Wir sind letztens ein paar Tage mit der A-Rosa Flora von Köln nach Amsterdam und zurück geschippert. Ich fange mal mit den negativen Punkten, die ausschließlich die Zusammenstellung und Anordnung des Buffets betreffen, an:
Es gibt Kalbsragout. Lecker. Nur was soll ich dazu essen? Die Kartoffelwedges, die unter der Bezeichnung "Kartoffeltaschen mit Frischkäsefüllung" liegen? Mangels Alternative (keine Nudeln, kein Reis, auch keine "normalen" Kartoffeln) entschied ich mich für das Kartoffel-Cordon-Bleu, passt zwar nicht ganz, wollte ich aber mal probieren. Hmmm, und als was entpuppt es sich? Als Kartoffeltasche mit Frischkäsefüllung. Manchmal hatte ich wirklich den Eindruck, dass der Hauptspeisenkoch und der Beilagenkoch nicht miteinander reden, da die angebotenen Kombinationen nicht so ganz passend waren.
Beim Frühstück stehen in einer Theke Schüsseln mit Bircher-Müsli, verschiedene Sorten Quark und Joghurt, wie man es so kennt. Versteckt dazwischen kleine Schüsseln mit Fleisch- und Fischsalat. Erstens hatte ich die da nicht erwartet und zweitens, wenn man dann mit dem Löffel Fisch über die Schüssel Joghurt... kann sich jeder selbst vorstellen.
Die Anordnung: Vorspeise, dann Obst, am nächsten Buffet Dessert und Salat war etwas gewöhnungsbedürftig.
Das war es aber dann auch schon mit der Kritik. Das Essen war teilweise sehr gut, manchmal etwas einfach (Fleischkäse, Kassler, Frikadellen), aber immer ausreichend und schmackhaft. Die Qualität des (aufpreispflichtigen) Steakabends war sensationell gut. Beim Premium-Tarif waren die meisten Getränke (Ausnahme Champagner etc.) inclusive, der Service funktionierte hervorragend und auf Wunsch wurde bereits zum Frühstück ein frisch gezapftes Bier serviert .
Erstaunt war ich über den Platz im Restaurant (hatte mir die Bestuhlung nach den Bildern enger vorgestellt) und entweder gibt es einfach mehr Stühle als Gäste oder es waren sehr viele Einzelreisende unterwegs. Denn obwohl das Schiff fast komplett ausgebucht war, gab es viele Lücken zwischen den Plätzen. Eingedeckt wurden dann z. B. am Achtertisch zunächst zwei Plätze, dann zwei Plätze frei und dann vier Plätze. Allein daran konnte man erkennen, dass nicht alle Plätze benötigt wurden. (Es gibt nur eine Essenszeit und ein Restaurant).
Der Alleinunterhalter steigerte sich im Laufe der Reise und am letzten Abend, als es wieder Richtung Köln ging und er kölsche Lieder spielte, war er ganz in seinem Element und die Tanzfläche voll.
Es war insgesamt eine sehr schöne Kurzreise, allerdings ließen uns die sehr hohen Preise im Sommer und das nicht ganz den Erwartungen entsprochene Buffet-Essen von einer Buchung der Rhone-Tour absehen. Im Blick behalten wir Gourmet-Touren, nächstes Jahr passen die Termine leider nicht zu unserem Urlaub. Für eine solche Reise bin ich gerne bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, denn dass sie es mit dem Gourmet-Essen drauf haben, haben sie am Steak-Abend bewiesen.