Carnival Legend - Mittelmeer - von Barcelona nach Venedig (22.04. - 04.05.2013)

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  • Mit der Carnival Legend durch das Mittelmeer - von Barcelona nach Venedig


    Unsere mittlerweile zwölfte Kreuzfahrt war gleichzeitig die erste mit Carnival. Unsere bevorzugte Reederei ist bisher Royal Caribbean. Hier nun unser (natürlich völlig subjektiver) Bericht über unsere Reise und das Schiff.


    Mit AIDA waren insges. 3 mal unterwegs, zu unserer letzten KF mit der AIDA Bella aus 2011 gibt es hier auch einen Bericht.



    Als Fazit vorweg:
    Die Unterschiede zwischen dem Funship-Konzept von Carnival und den Schiffen von Royal Caribbean sind nicht besonders groß. Es sind
    allerdings einige Kleinigkeiten, die uns auch in Zukunft wieder eher bei Royal Caribbean buchen lassen werden. Wenn Route und Preis stimmen, kann aber auch Carnival jederzeit wieder in die engere Wahl kommen.



    Eine Auswahl an Fotos der Reise findet ihr hier: http://www.flickr.com/photos/anton_huegli/sets/






    Das Schiff:
    Wir hatten uns für unsere Kreuzfahrt die Carnival Legend ausgesucht. Das Schiff ist schon älter, eine umfassende Renovierung auf "Funship 2.0" ist entweder Ende 2013 oder 2014 geplant. Das Alter sah man dem Schiff, den Räumen und auch
    einigen Möbeln an. Aber alles war im Rahmen, es wirkte nichts irgendwie ungepflegt oder vernachlässigt.
    2006 hatten wir eine Kreuzfahrt auf der Costa Atlantica gemacht. Die Atlantica ist ein Schwesterschiff der Legend, der "Grundriss" ist nahezu gleich. Also wussten wir, dass uns ein etwas verwinkeltes Schiff erwarten würde.


    Positiv ist, dass es kaum Stellen gibt, die künstlich eng gemacht wurden.
    Negativbeispiel ist da für uns immer das Theatrium der neueren AIDA-Schiffe, wo
    viele Besucherströme zusammenprallen. Staus gab es an Bord der Legend nicht.
    Abends spielt sich das Bordleben im Wesentlichen auf Deck 2 und 3 ab, hier sind die
    Bars, das Casino und as Foyer. Auch der zweistöckige Speisesaal achtern verteilt
    sich auf die beiden Decks.


    Was uns fehlte, war eine schöne Bar mit Aussicht. Da ist die Viking Crown Lounge der
    RCL-Schiffe für uns das Maß der Dinge. Einfach hoch oben über dem Meer sitzen
    und über das Schiff schauen, geht auf der Legend nur auf Deck 9 draußen.


    Aufgefallen ist uns die ziemliche dicke Abgasfahne, die das Schiff hinter sich herzieht.
    Entweder war der Wind immer ungünstig und hat den Qualm nach unten gedrückt,
    oder die Legend pustet mehr Russ durch die Schornsteine, als andere Schiffe.
    Betroffen davon waren natürlich die Oberdecks hinter dem Schornstein. Besonders
    im Serenity-Bereich gab es überall Rußflecken.
    Das war schade, weil Carnival den Serenityberich auf Deck 9 wirklich schön gestaltet
    hat. Mit Serenity wird auf der Legend ein Bereich für Erwachsene bezeichnet,
    mit vielen Liegen, Sesseln und Hängematten.


    Die Bordsprache war Englisch. Durchsagen in anderen Sprachen gab es nicht. Auch die
    "Tageszeitung" an Bord, die sog. FUN-Times gab es wohl nur auf
    Englisch. Eine deutsche Speisekarte war ebenfalls nicht verfügbar.
    Im Gegensatz zu einigen anderen Schiffen von Carnival, bewirbt man die Legend aber
    auch nicht als mehrsprachiges Schiff. Deshalb gibt esvon unserer Seite dazu auch
    keine Kritik dazu, dass wussten wir vorher.


    Laut Cruisedirector kamen die Gäste unserer Reise aus 27 Nationen, wobei Amerikaner, Briten und
    Kanadier wohl den größten Anteil hatten. Genaue Zahlen habe ich nicht erfragt,
    aber der Anteil deutscher Gäste dürfte zwischen 10-20 Personen gelegen haben.
    Die Crew war da mit 63 Nationen deutlich internationaler.



