Mein Sohn (12 Jahre) und ich beginnen das neue Jahr, wie es besser nicht beginnen könnte: mit einer Kreuzfahrt. Die A-ROSA AQUA hat eine besondere Bedeutung für uns. Auf diesem Schiff haben wir im November 2010 die erste Kreuzfahrt unseres Lebens unternommen. Die Route, die vor uns liegt (Amsterdam, Rotterdam, Nijmegen) fahren wir um diese Jahreszeit (Anfang Januar) nun schon zum dritten Mal (bisher wurde als dritter Hafen allerdings Arnheim angelaufen, Nijmegen ist somit Neuland für uns).
Dienstag, 03. Januar 2017 Köln
Wir haben die Kreuzfahrt mit einem Besuch bei meinen Eltern im Rheinland verbunden. So kommt es, dass wir ganz gegen unsere sonstigen Gewohnheiten per Auto anreisen: meine Eltern bringen uns zum Schiff. Auf dem Fluss ist alles kleiner, übersichtlicher und persönlicher als auf Hochseeschiffen. Keine große Halle mit Check-in-Schaltern, sondern man geht direkt an Bord und checkt dort an der Rezeption ein. Auch meine Eltern dürfen mitkommen und einen Blick auf unsere Kabine und die Schiffseinrichtungen werfen. Wir haben Kabine 317 mit französischem Balkon.
Als Kundenclubmitglieder und Bucher des Premium all inklusive Tarifs werden wir nach Strich und Faden verwöhnt. Auf der Kabine finden wir nicht nur eine Flasche Sekt und einen Obstkorb zur Begrüßung vor, sondern auch einen riesigen Wandkalender. Am nächsten Tag folgt noch eine Tüte Haribo für meinen Sohn. Am letzten Abend wird es dann noch zwei Tafeln Schokolade und eine Flasche Wein als Abschiedsgeschenk geben. Man braucht fast einen Extrakoffer, um alle Geschenke zu transportieren
Nachmittags gibt es einen kleinen Einschiffungssnack (Kuchen und belegtes Baguette). Dann packe ich aus und etwas eher als geplant, schon gegen 16.30 Uhr, legen wir in Köln ab.
Gut, dass wir eine Tour Richtung Amsterdam gebucht haben. Auf dem Rhein herrscht Niedrigwasser und Richtung Süden (Straßburg, Basel) kann man im Moment gar nicht fahren.
Die „Seenotrettungsübung“ gibt es auch auf dem Fluss, allerdings besteht sie hier daraus, ohne Schwimmwesten in die Lounge zu kommen und dort einen Sicherheitsfilm zu schauen. Das Ganze geht dann nahtlos in die Beschreibung der Ausflüge und Angebote des Spa-Bereichs über.
Nach dem Abendessen wird um 21 Uhr die Crew vorgestellt. Noch interessanter finde ich allerdings einen Blick auf das Publikum an Bord. Ich habe noch nie so viele Kinder und Jugendliche an Bord eines Flusskreuzfahrtschiffes erlebt. Wir sind insgesamt 169 Passagiere (das ist relativ wenig, bei Doppelbelegung passen 202 Passagiere auf das Schiff). Ich schätze, dass davon mindestens 20 Kinder und ältere Jugendliche / junge Erwachsene sind. Teilweise sind größere Familiengruppen (Eltern, Kinder, Großeltern, weitere Verwandte) an Bord (bei einer Gruppe wird am letzten Reisetag ein 70. Geburtstag gefeiert – auch mal eine schöne, stressfreie Art der Familienfeier).
Nun ist es Zeit zum Schlafen gehen. Das fällt mir allerdings schwer, denn irgendwo in der Kabine knarzt / quietscht etwas – nicht immer, aber doch immer wieder.
Mittwoch, 04. Januar 2017 Amsterdam
Gegen 9.30 / 10 Uhr legen wir in Amsterdam an. Das ist etwas später als geplant und hat den Vorteil, dass auch wir Langschläfer dieses Mal wenigstens etwas von der Einfahrt nach Amsterdam mitbekommen. Unser Liegeplatz ist ganz zentral in der Nähe des Hauptbahnhofs.
Da wir schon mehrere Male in Amsterdam waren, haben wir uns ein eher gemütliches Programm vorgenommen. Nach einem ausgiebigen Frühstück laufen wir zuerst zum Königspalast und besichtigen diesen. Das war das Kulturprogramm nach meinem Wunsch.
