Aber leider läuft das nur über Facebook
Und damit sind schon mal alle die außen vor, welche keinen Facebook-Account haben. Aida beschränkt sich somit auf diejenigen, welche dort verzeichnet sind. Falls die dort abgegebenen Meinungen tatsächlich ins Gewicht fallen sollten, ist klar, wessen Meinungen für Aida wichtig sind: Facebook-Anwender.
Facebook-Mitglieder als die bevorzugten Aida-Clientels.
Entweder ihnen ist nicht klar, dass sie damit andere Kundengruppen bei dieser Befragung konsequent ausschließen, oder sie wollen wirklich gezielt den typischen Facebooknutzer ansprechen und damit andere Personen ausgrenzen. Oder erwartet Aida tatsächlich, dass man seine Daten einem fremden Unternehmen (Facebook) nur dafür zur Verfügung stellt, damit man eine Möglichkeit hat, Aida seine eigenen Wünsche zu übermitteln?
Das hätte anders gelöst werden können, wenn man tatsächlich an der umfassenden Wünschesammlung ALLER Kundengruppen von Aida Interesse gehabt hätte. Insbesondere wenn man damit rechnet, dass diese Aida-Selektionsfahrten auf den drei kleineren Schiffen weniger kostengünstig durchgeführt werden können (pro Passagier) als auf den großen Schiffen.
Die Zielkundengruppe hätte somit vorrangig die Personen sein müssen, welche eher bereit sind etwas mehr für besondere Reisen auszugeben und das Geld nicht so oft umdrehen müssen. Ob der typische Facebookkontoinhaber im Vergleich zum typischen Nicht-Facebook-Kunden zu dieser Klientel gehört? Ich bin da eher der umgekehrten Ansicht, da ein großer Teil der Nicht-Facebookkunden in einem Altersbereich sein dürften, welche sich solche Reisen eher leisten können dürften. Und Nichtfacebooknutzer tendenziell auch eher mit weniger Dauerbespaßungsmöglichkeiten zufrieden sein können, welche naturgemäß auf den räumlich beschränkteren kleinen Schiffen weniger vorhanden sein können.
Ich glaube, diese Facebook-Abstimmung ist mehr eine Marketing-Geschichte. AIDA wird schon 2-4 neue Häfen geplant haben und "zufällig" wird es mit Abstimmung übereinstimmen bzw. damit begründet werden, denn die einzelnen Ergebnisse der Abstimmung werden sicher wieder nicht veröffentlicht werden. Ansonsten wäre es doch von der Planung her viel zu kurzfristig.
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Das wäre auch eine mögliche Sichtweise. Man muss gar nicht die Wünsche sämtlicher Kunden sammeln, wenn man sowieso ein erwartetes Ergebnis haben möchte, um es dann propagieren zu können.
Naja, so extrem wird es dann wahrscheinlich doch nicht gemeint gewesen sein.
Aber ein Fünkchen Wahrheit könnte schon dahinter stecken: reine Marketingstrategie. Durch die bereits vorhandenen Verknüpfungen mit sogenannten "Freunden", welche ebenfalls Facebookkontoinhaber sind, und der automatischen Übermittlungen von "likes" an diese "Freunde" und wiederum an deren "Freunde", eignet sich Facebook ideal als kostenlose Werbeplattform, mit der sehr viele Menschen erreicht werden können.
Nun, mich haben sie damit eher abgeschreckt. Ich sehe nicht ein, dazu genötigt zu werden, meine Daten an ein Drittunternehmen mit datenschutzrechtlich kritischen Berichten und Einstellungen zu geben, nur um Aida meine Wünsche übermitteln zu können. Sei's drum. Es ist ihr gutes Recht zu entscheiden, welche Kundengruppen sie ansprechen wollen und wen sie als Kunden haben wollen. Mich wollen sie anscheinend nicht. Macht auch nichts.
Es gibt wahrscheinlich genug Aida-Clubmitglieder, welche auf diese Weise die Ausrichtung der künftigen Selektionsfahrten mitbeeinflussen können. Sind dann Ziele für mich dabei, gut. Falls nicht, auch in Ordnung. Ich muss ja nicht dabei sein, dann fährt halt jemand anderer mit oder auch nicht.