Die nächsten Traumschiff-Serien der beliebten Herz-Schmerz-Kreuzfahrergeschichten werden an Bord der „Amadea“ gedreht. Dies hat inzwischen auch das ZDF bestätigt. Besonders interessant: Das Flaggschiff des Veranstalters Phoenix-Reisen war bereits vor zwei Jahren in Wismar und soll laut Planung dieses Jahr, konkret am 10. Juli von 7 bis 13 Uhr, die Hansestadt anlaufen.
Derzeit befindet sich der 193 Meter lange Luxusliner (317 Kabinen mit Platz für 600 Passagiere) in fernöstlichen Regionen und navigiert weiter in Richtung Neuseeland und Südseeparadiesen. Dort bleibt das Schiff noch bis Mitte März und kann zudem die auf MS „Deutschland“ geplanten Dreharbeiten weiterführen.
Landseitig hatte das ZDF bereits mit Außenaufnahmen in diesen Regionen begonnen. Damit wäre dann abgesichert, dass zu Weihnachten dieses Jahres und Neujahr 2016 diese neuen Folgen auf Sendung gehen könnten. Damit steigt die große weiße Lady zum 5. ZDF-Traumschiff auf.
Bei der MS Deutschland hat der zuständige Insolvenzverwalter für Reederei und Schiff Insolvenz angemeldet. Doch das bisherige Traumschiff MS „Deutschland“ (175 Meter lang, 520 Passagiere) war schon länger in finanzielle Schieflage geraten. Das Debakel begann bereits im Jahr 2010. Seit dem befindet sich die Reederei nicht mehr im Familienbesitz und gehörte zwischendurch nacheinander zwei Münchner Beteiligungsgesellschaften. Jetzt ist das Aus für das Schiff und die Reedereibelegschaft endgültig besiegelt. Auf dem einstigen Traumschiff lasten inzwischen Verbindlichkeiten von etwa 60 Millionen Euro. Damit war auch der Start der Weltreise ab dem 18. Dezember des Vorjahres geplatzt. Während dieser Zeit sollten die weiteren Dreharbeiten in der Südsee erfolgen. Das Schiff soll sich von einer Notbesatzung betreut, noch immer vor Gibraltar aufhalten. Angaben über einen vermeintlichen Verkauf des Schiffes sind bisher nicht bestätigt.
Begünstigend für die „Amadea“ Nachfolgerin war außerdem, dass noch über ausreichend freie Kabinenplätze für die Filmakteure verfügbar sind. Traumschiff Produzent Wolfgang Rademann hatte bereits das Schiff inspiziert und sich eindeutig dazu positioniert, dass es Verhandlungen mit möglichen neuen Eigentümern der „Deutschland“ nicht geben wird.
Als zum Premierenbesuch der „Amadea“ in Wismar am 8. Juli 2013 deren Kapitän Jens Thorn, ein gebürtiger Travemünder, wissen ließ: „Wir kommen gern wieder“, konnte noch niemand eine solche Entwicklung erahnen. Auch nicht Michael Schulze, Direktor Schiffsreisen von Phoenix. Er erklärte bereits damals: „Wir planen immer langfristig und sind deshalb zuversichtlich, auch Wismar weiterhin mit im Programm zu haben.“ Damit wartet das Unternehmen gleich mit zwei Schiffen als Serienstars auf. Denn mit „Verrückt nach Meer“ läuft seit 2010 in der ARD an Bord des Schwesterschiffes „Albatros“ eine weitere Kreuzfahrerserie. Hier steht allerdings mehr das Leben an Bord aus Sicht der 350-köpfigen Crew um ihren norwegischen Kapitän Morten Hansen im Vordergrund, der mit seiner charmanten Art stets gute Laune verbreitet. Auch auf dieses Schiff dürfen sich die Hansestädter freuen, denn es hat sich zur Wismar Premiere gleich zweimal angemeldet, am 16. und 21. Dezember dieses Jahres. Die Traumschiff-Vorgänger der „Amadea“ waren MS „Vistafjord“ (1981 bis 1982), MS „Astor“ (1983 bis 1984), MS „Berlin“ (1986 bis 1998) und seit 1999 MS „Deutschland“.