Werte Mitforisten,
auch ich darf mir erlauben, Euch unsere Eindrücke von der
ersten Kurzreise mit der AIDAPrima zur Kenntnis zu bringen. Wen meine
Ausführungen nicht interessieren, der möge woanders weiterlesen.
Zunächst möchte ich den Beitrag unter folgendes Motto stellen
: AIDAPrima, die Evolution, aber nicht
die Revolution der AIDA-Kreuzfahrt. Hier wurde ein Klassiker sachte, aber
sinnvoll, weiterentwickelt, ohne mit den Traditionen der Vergangenheit zu
brechen.
Ebenso sei erwähnt, dass wir, so Konstantin Burkämper, immer
noch in der Pre-Opening-Phase der AIDAPrima sind. Wunder im Betrieb des
Schiffes haben wir also nicht erwartet, mit gewissen Fehlern haben wir
gerechnet und nehmen dass zum Anlass, konstruktive Kritik zu üben, die ich auch
bereits an AIDA übermittelt habe.
Alles was ich hier schreibe, sind die subjektiven Eindrücke
meiner Frau und meiner Person. Manch Anderer, der ebenso an Bord war, mag dies
anders erlebt haben und ebenso Recht haben.
Nun gut, zur Reise nun.
Wir sind am 25.04.2016 mit dem PKW angereist. Der Parkplatz
wurde im Vorfeld direkt beim Anbieter reserviert. AIDA bietet diesen Service
für konstant EUR 90,00 an, wer über das Cruise Center geht, hat die Chance en wenig
günstiger zu fahren. Wir haben bei der Direktbuchung nur EUR 72,00 bezahlt. Das
CruiseCenter Steinwerder via Elbbrücken anzufahren ist aufgrund der zahlreichen
Baustellen ein wenig tricky und man muss ein wenig aufpassen, hat aber schlussendlich
ganz gut geklappt. Parken am Terminal ist wirklich einfach, man bekommt bei der
Online-Buchung einen Ausdruck mit QR-Code. Dieser wird bei Einfahrt am Automat
eingelesen, man bekommt automatisch ein Ausfahrtticket ausgedruckt, mit dem man
dann bei der Abreise wieder ausfahren kann. Klappt ganz gut, wenn sich alle
daran halten würden, aber dazu später.
So, nun die Benzindroschke auf dem Parkplatz verstaut, es
sind ungefähr 1500 Parkplätze vorhanden, das sollte im Regelfall reichen. Die Parkplatzwahl
in Steinwerder ist frei.
Das Gepäck wird separat , bei uns im rechten Teil des
Terminals angenommen. Service wie gewohnt durch Satori und Berger.
Wir waren um 12.15 Uhr am Check-Inn. Es herrschte eine gewisse Leere. Wir haben
gleichwohl den Express-Check-Inn für die entsprechenden Clubstufen genutzt,
obwohl auch der reguläre Zugang relativ leer war. Kurz den
Gesundheitsfragebogen, der ja nun in den Reiseunterlagen dabei ist, abgegeben
und weiter zu den Self-Check-Inn-Automaten. Man liest, wenn man vorher im
Manifest seine EC- oder Kreditkarte eingegeben hat, nur den Reisepass oder den
Personalausweis ein und das Gerät spuckt die Bordkarte aus. Das Ganze hat keine
5 Minuten gedauert. Das gefällt doch, da hat man kaum Zeit seiner Eistee, der
gereicht wurde, auszutrinken und die AIDAheute in Empfang zu nehmen.
Sicherheitskontrolle ebenso kein Problem, zwei Minuten und
wir waren durch. Ein kleiner Stau bildete sich dann, da die ins Terminal vorgelagerte
Zugangskontrolle zum Schiff nicht funktionierte. Das wurde aber relativ zügig
beseitigt.
Vom Terminalzugang aus konnte man dann auch mal einen ersten
Blick auf den umstrittenen Bug der AIDAPrima werfen. Okay, das ist nicht das, was wir kennen, es
ist anders, aber es passt zu diesem Schiff. Meine Meinung !
Wir gelangten über den Theatriumsbereich auf Deck 6 in das Schiff. Was fiel sofort auf
? Im Theatrium auf Deck 6 gibt es endlich Rückenlehnen auf den Plätzen. Sehr
vorteilhaft.
Nun gut, was macht man, wenn man aufs Schiff kommt ? Man
geht Essen. Wir wählten einen Klassiker mit dem Marktrestaurant. Speisequalität
wie immer, Auswahl am Wechseltag hätte besser sein können. Erster Eindruck
allerdings, mächtig eng gestellte Tische, na schaun wir mal, wie der Rest so
ist.
Nachdem der erste Hunger gestillt war, sind wir auf unsere
Kabine geschlichen. Wir hatten eine Verandakabine auf Deck 11 gebucht. Das
Gepäck war bereits da, Priority funktioniert also weiterhin.
