Reisebericht AIDA Luna Nordeuropa 10 28.6.15 – 15.7.15
Anreise
Am Samstag kurz vor Mitternacht machten wir uns auf den Weg nach Darmstadt zum Zubringerbus von Stewa, um dann in Richtung Kiel zu fahren, wo unsere eigentliche Reise begann.
Wie es in einem Bus eben so ist, findet man kaum zu richtigem Schlaf und döst mehr oder weniger so vor sich hin. Um kurz nach 12 Uhr kamen wir endlich am Ostseekai in Kiel an. Trotz ein wenig Erschöpfung stieg die Freude nun doch sehr.
Der Check-In verlief recht schnell und unproblematisch, so dass wir um ca. 13 Uhr auf dem Schiff waren. Unsere Kabine (Innenkabine) war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bezugsfertig, weshalb wir uns nach der langen Anreise erstmal über das Mittagessen hermachten. Zum Glück hatte das Bella Vista noch geöffnet und es war auch recht wenig los, so dass wir uns dort dann stärken konnten.
Danach machten wir von den Offendecks aus noch das eine oder andere Foto, denn es war zufälligerweise auch noch Kieler Woche.
Gegen 15 /15:30 Uhr war dann unsere Kabine endlich fertig und wir konnten uns ein wenig Ausruhen. Alle gebuchten Unterlagen waren auch schon da. Alles wie gewohnt perfekt. Unsere beiden Koffer kamen dann später im Laufe des Tages.
Das Auslaufen war für 18 Uhr gedacht, verzögerte sich jedoch um eine Stunde, da der eine oder andere wohl doch mehr als einen Koffer mitgenommen hatte. Um 19 Uhr war es dann schließlich soweit, Schiff ahoi.
Anschließend stand auch schon das Abendessen auf dem Programm. Die Willkommensparty auf dem Pooldeck sparten wir uns, da es sowieso immer dasselbe ist („Sie haben Urlaub“) und wir nach fast 40 Std ohne richtigen Schlaf dann doch etwas erschöpft waren.
Tag 1 Seetag
Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Erholung. Wir machten es uns auf Deck 5 gemütlich, jedoch sollten wir schnell merken, so viel Zeit wie auf den sonstigen Reisen, werden wir hier nicht verbringen. Es war schon recht frisch und der Fahrtwind tat sein Übriges. Übrigens wurde fast die komplette Reise mit 18-19 Knoten gefahren, sonst wäre die Strecke von insgesamt fast 10000 km nicht zu schaffen gewesen.
Am Nachmittag trafen wir uns noch mit einem Paar an der Ocean Bar, um uns kurz über den am nächsten Tag anstehenden Ausflug per Taxi-Tour in Orkney zu unterhalten, welche wir gemeinsam geplant hatten.
Eine von 6! Kunstauktionen stand auch noch auf dem Programm. Wir kaufen dort in der Regel zwar nichts, aber wir schauen uns das immer gerne an.
Tag 2 Orkney Insel / Kirkwall
Im Vorfeld hatte ich versucht einen Mietwagen zu organisieren, was sich allerdings als sehr schwierig darstellte. Schlussendlich hatte ich dann eine Taxi-Tour über Craigies Taxis organisiert und im Forum ein weiteres Paar gefunden, welches sich dieser anschloss. AIDA legte um 9 Uhr an, die Tour war für 10 Uhr geplant und sollte ca. 4 Stunden dauern. Der Preis lag bei 35 Pfund/Stunde. Als wir von Bord kamen wartete auch schon der Taxi Fahrer Martin auf uns. Wir besprachen kurz, was wir sehen wollten und dann ging es auch schon los.
Unser erster Stopp war der Ring of Brodgar. Martin, der ein sehr gutes und deutliches Englisch sprach, erzählte uns einiges über diesen Ring.
Nach ca. 30 Minuten ging es dann weiter zu den Klippen von Yesnaby. Sehr beeindruckend ist es hier. Martin packte hier sein Stativ mit Fernrohr aus und schaute bzw. zeigte uns, was man so an Vögeln usw. entdecken kann.
Weiter ging es dann zur Steinzeitsiedlung Skara Brae (hier kann man auch mit Euro bezahlen). Zunächst schauten wir uns den dortigen Film an und gingen dann nach draußen zu dieser uralten Siedlung. Auch hier erläuterte Martin viel Wissenswertes.
