Die sachliche Routenbezeichnung "Kanaren 1" beschreibt nur höchst
unzureichend, welch tolle Woche wir an Bord der AIDAbella verbracht
haben! Den Anstoß dazu gab meine Lebensgefährtin, die - begeistert vom
AIDA-Konzept - die AIDAbella bereits im Bau in der
Gute vier Stunden Flug trennen den Flughafen Köln/Bonn und den von
Las Palmas auf Gran Canaria. Zu unserer Reisezeit lagen dazwischen auch
ca. 15 Grad Celsius Temperaturunterschied, so daß wir uns im Flughafen
erst einmal der inzwischen überflüssigen Pullover entledigten, um dann -
nach überraschend schnellem Erscheinen unserer Koffer auf dem
Gepäckband - die Busse zur AIDA zu suchen. Dazu jedoch kam es gar nicht,
denn die Suche entfiel: nicht zu übersehende AIDA-Mitarbeiter leiteten
den Passagierstrom zielsicher zu den richtigen Bussen, so daß hier
nichts schiefgehen konnte. Die halsbrecherische Fahrt des kanarischen
Kamikaze-Rennbusfahrers zum Liegeplatz der AIDAbella übergehen wir mal
wohlwollend - der Anblick des mächtigen Schiffes entschädigte alle
Überlebenden des Transfers.
Nur kurz währte die Enttäuschung, dass wir noch gar nicht drauf
durften. Das Einchecken fand nämlich in einem Hafengebäude nach Decks
geordnet statt, ging dadurch überraschend schnell. Nachdem wir im
Austausch gegen eine Kreditkartennummer die Bordausweise im
Scheckkartenformat erhalten hatten, ging es endlich aufs Schiff und nach
der obligatorischen Sicherheitskontrolle zu unserer Kabine. Diese
(Innenkabine IC, Nr. 4416) entsprach vollkommen unseren Erwartungen; auf
ein Fenster hatten wir bewußt verzichtet, beabsichtigten wir doch,
ausschließlich zum Schlafen, Duschen und Umziehen in der Kabine zu sein.
Nach dem Auspacken der bereits angelieferten Koffer folgte das
erste eigenständige Umherirren auf dem Schiff, das einem unvorstellbar
groß erscheint, wenn man bis dato nur die Borkumfähre gewohnt war...
Schnell hatten wir uns aber zum Bella-Vista-Restaurant durchgeschlagen,
und dort blieben wir dann auch direkt. Hier machte ich eine Erfahrung,
die mich durch jedes Essen dieser Reise begleiten sollte: die
Vergewaltigung des Bier-SB-Zapfhahns. An dieser Stelle sei ein Aufruf
eingefügt:
"Liebe Senioren! Die Zapfhähne in den Buffet-Restaurants der
AIDAbella sind nahezu perfekt eingestellt. Man kann in das leicht schräg
gehaltene Glas ohne Unterbrechung durchzapfen und erhält binnen
Sekunden ein frisches, wohlschmeckendes Pils, und die Wartenden hinter
einem kommen zügig zu einem ebensolchen. Nun mag es dynamisch und
gekonnt aussehen, das Glas beim Zapfen zu drehen, vor- und zurück und
rauf und runter zu schwenken, nur: ES BRINGT NICHTS!!! Außer einem
Schaumbad, gigantischem Schankverlust und dem dann folgenden beherzten
Eingreifen eines Servicemitarbeiters, der ganz sicher anderes zu tun
hat. Also: einfach durchzapfen. Vielen Dank."
Im übrigen machten wir auf der ganzen Reise keine der in anderen
Berichten negativ erwähnten Essenserfahrungen: wir fanden immer gut
einen Platz (man darf halt keine Angst davor haben, sich mit anderen
Reisenden zusammen an einen Tisch zu setzen, was in der Regel auch zu
netten Gesprächen führt), kamen schnell an unser Essen und mußten
nirgendwo lange anstehen. Wie wir später erfuhren, waren knapp 2200
Passagiere an Bord, also kann das auch nicht an einem fast leeren Schiff
gelegen haben. Diese verliefen sich darüberhinaus in den weitläufigen
Restaurants und dem ganzen Schiff, so dass es einem nie wirklich
überfüllt vorkam. Auch nicht im Theatrium, am Pool oder in der Sauna!
