Wir waren vom 3. bis 19. Oktober 2014 mit der Norwegian Pearl auf der Kreuzfahrt Panamakanal mit Bahamas. Angereist sind wir von Zürich nach San Diego. Dort hatten wir für zwei Nächte ein Hotel gebucht.. Wir wollten uns in der Zeit die USS Midway ansehen.
USS Midway? Was ist denn das? Es ist ein Schiff, und zwar ein sehr grosses. Es ist ein Flugzeugträger ausser Dienst der Midway Klasse. Dies waren die grösste konventionell angetriebenen Flugzeugträger. Die Midway ist nun als Museum in San Diego zu besichtigen. Für technisch interessierte Personen ist es sehenswert. Grosse Teile des Schiffes können besichtigt werden. Es gibt sogenannte Audio Guides. Das sind kleine Handgeräte mit Tastatur und Display. An den einzelnen Stationen sind Schilder mit Nummern. Wenn man diese Nummer eintippte, dann erzählte einem das Gerät was es da zu sehen gibt. Auf dem Flugdeck und im Hangar steht einiges an Fluggerät aus allen Epochen. Die Midway Klasse wurde öfter umgebaut, da zu Beginn noch Propeller Flugzeuge an Bord waren, am Ende aber Jets. Auf dem ganzen Schiff sind auch immer wieder Leute anzutreffen die über die Station informieren. Durch die Insel gibt es regelmässig Führungen durch Veteranen. Diese sind nur in Englisch.
Am 3. November machten wir uns auf den Weg nach Los Angeles. Wir hatten uns Zuhause entschlossen dies mit der Bahn zu machen. Die Fahrzeit war ähnlich wie die Flugzeit, wenn man Check in, Sicherheitskontrollen und den ganzen Kram berücksichtigt, und mit der Bahn kann man auch gleich noch die Landschaft ansehen. Die Fahrkarten für den Zug und auch die Eintrittskarten für die Midway habe ich über Internet beschafft und ausgedruckt. Das erspart das Anstehen am Ticketschalter.
Gefahren sied wir mit dem Pacific Surfliner. So heisst der Zug durch Kalifornien. War an sich ganz nett, aber die Strecke gibt Landschaftlich nicht viel her. Hauptsächlich Wiesen und grosse Parkplätze sowie geteilte Berge. Gelegentlich mal ein Blick auf den Pazifik. Der Zug war soweit ganz gut, selbstverständlich klimatisiert, aber nicht zu kalt. Wir hatten uns für die Business Class entschieden. Dort gab es Kaffee und kleine Snacks. Gekommen sied wir damit bis Santa Barbara. Hier war für uns Endstation, da es irgend ein Problem auf der Strecke gab. Ich habe mich mit dem Zugpersonal kurz unterhalten und unsere Situation geschildert. Daraufhin bekam ich den Rat ein Taxi zu nehmen. Gut, das wird etwas kosten, aber wenn das Schiff weg ist, dann ist das noch viel mühsamer. Also sind wir ausgestiegen und mit dem Taxi nach Los Angeles gefahren. Dadurch waren wir sehr früh am Pier und bei den Ersten am Check in.
So, da lag sie nun, die Norwegian Pearl. Wir konnten recht bald an Bord gehen. Ein sehr schönes Schiff wie ich finde. Überall sind Bilder in den Gängen und entlang des Promenaden Deckes ist die Aussenwand auch grosszügig mit verschieden Motiven bemalt. Die gesamte Innen Ausstattung macht eine wertigen Eindruck und es erinnert mich etwas an die Bilder die ich von den alten Atlantiklinern kenne. Sehr gut gefiel uns die Spinnaker Lounge mit dem Ausblick. Dort war einmal ein Cocktail Empfang für die deutsch sprechenden Passagiere und am Ende der Panama Tour einer für jene die noch weiter reisten. Wir hatten eine Balkon Kabine an Backbord ganz hinten auf Deck 10 gebucht. Der Grund war, dass wir dadurch an den Seetagen auf dem Pazifik nachmittags Schatten auf dem Balkon haben. Die Lage ist ruhig und es gibt auch eine passende Steckdose zum Aufladen der diversen Geräte. Die Kabine ist in der Grösse mit jenen der Sphinx Klasse von AIDA vergleichbar, allerdings ist das Bad grösser. Das fanden wir ganz angenehm. Frühstück gab es immer im Summer Palace, zu Mittag meist nur etwas kleines im Garden Café und Abends wurde dank Unlimited Dinning Paket immer ein Spezialitäten Restaurant besucht. Das Essen fanden wir lecker.
Nun mal zu den einzelnen Häfen. Aber vorher haben uns verschieden Einrichtungen eine Übung für ungeplante und unerfreuliche Ereignisse an Bord vorgeschrieben. Ehrlich gesagt war die ein Scherz. Unsere Musterstation war im Summer Palace Restaurant, Die Rettungsweste wurde nicht benötig. Bei zweiter Übung für die Bahama war unsere Kabine gar nicht auf der Liste.