    Das Personal:
    Hier kann man die Besatzung der Legend nur loben, alle waren durchweg freundlich und
    hilfsbereit. Nur der Kapitän machte sich bis auf einen kurzen Auftritt etwas rar.
    Unser Kabinensteward war stets freundlich und gesprächsbereit, wir wurden von ihm eigentlich
    immer mit unseren Namen angesprochen.
    Das Personal im Speisesaal war ebenfalls immer freundlich. Allerdings war der
    Service nicht so gut, wie wir es von RCI kennen. Mehr dazu beim Punkt "Essen
    und Trinken".


    Die Kabine:
    Wir hatten eine Balkonkabine "nach hinten raus", Kabine 5297. Der Balkon ist ein
    wenig größer als die normalen Balkone. Trotzdem waren nur zwei Sessel und ein
    kleiner Tisch vorhanden.
    Die Kabine selber hat uns gut gefallen. Auch hier konnte man das Alter des Schiffs an
    Kanten und Oberflächen sehen.
    Nicht so gut gefallen hat uns die Balkontür, es war leider eine normale Tür, keine
    Schiebetür. Nachts bei offener Tür zu schlafen, war etwas schwierig, man musste
    die Tür immer mit einem Balkonstuhl blockieren.
    Trotz offener Balkontür schaltete sich die Klimaanlage nicht ab. Auch eine
    Reklamation brachte keinen Erfolg.


    Wie oben schon erwähnt, scheint die Legend reichlich Russ in die Umwelt zu pusten. Unser
    Balkon war davon allerdings kaum betroffen.



    Essen und Trinken
    Auch Carnival bietet eine freie Essensitzung an, es heißt "Your time dining". Der obere
    Speisesaal auf Deck 3 ist dafür vorgesehen.
    Erfreulich war die hohe Anzahl kleiner Tische, so dass wir häufig den "private table"
    gewählt haben. Leider konnte man nicht für den nächsten Abend vorreservieren.
    Das hatten wir letztes Jahr bei Celebrity ausführlich genutzt.
    Bei Carnival reiht man sich in die Schlange hungriger Gäste ein. Ist aktuell kein
    Tisch frei, bekommt man einen Pieper mit und kann in der nächsten Bar warten.
    Ist der Tisch bereit, fängt der Pieper an zu blinken und zu reden.


    Das Essen im Hauptrestaurant war gut, nur leider meistens nicht mehr besonders warm. Wenn
    ich die Deckpläne richtig deute, müssen die Kellner aber auch immer 2 Decks
    tiefer zum essen holen.Geschmacklich war das Essen in Ordnung. Uns kam es so vor,
    als wären die Speisen kräftiger gewürzt, als auf anderen Schiffen, die wir
    kennen.


    Kritisieren müssen wir aber den Service beim "Your time dining". Die
    Kellner arbeiteten in 3-Gruppen (ein Headwaiter, 2 normale Waiter). Wir wissen
    nicht, wie lange es das "Your time dining" schon gibt, aber auf uns
    wirkte der Service teils sehr unkoordiniert. Zweimal wurde eine zweite
    bestellte Vorspeise nicht serviert, sondern direkt das Hauptgericht. Einige
    Male dauerte es zwischen Vorspeise und Hauptgang bis zu 40 Minuten. Das ist
    schon ziemlich lang.


    Außerdem waren alle Waiter ständig damit beschäftigt Geschirr hin und her zu
    räumen. Das führte dazu, dass die fertigen Gerichte länger als nötig
    herumstanden und entsprechend kalt wurden.


    Auch der Kaffee danach (also nach dem Hauptgang) wurde fast immer extrem spät
    serviert. Bei RCCL bat man direkt beim Abräumen um eine Tasse und sie wurde
    serviert, wenn die Speisekarte für das Dessert gebracht wurde. Hier war es oft
    so, dass es den Kaffee erst nach mehrmaligem erinnern nach dem Dessert gab.


    Ein Wort zum Kaffee. Dass der Kaffee aus SB-Automaten generell kein Knaller
    ist, weiß man als Kreuzfahrer. Da machte auch die Legend keine Ausnahme. Hin
    und wieder aber wurde dessen Qualität durch den Kaffee der Servicekräfte
    unterboten. Der eine oder andere kennt vielleicht den „Bodenseekaffee“.


    Mittagessen haben wir, wenn überhaupt nur im Buffetrestaurant auf Deck 9
    eingenommen. Die Auswahl war recht eingeschränkt, aber es schmeckte.


    An einer Stelle im Restaurant befand sich ein Pizzastand, dort konnte man rund
    um die Uhr eine leckere Pizza bekommen. Freunde des Fastfood konnten sich von
    morgens bis abends an einem anderen Stand mit Burgern und Hot Dogs versorgen.


