Das ist ein Report unserer Reise, unsere eigene Meinung und ein Lob an alle unsere Freunde und Mitreisenden die das Schiff in Eigenregie doch noch geschaukelt haben.
Um es gleich vorweg zu nehmen. Dies war unsere 6. und letzte Aida Reise.
Über Kampfrentner, Liegenbesetzer, Tumulte in den Restaurants und das Klientel an Bord allgemein wurde hier schon viel geschrieben. Schade..Das meiste ist wahr.
Die Preispolitik von AC hat somit ihre Folgen (Premiumbucher werden bestraft. Zum Schluss werden die Kabinen zu Schleuderpreisen verramscht). Man merkt , dass die Billigbucher in der Überzahl sind und manchen gehört das ganze Schiff.
Aber nun ein Versuch der konstruktiven Kritik in Form eines Report, damit sich hoffentlich etwas ändert und die Stammgäste nicht scharenweise davonlaufen (was uns hier, in anderen Foren und auf dem Schiff bestätigt wurde).
Wir haben AC auf der alten Blu kennengelernt und waren gleich vom Kreuzfahrtfieber gepackt, weil das Aida Konzept einfach stimmte. 24h Grill, lange Liegezeiten, viel Platz am Pooldeck, Entertainment mit Mottoabenden (welche auch eingehalten wurden), Zimmerservice etc..etc. Es stimmte alles und alle waren zufrieden.
Das gibt’s nicht mehr..Die Zeiten sind vorbei !
Vor 3 Jahren auf der Vita (Karibik West und Ost) war der letzte Urlaub, welcher ein gewisses Aida Feeling aufkommen lies.
2010 auf der Luna (Karibik West und Ost) musste man schon einige Abstriche im Service und im Entertainment machen. Aber man hält ja zu AC und bucht wieder. Kann ja nur besser werden.
2011 Luna (12 Inseln in 14 Tagen südliche, östliche Karibik) war an Mismanagement nicht mehr zu toppen. Das ursprüngliche Aida Konzept schlichtweg nicht mehr vorhanden.
02.12.2011 Ankunft in Barbados
Check in verlief schnell und problemlos. Es regnete…Also auf zur Oceanbar.
Hier verweilten noch abreisende Gäste welche sich nicht davon abhalten ließen, uns ein Willkommensständchen zu singen.
Text: „Schmeißst den DJ über Bord“
Naja..Wir dachten das kann ja heiter werden..und es hatte sich bewahrheitet.
03.12.2011 Tobago Ablegen um 18:00 Uhr
Warnungen des Kaptän nicht alleine die Stadt zu erkunden (Kriminalität) und sich nur in Gruppen zu bewegen.
OK..Aidaausflug gebucht (Stadtrundfahrt und Folkloreshow). War zwar teuer hat sich aber gelohnt. Die aus Österreich stammende Reiseleiterin war sehr kompetent. Sie wohnte auch schon 27 Jahre auf der Insel. Auf unser Frage, nach der Tour, ob wir alleine die Stadt erkunden könnten und wo eine empfehlenswerte Bar oder Restaurant sei (auf Aida gab es nach15:00 Uhr eh nur trockene Pizza),
kam die Antwort:
Ihr könnt doch perfekt Englisch (was stimmt). Seit einfach nett und freundlich und klotzt nicht mit Rolex oder anderen Klunkern und Euch passsiert nix. Rolex und Klunker hatten wir nicht also los
Karibikfeeling in einer Bar mit Live Steeldrums etc. wurde unterbrochen von dem frühen Boarding um 17:30 Uhr. Warum ?? Grenada war nicht weit und man hätte locker 2 Stunden dranhängen können. Nachts von unserer Balkonkabine bemerkte man auch, dass das Schiff mit wenig Maschinenantrieb nach Grenada tuckerte.
Nach einem diesmal verletzungsfreien Abendessen im Marktrestaurant um 21:Uhr ab in die Anytimebar (Motto 70er).
Kaum Gäste, es tanzte das Personal. Kein 70er Song sondern Drum and Bass mit Hupen und Sirenen und zwischendurch DJ Ötzi , kommentiert vom DJ mit uralten Witzen.