So nach diesem Treffen im Restaurant hiess es Leinen los und auf nach Mexico. Wir machen eigentlich nie irgendwelche Ausflüge, sondern laufen auf eigen Faust los. Der erste Hafen, Cabo San Lucas, gibt allerdings auf diesem Weg nicht viel her. Ein kleines Einkaufszentrum am Hafen und ein paar Geschäfte. Das war es dann aber auch. Wir waren nach ungefähr zwei Stunden wieder an Bord, da es ausserdem sehr heiss war. Nächster Hafen war Puerto Vallarta. Das hat uns schon besser gefallen. Es ist zwar eine recht grosse Stadt, aber mit vielen grünen Ecken. Auch hatten wir dort zum Ersten mal die Möglichkeit das Schiff gut zu fotografieren An einem der Souvenir Läden beim Hafen kaufen wir uns noch T-Shirts.
In Huatulco, wo wir als nächstes festmachten, hat es uns auch gut gefallen. Es war eine kleines Dorf würde ich sagen, aber wie mir Einheimische mitteilten war dies nur eine Bucht und die Stadt ist doch grösser. Es gab ein paar Geschäfte und Restaurants. Sehr gut hat uns die Kirche mit ihre offen Bauweise gefallen.Sie besteht nur aus dem Turm, ein paar Säulen und dem Dach. Der Strand sah auch gepflegt aus. Weiter ging es nach Puerto Chiapas. Das ist ein Industrie Hafen, aber am Kreuzfahrt Kai ist eine schöne kleine Parkanlage. Ausserdem gibt es Shuttle Busse in die Stadt. Wir wollten zuerst einen dieser Busse nehmen, aber dann kam der Regen und wir blieben im Park beziehungsweise an Bord. Das war nun der letzte Hafen in Mexico
Als nächstes legten wir in Puntarenas in Costa Rica an. Dort gibt es einen sehr langen Strand mit schwarzem Sand. Es wachsen viele Palmen und auch andere Bäume. Entlang des Strandes sind immer wieder Spielplätze und kleine Parks. Aber leider wirkt alles irgendwie verwahrlost und schlecht gepflegt. Das war nun der letzte Hafen im Pazifik. Wir machten uns nun auf dem Weg in die Karibik. Aber da liegt ja noch ein Kanal dazwischen.
Als wir diesem näher kamen begegnen uns immer wieder Schiffe. Wir hatten bisher auf See nie eines gesehen. Und dann lagen wir am Morgen vor Panama City. Diese hat eine sehr beeindruckende Skyline die in der aufgehende Sonne glänzte. Wir fuhren nun langsam auf den Kanal zu und passierten dann die Puente de las Américas. Sie verbindend neben der wesentlich neueren Puente Centenario Nord- und Südamerika. Kurz darauf kam die riesige Baustelle für die neuen Schleusen ins Blickfeld und wenig später die Miraflores Schleuse. Diese hat zwei Kammern und hebt uns auf die Höhe des Miraflores Sees. Der ist jedoch sehr klein und schon bald erreicht man die Pedro Miguel Schleuse mit nur einer Kammer. Wir sind nun 26 Meter über dem Meeresspiegel. Von da fährt das Schiff recht zügig durch den Culebra Cut zum Gatun See. Dieser ist ungefähr so gross wie der Bodensee und dient als Speicher für die Schleusen.
Die Fahrt durch den Kanal führt durch Dschungel. Man sieht eigentlich nur Bäume und gelegentlich eines der begleitenden Schleppschiffe. Im Gatun See sind einige Inseln und es gibt auch ein paar Siedlungen am Ufer. Fast am Ende des Gatun Sees sieht man auch die grosse Staumauer. Kurz darauf folgt die Gatun Schleuse. Diese senkt uns über drei Kammer wieder auf Meereshöhe ab.
In den Schleusen wird das Schiff von Treidellocks in der Mitte der Kammer gehalten. Der Vortrieb kommt jedoch das Schiff selbst. Da es immer zwei parallele Schleusen gibt und uns in der Gatun Schleuse ein Containerschiff begleitete konnten wir die ganzen Abläufe gut verfolgen. Durch die Nähe zu diesem ist alles sehr beeindruckend, denn im Gegensatz zum Sueskanal, wo die Schiffe weit weg sind, sieht man hier die Dimensionen doch wesentlich deutlicher. Allerdings sind die Schiffe am Suez ungefähr drei mal so gross wie hier.