    Kommen wir noch zum Frühstück. Für viele Menschen ist dies ja die wichtigste
    Mahlzeit des Tages. Auch für uns war ein ausgiebiges Frühstück wichtig, denn
    nur gut gestärkt machen Landgänge Spaß.


    Auf der Legend war das Frühstück komplett auf amerikanische Geschmäcker ausgerichtet.
    Europäische Brotsorten oder Brötchen suchte man vergeblich. Es gab eigentlich
    nur süße oder deftige Sachen, amerikanische Frühstücksgewohnheiten eben. Speck,
    Würstchen und Rührei gab es reichlich. An mehreren Stationen konnte man sich
    Eier oder Omelettes braten lassen. Leider war die Auswahl an frischem Obst
    recht eingeschränkt.


    Einmal haben wir das Frühstück im Speisesaal eingenommen, dort gab es die
    gleichen Angebote wie am Buffet, aber man bestellt am Tisch und wird
    entsprechend bedient. Leider war der Service ähnlich langsam wie abends.




    Unterhaltung an Bord


    Entweder hatten wir ein besonders feinfühliges Gehör oder Carnival mag es etwas
    lauter. Die Musik in den Bars war meist so laut, dass eine Unterhaltung nicht
    mehr möglich war. Zwar sind die Bars so angeordnet, dass nur wenig Musik in
    andere Bereiche dringt. Einfach nur sitzen und die Musik mehr im Hintergrund zu
    genießen, dass klappte nicht. Auch die Auswahl war sehr begrenzt, an allen
    Stellen spielten jeden abend die gleichen Personen wahrscheinlich auch die
    gleichen Stücke.


    Die abendlichen Shows waren sehr Comedy-lastig. Deshalb haben wir die meisten
    Shows gar nicht erst besucht. Wir können uns zwar ganz gut auf Englisch
    verständigen, aber für amerikanische Comedy reicht das nicht. Wir haben zwei
    Shows des Showensembles besucht, die waren beide gut.




    Was ist sonst noch zu sagen?


    Es gab zwei formelle Abende, jeweils an den Seetagen zu Beginn und gegen Ende
    der Reise. Der Anteil an „normal“ gekleideten Mitreisenden war an beiden
    Abenden recht hoch. Ich bin gespannt, ob die Reederein die formellen Abende
    irgendwann aufgeben werden.


    Natürlich hat Carnival in allen Häfen Landausflüge angeboten. Genutzt haben wir
    das Angebot nicht. Die Ausflüge erschienen uns teurer, als z.B. bei Royal
    Caribbean. Alle Ausflüge ließen sich vorher über die Internetseite von Carnival
    buchen. Dort kann man die Ausflüge auch bewerten, auch einige negative
    Bewertungen waren vorhanden. Das deutet darauf hin, dass Carnival da nicht
    eingreift und löscht.


    Zum Schluß unserer Schiffsbeschreibung wollen wir noch mal betonen, dass dies
    unsere erste Kreuzfahrt mit Carnival war. Um sich wirklich ein Urteil über das
    sog. Funship-Konzept zu machen, reicht die eine Fahrt sicher nicht aus. Da
    müsste man auch mal auf die neueren oder renovierten Schiffe gehen.

  • Mo 22.04.13 Barcelona / Spanien Ablegen um 17:00h


    Anreise:


    Früh am Morgen des 22.04.2013 ging es los. Gefühlt war es da für mich noch
    Sonntagabend….


    Wir hatten vorab einen Parkplatz außerhalb von DUS (So nennt sich der
    Düsseldorfer Flughafen seit kurzem offiziell) reserviert, inkl. Shuttleservice
    zum Terminal.


    Und so standen wir dann etwa 2 Stunden vor Abflug im Terminal. Gegen 6:00h ging
    unser Flug nach Barcelona. Gott sei Dank hatten wir die Flüge bei Air Berlin
    gebucht. Verdi hatte entschieden, dass die Mitarbeiter der Lufthansa am
    22.04.streiken sollten. Dementsprechend stand auf den Anzeigetafeln hinter
    allen LH-Flügen das böse Wort "annulliert".


    Bei uns ging alles glatt. Beim Landeanflug konnten wir unser Schiff, die
    Carnival Legend, schon im Hafen liegen sehen. Auch unsere Koffer waren
    mitgekommen. Wir haben uns ein Taxi genommen (32,00 - sozusagen von Tür zu Tür)
    und standen um 09:00h am Carnival-Terminal. Nach einiger Wartezeit konnten wir
    gegen 11:30h dann endlich aufs Schiff.


    Nach der Rettungsübung (ohne mitzuführende Rettungswesten) hieß es um 17:00h
    dann "Leinen los". Danach noch Abendessen und dann ab ins Bett. Die
    Willkommensshow um 22:00h haben wir verschlafen.