Davon abgesehen, dass er jeden Song 5 mal unterbrach mit sinnlosen Kommentaren erfüllte er auch keine Wünsche. Meine Frage nach Beach Boys Kokomo (Aruba..Jamaica..), eigentlich jedem bekannt und hat was von Karibik, wurde beantwortet mit „Kenn ich net und hab ich net“
Meine Frau wollte schon ins Bett aber es war ein schöner Sternenhimmel und einen letzten Versuch wert. Zum DJ…Gibts denn wenigstens Reggae???...Bob Marley?? Oder was anderes karibisches?? Antwort: Das passt nicht zu den 70er..und ich muss erst mal suchen. Hallo!!!!!!!!Was spielst Du da!!! In den 70er gabs keinen Techno ohne Sinn. Bob Marley hatte seine Glanzzeit in den 70 er. Dann ging er weg. „Habe was anders zu tun“.
Da kam mir das Überbordwerfen wieder in den Sinn. Die Jungs hatten Recht!!!
Mittlerweile hatten sich andere gefrustete Gäste zu meiner Frau an den Tisch gesetzt und das Gemecker über die Aida nahm seinen Lauf.
Gott sei Dank hatte ich auf Barbados eine Flasche Mount Gay Rum gekauft die auf der Kabine wartete.
Also Sternenhimmel vom Balkon aus genießen, Laptop einschalten, Rum öffnen und Reggae hören.
Kabine 7267 auf dem Balkon 22:30 Uhr
Plötzlich laute Musik aus der Anytime Bar..Unsere Musik machte ich leiser.
Er spielte Reggae!!!Da muß ihm einer was gesteckt haben.. Also ab in die Hose und schauen, was da oben los ist
Meine Frau hatte keine Lust mehr.
Mit dem Argument noch 2 Bier zu besorgen begab ich mich zur Anytime Bar.
Nach ca. 5min dort angekommen ein ernüchterndes Erlebnis.
Die letzten Noten von No Woman No Cry wurden gespielt..dann kam Scooter mit Hyper, Hyper
2 Aida Gäste schliefen mit dem Kopf an der Bar. Der Rest war Personal, welches tanzte.
Unter freiem Himmel der Anytime Bar wurde weiter heftig unter den ca. 10 Gästen diskutiert.
„Was war das doch alles mal schön“
Mit 2 Bier bewaffnet zurück auf den Balkon. Sterne gucken Rum trinken Reggae hören.
Meinen Balkonnachbar( auch kein Neuling) hatte es mittlerweile auch nach draußen verschlagen.
Hi sagte er. Die Bars kannste verbrennen! Ihr habt ja wenigstens gute Musik hier..Was ist das für ein Sender ?? und warum fährt das Schiff so langsam ???
Antwort:
Musik ist kein Sender sondern auf meinem Laptop. Bars sind tote Hose und tja…das Schiff!!
Ich tippe mal auf:
1: Liegezeiten sind teuer..
2: Man will die Gäste auf dem Schiff halten um Umsatz zu machen.
3: Sprit ist teuer
Nach 2 gemeinsamen Rum mit dem Nachbar sin dwir ins Bett.
04.12.2011 Grenada Ablegen um 18:00 Uhr
Auf eigene Faust zur Gewürzfarm und zum Strand. Sehr schön!!!
Aber wieder das frühe Ablegen. Keinen Sonnenuntergang am Strand genießen u.s.w.
Beim Abendessen und in den Bars das Gleiche wie oben beschrieben.
Mit der Ausnahme, dass ein älterer Herr mit 3 Tellern in den Händen es sich nicht nehmen lies noch einen Suppenteller mit Clear Oxtail dabei zu packen und nach bewährter Rempelstrategie dies auch schaffte.
Bis die Suppe auf meiner Hose landete.
Ohne ein Wort der Entschuldigung verschwand er im Nirvana.
Balkon… Rum trinken Beach Boys hören.
05.12.2011 Bonaire Ablegen 18:00 Uhr
Vorher im Internet die Schnorcheltour mit Woodwind Snorkel Sail gebucht.