Nach dem erfolgreichen ersten Abendessen an Bord schlossen wir uns
einer Schiffsführung an. Dadurch bekamen wir nicht nur alle relevanten
Bereiche zu sehen, sondern genossen überdies z.B. Gratis-Kostproben aus
der Sushi-Bar, die damit Kunden locken wollten. Das hat bei uns mangels
Interesse an Sushi nicht funktioniert, aber trotzdem Danke für den
Snack.
Inzwischen hatte die AIDAbella abgelegt und sich wortwörtlich in
Bewegung gesetzt. Eingedenk unserer relativ bescheidenen praktischen
Seefahrtserfahrung (Borkumfähre, Sie erinnern sich?) versetzte es uns in
Erstaunen, dass das große Schiff so stark arbeitete. Nun ja, wir
befuhren ja immerhin auch den Nordatlantik und nicht den Biggesee,
und hier rollte nach Ansage von der Brücke eine 2-3 Meter hohe Dünung
aus einem entfernten Unwettergebiet heran. Allerdings befolgten wir die
Anweisungen des Clubteams beim Rundgang: dagegen antrinken und -essen
und es am besten einfach ignorieren!
Letzteres war umso einfacher, da ja schon die erste Show-Party
anstand: Die "Sail away"-Party auf dem Sonnendeck und der Pooldeckbühne
startete, und die "Shake, Rattle & Roll"-Show zog uns in ihren
Bann. Der Abend klang ob des frischen Windes (Stärke 5-6, in Böen 7)
relativ schnell aus, und statt in die Anytime-Bar zog es uns müde von
den Anstrengungen des Anreisetages in die Kabine, wo uns das Meer recht
angenehm in den Schlaf wiegte. Wir hatten wie die allermeisten
Passagiere nach der ersten Eingewöhnung an diesem Abend keinerlei
Probleme mit den Schiffsbewegungen, da muß niemand große Angst davor
haben!
22.03.2009: Auf See/Madeira
Nach dem opulenten Frühstück auf See (die AIDA-Küche hat das
Geheimnis perfekter Spiegeleier entdeckt - astrein!) folgte die
vorgeschriebene Seenotrettungsübung. Für uns hieß das: Jacken an,
Rettungsweste drüber (hatten wir zur Sicherheit tatsächlich am Vortag
direkt nach Ankunft schon anprobiert!) und eine Treppe hoch zur
Sammelstation. Nach kurzer Zeit war alles vorbei und unser simulierter
Seenotfall für Passagiere und Besatzung aufgehoben. Somit konnten wir
uns zu dem im täglich erscheinenden "AIDA heute" ausgeschriebenen
Ärztetreffen in der Pier-3-Bar begeben, wo Dr. Wiesholler, einer der
beiden Schiffsärzte, bei Kaffee und Kaltgetränken seinen an Bord
befindlichen interessierten Kollegen (zu denen meine charmante
Begleitung gehört) und deren Anhang (zu dem ich gehöre) die medizinische
Versorgung sowie bei einem Rundgang das Bordhospital zeigte und
erläuterte. Ein interessanter Blick hinter die Kulissen - leider der
einzige. Denn zu meinem Leidwesen (ich bin nautisch sehr interessiert,
hätte sogar um ein Haar Seeverkehr und Nautik in Elsfleth studiert, habe
aus lauter Heimatverbundenheit die Unterlagen aber nie abgeschickt)
war Passagieren der Zugang zur Brücke und/oder Maschinenraum untersagt.