    Di 23.04.13 Palma de Mallorca / Spanien 08:00h - 17:00h


    Da wir am Anreisetag schon fast 20 Stunden auf den Beinen waren, hatten wir uns
    für "Malle" nichts Großes vorgenommen. Nach Ausschlafen und ersten
    Erfahrungen mit dem amerikanischen Frühstück an Bord haben wir gegen Mittag
    einen Spaziergang zum Castell Bellver gemacht. Bereits vom Fussweg und vom
    Parkplatz aus hat man eine schöne Aussicht, ohne den Eintritt ins eigentliche
    Castell zu zahlen. Von dort ging unser Spaziergang weiter zur Kathedrale
    "La Seu" und zur Einkaufsmeile in der Innenstadt. Vom Plaza Espanya
    fuhren wir mit dem Bus zurück zum Kreuzfahrtterminal. Aus dem geplanten
    Spaziergang war dann doch eine ordentliche Wanderung geworden. Aber bei
    Sonnenschein verbunden mit frischen Windböen war alles sehr angenehm zu laufen.



    Mi 24.04.13 Auf See


    Aktive Erholung war angesagt. Zunächst haben wir aktiv nichts gemacht, außer
    lesen. Gegen Mittag haben wir das bordeigene Fitnessstudio besucht. Die fast 2
    Stunden dort taten gut. Und sie waren eine prima Rechtfertigung für die
    späteren Buffetbesuche…



    Do 25.04.13 Marseille / Frankreich 07:00h - 16:00h


    Marseille war für uns auf dieser Kreuzfahrt der einzige neue Hafen. Hier waren
    wir noch nie. Bereits bei der Einfahrt in den Hafen konnte man die Kirche Notre
    Dame de la Garde hoch über Stadt im Morgennebel erkennen.


    In der nähe unseres Liegeplatzes lag die „Napoleon Bonaparte“ zur Reparatur im
    Dock. Die Fähre war letztes Jahr im Hafen von Marseille Leck geschlagen.
    Ebenfalls in der Nähe, in eienr Werft wurde ein neues Schiff gebaut. Der
    Silhouette nach müsste es sich um ein neues Schiff für Compagnie du Ponant
    handeln.


    Viele Reiseberichte haben ja schon darauf hingewiesen, dass die Schiffe im
    Industriehafen und damit ziemlich außerhalb anlegen. Deshalb haben wir den
    örtlichen Shuttlebus genutzt, der kostete 14,- (oder 16,-) Euro pro Person (Hin
    und zurück). Die Busse hielten direkt am Quai du Port im alten Hafen
    "Vieux Port".


    Von dort aus konnte man Hop-On-Busse oder auch die Touristen-Eisenbahnen
    nutzen. Wir haben uns allerdings für die "Zu Fuß"-Variante
    entschieden. Wie auch immer man den Weg zur Kirche in Angriff nimmt, der
    Ausblick über Marseille ist den Aufstieg wert.


    In der Bucht vor Marseille liegt die berühmte kleine Insel mit dem Chateau
    d'If. Die berühmte Erzählung „Der Graf von Monte Cristo“ von Alexandre Dumas
    dürfte den meisten ja bekannt sein. Von Notre Dame de la Garde hat man einen
    schönen Ausblick auf die Insel. Wer möchte, kann im Vieux Port auch Bootstouren
    zum Chateau d'If machen.


    Von Notre Dame aus sind wir wieder runter in die Stadt gelaufen, jetzt in
    Richtung Bahnhof Gare Saint- Charles. Der Bahnhof mit seiner großen Freitreppe
    ist ebenfalls schönes Ziel. Von dort aus ging es noch durch einige Gassen der
    Altstadt zur Kathedrale La Major, eine sehr beeindruckende Kirche.


    Danach reichte es dann auch mit Sightseeing. Der Shuttlebus hat uns zurück zum
    Schiff gebracht.


    Kapitän Donato schlug nach beim Auslaufen einen Kurs ein, der uns recht nah an
    Chateau d'If vorbeiführte. Der Cruisedirector erzählte über Lautsprecher noch
    einiges über die Insel, das Chateau und seinen bekanntesten „Bewohner“.



    Fr 26.04.13 Livorno / Italien 07:00 19:00


    Für diese Station unserer Kreuzfahrt hatten wir uns ein straffes Programm
    vorgenommen: Lucca und Pisa auf eigene Faust.


    Per Shuttlebus ging es vom Schiff zum Piazza Grande, hier befindet sich eine
    Art Busbahnhof. Hier kann man in einigen umliegenden Geschäften, den
    Tabacchi’s, bereits Fahrkarten für den Bus zum Bahnhof und auch für den Zug
    nach Lucca kaufen.