Die Verandakabine zeichnet sich durch eine Trennung von Bad
und WC aus. Wir haben das als sehr angenehm empfunden, da man sich zu zweit
wesentlich schneller fertig machen kann. Schränke, Tresor und Ähnliches alles
wie bisher, keine Änderungen. Der Fernsehen ist ein Flat von LG und wesentlich
größer als Alles, was es bisher gab. Sehr schön scharfes Bild, allerdings
Probleme mit dem Bordportal.Das lief irgendwie die ganze Zeit nicht über den
Fernseher, aber wozu hat man sein IPad dabei. Angesprochen, wird abgestellt,
für uns nicht schlimm. Betten sehr angenehm, Balkon mit 6 qm und zwei Stühlen
und einem Hocker zum Füße-Hoch-Legen. Zusatzdecken und Bademäntel waren
vorhanden. Das Bad war ordentlich ausgestattet, alles für uns gut.
Dann ein kurzer Gang über das ganze Schiff.
Restaurantbereiche, Bars, Shops, Scharfe Ecke, Tapas-Bar, D6 und Nightfly
inklusive Spray-Bar und Bugaussicht, Patiodeck, Beachclub und Four Elements,
Skywalk , Lanai-Bar und was auch immer. Es war viel zu viel, um es auf einen
Blick zu erfassen.
Das sollte auch nur ein erster Eindruck sein, mehr in den
nächsten Tagen. Aber ein erster Eindruck, ein schickes, großes Schiff, das
gefällt.
Die SNRÜ wurde abgehalten, nie so entspannt im French Kiss
gesessen, aber wo ich im Ernstfall hin sollte, entzieht sich meiner Kenntnis. Nachbessern
!
Es ging gen Abendsessen. Wir entschieden, zunächst mal im
BellaDonna einzukehren, verdammt leckere Antipasti wurden angeboten. Service
absolut in Ordnung. Diese Ravioli hätten im Casanova gereicht werden sollen.
Danach hatten wir eine Einladung vom GM ins Casanova als
treue Gäste. Nun gut, nette Geste, aber leider voll in die Hose gegangen. Die
gereichten 10 Tortelli, für mich bessere Ravioli, waren nett aber nicht
abendfüllend, gut , dass wir schon gegessen hatten. Das Essen war lauwarm, so
auch bestätigt von unseren Tischnachbarn, ebenso Vielfahrer. Na gut, es gab
einen kostenlosen Espresso als kleine Entschuldigung. Das machte das
durchweichte Tiramisu als Nachtisch aber auch nicht besser. Wir hatten den Eindruck, dass der
Servicelevel im Casanova doch noch durchaus steigerungsfähig ist. Ebenso
empfanden wir es als grenzwertig, dass, wenn die Einladung zu Essen (sowieso
inklusive) und Getränken (nicht inklusive) für alles gilt und dann als Getränk
nur der normale Tischwein gereicht wird. Nachbessern !
Der Blick aus den Fenstern, nun nicht mehr zu ändern, auf
die Rettungsboote erheiterte uns auch nicht zwingend.
Nun gut, auf ins Nightfly zum Chanson-Abend. Hmmm, der
Empfang muss besser werden. Wenn eine einzelne Dame den Empfang schmeißen muss,
die Gäste zum Tisch bringen soll und sich die Gäste am Eingang stauen, dann
passt der Ablauf noch nicht. Nun gut, lässt sich ändern, AIDA bitte
nachbessern.
Das Programm im Nightfly war nach unserem Empfinden von der
Tiefe zu gering. Die Erwartungshaltung war eher Richtung Edith Piaf oder Zarah
Leander. Da kam das Showensemble nicht an unsere Erwartung heran. Aber was
solls, da passten wir eben nicht zusammen. Hier bin ich gespannt auf andere
Meinungen.
So , nun nach einem tollen Tag aber ins Bett. Wir haben
wunderbar geschlummert.
Der zweite Tag begann besonders. So gegen neun Uhr hatten
wir AIDAVita an unserer Seite, maximal 500 Meter entfernt.Die AIDAVita lief
eigentlich gen Hamburg, hatte wohl aber noch genug Zeit , eine Ehrenrunde zu
drehen. Cool.
Und es wurde noch besser. Auf der anderen Seite der Terschelling-Strasse kam uns die AIDADiva
entgegen. Nach Aussage von Kapitän Harms hatte sie leichte Verspätung an der
Schleuse von Imujden und kam grade noch rechtzeitig zum Treffen, bevor sie nach
Kiel laufen sollte.
Naja, den Rest des Tages haben wir irgendwie verdaddelt. Es
muss ja auch mal Ruhe sein.
Das Abendessen hatten wir dann im FrenchKiss reserviert.
Naja, dass war auch wieder eine grenzwertige Erfahrung. Wenn die Vorspeisen aus
diversen Pasteten, die ich auch in den anderen Restaurant bekomme, nicht
geliefert wird, die bestellten Hauptgerichte vertauscht werden und ich meine
Nachspeise, obwohl gleichzeitig bestellt, überhaupt nicht bekomme, während
meine Frau ihre bekommt, dann werde ich doch ein wenig enttäuscht.
