- Offizieller Beitrag
Tunis, Soft, Januar 2005, Wertung ***
Ich hatte das große Vergnügen, ein gnadenlos gutes Bikerteam kennen zu lernen: David, Alex und Robert (Robert steigt allerdings nächsten Freitag ab, dafür ist jetzt Arne an Bord. Arne ist noch ganz frisch, das erste Mal Aida überhaupt, also seid nett zu ihm.)
Die Bike-Tour in Tunis ist leicht zu fahren. Da wir außerdem super Wetter hatten, war die Tour Fun pur. Wir fuhren nach Karthago, Sidi Bou Said und auf den Byrsa-Hügel. Auch einen amerikanischen Soldatenfriedhof haben wir gesehen.
Los ging's erst um 9.30 Uhr. Da ich aus dem Sommer noch Startzeiten von 8.00 Uhr gewohnt war, empfand ich es als sehr angenehm, etwas später aufzustehen. Wir fuhren in 2 Gruppen zu ca. 20. Die Strecke hat kaum Steigungen, und die Tunesier waren im Umgang mit einer Truppe bekloppter Biker ebenso erstaunt wie entspannt. Autofahrer ließen uns in aller Regel passieren (wenn nicht, fand sich auch schon mal ein Polizist, der uns Trillerpfeife blasend den Weg frei machte), Passanten spendeten Beifall und was uns der ein oder andere sonst noch zurief wird ewig im Dunkeln bleiben.
Die einzige steile Stelle ist der Byrsa-Hügel, aber der Anstieg ist sehr, sehr kurz. Dort oben steht eine Kirche und es befindet sich dort der Eingang zum Carthago-Museum. Beides wurde von unserem Guide als eher langweilig eingestuft, so dass wir auf die Besichtigung verzichtet haben. Es war das erste Mal, das ich irgendwo hinaufgefahren bin, um mir etwas nicht anzusehen (Alex, ich freue mich schon jetzt auf die Dinge, die wir uns im Mai nicht ansehen werden.) Schließlich wollen wir ja Biken, und nicht alte Steine begucken.
In Sidi Bou Said gab es einen Stopp. Manche sind durch den Bazar spaziert, aber erstens haben die Buden alle das gleiche Sortiment, und zweitens sind die Typen so was von aufdringlich, dass ich euch rate, einen Tipp der Guides zu befolgen: Geht vom Parkplatz aus schnurstracks rechts die Straße rauf zum Café des Nattes ( wenn ihr drin seid, werdet ihr auch wissen, warum es so heißt) und bestellt euch einen Pfefferminztee. Köstlich. Ich glaube, hier könnte man auch eine Wasserpfeife durchziehen, es ist jedenfalls sehr gemütlich. Überhaupt ging es sehr gemütlich zu. Wenn vier Mann zusammenstanden, und aufeinander einredeten – gleichzeitig natürlich – dann wussten wir: Hier findet das Leben auf der Straße statt. Redeten vier Mann aufeinander ein, von denen einer eine Schaufel hatte, dann wussten wir: Achtung Baustelle.
Falls ihr euch Sorgen um eure Sicherheit macht: Ich habe noch nie so viele Polizisten an der Straße stehen sehen, wie dort. Die Tour verläuft nämlich meistens ganz in der Nähe zum Präsidentenpalast, und auf den passen die dort so gut auf, dass man seine Hütte nicht fotografieren darf. Gegen 13.30 Uhr waren wir zurück, 30 km Tunis lagen hinter uns, ein schöner Auftakt für die Woche, und eine gute Gelegenheit, das Biking-Team kennen zu lernen.
Die *-Wertung spiegelt meinen persönlichen Eindruck wieder, immer im Vergleich mit den anderen Touren, die ich gefahren bin. Dies soll eine schnelle Einschätzung ermöglichen und ist völlig subjektiv ohne „harte“ Kriterien.