    Per Zug nach Lucca zu kommen, ist recht einfach. Pisa liegt dabei sowieso am
    Weg, dort muss man umsteigen. Wir hatten erst Lucca und dann Pisa auf dem Plan.
    So voll wie es nachmittags in Pisa war, könnte man das vielleicht besser anders
    herum machen, vor allem wenn man auf den schiefen Turm will.


    Der Bahnhof in Lucca liegt direkt vor der Stadtmauer, die sich rund um die
    schöne Altstadt zieht. Einige der sehenswerten Ecken in Lucca sind sicher der
    Torre Guinigi oder die Piazza Anfiteatro. Dazu kommt eine schöne
    Einkaufsstrasse, diese heißt glaube ich Via Fillungo. Die Piazza Anfiteatro ist
    ein großer, ovaler Platz. Hier war grade Wochenmarkt. Wir haben dort ein
    leckeres, selbstgemachtes Eis gegessen.


    Der Torre Guinigi ist ein Turm, auf dem oben einige Bäume wachsen. Man kann für
    einen Eintritt von etwa 4,- den Turm besteigen. Von oben hat man eine schöne
    Aussicht über die Altstadt von Lucca.


    Nach einigen Stunden in Lucca machten wir uns auf den Rückweg. Der Zug zurück
    nach Pisa war dann etwas schwierig zu finden. Er fuhr nicht von den Gleisen ab,
    wo wir auch angekommen waren, sondern von einem Gleis etwas versteckt neben dem
    Bahnhof. Außerdem war das alles nur sehr spärlich beschildert.


    Will man in Pisa noch den schiefen Turm besuchen, steigt man am besten an der
    Station Pisa S. Rossore aus, das ist eine Station vor Pisa Centrale. Von dort
    aus erreicht man nach kurzem Fußweg das Gebäude rund um den Dom zu Pisa und den
    schiefen Turm.


    Wir konnten uns nicht verlaufen, es ging einfach immer nur den anderen Menschen
    hinterher. Rund um den Dom war die Hölle los. Halb Italien wollte an dem
    Nachmittag den schiefen Turm besuchen.


    Um in eines der Gebäude oder auf den Turm zu kommen, muss man Tickets kaufen.
    Für den schiefen Turm bekommt man eine Uhrzeit vorgegeben, wann man aufsteigen
    darf. Man lässt immer nur etwa 40 Personen gleichzeitig auf den Turm. Als wir
    am Ticketschalter waren, musste man schon 4 Stunden Wartezeit einkalkulieren.
    Außerdem ist die Besteigung mit knapp 20 Euro kein Schnäppchen.


    Um den großen Dom zu besichtigen, benötigt man auch ein eigenes Ticket. Dieses
    gibt es aber kostenlos am Ticketschalter. Den Dom haben wir uns noch
    angeschaut. Vom schiefen Turm aus sind wir etwas über einen Kilometer zum
    Bahnhof Pisa Centrale gelaufen. Dann ging es per Zug zurück nach Livorno und
    zurück zum Schiff.

  • Sa 27.04.13 Civitavecchia (Rom) / Italien 07:00
    21:00


    Rom hatten wir uns vor knapp 2 Jahren als Vorprogramm einer Kreuzfahrt
    ausführlich angeschaut. Deshalb war für uns erstmal Ruhetag.


    Mit uns lagen weitere drei große Schiffe im Hafen. Die Vorortzüge nach Rom
    dürften entsprechend voll gewesen sein. Auf der Carnival Legend war es
    jedenfalls schön ruhig.


    Am Nachmittag haben wir uns bei einem kleinen Sparziergang Civitavecchia
    angeschaut. Zum Shoppen scheint es uns nicht geeignet, aber die Hafenpromenade
    ist ganz schön.



    So 28.04.13 Olbia (Sardinien) / Italien 09:00 18:00


    Für das Einlaufen in die Bucht von Olbia lohnt es sich, auf das Oberdeck zu
    kommen. Wie ein Wachturm steht der Leuchtturm auf der Isola della Bocca am
    Anfang der Bucht. Die Bucht selber sieht durch die vielen Bojen schön bunt aus.
    Vermutlich werden da Muscheln und/oder Fische gezüchtet.


    Von der Isola Bianca, wo der Kreuzfahrtanleger ist, fuhr ein Shuttlebus zur
    Touristeninformation am Rathaus, dort beginnt die kleine Altstadt von Olbia.