"Aus Sicherheitsgründen seit dem 11.09.2001", hieß es. Ich habe mich
aber auch nicht getraut, den Kapitän einfach mal zu fragen (er
frühstückt meist in Begleitung seines 1. Offiziers gerne im Bella Vista,
da ist es morgens auch am ruhigsten, wie wir schnell herausfanden). In
der Luftfahrt beispielsweise ist der Zutritt zum Cockpit auch verboten,
allerdings nur in der Luft. Alles andere entscheidet der Flugkapitän.
Auf dem Boden wurde mir der Zugang hier noch nie verwehrt.
Möglicherweise wäre es im Hafen ja tatsächlich möglich gewesen - wer
weiß?
Während des ersten Mittagessens an Bord legte die "Bella" um 13
Uhr im Hafen von Funchal auf Madeira an, so daß wir danach unser
Programm starten konnten. Dank recht gründlicher Vorbereitung mit
Reiseführer und Internet im Vorfeld der Kreuzfahrt hatten wir konkrete
Ziele: zu Fuß ging es durch die schöne und saubere Innenstadt hoch zum
Botanischen Garten, nach dessen lohnenswerter Besichtigung mit der
Seilbahn rüber nach Monte und von dort zu Fuß wieder zum Schiff. Um es
gleich zu sagen: das Vorhaben entpuppte sich als Gewaltmarsch über viele
Kilometer zuerst steil bergan, dann steil bergab. Beides sehr
anstrengend! Sollte das noch einmal anstehen, würden wir uns sicherlich
für die Variante "Taxi" oder "Seilbahn komplett" entscheiden... Immerhin
konnten wir nach Rückkehr auf die Bella guten Gewissens das Abendessen
sowie die darauffolgenden Shows und Cocktails genießen.
Ein generelles Wort zu den Shows: absolut professionell!!! Ob Gesang,
Tanz, Choreographien oder die Schauspiel-Darbietungen, alles war
hervorragend und mit aufwendiger Bühnentechnik gemacht. Es war die
letzte Reise des damaligen AIDAbella-Show-Ensembles, und man konnte
deutlich merken, dass da ein eingespieltes Team mit viel Spaß am Werk
war. Da die Tänzer und Sänger auch nach ihren Auftritten z.B. im
Publikum saßen und die Kollegen beklatschten oder in den Bars feierten,
konnte man den Zusammenhalt in der Truppe deutlich spüren. Das war sehr
sympathisch! Den Höhepunkt für das Show-Ensemble stellten auf dieser
Reise sicher die Show-Ensemble-Awards dar, die erstmalig in dieser Form
vergeben wurden: eine Sängerin ehrte die Akteure im Stil großer Galas
mit entsprechend bedruckten T-Shirts, z.B. für den besten Spruch, den
gelehrigsten Fremdsprachenlerner oder - jawohl, auch das! - den größten
Säufer. Garniert wurde das mit passenden, teilweise auf
die Künstler umgetexteten Liedern. Man spürte da wieder den Zusammenhalt
des Ensembles, das sich nun nach sechs Monaten auf See wieder trennen
mußte. Wir waren froh, dieses außergewöhnliche Schauspiel miterlebt zu
haben.
23.03.2009: Madeira
Den zweiten Tag auf Madeira wollten wir die Insel mit einem Mietwagen
erkunden. Dank der Hilfe der Rezeption (wir erhielten eine Auflistung
empfohlener Vermietungen für jeden Hafen der Reise mit
Telefonnummern) fanden wir schnell ein gutes Angebot: ein Suzuki Jimny
mit Allradantrieb für 30 Euro alles inklusive - sogar Sprit! Günstiger
kommt man nicht dran! So ging es zunächst zum Cabo Girao, der mit 589
Metern höchsten Steilküste Europas und der dritthöchsten der Welt. Sehr
eindrucksvoll, wie sich gaaaanz tief unter der Aussichtsplattform die
Wellen brechen! Von dort ging es in den alten Fischerort Camaro de
Lobos, bevor wir ins Inselinnere aufbrachen und z.B. Curral das Freiras
einen Besuch abstatteten, welches in einem tiefen Talkessel liegt.