Als nächstes stand dann ursprünglich Marwick Head auf dem Programm, aber Martin riet zur Brough of Birsay, was man nur bei Ebbe anschauen kann. Martin hatte sich informiert und die Zeit war gut. Also horchten wir auf ihn und machten uns dann auf zur Brough of Birsay. Dort parkten wir an einem Parkplatz und liefen über eine schmale Landzunge hinüber zum Berg. Ein kurzer leichter Anstieg und schon waren wir oben. Hier kann man dann schön umherlaufen Vögel beobachten, manchmal auch Wale sehen und wenn das Wetter passt, wie bei uns, sogar bis zum schottischen Festland schauen. Einen tollen Panoramablick in alle Richtungen hat man hier. Die 4 Stunden waren dann auch leider schon zu Ende und wir fuhren zum Schiff zurück. Ein schöner Tag mit gutem Wetter und einem supertollen Taxifahrer "privaten Reiseleiter" der einem Land und Leute näher brachte.
Nach Kaffee und Kuchen war um 16 Uhr dann Auslaufen -nach musikalischer Einlage einiger Schotten, traditionell u.a. mit Dudelsack - angesagt, bei dem auch noch das eine oder andere Schloss an der Küste entdeckt werden kann.
Zum Abendessen gingen wir ins Weite Welt Restaurant (in dem wir für den Rest der Reise auch für alle Mahlzeiten blieben), Denn hier befindet sich für die Allergiker die Schonkostbar mit „fast persönlichem“ Koch, bei dem man alle Wünsche äußern kann. (Bei Lebensmittelallergien am besten bereits beim Schiffsmanifest angeben und am ersten Tag kurz an der Rezi oder direkt an der Schonkostbar melden, um die persönlichen Bedürfnisse zu besprechen). Nach der Stärkung haben wir uns dann noch die Aida Luna exklusiv Show Nayeli angeschaut. Wie immer sehr schöne Kostüme und eine wirklich tolle Show.
Tag 3 Seetag
Am 2. Seetag stand nicht viel auf dem Programm. Zunächst hatten wir uns bereits im Vorfeld für eine Küchenführung angemeldet. Sehr informativ. Von den Lagerräumen auf Deck 3 bis hin zu Deck 11 werden einem die Küchen gezeigt und die Abläufe erklärt. Am Ende im Rossini gab es noch einen kleinen Happen zu Essen und einen Sekt/alkoholfreies Getränk. Meiner Meinung nach eine interessante und lohnende Sache.
Im weiteren Tagesverlauf stand Erholung, eine weitere Kunstauktion und der Comedy-Auftritt von Vera Deckers auf dem Programm.
Tag 4 Reykjavik Island
Unser erster Stopp auf Island war Reykjavik. Hier hatten wir einen Mietwagen recht günstig von Lagoon Car Rentals gemietet. Wir wurden gleich um 10 Uhr am Hafen abgeholt und nur ein paar Minuten später hatten wir unser Auto, einen Toyota Yaris. Sofort machten wir uns dann auf den Weg in Richtung des Golden Circle. Als erster Stopp stand der Gulfoss Wasserfall an. Nach einer schönen Landschaftsfahrt mit dem einen oder anderen Ausblick, der Himmel war zwar bewölkt, aber die Sonne kam immer wieder mal durch, kamen wir nach knapp einer Stunde am dortigen Parkplatz an. Wir liefen den unteren Weg in Richtung des Wasserfalls. Ein großer, mächtiger und lauter Apparat war das. Nachdem wir dort fertig waren ging es denselben Weg zurück zu den Geysiren mit dem Strokkur. Wir schauten uns gemütlich ein paar "Ausbrüche" und auch die anderen heißen Quellen an -> man sollte auf die Windverhältnisse am Strokkur natürlich achten. Sehr beeindruckend diese Kraft aus dem Erdinneren.
Als nächstes stand dann der Pingvellir/Thingvellir auf dem Programm. Allerdings fuhren wir nicht zum oberen Parkplatz sondern auf den unteren, um dann in der Ebene ein wenig zu laufen und durch die bekannte Spalte nach oben zum großen Parkplatz und von dort dann zurück zum Auto.
