Toamasina/Tamatave (vorab, hier bucht lieber einen Ausflug; Wir haben uns im Nachhinein geärgert, nicht so eine Bootsfahrt über den Kanal gemacht zu haben)
Diese Stadt ist ganz schön gebeutelt, wurde 1927 und zuletzt 1986 von einemWirbelsturm fast vollständig zerstört, was sicher die dort herrschende Armutein klein wenig erklärt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Bauern,Seefahrer, Fischer und Händler. Mittlerweile hat die Stadt den wichtigstenHandelshafen Madagaskars.
Hier hatten wir keinen Ausfluggebucht, sondern wollten uns auf eigene Faust das Städtchen anschauen, was inder AIDA heute als ganz nett angepriesen wurde. So konnten wir ausschlafen, inaller Gemütsruhe frühstücken und anschließend mit dem Transferbus vom Schiffbis zum Zentrum der Stadt fahren.
Dies stellte sich alsgoldrichtig heraus, weil der Weg durch den Containerhafen nicht schön war undinsgesamt bis zum Zentrum ziemlich uselig. Und das sogenannte Zentrum bestandaus einer großen Markthalle mit Touri-Souvenirs aber auch Obst, Gemüse,Fleisch, Fisch, Gewürzen und sonstigen Utensilien, leider keine Sonnencreme,die wir gesucht haben. Auf dem Schiff ist sie nämlich ausverkauft, unglaublichaber wahr... Wir befinden uns unweit vom Äquator und so ziemlich das wichtigsteUtensil ist ausverkauft, kommt erst im übernächsten Hafen wieder rein!
Nun denn, es erwarteten uns ander Markthalle dutzende von bettelnden Frauen und Kindern.
Die liefen neben und hinter unsher, ob wir nein oder non sagten, spielte keine Rolle. Die Tuk-Tuk-Fahrerfuhren einen fast über den Haufen, weil sie unbedingt wollten, dass wir in ihrGefährt steigen und uns zur Kathedrale oder sonst was kutschieren lassen. Dazuhatte es rund 30° und eine lt. Kapitän Luftfeuchtigkeit von 95%!!! Wirsind trotzdem 1x um die riesige Markthalle gelaufen aber bis auf 1 oder 2Geschäfte hatten alle Anderen geschlossen. So sind wir dann in die Markthalleund haben eine Runde gedreht, wobei uns der Schweiß die Haut runter lief.T-Shirts kosten 5€ mit sehr guter Qualität, es gibt Gewürze, Obst, Gemüse,Fleisch, Korb- und Holzwaren und Alles was man kennt. Im Markt waren dieMenschen freundlich. Klar möchte Einem Jeder etwas verkaufen, wie das in soMärkten halt ist aber wenn man nicht wollte, sagte man nein und ging einfachweiter.
Wir waren auf jeden Fall klatschnass hinterher, haben an einem Nebengebäude noch wunderbare Holzschränke gesehen und dort ein neues Tischset gekauft aus Bast mit Intarsie, sieht richtig edel ausJ. Danach gingen wir aber zum Shuttle Abfahrtspunkt direkt vor dem Markt. Umringt von einer bettelnden Schar Mütter und Kindern. Wenn es zu bunt wurde beim Einsteigen in den Bus, half die Polizei, die in großer Anzahl vertreten waren. Wir saßen im Bus, Hände kamen von außen hinein... und als ich die Scheibe zuschob, klopften sie an die Scheiben. Dass es auch anders geht, haben wir in den 2 anderen Häfen gesehen. Dort wurde nicht gebettelt wie hier. Nee, ich war froh, als wir wieder auf dem Schiff waren!
(Das letzte Mal, dass ich so empfunden habe war Ho-Chi-Min, dort jedoch wegen des vielen Verkehrs, Menschen, Gewusel und Mief.)