Wir sind auch "betroffen" vom Preisverfall für Kanadas Ostküste mit AIDAvita.
Und ich würde lügen, daß wir die Reise nicht gerne zum bestmöglichen Tiefpreis hätten ergattern wollen - wer spart nicht gerne ein paar hundert Euronen, um sie an anderer Stelle wieder ausgeben zu können?
Trotzdem ist es mir letztendlich relativ egal, wieviel andere für die Reise bezahlt haben, ob ihnen der Tischwein oder das Rührei schmeckt, oder ein Malkurs auf MS den Urlaub erst vollkommen gemacht hätte.
Wir haben das Angebot/Gesamtpaket zu einem bestimmten Zeitpunkt für uns als i.O. befunden und gebucht. Die Gründe hierfür sind individuell und vielfältig, so wie sie hier auch an diversen Stellen im Forum immer wieder beschrieben werden.
Zu den Mondpreisen:
Wir schauen auch gerne bei anderen Anbietern/Reedereien, speziell nach kleineren Schiffen und interessanten Destinationen/Routen.
Nach unserer Auffassung reihen sich selbst die anfänglichen AIDA-Premium-Mondpreise dort nahtlos ein, bzw. wirken sogar noch verhältnismäßig günstig.
Mal abgesehen davon, daß die Langstreckenflüge bei AIDA nicht immer zu den günstigsten zählen.
Dabei ist das natürlich auch nur unsere subjektive Meinung in Bezug auf unser eigenes und ganz spezielles Buchungsverhalten (Paar ohne Kinder, gewisse Flexibilität in der Urlaubsplanung, etc.), sowie unsere eigenen und persönlichen Vorlieben in Bezug auf eine Kreuzfahrt (wir mögen z.B. keine festen Essenzeiten, Sitz- oder Kleiderordnungen, Käptn's-Dinner, etc.).
Was uns bei dem aktuellen Preisverfall zu denken gibt:
AIDA hat es -trotz lautem Rufen aus den Reihen ihrer Stammgäste nach neuen und interessanten Routen- offensichtlich nicht geschafft, ihr Selection-Konzept an den Gast zu bringen, während andere Reedereien scheinbar problemlos ihre Schiffe voll bekommen, ohne am Preis zu drehen, sondern -ganz im Gegenteil- oft sogar mit Wartelisten agieren müssen.
Woran kann das liegen?
Hier wurde schon darüber spekuliert -dem stimme ich auch zu-, daß die Erwartungshaltung einiger Gäste an das beworbene Selection-Prinzip nicht immer mit dem tatsächlichen Ergebnis deckungsgleich war. Dabei unterstelle ich AIDA nicht unbedingt vorsätzliches Verhalten, sondern eher ein "unglückliches Händchen" was Vorbereitung, Vermarktung und teilweise auch äußere Umstände angeht.
Weiterhin hatte AIDA in letzter Zeit auch einige schlechte PR, mit jeweils mehr oder weniger Eigenverschulden, zu verkraften: Genannt sei hier z.B. die verspätete Fertigstellung der Prima mit entsprechendem Ausfall der wirklich verlockenden Überführungsfahrt von Japan nach Hamburg, oder auch das Chaos rund um die Madagaskar-Pest.
Die Bereiche "Kunden-Kommunikation" oder "Stammkundenbindung" sind sicherlich (nicht nur bei AIDA) immer stark verbesserungswürdig.
Was ich in der heutigen Zeit für wirklich sehr wichtig und schwierig erachte, ist das Etablieren einer klaren Markenstrategie.
Und das kann ich bei AIDA derzeit nicht nachvollziehen. Die immer gewaltigeren Neubauten für den Massenmarkt sind mit kleinen Selections-Schiffen nicht in Deckung zu bringen.
Es fehlt die klare Marke, die Ausrichtung, die Botschaft,... Was verbindet der Gast mit AIDA? Was darf er auf einem AIDA-Schiff erwarten?
Das ist m.E. der große Unterschied zu den anderen Reedereien, die mit ihrer eindeutigen Marke dann auch ihr Stammpublikum finden und langfristig binden können.
Wir würden es sehr bedauern, wenn AIDA mit den kleinen Schiffen nicht mehr profitabel unterwegs wäre und dann deren Routen (oder schlimmstenfalls die kleinen Schiffe ansich) wegrationalisieren würde.