Nachdem auch dieser Naturpark „erledigt“ war, stand noch der Aussichtspunkt bei Nesjavellir auf dem Programm. Vom Pingvellir/Thingvellir biegt man kurze Zeit später auf die Straße 360 und nach 11 km auf die 435 ab, wo der Aussichts-Punkt dann nach weiteren knapp 4 km erreicht wird. Von hier hat man bei gutem Wetter eine sehr gute Sicht. Von dort fuhren wir dann weiter und zurück in Richtung Reykjavik. Wir wollten ursprünglich noch einen Abstecher zur blauen Lagune machen, aber mittlerweile zog es doch etwas zu und begann zu tröpfeln. Direkt bei der Autoabgabe gibt es praktischerweise auch eine Tankstelle, um das Auto noch vollzutanken. Wir gaben das Auto ab und wurden wieder zum Hafen gefahren.
Tag 5 Isjafördur Island
Der zweite Island-Stopp war in Isjafördur. Hier hatten wir ebenfalls einen Mietwagen über eine bekannte deutsche Seite gebucht. Hafenzustellung ist auch kein Problem, einfach vorher anschreiben.
Wir wollten unbedingt zum Dynjandi Wasserfall, vorher jedoch machten wir noch einen kurzen Abstecher zum Freilichtmuseum Ösvor. Zwar ganz nett aber muss man nicht unbedingt gesehen haben vor allem bei knapp 10 Euro Eintritt.
Nun also in Richtung Dynjandi. Der Weg dort hin ist recht einfach aber auch recht weit. Man fährt durch enge lange Tunnel, über hohe Berge, durch tolle Fjordlandschaften und nach dem Ort Thingeyri wird die Piste dann auch ein wenig holprig, da es ab dort nur noch eine Schotterstraße ist.
Von weitem kann man den Wasserfall dann schon erblicken. Sehr niedlich zunächst, aber wenn man dann mal unten steht bzw. sich auf den Weg hinauf macht, merkt man erst, wie groß dieser wirklich ist. Sehr monströs - jedoch im Vergleich zum Gulfoss nicht so brachial. Auf jeden Fall sollte man hinauf gehen und sich die einzelnen Stufen anschauen bzw. auch den Blick in die Ferne und nach unten genießen. Wer etwas zu Essen dabei hat kann unten auch ganz nett picknicken (Toiletten sind auch vorhanden).
Danach ging es wieder zurück in Richtung Aida. Wer Vögel mag sollte an den Stellen, an denen es direkt übers Wasser geht, immer mal wieder anhalten und schauen.
Als wir dann bei Isafjördur aus dem Tunnel kamen, legten wir noch kurz einen Foto-Stopp an dem Skilift ein, um den Ausblick auf den Hafen und das dortigen Panorama zu genießen.
Am Abend gab es noch einen grandiosen Auftritt von Comedian Jens Heinrich Claassen !!!
Tag 6 Akureyri Island
Bei gutem Wetter fuhren wir bei unserem 3. Stopp in Island in den Fjord von Akureyri ein. Hier hatten wir ein Auto bei icelandcar gemietet und ebenso Hafenzustellung abgesprochen. Wir bekamen einen fast nagelneuen Toyota Auris, der wirklich viel Spaß gebracht hat.
Auf dem Programm stand natürlich der Godafoss und das Myvatn Gebiet. So machten wir uns gleich morgens um kurz vor 9 Uhr auf den Weg. Als erstes wollten wir zum Godafoss.
Es zog sich jedoch ein bisschen zu bis wir dort waren und recht voll (viele Busse) war es ebenfalls und änderten deshalb kurzer Hand das Programm, was sich im Nachhinein als goldrichtig erwies. Also doch zuerst zum Myvatn See.
Am Myvatn See stoppten wir zuerst bei den Pseudokratern. Warum der See auch Mückensee genannt wird, merkten wir schon nach kurzer Zeit. Sehr sehr nervig. Nachdem wir ein kleines Stück an den Kratern gelaufen waren, gingen wir noch in den kleinen Shop gegenüber der Parkplätze, bei dem es Moskitonetze für den Kopf gibt. Nach Verlassen des Shops staunten wir nicht schlecht. Der Himmel war aufgerissen und die Sonne strahlte, was sich auch für den Rest des Tages nicht ändern sollte. Wir fuhren weiter in Richtung des Aschekrater Hverfjall. Auf dem Weg dorthin gibt es noch einen kleinen Parkplatz von dem man eine tolle Aussicht hat.
Am Aschekrater Hverfjall nahmen wir den nördlichen Anstieg. Bei Hitze sollte man das nicht unterschätzen. Oben angekommen, ruhten wir uns aus und genossen den grandiosen Blick über den See und den Krater.
