Schiff: AIDAaura
Route: Karibik 6
Zeit: 15.12.2012 - 29.12.2012 (Weihnachtsreise)
Reisende: Paar, ca. 30 Jahre
Der seetaglose Mittelamerika-Marathon endete für uns auf Cozumel. Nach den 3 Tagen waren wir auch wirklich seetagreif.
Wenn wir gedacht hatten, daß wir mit 06:45 h in Lamanai als Ausflugsbeginn schlimm dran waren, so taten mit die Tulum & Xel-Ha Leute mit 05:45 h schon recht leid...
Wir hatten uns aber für eine Indi-Tour nach Tulum entschieden, nachdem uns ortskundige Mitreisende versichert hatten, daß das problemlos ginge.
Chichen Itza wurde bei unserer Reise gar nicht angeboten (1 Tag nach Weltuntergang), allerdings weiß ich nicht, ob ich mir das angetan hätte (10 Stunden Transfer, 1 Stunde vor Ort). Ich glaube, dieser bedeutenden Stätte wird man eher gerecht, wenn man mal einen Urlaub auf Yucatan plant.
Leider haben wir verpennt (für meinen Teil verursacht durch einen langen Anytime-Aufenthalt *hüstel*), sodaß wir erst die 10 Uhr-Fähre ans Festland erwischten.
Die war in der Tat ein Erlebnis, die bei frischem Wind und einigem Seegang den meisten Mitreisenden die Farbe aus dem Gesicht trieb. Die angeboteten Plastiktüten wurden um uns herum eifrig für die ganz persönliche Schubumkehr in Anspruch genommen und nach der Landung war auch manchem Mitreisenden der unmittelbare Tatendrang ausgetrieben.
Wir hatten uns mit 2 Jungs zu einer 4er-Gruppe zusammengefunden. Gleich hinter dem Terminal wurde uns durch einen örtlichen Schlepper die Tour nach Tulum für 40 $/Person hin und zurück angeboten. Da uns das zu teuer erschien, schlugen wir uns zum Busterminal durch, wo eine-Punkt-zu-Punkt-Verbindung für 6 $/Person & Strecke zu erstehen war. Leider waren dort nur noch 3 Plätze frei, sodaß sich einer der beiden entschied, sich nach der Fährfahrt doch noch was zu schonen.
Die Busfahrt selbst war zügig und sehr komfortabel, allerdings mußten wir noch 30 Minuten auf die Abfahrt warten, was uns schon ein wenig die Freude nahm, da die Fähren zurück blöd getaktet waren (später mehr).
Vor Ort muß man noch einen Kilometer laufen. Ich wurde direkt von jmd. angesprochen, den ich nur für einen lästigen Schlepper hielt. Er gab uns aber wertvolle Orientierung und Information und empfahl für den Rückweg statt des teueren Taxis sein Sammeltaxi.
Vor Ort dann der nächste Schock - am Ticket-Counter eine endlose Schlange, was angesichts unseres Zeitlimit sehr kritisch war. Also habe ich mich einfach mal - entgegen meines Naturells vorne reingedrängt und hatte binnen 15 Min. die Karten.
Die Anlage selbst ist wirklich sehr schön und der Blick beeindruckend. Ich denke, hierzu ist alles gesagt. Zudem gibt es an den einzelnen Gebäuden auch Hinweistafeln, die die Stätte schön erläutern. Das hatte in Lamanai komplett gefehlt.
Uns hat die Anlage so gut gefallen, daß wir das Risiko in Kauf nahmen den späteren Tender zu erwischen - ich denke das sagt genug!
Wieder aus der Anlage heraus trafen wir meinen neuen Freund wieder (überhaupt muß man sagen, daß die Menschen in Mexico allesamt sehr freundlich und hilfsbereit waren). Er verfrachtete uns in seinen Shuttle, der zügig zurück nach Playa del Carmen fuhr. Hierzu muß man sagen, daß der Shuttle verschiedentlich anhält, um Gäste herauszulassen und ggf. auch neue auszunehmen. Der Shuttle hält leider nicht wieder am Fährterminal, sondern gefühlte 5 Blocks entfernt davon. Der Shuttle kosten angenehmerweise nur 4 $/Person/Strecke und ist damit billiger und flexibler als der Bus. Leider kann ich schlecht beschreiben, wo die Shuttles halten, was ja auch für den Weg nach Tulum sehr interessant wäre.
Da wir uns noch nach dem Weg zum Fährterminal durchfragen mußten, sahen wir das urspr. bevorzugte Fährschiff nur noch davon fahren.
Hier hat es sich bewährt, "one-way" zu lösen. Die einzig verbliebene Fähre gehörte zu einer anderen Gesellschaft, sodaß für einige Mitreisende die bereits gelöste Rückfahrt nutzlos war.
Wir haben uns dann noch in eine nette Strandbar (Senor Frogs) gesetzt und die Zeit bis zur Fähre rumgebracht.
Das blöde am Fährplan war, daß man sehr unflexibel war. Es gab eine Fähre um 15 Uhr und eine um 17 Uhr, was für Kreuzfahrer sehr blöd ist - 15 Uhr ist sehr knapp am Festland und 17 Uhr recht knapp um das Schiff zu erreichen.
Überhaupt ist es etwas ärgerlich, Zeit & Geld für die Fähre investieren zu müssen, wenn doch die Hauptattraktionen auf dem Festland sind...
Als wir dann viele Mitreisende an der Fähre trafen waren wir etwas beruhigter. Blöderweise hatte die Fähre noch Verspätung, sodaß es wirklich knapp wurde. Auf der Fährfahrt teilten dann einige Reisende ihre mittags genossenen Enchiladas wieder mit den Fischen, allerdings hielt sich das in Grenzen, da der Wellengang nachgelassen hatte.
Es gab allerdings viele Reisende, die mit Hinblick auf die Rückfahrt bereuten, die Insel verlassen zu haben. Für sehr empfindliche Personen ist es Tag auf der Insel dann vielleicht entspannender.
Wir kamen dann 5 Minuten vor "alle Mann an Bord" wieder am Schiff an. Wir waren die ersten von der Fähre, da ich nach Knie-OP auch keine kurzen Strecken joggen kann und deshalb sehr zügig ging. In Kombination mit den Muskelkater von Lamanai (wie berichtet) war ich dann auch erstmal erledigt - gottseidank gab es danach einen Seetag.
Von Cozumel haben wir leider nichts gesehen und der ganze Streß ist letztlich auf einen sehr dämlichen Fährplan zurückzuführen - ein Wermutstropfen in einen ansonsten tollen Tag.
Die Kosten für diesen Tag lagen für uns bei 40 $/Person - falls das jmd. mit anderen, organisierten Ausflügen vergleichen möchte. Mexico bzw. Yucatan haben uns jedenfalls außerordentlich gut gefallen und Lust auf einen Hotelurlaub vor Ort gemacht - mal schauen...
Viele Grüße
Stephan