Hallihallo,
hier meine Eindrücke von der Sonnenuntergangstour (Soft Biking Tour) in Istanbul, gefahren am 28. Mai 2006.
Die Tour ging nachmittags um 15:30 los, damit man auch wirklich bis Sonnenuntergang fahren konnte. Sie war auch offenbar sehr beliebt, denn es fuhren insgesamt 37 Leute in drei Gruppen.
Vom Hafen aus ging es über die Galata-Brücke ans Goldene Horn. Die Strecke führte erst etwas am Bosporus entlang, dann ging es ein bisschen bergauf durch relativ enge Gassen. Hier hatten wir dann den ersten kleineren Unfall, als eine Mitfahrerin mal kurz den Boden küsste. Zum Glück war aber nichts passiert. Danach sind wir dann unfallfrei zur Blauen Moschee und zur Hagia Sophia weitergefahren. Hier war dann ausreichend Gelegenheit für Fotos, allerdings nicht für einen Besuch in der Moschee. Es war auch grade Gebetszeit, und von allen Minaretten ringsrum flöteten die Muezine.
Dann ging es weiter durch die Gassen zur Suleiman-Moschee (die ich jetzt hoffentlich richtig geschrieben habe). Hier hatten wir einen tollen Blick über den Bosporus und auch runter zur AIDA. Die Guides legten eine ausführliche Trinkpause ein und wiesen auch die Trinkmuffel nochmal darauf hin, die Flaschen am Besten auch zu leeren und nicht wieder voll mit aufs Schiff zu nehmen.
Von der Moschee aus ging es dann wieder weiter ein Stück bergab. Wir kamen am großen Basar vorbei, der aber geschlossen war, denn es war Sonntag. Durch das Gassengewirr zu fahren war recht abenteuerlich, zumal die Istanbuler etwas flexibler mit Verkehrsregeln sind als die Menschen in anderen Städten. So sorgte ich dann beim Ausweichen für den zweiten kleineren Unfall und konnte feststellen, wie schnell sich eine eigentlich doch relativ leere Gasse mit hilfsbereiten Türkinnen füllen kann. Wieder war aber zum Glück nur wenig passiert - an dieser Stelle vielen Dank an den mitgefahrenen Doc und an unseren Guide fürs Verbandszeug
Kurz darauf haben wir dann mit sechs Leuten den Anschluss an die Gruppe verloren, da wir nicht mehr gefahrlos über die Straße kamen und warten mussten, bis ein paar Autos vorbei waren. Zum Glück waren wir vier Frauen gegen zwei Männer - die Männer wollten nämlich einfach so den Rest suchen fahren, was wir gar nicht gut fanden. Also warteten wir, bis der Guide uns wieder holen kam.
So langsam kamen wir wieder Richtung Bosporus, wo wir vor einer weiteren Moschee anhielten und auf den Sonnenuntergang warteten. Die Wartezeit konnte man auch hervorragenden mit einer Stippvisite auf dem nahen Gewürzbasar verbinden. Nach ein paar Sonnenuntergangsfotos ging es dann wieder zurück über die Galata-Brücke zur AIDA.
Gegen 20:30 waren wir wieder am Schiff. Wegen nahendem Ende der Essenszeit rieten uns die Guides, ausnahmsweise auch ungeduscht und in unseren Sportklamotten zum Essen zu gehen - da die Tour nun mal naturgemäß spät geendet hatte, war dieser kleine Verstoß gegen die Restaurantkleiderordnung in Ordnung.
Fazit:
Wie immer bei den Biketouren kriegt man eine Menge von der Stadt zu sehen. Ebenfalls wie immer sollte man sich beim Buchen einer Biketour bei den Guides ausführlich informieren. Bei der Istanbul-Tour z. B. wird man ausdrücklich nochmal daran erinnert, dass es durch eine Stadt geht, wo auch am Sonntag viel Verkehr ist und viele Menschen auf der Straße sind. Der Zustand der Straßen ist ebenfalls nicht immer der dollste.
Von den Steigungen her ist die Tour ok und gut zu schaffen, auch für mäßig Sportliche. Ich fand sie allerdings wegen des Verkehrs ziemlich stressig (und für feine Nasen ist Istanbul bei Hitze übrigens auch nichts). Man muss wirklich darauf achten, den Anschluss an die Gruppe zu halten, und falls man ihn verliert, stehen bleiben und nicht versuchen, die Gruppe zu suchen. Der Guide kommt dann schon zurück und sammelt die verlorenen Schafe wieder ein.
Dafür hat man dann einen wirklich schönen Sonnenuntergang am Bosporus als Entschädigung