    Eigentlich wollten wir einen Mietwagen nehmen. Da aber Sonntag war, hatte kein
    Verleiher in der Stadt geöffnet. Extra zum Flughafen rausfahren wollten wir
    aber nicht. Dort hätte es wohl auch sonntags Verleihstationen gegeben. Unser
    Plan B bestand dann darin, mit dem Überlandbus nach Palau zu fahren. Der Bus
    fährt in der Nähe der Bahnstation ab und benötigt etwas über eine Stunde für
    die Strecke nach Palau. Endstation ist direkt am Fähranleger, wo die Fähren
    nach Isola Maddalena ablegen.


    Auch hier machte sich der Sonntag leider negativ bemerkbar. Der einzige Bus
    zurück, der zeitlich passte, fuhr knapp eine Stunde später wieder zurück. So
    blieb leider keine Zeit, La Maddalena zu besuchen.


    So haben wir nur einen sehr begrenzten Eindruck von Palau und von Sardinien
    erhalten. Aber dieser erste Eindruck war schon recht vielversprechend. Die
    Bustour hat knappe 10,- pro Person gekostet.


    Zurück in Olbia sind wir noch etwas durch die Altstadt gebummelt. Die meisten
    Geschäfte hatten geöffnet. Unserer Meinung nach hat man nach einer Stunde aber
    alles gesehen. Einen Tag komplett in Olbia zu verbringen, könnte schnell
    langweilig werden.



    Mo 29.04.13 Neapel / Italien 07:00 19:00


    Neapel ist immer wieder ein lohnendes Ziel. Wenn früh morgens der Vesuv in der
    Morgendämmerung sichtbar wird, ist immer wieder schön anzusehen.


    Es war unser 5. Anlauf in Neapel. Der Weg vom Kreuzfahrtterminal zum Bahnhof
    ist für uns also nichts neues. Trotzdem sind wir immer wieder überrascht, wie
    quirlig (oder besser chaotisch) der Verkehr abläuft. Während man in einer
    deutschen Fahrschule einparken lernt, scheinen die Italiener in den ersten
    Fahrstunden vor allem das Hupen zu lernen. Und das beherrschen sie dann
    perfekt.


    Der Cruisedirector hatte morgens noch per Durchsage vor dem Verkehr im
    Allgemeinen und vor dem Überqueren von Strassen im Besonderen gewarnt.


    Diesmal wollten wir eigentlich an die Amalfiküste. Ein Mietwagen ab Neapel
    stand nicht zur Debatte, dort muss ich nicht unbedingt Auto fahren.


    Eine Fähre, die ab Mollo Beverello bis nach Amalfi fährt,gab es letzten Sommer.
    Dieses Jahr hatte sie den Betrieb noch nicht aufgenommen (falls es die Fähre
    überhaupt geben wird).


    Plan B war dann, mit der Circumvesuviana nach Sorrent zu fahren. Und Sorrent
    lohnt sich auch.


    Da an der Bahnstrecke auch die Stationen für Herculaneum und Pompeji liegen,
    war der Zug bis Pompeji gerammelt voll. Danach wurde es besser. Vom Bahnhof
    Sorrent aus kann man per Bus weiter nach Positano und Amalfi fahren. Die
    Warteschlange an der Haltestelle war uns aber viel zu lang, da hätten 3 Busse
    gleichzeitig fahren müssen, um noch mitzukommen.


    Also haben wir Sorrent zu Fuss erkundet. Es gibt einige schöne Aussichtpunkte,
    wo man die steil abfallende Küste sehen kann, dann gibt es noch einen tiefen
    Taleinschnitt, an dessen Grund einige alte Ruinen zu sehen sind. Es heißt Valle
    dei Mollini. Es ist so dicht zugewachsen, dass es schon was Verwunschenes hat.


    Per Bahn ging es dann zurück nach Neapel und zu einem späten Mittagessen aufs
    Schiff.



    Di 30.04.13 Messina (Taormina, Sizilien) / Italien 08:00 17:00


    Früh morgens konnten wir vom Balkon aus noch die Insel Stromboli im Nebel
    verschwinden sehen. Ein sicheres Zeichen, dass wir uns Messina näherten.


    Als Autofahrer würde man sagen, direkt nach der Meerenge von Messina rechts ab
    in den Hafen. Die Strasse von Messina ist immer wieder interessant zu sehen.
    Durch die beiden riesigen Leitungsmasten entsteht so etwas wie ein Einfahrtstor
    nach Messina.