Sehr zu empfehlen. Sehr professionell. Und das Preis- Leistungsverhältnis stimmte.
Auf der Tour nette Gäste aus dem Rheinland kennen gelernt Wir kamen zurück aufs Schiff um ca. 14:15 Uhr.
Mittagessen, normal bis 14:30 Uhr. Aber man wurde nicht mehr Reingelassen.
Wieder Pizza ?? NEEEE.,
Mit den Tourbekannten vereinbarten wir einen Tisch im Buffalo Steakhouse für 20:00 Uhr zu bestellen.
Ok..wir waren dann 15 Leute und haben auch den Tisch bekommen.
15 waren aber wohl etwas zuviel für das Personal. Meine Bestellung eines Aperitif für die Truppe auf meine Karte zu buchen stieß auf unüberwindbare Grenzen.
Geht nicht….Wer bucht bezahlt !!! Das waren wir aber nicht.
Nach einnehmen der Plätze der dezente Hinweis, dass mit soviel Leuten nicht gerechnet wurde und um 21:30 Uhr der Tisch nicht mehr zur Verfügung steht.
Warum sagt man das nicht vorher ???
Der Herr, welcher gebucht hatte, übernahm nun die Regie.
„Bitte die Weinkarte..Ich bin Weinkenner und möchte einen guten Tropfen bestellen“
Weinkarte kam..Nach 3 Min die erste Aufforderung doch zu bestellen weil, wir ja um 21:30 Uhr das Lokal verlassen müssten.
Hallo !!!Darf man noch lesen was offeriert und auch teuer bezahlt wird?????????????
Nach einigen Diskussionen wurde dann dem Wunsch gemäß schnell bestellt.
Der Weinkenner war total erniedrigt. „Das wollte ich doch gar nicht..etc“
Steaks so ..lala.. bei 15 Pers nicht wirklich prickelnd. Immer im Hinterkopf, dass wir hier ja gleich rausfliegen.
Dem war auch so. Espresso sollte man an der Beachbar einnehmen. Und die Karte des Herrn, der gebucht hatte, bitte zur Verfügung stellen.
Aida lächeln und bezahlen.
06.12.2011 Curacao Ablegen um 22:00 Uhr
Endlich mal ein langer Tag. Eine wunderschöne Insel.
Morgens stellten wir schon fest, warum wir hier so lange anlegen.
Die Aida wurde mit Containern neu beladen. Das dauert…und es geht ja um den Nachschub und nicht um das Wohl der Gäste.
Likörfabrik und Stadtrundfahrt durch Willemstaadt. Anschließend in eigener Regie durch die Stadt. Ich habe hier die besten Pommes Frites meines Lebens gegessen. Handgemacht auf Holländische Art.
Endlich mal bis 20:00 Uhr am Pier sitzen und einen Blu Curacao genießen.
Abends in den Restaurants und Bars…same procedure…Ab auf den Balkon..
In Curacao wurden wir liebevoll von den Einheimischen verabschiedet.
Das Auslaufen war eine Augenweide. Überall winkende Menschen und aufgrund einer lokalen Party noch tanzende, singende Einwohner und ein Feuerwerk.
07.12.201 Aruba ablegen 18:00 Uhr
Selbst organisiert. Strand und Bars in der Nähe des Pier.
Um 13:00 Uhr zurück aufs Schiff um evtl. noch am Pool zu liegen oder mal in Ruhe auf Deck 14 (Relax,Strandkörbe) zu verweilen.
Pustekuchen………………Das Schiff wurde gereinigt. Alle Liegen etc. weg.
Die Argumentation des Personal, dass sich doch fast alle Gäste auf einer Aidatour befinden würden konnte ich nicht nachvollziehen.
08.12.2011 Seetag
Um 09:30 Uhr nur leere Liegen auf dem Pooldeck mit weiß/gelb belegten Handtüchern.
Man konnte sich aber welche vom Stapel holen um somit dem Liegenabstand von gemessenen 1,5 cm gerecht zu werden.
Gesagt getan.
Mein Liegennachbar aus Dresden war zwar sehr nett aber irgendwann hat es Ihn um 12:00 Uhr zerissen und er nahm mich scharchend in den Arm.