Im Anschluss gibt es das Programm für meinen Sohn. Wir müssen nur schräg die Straße überqueren, dann sind wir bei Madame Tussaud. Draußen stehen schon viele Leute Schlange, aber da wir eine Merlin Premiumcard haben (Jahreskarte für alle deutschen Attraktionen von Merlin Entertainments, also Heidepark Soltau, Legoland Günzburg, alle Sea Life Center, außerdem Legoland Discovery Center, Madame Tussaud und die Dungeons in Berlin und Hamburg, außerdem bei der Premiumcard zusätzlich noch u.a. Legoland Billund und Madame Tussaud in Amsterdam und Wien), nutzen wir den Fasttrack und sind sehr schnell in der Ausstellung. Die Wachsfiguren wirken wirklich sehr lebensecht.
Nach so viel Besichtigungsprogramm sind wir hungrig geworden und brauchen eine kleine Pause. Also geht es zu Fuß zurück zum Schiff. Auf dem Weg besorgen wir noch Tickets für unser Vorabendprogramm: eine Grachtenfahrt entlang der Lichtkunstwerke. Im Dezember und Januar findet in Amsterdam das Amsterdam Light Festival statt. Rund um einen Grachtenring werden diverse Lichtkunstwerke im, am oder auf dem Wasser und den nahe gelegenen Gebäuden installiert. Diese kann man zu Fuß oder per Grachtenfahrt vom Wasser aus bewundern.
Nach einer ausgiebigen Kakao-,Tee- und Kuchenpause auf dem Schiff laufen wir zur Anlegestelle der Grachtenboote in der Nähe des Hauptbahnhofs. Schon vor zwei Jahren haben wir die abendliche Grachtenfahrt entlang der Lichtkunstwerke gemacht. Es gibt jedes Jahr komplett neue Lichtkunstwerke und auch dieses Jahr genießen wir wieder, was die Künstler sich so ausgedacht haben.
Schon allein für das Light Festival lohnt es sich unbedingt, im Winter nach Amsterdam zu fahren.
Nach der 75minütigen Rundfahrt laufen wir zurück zum Schiff. Jetzt haben wir uns unser Abendessen verdient. Bei A-ROSA hat es mir immer gut geschmeckt, aber bei dieser Reise muss ich ein besonderes Lob an den Koch aussprechen. Die Buffets waren nicht nur lecker, sondern von der Auswahl der Speisen her auch teilweise etwas ausgefallener als sonst. Heute z.B. genießen wir einen südamerikanischen Abend. Ich glaube, ich habe mich fast durch die gesamte Karte probiert
Dann ist es Zeit zum Schlafen. Ich bin so müde, dass ich noch nicht einmal das Ablegen (irgendwann nach 23 Uhr) mitbekomme.
Donnerstag, 05. Januar 2017 Rotterdam
Heute Morgen kann ich endlich das störende Geräusch lokalisieren: irgendetwas quietscht an der Balkontür. Ich gebe an der Rezeption Bescheid und bald darauf ist das Problem beseitigt – was auch immer es war.
In Rotterdam herrscht strahlender Sonnenschein. Heute habe ich Kultur auf das Programm gesetzt. Wir machen uns zu Fuß, vorbei an den Kubushäusern, auf den Weg zum Museum Boijmans van Beuningen.
Nachdem wir uns von der mittelalterlichen bis zur modernen Kunst einschließlich Design durchgearbeitet haben, machen wir uns langsam wieder auf den Rückweg zum Schiff. Am Kreuzfahrtterminal liegt die AIDAprima.
Ursprünglich plane ich, eine Kleinigkeit zu essen und dann vielleicht noch einmal Richtung Markthalle loszugehen. Mein Sohn macht mir allerdings einen Strich durch die Rechnung, indem er so viel und vor allem so lange futtert, dass es sich nicht mehr lohnt, loszugehen. In Rotterdam haben wir gegenüber den Angaben im Katalog übrigens „Verlängerung“ bekommen und legen erst gegen 15.45 Uhr ab (Landgangsende 15.30 Uhr).
Jetzt folgt eine Hafenrundfahrt mit unserer A-ROSA AQUA. Auch wenn wir das nun schon zum dritten Mal machen, ist es immer wieder schön und ich muss immer wieder fotografieren.
Dieses Mal sehen wir u.a. auch den Splash-Bus.
Da wir dieses Mal verhältnismäßig spät abgelegt haben, ist es schon dunkel, bis wir die Hafenrundfahrt beendet haben. Das beschert uns noch schöne Ansichten von Rotterdam bei Nacht.