Wir sind nun also in der Karibik und fahren hier auch wieder wie schon vor Panama City durch eine grosse Zahl von Schiffen die auf die Passage warten. Unser nächstes Ziel ist Cartagena de Indias in Kolumbien. Wieder ein Industriehafen, allerdings ebenfalls mit einer Parkanlage. Weiters gibt es da noch ein Souvenir Laden. Wir überlegen uns ein Taxi zu nehmen, entscheiden uns dann aber für eine geführte Tour bei einem lokalen Anbieter. Diese führe uns zuerst an den Fuss der Festung San Felipe. Danach kam ein kurzer Stop an einer grossen Markthalle an der es allerlei Souvenir und Schmuck Läden gab. Von dort ging es in die Altstadt welche zu Fuss erkundet wurde. Es ging vorbei am Drake Hose, welches von Sir Francis Drake bewohnt wurde, über den Piazza Bolivar zur Kathedrale und auf die alten Stadtmauern. Letzte Station und Treffpunkt falls jemand verloren geht war dann das Hard Rock Café Cartagena. Das Klima war hier wesentlich angenehmer als in den Städten im Pazifik.
Nun trennten uns noch zwei Seetage von Miami. An einem dieser Tage besuchten wir die Show Encore. Dies war ein Mix vom Broadway. Die Truppe ist gut, aber das nicht vorhandene Bühnenbild und die Bühne als schwarzes Loch enttäuschten. Es geht im Stardust auch recht eng zu. Ausser mann sitzet in einer der vordere Reihen auf den seitlichen Tribünen.
Da Miami nun endgültig nur noch ein Industriehafen weit ab der Stadt war buchen wir die Miami City Tour an Bord. Dies führte zum Art Deco Viertel, nach South Beach, ins Bankenviertel und nach Coral Gables einem Bezirk mit viel Grün und grossen Häusern. Am Ende fuhren wir durch einen Tunnel ins Cruise Center Zurück. Alles in allem eine sehr interessante Tour durch Miami. Leider gab es keine Möglichkeit Fotos zu machen, da nie angehalten wurde. Dies ist der Grund warum wir solche Touren meiden. Miami ist sehr schön und hat viele grüne Flächen und Parks. Allerdings ist alles recht weitläufig. Die Einreise war jedoch sehr mühsam, da die Behörden darauf bestanden, dass alle Passagiere von Bord müssen. Auch jene die noch weiter fuhren. Alles recht genau und daher zwei Stunden lang.
Wieder an Bord gab es eine weiter SNRÜ und dann hiess es Bahamas wir kommen. Zuerst waren wir auf Great Stirrup Cay. Das ist ein Private Insel und gehört der Reederei. Dort war ein Badetag angesagt. Es gibt den Main Beach. Dort ist Musik und Restaurants und Wassersport und daher recht viel Wirbel. Wir machten uns recht bald auf den Weg zum Shuttle an die Lagoon. Dies ist eine künstlicher See mit Meerwasser. Es gibt auch zwei kleine Strände dort. Hier war es viel ruhiger. Interessant ist, in Great Stirrup Cay kommen die Tender Boote von der Insel und sind sehr gross. Sie fassen bis zu 450 Passagiere.
Über Nach ging es nach Nassau. Hier konnten wir wieder auf eigene Faust losziehen. Nassau ist eine schöne Stadt im Kolonialstil, aber teilweise auch in schlechtem Zustand. Der Zuschnitt auf US Publikum ist deutlich spürbar. Es gibt viele Souvenir Läden, sowie Schmuck und Uhren Geschäfte. Diese hatten auch am Sonntag geöffnet. Nassau hat keinen Strand, aber viele Grünflächen. Die Hafenanlage ist sehr schön gestaltet. Neben uns lagen hier noch die Majesty of the Seas und die Carnival Fantasy. Dementsprechend war viel los am Hafen und in der Stadt.
Abends legten dann alle Schiffe mehr oder weniger gleichzeitig ab und wir trafen sie auf See auch wieder. Am nächsten Morgen lag die Majesty neben uns in Miami. Nun hiess es nach 5147 Seemeilen Abschied nehmen von der Pearl und wieder nach Hause fliegen. Diesmal dauerte die Zollkontrolle 45 Minuten.
Aber ein kleines bisschen blieben wir noch in den USA. Auf uns wartet ein Mietwagen mit dem wir nach Key West fuhren um dort zu übernachten. Die Fahrt über den Overseas Highway dauert ungefähr drei Stunden und führt über viele Inseln und Brücken nach Key West. Die längste ist die „Seven Mille Bridge“ und diese ist auch beeindruckend. Key West ist schön und sehenswert, aber die Anfahrt ist durch die sich immer wieder ändernden Tempolimits recht mühsam. Jeden Abend ist am Mallory Square die Sunset Zelebration. Da laufen dann allerlei schräg gekleidete Leute durch die Strassen. Am nächsten Morgen fuhren wir nach dem Frühstück wieder zurück nach Miami und stiegen Abends in den Flieger nach Zürich. Dort endete diese sehr interessante Reise bei Temperaturen um die 6° Celsius.
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