Kein Wunder bei der Nähe !!
So ab 14:00 Uhr wurden auch die morgens reservierten Liegen eingenommen.
Plastikbecher an der Poolbar besorgt und ab ins Restaurant um diese aufzufüllen.
Ich begab mich an die Poolbar um einen Rum zu trinken.
An dieser Bar, an welcher wir vor Jahren noch die größten Stand up Partys gefeiert hatten war es einfach grausam.
Viele unzufriedene Gesichter und Meinungen…
Ein Plastikbecherholer bezichtigte mich sogar als dumm.
„Ey Mann warum säufst Du hier das teure Zeugs. Hol Dir Becher und zapf unten“
Yepp…Zurück auf die Liege. Frau eingeschlafen .
Mit einem dicken Hals ab in den Pool..Überfüllt, zu klein und in einem der 2 Pools fand Schnuppertauchen statt. Also keine Chance.
Der Whirpool gehörte wohl auch jemand. Auf jeden Fall saß er da, mit breiten Armen und Beinen, ganz alleine und lies nur unwillig jemanden in seinen Pool mit dem Argument, dass seine Familie gleich komme.
Dann kam der Monster DJ mit Cocktailparty am Pool.
Keine Karibik..sondern Andrea Berg..Du hast mich tausendmal belogen…etc
Bei jeder Scheibe 3 mal der Aufruf „Kauft einen Cocktail“
Scheisse.. Was kippen die nur da rein…Total süß kaum Alkohol..alles lieblos.
Kostet ja nur ein Euro neunzig und wurde in Anspruch genommen.
Ab auf den Balkon ????
Ausgeharrt bis 18:00 Uhr. Eine Flasche Schampus im Eimer geordert und ab in den Whirlpool auf dem FKK Deck. Was für eine göttliche Ruhe!!
Mehrere Anfragen des Security Personals warum wir nicht unten trinken, haben wir mit dem Argument „Wir haben Urlaub..und das war doch schon immer so“ erfolgreich verteidigt.
Abends dann Farewell Party für die La Romana Gäste.
Hummer bzw. Langusten gab es, oder sollte es geben, im Marktrestaurant.
My God. Erste Essenszeit keine Chance auf eine Languste. Es wurden ganze Platten von älteren Herren aus dem Buffet gerissen und an den Tisch getragen.
2. Essenszeit..Es wurde kaum was aufgefüllt. Wieder keine Chance..
Trotzdem durchgekämpft und angestellt bei den restlichen Meeresfrüchten.
Klein, clever, Frührentner stand vor mir.
Nachdem er nach 2 Minuten nicht aufhörte die Shrimps aus dem Geflügelsalat zu picken..Meine Frage was er da treibt???
„Da hinten gibt’s ja nix mehr „
Meine Antwort: „Das ist doch ein Salat und kein Krabbenbüffet“ konterte man mit
„Man muss sehen wo man bleibt“ Und er zog ab mit 500g Aquakultur Shrimps.
Die schmecken ja eh nicht sagte ich mir zu meiner Beruhigung.
09.12.2011 La Romana
Vorher bei Helmut im Internet gebucht (Saona Tour)
Wunderbar. Karibik pur. Wir nur 12 Touristen,..nicht da wo alle anlegen.
50m laufen und man hatte einen einsamen Inselabschnitt.
In La Romana am Pier den Brugal Anjeco (Rum) gekauft obwohl es schüttete wie aus Eimern.
Aber egal…Einchecken am Schiff wurde kommentiert mit „Was wollen sie mit den 2 Flaschen Rum??“
Ein Blick, völlig durchnässt, tief in die Augen des Phillipinischen Security Angestellten und ein paar Witze in Englisch haben das Problem dann gelöst.
Abends dann ein Treffen mit unseren Freunden vom letzten Jahr aus dem Aidaforum.
Sie waren in La Romana zugestiegen und wir hatten mit Rum auf dem Balkon und eigener Stimmung in der Ocean Bar einen sehr schönen Abend.
Bis jetzt war das kein Urlaub sondern AC hausgemachter Stress.
To be continued
Teil 2 folgt.