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A K U R E Y R I
Am 07.09.2016 in Akureyri
Liegeplatz: Oddeyrarbryggja 12
Liegezeit: 8:00h – 18:00h
Weitere Kreuzfahrtschiffe vor Ort: nicht bekannt
Free WLan: im Souvenirladen direkt am Hafen (Passwort innen am Aushang)
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Geschichte
Verbürgte Geschichtsaufzeichnungen gibt es über den Ort seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Dänische Kaufleute erwarben das Handelsmonopol für die „Ackersandbank“, wie man den Ortsnamen übersetzen könnte. Der Platz wurde vor allem auch deshalb ausgesucht, da der Meeresboden hier nach Norden sehr schnell abfällt und deshalb Schiffe günstige Ankermöglichkeiten dicht vor dem Land vorfanden. Die dänischen Kaufleute verbrachten allerdings nur die Sommermonate in der Gegend. Im Herbst schlossen sie ihre Geschäfte wieder. 1650 sollen in Akureyri nur zwei kleine Handelshäuser existiert haben. Erst ein königlicher Erlass verpflichtete die Händler im Jahr 1777, das ganze Jahr am Ort zu bleiben. Der Ort erhielt mit gerade mal 12 Einwohnern 1786 das Stadtrecht. Auch die Lockerung des dänischen Handelsmonopols brachte zunächst für Akureyri keinen großen Aufschwung. Viele isländisch Kaufleute, die sich versuchten in der Stadt niederzulassen, mussten nach kurzer Zeit ihr Geschäft wieder aufgeben. Auch 1835 zählte die Stadt nur reichlich 100 Einwohner und verlor danach sogar für etwa dreißig Jahre ihr Stadtrecht.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam es zur vermehrten Ansiedlung von Handwerkern und Lohnarbeitern. Sie wohnten nördlich des bisherigen Siedlungskerns von Akureyri auf einer kleinen Landzunge. Man achtete streng auf die Trennung von Kaufleuten und Handwerkern. Obwohl beide Stadtteile eine Verwaltungseinheit bildeten, lebten ihre Bewohner lange Zeit getrennt. Selbst eine Straßenverbindung zwischen den beiden Ortsteilen fehlte. Der Zwist zwischen Handwerkern und Kaufleuten führte dazu, dass das erste Gymnasium für Akureyri genau in der Mitte zwischen den beiden Ortsteilen erbaut werden musste. Genau dieser Ort entwickelte sich aber langsam zu einem Zentrum. Am Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Bevölkerung. Sie verdoppelte sich in kurzer Zeit und erreichte am Anfang des 20. Jahrhunderts die Zahl von 1400. Obwohl im Süden besseres Bauland vorhanden war, siedelten sich die meisten neuen Bewohner der Stadt im Norden an. Die Bevölkerungszunahme und den wirtschaftlichen Aufstieg verdankte Akureyri vor allem der Gründung der Handelsgesellschaft KEA, der 1886 erfolgte. Der genossenschaftlich organisierte Betrieb existiert noch heute und besitzt in der Stadt mehrere Geschäfte und Lagerhäuser. Auch die Fischereiwirtschaft nahm einen bedeutenden Aufschwung. Vor allem durch die Fischerei mit Hochseetrawlern seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts stieg die Produktivität in bisher nicht gekanntem Umfang. Heute sichert die ebenfalls angesiedelte High-Tech-Industrie der weiter wachsenden Bevölkerung einen hohen Lebensstandard.
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Sehenswürdigkeiten
Touristen wird empfohlen, einen kleinen Stadtrundgang ganz im Süden von Akureyri, im Viertel Fjara zu beginnen. Hier im Stadtviertel „Ufer“ standen einst die ersten Häuser zur Stadtgründung. Gleich vier der bunten Häuser in diesem Stadtteil beherbergten einst Druckereien. Sie arbeiteten bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts und spielten eine wichtige Rolle im Kampf der Isländer gegen die dänische Vorherrschaft.
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Akureyrarkirkja (auch als Eiskathedrale genannt)
Schon von weitem sieht man diese, für isländische Verhältnisse, imposante Kirche. Das Wahrzeichen der Stadt mit einer schönen Aussicht. Für Freunde expressionistischer Architektur ist die über der malerischen Altstadt von Akureyri gelegene Kirche ein sehenswertes Bauwerk des ehemaligen isländischen Staats-Architekten Guðjón Samúelsson, der auch für die "große Schwester" Hallgrímskirkja in Reykjavík verantwortlich zeichnet. Hier wie dort wurde die äußere Form von den Basaltsäulen in der isländischen Natur inspiriert.
Und beide Kirchen haben auch gemeinsam, dass der Innenraum weit weniger spektakulär ist als das Äußere.
Reiseführer erwähnen bei der Akureyrakirkja meist ein geschenktes Glasfenster aus der im Krieg zerstörten Kathedrale von Coventry. Siebzig Jahre und einige Experten-Kommissionen später weiß man aber, dass das Fenster zwar möglicherweise aus besagter Kathedrale, keineswegs aber aus dem Mittelalter stammt.
Originär sind aber jedenfalls die hübschen Bas-Reliefs im Art-Déco-Stil unter der Orgel vom isländischen Bildhauer Àsmundur Sveinsson, die Szenen aus dem Leben Jesu darstellen.