Nach dem "Abstieg" ging es weiter in Richtung Warmwasserhöhl Grjotagja. Sehr unscheinbar aber das Wasser in der Höhle ist knapp 45 Grad warm. Der Ein-/ Ausstieg in die kleine Höhle ist nicht so einfach.
Weiter ging es dann zum Hochtemperaturgebiet Namafjall/Namaskard/Hverir. Leider waren hier einige Busse, die aber gerade im Begriff waren wieder abzufahren. Das Hochtemperaturgebiet ist wirklich sehr interessant und beeindruckend. Viele heiße Quellen und Raucher sind dort zu sehen. Riechen tut es dort natürlich auch. Wir waren dort recht lange, aber irgendwann mussten wir dann aufbrechen, da schließlich noch der Wasserfall auf dem Programm stand. Zwar kann man am Myvatn noch viel viel mehr machen, aber uns geht es auch immer darum, ein wenig Gemütlichkeit zu haben. Wir machten noch einen kleinen kurzen Abstecher zur „blauen Lagune von Myvatn“ den dortigen Naturbädern und fuhren auf der anderen Seite des Myvatn zurück in Richtung Godafoss.
Wie schon anfangs erwähnt stellte sich die Entscheidung, den Wasserfall später zu besuchen, als sehr gut heraus. Das Wetter war prächtig, was einen unglaublichen Effekt auf so einen Wasserfall hat und die großen Menschenmassen waren auch verschwunden. Der Godafoss ist recht breit aber im Vergleich ein recht sanfter Wasserfall. Nach einigen schönen Fotos ging es dann zurück in Richtung AIDA.
Bei der Rückfahrt legten wir noch zwei weitere Fotostopps ein. Der erste liegt auf der anderen Seite des Fjords in dem wir lagen und einen zweiten machten wir an der Überquerung des Fjords, bei dem man die Aida ohne Kaimauer oder ähnliches Fotografieren kann. Hier kommt auch noch eine Tankstelle für das Auto.
Abends haben wir dann gleich noch ein paar Klamotten gewaschen, um auch für die kommenden Tage gerüstet zu sein und schauten uns noch eine kleine Show im Theatrium an.
Tag 7 Seetag / Jan Mayen
Nach drei schönen Tagen in Island folgte nun die Überfahrt nach Spitzbergen mit zwei Seetagen am Stück. Am ersten Seetag stand bei uns die Kochschule und als weiteres Tageshighlight der Vulkan Jan Mayen an. Zunächst bewegten wir uns in einem dichten Nebelfeld, was allerdings nicht so schlimm war, da wir sowieso zur Kochschule gingen. Diese war für den Preis echt klasse, man hat sehr viel Spaß, lernt und kann Fragen stellen, bekommt das gezeigte und erlernte 3-Gang-Menü zu essen und wahlweise ein Kochbuch oder eine AIDA Kochschürze.
Zum Glück ging dann auch der Nebel weg, sodass wir später klare Sicht auf den Vulkan erwarten konnten. Am Nachmittag war es dann soweit, wir erreichten bei perfektem, allerdings sehr kaltem Wetter die Vulkaninsel Jan Mayen und konnten viele schöne Fotos des über 2200 m hohen und vollständig vergletscherten Vulkans machen. Auch einige Vögel und Wale konnten wir sehen.
Am Nachmittag fand auf dem Pooldeck noch die traditionelle Polarkreistaufe statt, bei der man ein schönes „Zertifikat“ erhält. Nach einem ausgedehnten Abendessen mit super Tischnachbarn und tollen Gesprächen, schlossen wir dann quasi das Weite Welt Restaurant ab.
Tag 8 Seetag
Der zweite der beiden Seetage war recht unspektakulär. Ausschlafen, gemütliches Frühstück, Ausspannen mit etwas Lesestoff, Spaziergängchen über das Schiff, Nachmittagskaffee.... Nach dem Abendessen schauten wir noch die Show von Mentalist und Magier Marc Gettmann.
Tag 9 Spitzbergen
Endlich wieder Land in Sicht. Am 9. Tag kamen wir zu meinem persönlichen Höhepunkt der Reise, denn soweit nördlich (knapp 1300km bis zum Nordpol) kommt man vielleicht nie mehr in seinem Leben.