    Heute stand Taormina auf dem Programm. Leider konnten wir kurzfristig kein Auto
    mehr mieten. Also sind wir auch heute wieder Bahn gefahren. Da der Bahnhof von
    Taormina unten an der Küste liegt, muss man irgendwie noch hoch zur Altstadt
    von Taormina kommen. Ein Linienbus fuhr vom Bahnhof dorthin, doch der Fahrer
    winkte direkt ab, als er die Schlangen wartender Touris gesehen hatte. Der Bus
    war schon voll.


    So haben wir uns ganz spontan mit einem anderen Paar ein Taxi geteilt. Die 5,-
    pro Person waren aber gut angelegt. Es sind einige Höhenmeter bis Taormina.


    In Taormina gibt es einige schöne Ecken. Ob die Haupt-Einkaufsstrasse (Corso
    Umberto) dazu gehört, muss jeder selber entscheiden. Dort war es jedenfalls
    extrem voll. Auch die Schlange am Einlass für das "Teatro Greco" war
    sehr lang.


    Wir sind etwas durch die Gassen geschlendert und haben dann den Aufstieg zu
    einer alten Kirche oberhalb von Taormina gewagt. Obwohl Taormina nicht grade
    windgeschützt am Berghang liegt, war es schwülwarm. Trotzdem lohnt sich der
    Aufstieg, die Aussicht über Taormina und das Mittelmeer ist super.


    Von der Kirche (eigentlich mehr eine Kapelle) kann man noch weiter zu einem
    alten Kastell aufsteigen. Darauf haben wir verzichtet.


    Man kann auch, sozusagen von hinten, mit dem Auto zu der Kapelle fahren. Den
    vielen Taxis nach, gehört die Kapelle zu den Standard-Stopps beim motorisierten
    Sightseeing.


    Wieder in Taormina selber sind wir vom Corso Umberto in die Via Luigi Prandello
    abgebogen und zu einem Aussichtspunkt gelaufen. Von dort hat man einen schönen Ausblick
    auf die vorgelagerten Inseln, u.a die Isola Bella.


    Von dort ging es zu einem Park, in dem alte römische Gebäude restauriert
    werden. Am Ende des Parks, am Hotel Monte Tauro, führt ein Fußweg zurück zur
    Küstenstrasse und zum Bahnhof. Den haben wir genommen. Auf unserer Karten von
    Taormina sah der Weg ganz gut aus. Es gibt aber einige Abschnitte, da kann man
    den Weg bestenfalls noch erahnen.


    Per Zug ging es zurück nach Messina. An dieser Stelle will ich mal die
    italienische Eisenbahn loben. Denn bisher hatten wir mit ihr nie Probleme oder
    Verspätungen zu beklagen, weder auf dieser Kreuzfahrt noch auf früheren Touren.
    Da kann sich mancher ICE der deutschen Bahn was abschauen.



    Mi 01.05.13 Auf See


    Der zweite und leider auch letzte Seetag wurde wieder zum erholen genutzt.
    Unsere Füße qualmten noch von Taormina. Also Füße hoch und Buch raus……



    Do 02.05.13 Dubrovnik / Kroatien 07:00 17:00


    Wie fast immer stand ich früh morgens an Deck, um mir die Einfahrt des Schiffes
    anzuschauen. Und in Dubrovnik lohnt sich das immer, auch wenn man meist
    "nur" den neuen Hafen "Gruz" ansteuert.


    Dubrovnik ist für uns auch der Beginn einer langen, unheilbaren Krankheit: dem
    Kreuzfahrtvirus. Hier haben wir uns vor 10 Jahren auf der AIDA Cara infiziert.


    Wir hatten uns vorgenommen mit einem Hop-On-Bus zu fahren. Aber diesen sog.
    "Cabriobus" scheint es nicht mehr zu geben. Die Touri-Info wusste von
    nichts und es gab nirgendwo Flyer oder Werbung zu sehen.


    Also haben wir dann den kostenpflichtigen Shuttlebus zum Pile-Tor genutzt. Von
    dort sind wir zur Seilbahnstation gelaufen und auf den Hausberg "Srd"
    gefahren. Die Seilbahn kann derzeit nur in Landeswährung oder per Kreditkarte
    bezahlen. Euros werden noch nicht akzeptiert.


    Oben auf dem Srd kann man ein wenig spazieren gehen, oder in der terassenförmig
    angelegten Bar einige Getränke genießen. Es gibt dort auch eine alte Festung,
    in der ein Museum untergebracht ist. Hier kann man sich in einer Ausstellung
    über den Kroatienkrieg informieren. Wir haben diese Möglichkeit nicht genutzt.