Mir scheint, dass die neuen Bedienkonzepte noch nicht
ausgereift sind. Das scheint mir allerdings ein Führungsproblem zu sein. AIDA,
bitte ändern, wenn sie eine Führungskraft brauchen, die die beiden Läden in
Schwung bringt, ich hätte da, und zwar nicht meinen, einen Namen. Da brauchst
noch ein bisschen die Peitsche.
Nun gut, das Marktrestaurant hat uns gerettet.
Southampton war wie immer toll. Großartiger Anlauf, Kapitän
Harms parkt perfekt ein. Gegen 08.30 Uhr waren wir beim Frühstück und kurz
darauf nach dem Facecheck von Bord.
Gegen 11.00 Uhr hatten wir unseren Besuch in der
Wellness-Oase geplant. Super ausgeführt, Buchung war bekannt, Karten
freigeschaltet, alles perfekt. Die Saunalandschaft ist wirklich schön, der
Wellnessbereich noch viel schöner. 4 Aussenpools, ein Innenpool, alles gut.
Man wird auch nicht mehr durch Gelegenheitssaunierer
gestört. Ein perfekter Privatbereich. Jerderzeit gerne wieder, kostet zwar
extra, aber was solls. Ich schlummerte mit Blick auf Southampton gern ein.
Zum Abendessen haben wir die Klassiker ausprobiert. Erst
BellaDonna (top!), dann Brauhaus (grotte. viel zu wenig Personal.AIDA, bitte
nachsteuern) dann Marktrestaurant (das uns wieder versöhnte).
Die Klassiker laufen, die Neuerungen leider nicht.
Der Ausblick aus dem Marktrestaurant und der Weiten Welt ist
übrigens genial.
Noch ein paar Tapas in der Tapas Bar. Sogesehen alles gut,
aber auch hier braucht es noch Führung.
Zum guten Schluß: Die Currywurst !
Liebe Freunde von Aida, wenn man schon die beste Currywurst
der Weltmeere auslobt, sollte man auch annähernd in der Lage sein, das einzuhalten.
Die Wurst ist keine Currywurst sondern maximal eine Curry-Bratwurst. Die Sosse
ist schlicht schlecht, warum wurden am letzten Tag eigentlich Senf und
Gewürzketchup bereitgestellt.
Freunde, das Produkt ist richtig schlecht. Kollegen aus dem
Ruhrpott und aus Berlin sind derselben Meinung. Insofern gibt da keine zwei
Meinungen. Note: Mangelhaft. Nachbessern !
Persönliche Meinung: Fragt mal beim Volkswagen Service Unit
nach, mehr als 12 Millionen Curywürste pro Jahr können nicht irren.
Nun gut, noch ein paar tolle Gespräche an der Prima Bar und
ab ins Bett.
Tag drei: Erstmal gemütlich ausschlafen, Frühstück und
Mittag im Marktrestaurant. Toller Service, Danke Team !.
Nachmittags einen Walk über den Skywalk, dann ins Four
Elements, Lazy River gefahren, ein bisschen Racer gerutscht, geile Sache, ab in
den Beachclub und den Pool. Macht Laune, gerne wieder.
Der BeachClub ist ein wenig wie ein Freibad, eben laut, aber
nett warm , da kann man auch gut schlummern. Die Türen funktionieren und für
Klimatisierung ist gesorgt. Alles gut.
Abendessen im Marktrestaurant, kleiner netter Besuch beim
Juwelier, wir haben ja schließlich im Casino gewonnen, Gastgeschenke abholen im
AIDAShop, einen netten Drink an der PrimaBar.
Nun reicht es. Koffer packen, morgen geht es zurück.
Der Abreisetag:
Ein letztes nettes Frühstück im Marktrestaurant, die Enge war
nun auch wieder verschwunden. Nein, es nicht anders als auf den anderen
Schiffen. Wieder toll. Dann ab von Bord. Ja, es gab Probleme bei der
Kofferausgabe, aber so schlimm war das nun auch nicht.Wenn man allerdings sein
Parkticket nicht vorab bezahlt, erntet man böse Hupereieren von den
Nachfolgenden, wenn man leider am Ausgang an den Kassenautomaten muss.
Fazit:
Die AIDAPrima ist ein Schiff, dass ich immer wieder gern
buchen würde. Wenn die Servicelevel noch ein wenig nach oben gezogen werden,
ist eigentlich alles perfekt.
Ich empfehle Euch die AIDAPrima als ein tolles Schiff.
P.S.: Für diejenigen, und ich kenne Euch, die hier Fehler
suchen. Gerne, behaltet Sie. Sie gehören Euch. Ich bin jetzt knapp 22 Stunden
wach und wollte dem Forum meine Einschätzung nicht vorenthalten.
Ich hoffe, den einen oder anderen unterhalten zu haben.
FG Euer Sundowner