Klar war, dass es dort natürlich nicht diese Sehenswürdigkeiten gibt wie andernorts, aber die Lage ist eben das Reizende.
Wir haben im Voraus eine Tour bei Svalbard Maxi Taxi gebucht. Um 10 Uhr wurden wir direkt am Anleger mit einem kleinen 12-Sitzer-Bus abgeholt. Die Tour dauerte insgesamt knapp 2 Stunden und man fährt mehr oder weniger von einem Ende bis zum anderen Ende alles ab und bekommt verschiedene Erklärungen und Informationen. Unter anderem fährt man einen Berg mit großen Parabolantennen hoch, von dem man einen tollen Ausblick auf die Stadt, den Fjord, das Meer und die Gletscher hat. Danach quer durch das Zentrum und zum anderen (auf befestigten Straßen erreichbaren) Ende Spitzbergens mit dem größten Saatgutbunker der Welt. Danach wurden wir dann am Schiff oder wahlweise im Zentrum der Stadt abgesetzt. Wir fuhren natürlich noch einmal mit in die Stadt, um unter anderem Postkarten wegzuschicken bzw. noch ein wenig die "Shoppingmeile" anzuschauen um liefen dann gemütlich zurück zum Schiff.
Um 16 Uhr legten wir auch schon wieder ab und genossen noch einmal die schneebedeckten Berge und Gletscher.
Am Abend gab es erneut einen Auftritt von Comedian Jens Heinrich Claassen, den ich wirklich empfehlen kann.
Tag 10 Seetag / Nordkap
Auf der Überfahrt zum Nordkap stand zunächst fast ein ganzer Seetag auf dem Programm. Nachmittags gab es die Kapitänsfragestunde, die ab und an sehr interessant und witzig ist und danach eine weitere Kunstauktion. Um kurz nach 21 Uhr war dann bereits das Nordkap zu sehen. Gegen 22:30 Uhr legten wir in Honningsvag an. Dort hatten wir den AIDA Ausflug zum Nordkap gebucht. In Abständen von 30 Min fuhren die Busse, wir waren um 23:45 Uhr an der Reihe. Nach 45 Min Landschaftsfahrt waren wir dann gegen 00:30 Uhr bei schönstem Wetter und Sonnenschein am Ziel, wo entsprechend viel los war. Aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch. Natürlich machten wir unsere Bilder an der bekannten Kugel und im Anschluss gingen wir in die Nordkaphalle, zum Aussichtspunkt/-balkon und schauten uns den wirklich tollen Nordkapfilm an. Ein kleines Souvenir musste natürlich auch noch sein, ehe es dann um kurz vor 2 Uhr per Bus zurück zur Aida ging.
Leider hatte die Icebar schon zu, aber wir liefen trotzdem noch etwas umher. Etwas unheimlich das Ganze. Es war taghell aber nachts um zischenzeitlich kurz vor 3 Uhr war eben alles ausgestorben. Echt ein komisches Gefühl.
Anschließend ging es dann in Richtung Bett, da der nächste Halt schon für 10 Uhr in Hammerfest geplant war.
Tag 11 Hammerfest
Auf den paar KM nach Hammerfest änderte sich das Wetter zum Glück nicht und somit war erneut strahlender Sonnenschein angesagt. Für Hammerfest hatten wir uns nichts großartig vorgenommen. Wir wollten einfach ein wenig den Ort erkunden und so konnten wir gegen 11 Uhr gemütlich von Bord gehen.
Wir liefen zunächst am Hafen entlang bis zu einem kleinen Fluss, der ins Meer mündet. Hier ging es nach links ein klein wenig bergauf, um an einen großen See zu gelangen, den wir dann umrundeten. Auf der anderen Seite stiegen wir zum bekannten Berg Salem hinauf. Wie sich später herausstellte ist dieser Aufstieg wesentlich leichter als der Zick-Zack Weg, den die vielen anderen Leute hoch gingen und sehr erschöpft oben ankamen. Oben angekommen hat man wirklich einen traumhaften Blick über Hammerfest, den Fjord und natürlich auch auf die Aida. Wir verweilten dort noch ein wenig und gingen dann den genannten Zick-Zack-Weg hinunter zum blauen Pavillon und danach noch kurz in den Eisbärenclub. Auf dem Rückweg in Richtung Aida fielen die vielen Friseurgeschäfte in Hammerfest auf. Wieso brauch so ein Ort mehr als 10 Friseure?
