- Offizieller Beitrag
Betrüger lockt mit Kreuzfahrt
Eine Schwenningerin wollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Doch es war alles Betrug.
Die Geschichte ist kein Einzelfall: Der Polizei sind bereits viele
andere Geschädigte bekannt, die auf die verführerischen Angebote des
Mannes hereingefallen sind. Alfred Manz, so nannte sich der Betrüger im
Telefonat mit der Schwenningerin, ist angeblich ein Mitarbeiter der
Deutschen Telekom und komme daher ganz günstig an Kreuzfahrten.
Eigentlich wolle er die Reise zusammen mit einem Kollegen machen, doch
der sei inzwischen nicht mehr bei der Telekom und bekomme für den
geplanten Reisetermin von seinem neuen Arbeitgeber keinen Urlaub. So
komme es, dass er die 14-tägige Karibikkreuzfahrt in der luxuriösen
Balkonkabine zum Schnäppchenpreis loswerden wolle. Diese Version klang
zunächst für die reisefreudig Frau sehr überzeugend.
„Ich war schon ein paar Mal auf der Aida und der günstige Preis hat
mich interessiert. Dafür fahre ich sofort wieder“, sagt sie im Gespräch
mit dieser Zeitung. Per E-Mail nahm sie daher Kontakt zu dem
vermeintlichen Telekom-Beschäftigten auf. Besonders freute sich die
Schwenningerin, dass sie den Preis von zunächst 3800 auf 3100 Euro
herunterhandeln konnte.
Doch dann bot der unbekannte Anbieter, der angeblich in Stuttgart
wohnt, die Reise plötzlich für nur 3000 Euro an. „Das fand ich komisch“,
sagt die Schwenningerin. Da könne doch irgendwas nicht stimmen und sie
meldete ihre Erlebnisse der Polizei. Auch ein Anruf bei der
Aida-Reederei in Rostock bestätigte ihr Misstrauen, denn dort wurde die
Frau sofort mit der Rechtsabteilung verbunden.
Die Schwenningerin ist froh, dass sie noch nicht bezahlt hat und hält
den Betrüger mit weiteren E-Mails hin. Er habe offensichtlich noch nicht
gemerkt, dass man ihm auf die Schliche gekommen ist. Bei den vielen
Kontakten, die der Mann mit seinen Kreuzfahrtinteressenten pflegt,
unterlaufen ihm Fehler. So bekam die Frau in den letzten Tagen eine
E-Mail, die an eine andere „Kundin“ gehen sollte.
Zufälligerweise war auch diese Adresse in Schwenningen. „Aber die
Person wohnt dort gar nicht“, hat die Kreuzfahrtfreundin bei ihren
Nachforschungen erfahren. Für die Frau ist der Traum vom günstigen
Karibikurlaub vorerst geplatzt. Froh ist sie, dass sie außer dem Ärger
über den dreisten Betrüger bisher keinen Schaden hatte.
Quelle: Südkurier