Zurück in Funchal, besuchten wir noch den sehenswerten Bauernmarkt,
bevor wir es uns an Bord wieder so richtig gut gehen ließen. Immerhin
mußte das Mittagessen ja zwangsläufig ausfallen (wie an anderen
Inseltagen auch), aber sonst kriegt man ja gar nichts zu sehen. Das
haben wir in Kauf genommen und uns unterwegs mit landestypischen Snacks
beholfen. Um 16.15 Uhr, also kurz vor dem Auslaufen, legten die
Offiziere des Club- und Hotelbereichs mit dem Cocktailshaken los. Zum
Preis von 1,90 Euro gingen die wohlschmeckenden Getränke über die auf
dem Pooldeck aufgebaute Theke. Um 17.00 Uhr legten wir ab Richtung
Süden, und nach getaner Arbeit wurden die nautischen Offiziere im
Theatrium den Passagieren vorgestellt, allen voran Kapitän Josef
Husmann, der die drei wichtigsten Regeln an Bord eines Schiffes kundtat:
keine grünen Socken tragen, immer den Teller leer essen (wegen der
Sache mit dem guten Wetter) und nicht pfeifen (an Bord pfeift nur einer,
und das ist der Wind). Nun, grüne Socken hatten wir gar nicht mit,
und zur Einhaltung der anderen Regeln haben wir einfach solange unsere
Teller leer gegessen, bis wir nicht mehr pfeifen konnten
24.03.2009: La Palma
Über Nacht hatte uns die Bella nach La Palma gebracht, diesmal liefen
wir vor Wind und Wellen und es war deutlich ruhiger als die Fahrt
gegenan. Die relativ kleine Insel La Palma hatten wir für unseren
"Schiffstag" auserkoren: nach kurzem Stadtrundgang durch die Hauptstadt
Santa Cruz enterten wir die Sauna, nachdem wir im Body & Soul Sport
sowie durch Jogging an Deck an unserer Fitness gearbeitet hatten. Nach
der Happy Hour in der AIDA-Bar ("Enjoy the World") und dem üblichen
Abendgelage in einem Restaurant stand um 22.30 Uhr ein empfehlenswertes
Highlight auf dem Programm: in der AIDA-Bar fand das "Crew meets
Band"-Event statt. Hier traten Besatzungsmitglieder aus allen möglichen
Bereichen (Restaurant, Housekeeping, Bar etc.) mit der Live-Band
"Imagine" auf und überraschten durch unglaublich gute Gesangseinlagen!
Das muß man gesehen oder besser noch gehört haben, sonst glaubt einem
das kein Mensch, wie die unscheinbare Housekeeping-Dame die Bandsängerin
in Grund und Boden schmettert! Sorry, "Imagine", aber das war so! Kennt
Ihr aber ja wahrscheinlich schon von den vorigen Reisen
25.03.2009: Lanzarote
Die bizarre Vulkanlandschaft von Lanzarote erkundeten wir wieder mit
einem Mietwagen (Opel Astra 3-türer, 35 Euro). Die Fahrt ging zum
Timonfaya-Nationalpark (Eintritt 8,- Euro pro Person), in dem die
"Montanas de Fuego", die Feuerberge, auf uns warteten. Allerdings nicht
nur auf uns, mehrere hundert andere Touristen bestiegen mit uns die
Busse, die einen durch den Park fahren und an markante Punkte jüngst
vergangener vulkanischer Aktivität bringen, begleitet von Tonbandansagen
auf Spanisch, Englisch und Deutsch und mit Fotostops an entsprechenden
Stellen. Klingt nicht so toll, lohnt sich aber schon wegen der sehr
ungewöhnlichen Landschaft und den Demonstrationen der nach wie vor
heißen Erde: trockene Flechten, die sich in einem Erdloch allein wegen
der vulkanischen Hitze entzünden, Wasser, dass geysirartig aus
Erdlöchern ausgeblasen wird, und Hähnchenschenkel, die allein durch die
Erdwärme aus einem noch nicht einmal allzu tiefen Loch unter einem
Grill gar werden - das ist schon faszinierend!
