Ich habe mich mit mehreren Kapitänen über das Thema unterhalten:
Regel Nr.1: Das Schiff per Telefon über die Verzögerung und deren Gründe informieren!
Nur so ist der Kapitän in der Lage seinen Ermessensspielraum mit der misslichen Situation des Gastes zu bewerten.
In den Ermessenspielraum fallen folgende Themen:
1.) Lässt der Hafen (die Hafenbehörde, der Grenzschutz, Zoll) eine längere Liegezeit zu. Zum Ablegen wird Personal an Land benötigt, ist der Liegeplatz evtl. anderweitig gebucht, enstehen Kosten- oder nicht)
2.) Zeitliche Abstimmung mit eventuell bestellten Schlepperbooten die beim Ablegen helfen
3.) Zeitliche Abstimmung mit den Lotsen, oder weiteren Lotsen weiter draußen
4.) Zeit zum nächsten Hafen, muss eventuell schneller gefahren werden (höherer Treibstoffverbrauch)
5.) Eventuelle andere terminliche Abläufe an Bord
6.) Wieviele Gäste betrifft es, welches Alter, welcher Gesundheitszustand (Verzögerung medizinisch bedingt?) etc. etc.
Ist der Kapitän informiert, und der Ermessenspielraum lässt ein erfolgsversprechendes Warten zu, wird es in der Regel auch "im Sinne" der Gäste gemacht.
Andernfalls wird zügig abgelegt, weil man ja nichts zum abwägen hat. (Wieviel Minuten/Stunden kommt der Gast zu spät.)
Wenn abgelegt wurde:
Der Hafenagent und per Telefon AIDA, ist dann der Ansprechpartner. So kann man sich neben den Pässen z.T. auch finanziell helfen lassen, weil man ja manchmal nur mit ein wenig Taschengeld an Land ist.
Man kann sich von AIDA beim organisieren der "Nachreise" helfen lassen. Manchmal kann man z.B. mit einem Mietwagen einfach zum nächsten Hafen fahren, manchmal kommt man selbst mit dem Flugzeug nicht so einfach hinterher. Aber alles kostet Geld, manchmal viel Geld
Was passiert wenn AIDA einfach früher ablegt, weiss ich ehrlich gesagt nicht so genau. Ich denke ein ähnlicher Ablauf wie oben, wobei meiner Ansicht nach, AIDA dann zahlen muss?! An anderer Stelle im Forum habe ich gelesen, das in so einem Fall ein Team vom Schiff an Land zurückbleibt um den eintreffenden Gästen zu helfen.