An der Aida angekommen, machten wir noch den obligatorischen Abstecher zur Meridiansäule, wo auch recht wenig los war. Schon war der Tag auch wieder rum.
Das Abendprogramm hatte es in sich. Im Theatrium wurde „Wer wird Millionär“ gespielt. Eine nette und unterhaltsame Show.
Tag 12 Tromsö
Schlag auf Schlag ging es weiter. In Tromsö legten wir auf Grund der Schiffsgröße etwas außerhalb an. Auch hier hatten wir einen Mietwagen bei http://www.budget.no einen Mietwagen reserviert (Tipp: die Buchung in der norwegischen oder englischen Sprache durchführen, so kann man nochmal einiges sparen). Wir entschlossen uns, mit dem Taxi zur Mietstation zu nehmen. War zwar etwas teurer als die normale Busverbindung oder der Shuttle Bus aber die Zeitersparnis sollte sich als Volltreffer herausstellen. Wir bekamen einen nagelneuen Suzuki Swift und machten uns auf den Weg durch das Tunnelsystem heraus aus Tromsö. Unser Ziel war das Gebiet um Sommaroy. Kurz nachdem wir über die große Brücke nach dem Flughafen gefahren waren, sollte sich unser Zeitgewinn auszahlen. Im Vorgarten eines Hauses lag eine Herde von Rentieren (9 Stk.) mit atemberaubenden Geweihen. Wir hielten an und machten ein paar Aufnahmen. Von der anderen Straßenseite gesellten sich plötzlich sogar noch zwei weitere Rentiere dazu. Nach ein paar Minuten setzen sich die Tiere in Bewegung und liefen uns fast über die Füße, um in aller Seelenruhe über die Straße hinwegzutrotten und in Richtung Wasser marschierten. Hätten wir das Taxi nicht genommen, wäre die Herde schon weg gewesen. Eine wirklich tolle Sache. Wir fuhren dann weiter in Richtung Sommaroy und hielten kurz an den Felsmalereien, die auf dem Weg lagen. Hier darf man allerdings nicht zu viel erwarten.
Einige Zeit später waren wir dann in Sommaroy angekommen. Schon die Einfahrt in dieses Gebiet ist sehr schön. Viele kleine Inselchen und weiße Strände. Das erste Ziel war der große Berg am Ende der Straße. Hier sollte es einen kleinen Weg nach oben und eine tolle 360° Aussicht geben. Naja, der kleine Weg stellte sich als äußerst schwierig heraus und so schaffte ich es nur bis etwas 2/3 des Berges, was allerdings reichte, um einen schönen Überblick zu bekommen. Unten angekommen fuhren wir jeweils noch nach links und rechts ans Ende des Ortes (und der Insel) und dann zurück und hielten an einem Strand, der mit Korallenbruch übersäht war. Hier sollte es ein zweites tierisches Erlebnis geben. Während wir uns am Strand umschauten, hörte ich Vogelgezwitscher. Da ich keine Vögel sah folgte ich den Lauten ein wenig. Doch auf einmal ging es los. Eine Küstenseeschwalbe (eigentlich ein sehr schönes Tier) meinte mich angreifen zu müssen. Sie flog über mich und stürzte sich herab um kurz über mir anzuhalten und ihre Flügel auszubreiten. Ich meinte ein Adler greift an, dieses kleine Ding war auf einmal echt riesig. Naja ich hatte dann eingesehen, dass ich da wohl nicht erwünscht war und entdeckte auf dem Boden ein paar weitere Vögel die dort anscheinend brüteten, somit war auch klar was passiert war.
Nach diesem kleinen Schocker ging es dann weiter. Wir fuhren auf der anderen Seite der Insel Kvaloya zurück in Richtung Tromsö. Hier ist die Vegetation ein wenig anders und es gibt einige tolle Wasserfälle, die die Berge hinunter stürzen.
Eine tolle Landschaft ist am Kattfjord zu bewundern. Wir machten schließlich noch einen kleinen Abstecher in das Dörfchen Ersfjordbotn. Hier fuhren wir als wir unten im Dorf waren nach rechts bis ans Ende der Straße an eine kleine Bucht. Hier war das Wasser so ruhig, dass man eines dieser bekannten Spiegelbilder machen konnte.