Erhitzt durch so viele Vulkane, fuhren wir weiter in den Süden von
Lanzarote, nach Playa Blanca. In diesem Touristenort in Sichtweite zu
unserem nächsten Ziel Fuerteventura ließen wir es uns nicht nehmen, mit
den Füßen ins Wasser zu gehen und die Sonne sowie einen Imbiß in einer
Strandbar zu genießen.
Ein Halt in Arrecife, der Hauptstadt von Lanzarote, stand noch auf
dem Plan. Dieser wurde aufgrund der ausgesprochenen Häßlichkeit dieser
Stadt jedoch extrem verkürzt, so daß wir schließlich auf dem Schiff dem
Abendessen und der folgenden Schlager-Pool-Party entgegentranken, äh,
-fieberten.
26.03.2009: Fuerteventura
In Puerto del Rosario auf Fuerte angekommen, stellte sich schnell
heraus, dass es mit einem Mietwagen ohne Vorbestellung schwierig werden
würde. Bei den üblichen Vermietern war dann auch tatsächlich nichts zu
bekommen, aber dem Tip eines örtlichen Reisebüros folgend erhielten wir
doch noch ein Auto: ein Opel Astra 5-türer für vergleichsweise teure 45
Euro. Da die Taxifahrer (die in keiner Weise verhandlungsbereit waren -
was ist nur los im Süden?) 60 Euro hin und zurück haben wollten, waren
wir aber immer noch günstiger unterwegs. Auf Fuerteventura hatten wir
unseren Strandtag geplant, ist die Insel doch berühmt für ihre
weitläufigen Sandstrände und hohen Dünen. Wir entschieden uns für das
gut 30 Kilometer nördlich des Hafens gelegene Corralejo, wo wir nach
einem Fotostop im beeindruckenden Naturpark "Dunas de Corralejo" ganz
klassisch den Großteil des Tages auf Strandliegen und im Wasser des 20
Grad warmen Atlantiks verbrachten. Zurück zum Schiff ging es dann über
das Dorf La Oliva im Inselinneren, welches wir uns nach
Reiseführerlektüre allerdings sehenswerter vorgestellt hatten. Aber wir
haben doch einen recht guten Eindruck von Fuerteventura gewonnen, und
das allein zählt!
27.03.2009: Teneriffa
Auf Teneriffa angekommen, betätigten wir uns wieder sportlich: wir
hatten eine AIDA-Biking-Tour gebucht. Frank, der Leiter der Biking
Station auf AIDAbella, war unser Guide, der uns auf dieser Soft-Tour ca.
25 km durch die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife und entlang der Küste
zum Strand bei San Andres führte. Nach Ausgabe der Helme (ohne wird
niemand mitgenommen, sehr vernünftig!) und ersten Proberunden auf den
voreingestellten Rädern (übrigens sehr gute) ging es los, zunächst raus
aus dem Hafen und zur Oper. Hier wie auch an anderen Orten (botanischer
Garten, Markt, Kanaren-Parlament etc.) stellte sich heraus, dass Frank
nicht nur Fahrrad fahren kann, sondern auch einen guten Reiseführer
abgibt, der kompetent und witzig die wichtigsten Informationen an die
Gruppe weitergab. Am Strand wurde eine Pause eingelegt (die wegen des
leider nicht zum Baden einladenden Wetters etwas verkürzt wurde), und
man konnte in der Strandbar Kaffee trinken, seinen AIDA-Müsliriegel
essen oder einen Schluck aus der AIDA-Trinkflasche nehmen, die man
darüberhinaus behalten konnte. Die Fahrräder allerdings mußte man wieder
abgeben, und nachdem das nach gut vier Stunden absolut lohnenswertem
Ausflug geschehen war, genossen wir den letzten Tag Bordleben am Pool
und beim Shuffleboard, dem klassischen Kreuzfahrt-Sport. Auch nahmen wir
- wie in den Tagen zuvor schon sporadisch geschehen - an der letzten
Tanzstunde teil (es gab Disco-Fox), freuten uns auf das Abendessen und
die Farewell-Poolparty. Hier erlebten wir noch einmal die Sänger des
Show-Ensembles und die Crew der Bella, bevor wir selbst das Tanzbein
schwangen und schlußendlich schweren Herzens ein letztes Mal die Kabine
zum Schlafen aufsuchten...
