Tag 11
09.11.2014. Puerto Chiapas
Wir haben beide gegen morgen recht unruhig geschlafen und stehen um 06:30 Uhr auf, um wie üblich unsere Walkingrunden zu absolvieren. Auf Deck 13 ist noch nicht viel los und das Einlaufen soll erst gegen acht sein. Wir beobachten das Einlaufen und die Statendam ist auch schon wieder da. Nach dem Einlaufen wird gemütlich gefrühstückt. Hier ist wirklich nichts los. Aber einmal von Bord soll es doch sein und mal schauen, was die Shops im Hafengebäude so hergeben. Auf der Pier tanzt unermüdlich eine Folkloregruppe und auch Marimbas sind zu hören. Im Hafengebäude warten die üblichen Touranbieter, jeder mit Best Price Garantie. Wir werden auf ein Shuttle-Angebot nach Tapachula aufmerksam und beschließen für 10$ pP Round-Trip mitzufahren. Tapachula ist die nächst größere Stadt und etwa 30 Busminuten entfernt. Schon als wir in der Stadt ankommen, fallen uns die vielen bewaffneten Sicherheitskräfte auf. Auch im Stadtzentrum stehen an jeder Ecke Soldaten oder Polizisten mit dem Gewehr im Anschlag. Wir fühlen uns überhaupt nicht sicher, drehen eine kleine Runde über den Marktplatz, schauen kurz in die kleine Kirche und machen uns dann auf zurück zum Shuttlebus. Andere scheinen schmerzfreier zu sein, aber wir sind froh, wieder im Bus zu sitzen und auf dem Weg zurück zum Schiff zu sein. Am Hafen angekommen kaufen wir noch schnell den üblichen Magneten und einen Kofferaufkleber von Mexico. Die Luft in den Souvenirshops ist zum schneiden und ich bin froh, wieder an Bord zu sein. Wir schnappen uns die Badesachen und ab an den Pool. Eine Runde schwimmen und ein kühles Getränk auf der Sonnenliege, die Kreuzfahrerwelt ist wieder in Ordnung. Im Hafengelände gibt es ein kleines Resort mit Pool und Sonnenliegen. Es ist gut besucht von Passagieren und Crewmitgliedern. Die Musik schallt von dort unerträglich laut herüber. Nach einem kleinen Mittagshappen verlagern wir unseren Standort auf das Vorschiff, dort ist von der Musik von Land fast nichts zu hören und wir dösen in der Sonne vor uns hin. Das Panorama erinnert mich etwas an den Saigon-River. Man sieht nur ein paar Hütten am Ufer, einige alte Boote, spielende Kinder im dreckigen Hafenwasser, ein paar Fischer mit ihren Wurfnetzen und dahinter direkt Busch oder Urwald mit einer durchgehenden Palmendecke. So geht der Nachmittag dahin und beim Auslaufen genießen wir noch ein schönes Getränk am Biergarten, Andrea Prosecco und ich ein Pilsener Urquell. Dazu erscheint die rote Sonne am Horizont und versinkt gemächlich im Meer. Nun heißt es aber langsam wieder zum Abendessen fertig machen. Im Market Café soll es heute mexikanisch zugehen. Na, schaun wir mal. Es ist sehr voll und wir sichern uns erst einmal einen Platz. Die Schlange am Buffet nimmt und nimmt kein Ende. Wir trinken einen Wein und warten ab. Es wird nicht besser und wir gehen ins Versailles auf Deck 6. Auf dem Weg dorthin treffen wir den tunesischen Animateur, der uns mit großem Hallo begrüßt und uns auf die Rock'n'Roll Party am Pool hinweist. Am Versailles ist heute keine Schlange und wir bekommen sofort einen Tisch. Andrea bestellt gegrillte Hähnchenbrust und ich Teriyaki- Rindfleischstreifen. Vorweg gibt es Lachstatar und rote Bohnensuppe. Wir sitzen in der Mitte des Restaurants und es ist sehr laut. Das Essen ist heute auch nicht so nach unserer Mütze und so halten wir uns dort auch nicht länger auf als nötig. Nach dem Essen schlendern wir noch durch die Red Lion zur Gatsby's, aber es ist alles voll. In der Star Bar waren wir noch gar nicht und wir gehen einmal rauf zu Deck 13 mittschiffs. Dort ist total tote Hose und wir gehen noch einmal ins Market Café. Als ich etwas bestellen will, ärgert mich der Bar-Boy tierisch. Erst tut er so, als ob er sich verstecken will, weil er mich sieht und dann will er übermütig den Wein aus einem Meter Höhe eingießen und verschüttet die Hälfte. Ich ermahne ihn, dass er seine Jokes bitte nicht am Gast auszuleben hat und ärgere mich ein wenig. Wir beobachten noch ein ein paar Minuten die Leute am Buffet und gehen dann noch einmal zur Red Lion runter. Dort ist recht gute Life-Musik und wir nehmen noch einen Drink an der Bar. Als der Musiker Pause macht, gehen wir auf die Kabine, denn wieder einmal sind wir müde von dem Tag.