    Zurück am Rande der Altstadt sind wir ein wenig am alten Hafen entlang
    gelaufen. Nach einem Mittagssnack haben wir uns die neben der Altstadt gelegene
    Festung angesehen. Will man die Anlage selber besuchen, kostet das Eintritt,
    aber bereits der Weg hoch zur Festung bringt einige schöne Aussichten. Neben
    der Festung liegt dann noch eine Landzunge mit einem Aussichtspunkt und
    Parkplatz. Dort sind wir noch etwas auf den Klippen herumgelaufen und dann
    zurück zum Schiff gefahren.



    Fr 03.05.13 Venedig / Italien 12:00


    Zur Einfahrt nach Venedig muss man nicht viel schreiben, dass muss man selber
    sehen.


    Wie lange die großen "Pötte" noch am Marcusplatz fahren dürfen, weiß
    ich nicht. Aber geplant ist wohl, die Kreuzfahrtschiffe in Zukunft an Mestre
    vorbei in die Lagune fahren zu lassen. Einerseits ist das verständlich,
    andererseits ist die Einfahrt nach Venedig dann deutlich weniger interessant.


    Über das Für und Wider von Kreuzfahrtschiffen tobt in Venedig ein heißer Kampf.
    Aber zu dem Thema muss sich jeder selber eine Meinung bilden. Die Googlesuche
    liefert dazu reichlich Presseartikel.


    Unsere Einfahrt verzögerte sich etwas, da die Lagune von dichtem Nebel
    überzogen war. Der Nebel lichtet sich dann aber schnell und der Blick auf die
    Inseln Venedigs war frei.


    Neben zwei Schleppern, die uns vorne und hinten an die Leine legten, bekamen
    wir noch Geleitschutz von der Polizei. Viele Venezianer protestieren
    mittlerweile aktiv gegen die Kreuzfahrtschiffe. Dies tun sie teils lautstark an
    Land, teilweise aber auch auf kleinen Booten in den Kanälen. Die Demonstranten
    riefen immer wieder: "You are not welcome". Wahrscheinlich hängt
    deshalb im Hafen ein riesiges Banner mit der Aufschrift "You are
    welcome".


    Die Kreuzfahrtterminals sind sehr groß und je nach Liegeplatz des Schiffes hat
    man einiges an Fußweg zu bewältigen. Bis man den "People Mover" oder
    gar den Piazzale Roma (der Busbahnhof) erreicht, kommen da einige Meter
    zusammen.


    Wir haben uns eine 12-Stunden-Karte für die Vaporettos gekauft und sind unter
    anderem kurz nach Murano gefahren. Vom Piazzale Roma ging es zurück zum Schiff.



    Die letzte Nacht einer Kreuzfahrt bedeutet leider immer auch Koffer packen.
    Dann noch ein letztes Mal Dinner an Bord und noch 2 Stunden Venedig bei Nacht,
    das war's.



    Sa 04.05.13 Venedig / Italien (morgens Abschied)


    Früh am morgen, so gegen 05:00h, wurde ich von einem dumpfen Brummen wach. Als
    ich auf den Balkon ging sah ich auch den Verursacher des Brummens. Vor mir
    tauchte die riesige Norwegian Jade aus der Morgendämmerung auf und versuchte,
    "rückwärts einzuparken".


    Das frühe Anlegen konnte nur bedeuten, dass auch die Jade großen Gästewechsel
    hatte. Und richtig, in den Terminals war es dann richtig voll. Der People Mover
    wurde an seine Grenzen gebracht.


    Unser Flug vom Marco Polo-Airport ging erst um 14:30h. Aber aufgrund platter
    Füße haben wir auf weitere Aktivitäten in Venedig verzichtet. Sowohl am
    Piazzale Roma als auch am Bahnhof von Venedig gibt es Gepäckaufbewahrungen. Wer
    also die letzten Stunden der Kreuzfahrt noch aktiv nutzen will, kann dort die
    Koffer abgeben (einfach mal nach Schildern für "Left Luggage"
    Ausschau halten).


    Wir sind dann mit dem Airportbus von ATVO für 6,- direkt zum Flughafen
    gefahren. Der öffentliche Bereich des Terminals mit der Gepäckaufgabe scheint
    für das Touristenaufkommen mittlerweile zu klein zu sein. Erst wenn man seinen
    Check-In hinter sich hat und in den Sicherheitsbereich kann, wird es besser.
    Den großen und sauberen Dutyfree-Bereich hätten wir so nicht erwartet. Ein
    ziemlicher Gegensatz zum öffentlichen Bereich…


    Nach einem kurzen Flug zurück nach DUS und der anschließenden Heimfahrt, gab es
    nur noch eins zu tun: Die obligatorische "Wieder zuhause"-CPM*
    einwerfen und ab ins Bett. (*CPM bezeichnet das gesunde und vollwertige Gericht
    Currywurst-Pommes-Majo …)