Weiter ging es zurück nach Tromsö. Wir lagen gut in der Zeit und konnten, nachdem wir den Wagen zurückgegeben hatten, noch einen kleinen Abstecher in die Stadt machen, bevor wir mit der normalen Buslinie dann zurück zur Aida fuhren, wo es am Abend noch einmal einen Auftritt von Marc Gettmann gab.
Tag 13 Lofoten
Der nächste Stopp in Norwegen waren die als "Karibik des Nordens" bekannten Lofoten. Da der dortige Anleger zu klein für die Aida Luna war, musste getendert werden, was allerdings durch das wiederum sehr gute Wetter kein Problem darstellte. Erneut hatten wir hier einen Mietwagen gebucht, dieses Mal bei dem Anbieter Lofoten Utleiebiler. Dieser Anbieter ist im Vergleich zu vielen anderen wesentlich günstiger, allerdings bekommt man auch Autos, die im Schnitt so um die 10 - 15 Jahre alt sind, aber tadellos funktionieren. Wir bekamen einen Opel Sintra mit 215.000 KM. Aber wie gesagt, er lief ohne Probleme.
Wir hatten uns im Vorfeld dazu entschlossen, den Süden der Inselkette zu erkunden, bis ins Fischerdorf Â. Unser erster Halt war ein Aussichtspunkt bei Napp und danach der Flaksted Beach. Ein schöner Strand. Sehr interessant vor allem die kleinen Süßwasser-Quellen. Hier tritt Wasser aus dem Erdinneren aus und läuft in kleinen Bächen ins Meer und entwickelt tolle Muster im Sand.
Weiter ging es vorbei am nächsten Strand (Ramberg), den wir auf der Rückfahrt erkundeten. Weiter immer entlang der Landschaftsstraße vorbei an traumhaften Buchten mit türkisblauem Wasser. Immer wieder hielten wir hier mal kurz an. Irgendwann kamen wir dann auch mal in  an. Am Ende der Straße ist ein großer Parkplatz, wo wir unser Auto abstellten und folgten einem kleinen Pfad ganz ans Ende der Insel. Man kommt hier an eine Felslandschaft mit Blick auf die entfernten kleinen Inseln und einigen Vogelkolonien. Sogar Quallen konnte man im Wasser erkennen. Irgendwie verloren wir dort ein wenig die Zeit und wollten gar nicht weiter. Wir entschlossen uns dann irgendwann doch, uns auch mal wieder auf den Rückweg zu machen. Schwer zu beschreiben, die hohen Berge, klares ruhiges Wasser und immer diese kleinen roten Fischerhäuschen. Man muss es selbst erlebt haben.
Wir entschlossen uns während der Rückfahrt noch spontan, das Fischerdorf Nusfjord zu besuchen. Nachdem wir dort angekommen waren und auf dem viel zu kleinen Parkplatz geparkt hatten, schauten wir uns das alles erst einmal von oben an. Schlussendlich fanden wir, den Eintritt kann man sich sparen. Ein paar Fischerhäuschen und Ausblickpunkte und dafür Eintritt bezahlen? Das Gleiche bekommt man im Dorf  auch geboten, nur ist es in  eigentlich schöner, da nicht so überlaufen und größer. Also ein paar Bilder gemacht und weiter ging es. Es stand ja noch der Remberg Strand auf dem Programm. Wir parkten etwas oberhalb des Strandes und liefen das befestigte Holzwegchen runter. Der Strand ist echt ein Traum. Ein weißer sehr breiter und langer Sandstrand und tolles türkisenes Wasser. Traumhaft, wie in der Karibik, nur etwas frischer.
Nach einiger Zeit ging es dann zurück zur Aida. Kurz noch in den Ort Leknes hinein zum Tanken und per Tender zurück aufs Schiff.
Im Theatrium standen heute die Akrobaten im Mittelpunkt, die in ihrer Show Aeon immer wieder beeindruckende Kunststücke zeigten.
Tag 14 Seetag
Ein Seetag zur rechten Zeit. Nach den ganzen beeindruckenden Landtagen und dem „Übernachten“ am Nordkap tut sowas auch mal wieder gut. Die Besonderheit an diesem Tag war, dass sich der Rückenwind den wir hatten mit dem Fahrtwind gegenseitig aufhob und es somit quasi Windstill auf den Offendecks war. Eine perfekte Sache und so gab es zum ersten Mal die Möglichkeit, sich ein wenig zu Sonnen, was auch von vielen anderen Passagieren ausgenutzt wurde. Entsprechend voll war es auf unserem Lieblingsdeck 5.
