Die vorletzte Tour der guten alten AIDAcara
Im letzten Sommer war ich mit der AIDAaura im Mittelmeer unterwegs. Ein großartiges Erlebnis, Kreuzfahrterfahrung gesammelt und abgehakt.
Abgehakt? Oh nein, ich habe mir wohl einen kleinen Virus eingefangen, den AIDAvirus. Die Infektion zeigte sich in der Buchung einer neuen AIDAtour kurz nachdem wir die Aura verlassen hatten. Die Idee, die AIDAblu zu probieren zerschlug sich, da für die Osterferien keine passende Kabine mehr zu bekommen war.
Alternativ die Karibik versuchen? Für eine Woche Urlaub lohnt sich der lange Flug nicht gerade (obwohl, lohnt sich für eine Woche AIDAdreams nicht auch ein weiter Weg?) Aber es gab ja noch eine andere Alternative. Die A I D A ! Genau, die erste, ursprüngliche AIDA, mit der das Lächeln auf die Meere kam, schipperte in den Osterferien im Mittelmeer. Also mit Katalog im Internet eine Kabinennummer nach der anderen abgeklappert und dann mangels raschen Erfolgs Vario gebucht.
Monatelang hieß es dann: Vorfreude, schönste Freude .... Und dann ging es, nicht gerade Schlag auf Schlag, aber ziemlich schnell, Reisepreis bezahlt, Rechnung über Restbetrag 0,00 € mit Kabinennummer und Flugnummer erhalten und schließlich waren auch die Reiseunterlagen problemlos gelandet.
Ab nach Mallorca
Wenn alle nach Malle fahren muss ich nicht auch da gewesen sein. Und nun hieß es doch Abflug nach dieser anscheinend wunderschönen Insel. Da unser Flugzeug bei der Landung in Frankfurt Verspätung hatte, musste der Start im Schnellverfahren durchgezogen werden. Durch günstige Winde oder Gasfuß landete das Flugzeug dann pünktlich auf Mallorca. Der Flughafen Palma hat mir gefallen, da z. B. das Gepäckband durch seine weite Schleife ohne Gedränge gut zu überschauen war.
Die AIDA Ground-Crew erwartete uns und verteilte uns auf die wartenden Busse. Am Hafen hieß es sich dann in die Warteschlangen einordnen für die einzelnen Decks. Vielleicht sollte man das nächste Mal eine Kabine auf Deck 6 oder 7 buchen. Da es dort weniger Kabinen gibt, waren dort die Warteschlangen kürzer.
Doch bald war der Reisepass gegen die Bordkarte getauscht und es ging weiter, ... mit dem Warten; warten auf das Foto für die Bordkarte; warten auf den obligatorischen Sicherheitscheck.
Und dann ging es (mit Rose für die Damen) an Bord, über eine leicht schwankende Gangway hinauf zu Deck 6. „Cheese“, denn das unvermeidliche Foto war angesagt.
Auf zur Innen-Kabine auf Deck 5. Nach dem späteren Ausflug ins Schlaraffenland (Restaurant) und dem geführten Schiffsrundgang machte sich die AIDA mit Sail Away Show und Lasershow auf ihren Weg durch die Weltmeere bzw. einen Teil des Mittelmeeres.
1. Seetag
Nach dem Frühstück war die obligatorische Seenotrettungsübung angesagt. Da es noch ein wenig kühl war ging es anschließend mit der roten Kuscheldecke auf das Pooldeck, wo der Poolbrunch als Vorspeise zum Mittagessen diente. Vor der im Karibik Restaurant dargebotenen Esskultur entlang der Seidenstraße war für mich ein wenig Fitnessprogramm angesagt. Im Theater erwartete uns dann die Swing Welcome Show. Leider bin ich immer noch kein Swing-Fan geworden. Trotzdem hat mir das Showensemble gut gefallen. Das Theater könnte aber noch ein wenig schöner werden, wenn mehr Sitzplätze mit Rückenlehnen ausgestattet würden.
Tunis
Da ein Hafenbummel am Anlegeplatz der AIDAcara in Tunesien lt. Forum nicht besonders attraktiv sein sollte hatten wir uns entschieden die Jeep-Tour über Internet vorzubuchen. Am ersten Abend waren die Ausflugstickets bei den Scouts problemlos zu bekommen (und per Unterschrift zu bezahlen).
Obwohl wir beim Wetter nicht gerade auf der Sonnenseite des Lebens standen, wurde es ein interessanter Ausflug. Um 8.45 Uhr Treffen in der AIDA-Bar. Dann runter vom Schiff zu den sieben wartenden „Jeeps“ (Toyota Landcruiser), die mit 4 bis 5 Ausflugsgästen besetzt wurden. Neben den einheimischen Fahrern waren auch noch zwei Reiseführer (keine Scouts) bei der Tour dabei.
An Teilen der römischen Wasserleitung entlang, die Karthago mit Wasser belieferte, ging es, mit einer kleinen Pause am Aquädukt, nach Zaghouan. Dort gab es Gelegenheit das Nymphäum, die Ruine eines Quellentempels, zu besichtigen.
Weiter ging es dann auf einem unbefestigten Weg zur nächsten Straße. Beim nächsten Versuch die Tour offroad Richtung Takrouna fortzusetzen mussten die Geländewagen aber passen. Wegen der Schlammlöcher mussten die Wagen wieder zurück auf die befestigte Straße.