28.03.2009: Gran Canaria
Man merkte schnell, dass der Abreisetag von besonders nervöser
Stimmung geprägt war: kam es auch in den Tagen zuvor schon mal zu
querschießenden Rentern vor den Buffets ("Ich will doch nur ans
Fleisch..."), so drohte die Lage an diesem Samstag oft zu eskalieren:
offene Wortgefechte und Drängeleien um Aufzüge und Aufläufe ließen uns
manchmal schmunzeln, manchmal jedoch auch beschämt zu Boden blicken. Wir
jedenfalls hatten nach Räumung der Kabine (muß schon bis 9.00 Uhr
erfolgen) und Einreihung in die Massen, die ihr Gepäck hin- und
hertrugen um dies letztendlich im bewachten Hafengebäude
abzustellen, noch gute Laune und viel Zeit bis zum Flughafentransfer um
14.30 Uhr (und noch mehr bis zum Abflug, aber das wußten wir da noch
nicht...). Wir genossen die letzten Stunden an Bord bei Erholung an
Deck, dem letzten Cocktail, dem letzten Mittagessen, dem letzten Gang
zur Vakuumtoilette.
Dann wurde unser Transfer zum Flug nach Köln (planmäßiger Abflug um
17.30 Uhr) pünktlich aufgerufen, wir bestiegen den Bus, und nach einem
letzten wehmütigen Blick auf die AIDAbella und unzähligen
Überholmanövern auf der rechten Spur der Autobahn bei maximaler
Geschwindigkeit (wir hingen bereits unseren Urlaubserinnerungen nach und
ertrugen das so etwas besser als auf der Hinfahrt) erreichten wir den
Flughafen von Gran Canaria. Noch im Bus teilte uns ein AIDA-Mitarbeiter
mit, dass der Flug nach Köln zwei Stunden Verspätung habe. Super. Noch
besser wurde es, als wir vor dem Check-in-Schalter standen und dort als
neue Abflugzeit 22.55 Uhr eingeblendet wurde! Fairerweise muß man sagen,
dass hier eigentlich niemand Schuld hat, denn das TUIfly-Flugzeug, das
uns in Gran Canaria abholen sollte, wurde beim Anflug in Köln zuvor vom
Blitz getroffen. Es konnte natürlich sicher landen, wurde aber wegen
möglicher Elektronikfehler gegroundet, also außer Betrieb genommen. So
mußte ein neues Flugzeug samt neuer Crew her, und das dauerte halt eine
Weile. Safety first! Wir erhielten jeder einen Essensgutschein für den
Flughafen über 15 Euro. Um kurz nach 23 Uhr starteten wir mit
fünfeinhalb Stunden Verspätung. Bedingt durch Zeitverschiebung
und Sommerzeitumstellung konnten wir erst um 05.45 Uhr Ortszeit den
Flughafen Köln-Bonn verlassen... So nahm ein toller Urlaub mit einer
etwas längeren Rückreise sein Ende, und bis zu meinem nächsten
AIDA-Reisebericht an dieser Stelle - der mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit irgendwann folgt! - sage ich: auf AIDAsehen!