Tag 15 Bergen
Der letzte Stopp unserer Reise war dann das bei Kreuzfahrern bekannte Bergen. Wir gingen so um ca. 10 Uhr von Bord. Außer der AIDAluna waren noch drei weitere Kreuzfahrtschiffe im Hafen (Aida Cara, Seabourn Quest und Saga Pearl II). Später kam noch die Astor und das Hurtigruten Schiff MS Midnatsol. Außerdem ankerte noch die 80-m-Megayacht des Chefs eines schwedischen Energieriesen im Hafen.
Als erstes gingen wir zu den HopOn HopOff Bussen. Es gab zwei zur Auswahl. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Linie mit den kleineren Bussen evtl. besser gewesen wäre. Erstens war diese ein wenig günstiger und zweitens gibt es bei diesen Kombitickets für den Berg Floyen, falls man, wie wir, dort hinauf fahren möchte. Jedenfalls fuhren wir zunächst mal mit dem Doppeldecker bis zum 10. Stopp, der (wie auch der 2.) am Fischmarkt lag, da wir dann dort ins Touribüro gingen und Tickets für die Floyen-Bahn holten. Mit diesen ging es dann in Richtung Bergbahn, wo wir dank der bereits im Tourismusbüro gekauften Karten einfach an der langen Schlange vorbei, und direkt in eine gerade einfahrende Bahn, ohne Wartezeit einsteigen konnten.
Oben am Floyen ist dann dieser tolle Blick über Bergen und das Umland. Gott sei Dank hatten wir auch hier recht gutes Wetter, für eine Stadt wie Bergen, die gefühlte 300 Regentage im Jahr hat. Übrigens wie wir erfuhren, liegt der Rekord bei 84 Regentagen am Stück im Jahr 2011.
Auf dem Floyen ist es recht laut, zumindest am Anfang, sobald man jedoch auf einen der Waldwege abbiegt und wird es sehr still. So liefen wir ein wenig im Wald umher, unter anderem an einem See vorbei. Ein wenig fühlt man sich wie in so einem Märchenwald mit Hexen und Kobolden. Als wir wieder an die Seilbahn kamen, fuhren wir dann auch mehr oder weniger gleich wieder runter.
Wir wollten noch einen Supermarkt suchen, um etwas zu trinken zu bekommen, auf dem Floyen ist es sehr sehr teuer und ebenso am Hafen, sowie nach glutenfreien Lebensmitteln zu schauen (Der Koch der Schonkostbar hat uns dies empfohlen, da es in Norwegen wohl eine viel größere Auswahl gibt, als in Deutschland). Wir fanden dann einen s.g. KIWI Supermarkt. Einfach über den großen Platz Torgallmenningen vorbei am Bergen Tidende und dann in die Straße Vaskerelven. Auf der rechten Seite kurz vor dem großen Nationaltheater kommt dann der Markt (allerdings recht klein und ohne besondere glutenfreien Produkte ).
Danach machten wir uns auf zum Fischmarkt. Da gibt’s wirklich tolle Sachen, aber eben auch solche Dinge wie Walfleisch. Meiner Meinung nach sollte man hier nichts kaufen, denn damit wird so etwas nur unterstütz. Weiter ging es dann zurück zur Aida, an Bryggen und eben der Riesenyacht vorbei.
Tag 16 Seetag
Der letzte Tag der Reise war gekommen. Trotz der langen Reise und der vielen Seetage, verging die Zeit doch wie im Fluge. Am letzten Seetag war nicht mehr viel los. Wir waren mittlerweile wieder soweit im Süden, dass wir bei herrlichem Wetter noch einmal Deck 5 bezogen und ein wenig Kraft und Sonnenenergie tankten.
Am Abend waren wir mal wieder mit die Letzten, die aus dem Weite Welt gingen. Man musste sich ja von allen möglichen Leuten verabschieden, inklusive der Kellner, mit denen wir uns sehr gut angefreundet hatten. Der Abschied fiel allen sichtlich schwer.
Abreise
Die Abreise verlief ohne Probleme. Um 9 mussten wir aus der Kabine sein und um 11 Uhr kam unser Bus. So konnte man noch einmal in Ruhe frühstücken. Die 11 Std. Heimfahrt waren dann zwar anstrengend, aber gingen auch irgendwie vorbei.