Im Berberdorf auf dem Berge erwartete uns dann gesüßter (wahlweise auch ungesüßt) Pfefferminztee im Café. Sehenswert waren die Schildkröten im Korb, das kleine Berbermuseum, Esel und Hunde.
Zurück ging es dann über ein verregnetes Hammamet, das mit riesigen Hotels auf Sonne und Gäste wartete, zum Lächeln der Meere.
Nach der „Fiesta del Ranchero“ im Karibik Restaurant war der AIDA Grand Prix 2005 für mich ein richtiges Show-Highlight. Leider hat unsere irische Kelly-Family trotz unserer „Guiness! Guiness!“-Anfeuerungsrufe nicht gewonnen. Nun die Konkurrenz aus Mittelerde war eindeutig zu stark.
Malta
Der Anlegeplatz in Malta ist ideal gelegen, denn der Weg ins Zentrum (über Treppen oder Straße) ist kurz und malerisch. Von oben bietet sich dann ein wunderschöner Ausblick auf die AIDA (leider hat mein Fotoapparat Probleme bereitet, so dass ich die Auflösung stark senken musste). Bei angenehmen Wetter ließ sich die Stadt (mit Mittagspause an Bord) gut zu Fuß erkunden.
Wegen leicht beunruhigter See musste der Lotse das Schiff bereits im Hafenbereich verlassen. Das philippinische Dinner hat uns trotzdem gemundet. Die „Glamourous White Nights Poolparty“ musste ausfallen. Sie wurde durch die Piratenparty im Theater ersetzt, bei der die Crew u. a. im schnellen Kostümwechsel zu einem „Querbeet-Musik-Mix“ auftrat. Der Tanz der schottischen Piraten war dabei ein Höhepunkt.
Palermo
Wenn Engel reisen weint der Himmel. Die AIDA muss wohl über Nacht alle Passagiere in fliegende Himmelsboten verwandelt haben, denn es regnete in Strömen. Mit dem Schirm in der Hand machten wir uns auf den Weg durch die Stadt. Kirchen und Museen waren trockene Zwischenepisoden und der Markt, der später auf dem Wochenvideo im strahlenden Sonnenschein zu sehen war, erschien unter Plastikfolien etwas traurig.
Da war der Ausklang des Abends mit italienischer Kochkunst im Karibik Restaurant und Grusical im Theater etwas sonniger.
Neapel
Vor langer Zeit war ich im Urlaub in Sorrent. Von dort ging ein Ausflug nach Pompeji, einer faszinierenden Stadt des Altertums, die durch einen grauenerregenden Ausbruch des Vesuvs verschüttet und dadurch für die Nachwelt konserviert wurde. Diese Stadt wollte ich gern wiedersehen.
Den Ausflug hatten wir über Internet vorgebucht und die Voucher am ersten Abend an Bord abgeholt. Für den Ausflug war das Treffen an Bord um 8.15 Uhr im Theater angesagt. Die Teilnehmerzahl reichte aus um drei Busse zu füllen. Jeder Teilnehmer bekam einen kleinen Aufkleber mit der Nummer des Busses auf Jacke oder Tasche geklebt.
Durch Neapel ging es dann mit Blick auf den diesigen Golf von Neapel und den friedlichen Vesuv nach Pompeji. Jede Busladung wurde von einem Führer durch die Ausgrabungsfelder geführt. Obwohl nur noch (teilweise wiederaufgebaute) Ruinen vorhanden sind, kann man sich mit etwas Phantasie (und den passenden Monumentalfilmen im Hinterkopf) vorstellen, wie Pompeji vor dem Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 ausgesehen haben könnte.
Der Spaß am Ausflug wurde nur ein wenig dadurch getrübt, dass auf der Rückfahrt Halt bei einer Korallenwerkstatt gemacht wurde. Die Zeit wäre besser in Pompeji oder an Bord verbracht worden.
Das Abendessen war wieder „himmlisch“. Die UFA Show „Nur nicht aus Liebe weinen“ war durchaus gut gemacht. Die Musik entsprach aber nicht gerade dem von mir bevorzugten Stil.
Der letzte Seetag
Die Sonne schien und ließ den letzten Tag des Urlaubs auf dem Pooldeck angenehm werden. Kids Club und Teens Club verwöhnten uns mit ihren Show-Einlagen. Italienischer Poolbrunch, Bier, Wein und Saft ließen die Zeit kurz werden. Die Rätselrunde der Animateure ließ das Wissen ansteigen , auch wenn ich die niederrheinische Halsschmerzgurgellösung wohl nicht anwenden werde.
Bei der nautischen Fragestunde hatte ich am Nachmittag das Gefühl, dass der zuständige Nautiker froh war, dass das Theater für Proben benötigt wurde und er sich keinen weiteren Fragen stellen musste.
Mit dem Farewell Dinner, der Farewell Show und dem anschließenden Sektempfang mit der Lasershow an Deck ging ein wundervoller Urlaub dem Ende entgegen.
Good bye
Bereits um 7.30 Uhr ging der Shuttle zum Flughafen, so dass das letzte Frühstück bereits früh eingenommen werden musste. Trotzdem verzichtete ich nicht auf mein geliebtes Obst (Ananas, Papaya, Grapefruit, Melone).
Beim letzten Blick zeigte sich keine Träne im Auge der AIDAcara, vielleicht weil sie weiß, dass es ein Auf AIDAsehen gibt.
Der Flug zurück verlief problemlos und die Realität Deutschlands hatte uns bereits gegen Mittag wieder, im Gepäck schöne Erinnerungen an einen trotz gemischten Wetters gelungenen Urlaub.