Es lohnt sich die 110 Stufen neben Hotel Kea zu Fuß oder es gibt eine etwas längere sanften Anstieg über die Straße. Die Sonne erhellt das wunderschön vor allem in den frühen Morgen. Der Blick über die Stadt und den Fjord sind wunderbar.
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Botanischer Garten
An einem Berghang über der Stadt liegt der knapp 4 Hektar große Park und Botanische Garten von Akureyri. Hier werden Blumen und Gehölze gezogen, die sonst nirgendwo in Island vorkommen. Man verdankt die Möglichkeit der Anzucht solcher für Island seltenen Pflanzen dem günstigen Klima in der Bucht von Akureyri. Ursprünglich entstand der Park durch die Initiative eines bereits 1910 gegründeten Vereins von Hausfrauen, die sich die Verschönerung ihrer Stadt zum Ziel gesetzt hatten. Bereits 1912 wurden mehrere hundert Gehölze angepflanzt. Im Jahr 1953 übernahm dann die Stadt offiziell den Park und vergrößerte die Fläche bis 1994 mehrere Male. Ziel des Botanischen Gartens ist es, möglichst viele einheimische Pflanzenarten zu erhalten und zu zeigen und darüber hinaus eine Vielzahl arktischer und subpolarer Pflanzen zu kultivieren. Insgesamt werden etwa 6.000 verschiedene Pflanzen gezeigt.
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Old Farmhouse Laufas
Der alte Gutshof, einst von einer Priesterfamilie mit zahlreichen Helfern bewirtschaftet, ist heute ein attraktives Freilichtmuseum mit Wohnhäusern, Kirche und Wirtschaftsräumen. Auf ca. 4 ha wird die alte Lebensweise der Bauernfamilien dokumentiert. Für eine willkommene Nebeneinkunft sorgten die Daunen der Eiderente, die deshalb auf dem Giebel eines Wohnhauses, die alle aus erdigen Baustoffen mit Grasdach erstellt wurden, eine sichtbare Danksagung erhielt. Museumsangestellte, in der Kluft des 19. Jahrhunderts, erklären in englischer Sprache die alte Lebensweise auf dem ehemaligen Gehöft. Eine kleine Geräteausstellung neben dem Eingangsgebäude zeigt die einfachen Landmaschinen aus dem 18. und 19. Jh. Die Hofkirche ist ebenfalls sehenswert, nicht jeder Hof hatte seine eigene Kirche. Einfach und schlicht in der Dekoration wirkt sie wie eine etwas größer ausgefallene Kapelle.
Der alte Gutshof ist von der Stadt ca. 4,5km entfernt.
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Wusstet Ihr, dass......
... 85 Prozent aller Häuser in Island mit Erdwärme beheizt werden?
... Island die höchste Rate an veröffentlichten Büchern hat?
... die Telefonbücher nach Vornamen sortiert sind und nicht wie bei uns nach Nachnamen? Überhaupt scheint man den Nachnamen hier kaum zu gebrauchen, sprechen sich doch hier ausnahmslos alle – egal ob Doktor, Lehrer, Politiker – mit dem Vornamen an.
... die Winter in Island milder sind als die in New York oder Toronto? Das liegt am Golfstrom.
... Island das erste Parlament der Welt hatte? Um ihre Freiheit zu schützen, versammelten sich die frühen Bewohner Islands im Jahre 930 nach Christus und gründeten das Althing. Die Vorsitzenden trafen sich jeden Sommer im Tal Thingvellir, um über die Gesetze zu entscheiden, wichtige Fälle zu untersuchen und Hochzeiten zu organisieren.
... die Isländer dank einer isländischen Übersetzung aus dem Jahr 1584 lange vor den meisten anderen Europäern die Bibel in der eigenen Sprache lesen konnten?
... Island einen Frauentag hat, an dem alle Frauen nichts tun – bzw. nur das, worauf sie Lust haben? Das bedeutet auch, dass an diesem Tag in Island nichts geht, weil die dazugehörigen Männer alles erledigen müssen und daher nicht arbeiten gehen können.
... Island nach Japan die höchste Lebenserwartung hat? Im Schnitt werden die Menschen hier 82,36 Jahre alt.
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Bloss nicht.....
... Badesachen und ein Handtuch vergessen. Das sollte man in Island immer dabeihaben, schließlich gibt es nicht nur die Blaue Lagune, in der man zu jeder Jahreszeit baden kann. Viele Häuser und Hotels haben einen Outdoor-Jacuzzi.
... allein auf Touren gehen, ohne jemanden darüber zu informieren (etwa im Hotel), was man genau vorhat – damit Sie im Notfall schnell gefunden werden. Das geht übrigens auch online.
... die Island-Pferde als Ponys bezeichnen. Auch wenn sie eher klein von Wuchs sind, so gelten sie doch als Pferde.
... alle isländischen Spezialitäten essen: Gammelhai, geschmorter Schafskopf, Ochsenhoden süß-sauer und Robbenfleisch sind nur was für ganz Harte.
... die Schuhe anbehalten, wenn Sie Haus oder Wohnung eines Isländers betreten. Das gilt als höchst unhöflich und ist nur erlaubt, wenn man Sie ausdrücklich dazu auffordert.