Zum Abendessen ist heute ein asiatischer Abend angesagt. Da der Spa-Bereich heute bis 22 Uhr geöffnet ist, gehe ich anschließend noch in die Sauna. Nun bin ich ordentlich müde. Insgesamt war es wieder ein erlebnisreicher Tag und diese Nacht können wir ohne störende Geräusche schlafen.
Freitag, 06. Januar 2017 Nijmegen
Da wir in Nijmegen bereits um 11.30 Uhr wieder an Bord sein müssen, wollte ich eigentlich früh aufstehen – eigentlich! Allerdings ist es schon 8.40 Uhr, als ich aufwache. Mein Sohn ist ein noch größerer Langschläfer als ich. Dass er vor mir wach wird, kommt praktisch fast nie vor. Wenn wir überhaupt noch von Bord wollen, müssen wir uns beeilen.
Wieder haben wir schönes Wetter, aber es ist kalt geworden. Die Wege sind teilweise glatt, so dass man vorsichtig laufen muss. Bis ins Stadtzentrum ist es zum Glück nicht weit. Wir schauen uns am Marktplatz die schönen alten Gebäude an.
Dann laufen wir am Rathaus vorbei, durch einen Park und sind nach einer knappen Stunde durchgefroren zurück auf dem Schiff. Jetzt erst einmal einen heißen Kakao.
Um 12 Uhr legen wir ab. Die Landschaft, durch die wir fahren, könnte auch bei uns an der Elbe sein – nur haben wir Schafe auf den Deichen statt Pferden am Strand.
Wir treffen die Amelia von Phoenix Reisen.
Beim Mittagessen (ich hatte leider keinen Fotoapparat dabei) sehen wir auch die neue Asara von Phoenix Reisen in der Werft.
Nachmittags wärme ich mich noch einmal ordentlich in der Sauna auf. Ich liebe den schönen Spa-Bereich mit Blick in Fahrtrichtung und Sauna mit Ausblick auf den Rheinschiffen von A-ROSA. Nach einem leckeren Abendessen (Thema: Rhine meets Rhone) steht dann die unangenehmste Tätigkeit auf einer Kreuzfahrt an: das Kofferpacken. Immerhin haben wir hier Zeit bis morgen früh um 7 Uhr, um die Koffer heraus zu stellen. Das hat den Vorteil, dass am nächsten Morgen noch schnell der Schlafanzug in den Koffer gepackt werden kann.
Samstag, 07. Januar 2017 Köln
Heute geht es schon früh los. Da der Transferbus zum Bahnhof bereits um 8.15 Uhr abfährt, habe ich den Weckruf auf 6.30 Uhr gestellt. Ein letztes ausgiebiges Frühstück mit frischem Omelett, dann heißt es Abschied nehmen. Samstag früh ist noch gar kein Verkehr, so dass der Bus bereits nach gut fünf Minuten am Kölner Hauptbahnhof eintrifft (der Liegeplatz von A-ROSA ist auf der anderen Rheinseite im Deutzer Hafen).
Wir fahren um kurz nach neun mit dem Intercity. Es ist wunderbar leer, so dass wir ohne Reservierung bis Hamburg einen„Vierer“ für uns alleine haben. Darüber hinaus ist der Zug pünktlich – was will man mehr. Im Norden herrscht allerdings Glatteis. Wir schlittern von unserem Heimatbahnhof in Schleswig-Holstein zur Bushaltestelle. Als wir endlich zu Hause sind, bin ich froh, das Haus heute nicht mehr verlassen zu müssen.
Fazit
Kultur, Entspannung, gutes Essen – ich liebe die Kurzkreuzfahrten zu Jahresbeginn. Auch mein Sohn fährt immer noch gerne mit (nach seiner Meinung könnte das Kulturprogramm in Städten aber gerne gestrichen werden ;-)). Dieses Mal hat es uns aufgrund des besonders abwechslungsreichen Essens, des Erlebnisses „Rotterdam by night“ und des guten Wetters ganz besonders gut gefallen. Das Preismodell von A-ROSA (Kinder bis 15 Jahre auch mit nur einem Erwachsenen fahren kostenlos im Premium all inklusive Tarif) ist für uns ideal. Das wollen wir vielleicht auch mal für eine längere Tour im Sommer nutzen – allerdings 2018, denn für 2017 sind wir bereits verplant.