buenos-Aires aufbrachen, mit Ende am Flughafen.
Die Stadtrundfahrt selbst war interessant. Man sah das schöne BA genauso wie das arme BA.
Besonders der Friedhof war interessant. Das bekannte Künstlerviertel La Boca war zwar schön, aber wir durften dort nur 10 Minuten aussteigen und sollten alle wichtigen Papiere, Taschen, Geld im Bus lassen. Es wäre dort zu gefährlich..Dort wären überall Taschendiebe. Wir blieben dann auch im Bus . Das Mittagessen überraschte uns. Es war ein ganz tolles Restaurant mit riesigen Buffet und Barbeque etc. Es hat wunderbar geschmeckt und funktionierte einwandfrei. Von dort ging es dann zum Flughafen.
Wir kamen durch die Stadtrundfahrt ziemlich früh am Flughafen an und freuten uns schon, dass wir die ersten beim Einchecken sind. Aber leider waren die Koffer nicht wie versprochen schon dort. Es hatte eine Stunde vorher einen fürchterlichen Platzregen gegeben, sodass die Koffer erst später von der Aida runtergelassen wurden, um nicht nass zu werden.
Wir warteten wieder. Ein Bus Koffer nach dem anderen kam und irgendwann nach einer guten Stunde (mittlerweile waren die anderen Aida-Gäste auch eingetroffen) hatten wir unsere Koffer und konnten zum Einchecken. Dort war eine riesige Schlange. Irgendwie waren die Angestellten vom Lufthansa Check-In überfordert. Die Maschine war völlig überbucht, sodass Lufthansa erst einmal anbot, eine Nacht in BA zu bleiben und morgen erst zu fliegen. Es gab sogar einen guten Geldbetrag plus Hotelzimmer. Anscheinend hatten das Angebot einige angenommen und irgendwann waren auch wir dran. Passkontrolle etc. war auch nur warten. So etwas habe ich noch nie erlebt.
Von Anstellen bis zum Betreten des Flughafens über 3 Stunden! Wir kamen im Abflugbereich an und konnten 10 Minuten später ins Flugzeug. Nach 13 Stunden landeten wir wieder im kalten Deutschland.
Das war unsere tolle, sehr interessante Reise mit viel Sonne, viel Wind, auch Kälte, aber einfach nur beeindruckend schön.
Ich war mit dem Service auf der Cara voll und ganz zufrieden. Es gab immer tolles Essen etc. Auch wenn hier manche Sachen knapp wurden bzw. ausgingen, wurde das Beste draus gemacht. Es war immerhin die erste Reise für Aida dorthin. Da kann und will ich nicht erwarten, dass alles perfekt ist. Für mich war es trotzdem perfekt.
P.S. Die Minze für meinen Drink gab es dann wieder in Montevideo