Nach meiner ersten Kreuzfahrt im November 2013 stand da immer ein besonderes Ziel im (T)raum. Ich habe mir vorgenommen irgendwann, einmal oben am Nordkap zu stehen. Und dann gab es Ereignisse die mir zeigten, dass ich aus dem IRGENDWANN ein JETZT machen soll!
So buchte ich im März letzten Jahres die „Highlights am Polarkreis“ mit AIDAluna für 12.-29.07.2017
Da ich bis Kiel eine lange Anreise hatte und keinesfalls eine Zugverspätung oder gar Zugausfall und somit den Reiseantritt riskieren wollte, fuhr ich einen Tag früher. Mit kurzem Zwischenstopp Hamburg konnte ich dann in Kiel als eine der Ersten einchecken. Eine ganz neue Erfahung wenn man sonst am Anreisetag leider meist ziemlich spät da ist. Ich habe genau 2 Schritte an Bord gemacht da kam mir schon eine bereits Bekannte Gastgeberein entgegen. Wir hatten uns schon 3 Reisen zuvor immer wieder getroffen und sind Mittlerweile befreundet. Ich fand es super sie bei der Erfüllung meines Traums dabei zu haben. Nachdem ich mich am späteren Nachmittag versichert habe, dass auch mein mit Tefra vorab geschickter Koffer da ist ging es zur Seenotrettungsübung. Alle Mann an Bord – Traumwetter - Leinen los!
1. Seetag
Da ich alleinreisend bin nutze ich gerne die Möglichkeit des Fantreffs um Mitreisende kennen zu lernen. So habe ich mich auch hier wieder dazu angemeldet und mich sehr gut unterhalten und erste Kontakte geknüpft. Am Abend war dann noch der Kennenlerntreff wo sich mehrere Alleinreisende jeden Alters zusammengefunden haben. Mir war hier schon klar, dass es absolut die richtige Entscheidung war diese Reise zu machen und das ich es nicht bereuen werde!
Kirkwall
Ich hatte im Vorfeld den Ausflug „Highland Park Destillerie & Kapelle“ gebucht. 10:30 Uhr ging es los. Zuerst zu einer kleinen italienischen Kapelle die während des Zweiten Weltkriegs von Kriegsgefangenen erbaut wurde. Kurze Besichtigung mit Erläuterungen der Bauweise und Historie. Wir fuhren dann zurück nach Kirkwall um die Highland Park Whiskey Distillery zu besuchen. Die nördlichste Brennerei Schottlands. Nach der informativen Führung gab es auch noch eine kleine Kostprobe. Anschließend reichte die Zeit noch für einen Stopp in der Stadt wo ich unter anderem die St.-Magnus-Kathedrale besichtigte.
2. Seetag
Was wäre eine Kreuzfahrt ohne Seegang? So lies ich diesen Tag etwas ruhiger angehen. Es gab von allen nur Befürchtungen wie das wohl zwischen Island und Spitzbergen sein wird.
Reykjavik
Vor der Reise die Überlegung ob man jetzt lieber die Stadt besichtigt oder eher Flora und Fauna. Ich habe mich für Letzteres entschieden und den Ausflug „Gullfoss, Geysire & Thingvellir“ gebucht. ISLAND was für eine Landschaft. Mir wurde hier bewusst woher die Reise ihren Namen hat. Ich war immer fixiert auf Nordkap aber bereits hier fingen die Highlights an! Es ging zum Wasserfall Gullfoss. Der Wasserfall besteht aus 2 Stufen die etwa rechtwinklig zueinander stehen. Sehr beeindruckend welche Wassermassen da Sekunde für Sekunde nach unten rauschen. Der Zweite Stopp führte uns zu den Geysiren. Der Strokkur schießt in unregelmäßigen Abständen Meterhohe Wasserfontänen nach oben. Hier galt es besonders die Windrichtung zu beachten. Heißes Wasser und der Dampf nicht zu unterschätzen. Letzter Punkt der „Golden Circle Tour“ (wie sie auch genannt wird) war der Nationalpark Thingvellir. In diesem Park treffen die amerikanische und die eurasische tektonische Platte aufeinander. Er steht auf der Liste UNESCO Weltkulturerbe. Unbeschreibliche gigantische Aussicht!
Isafjördour
Hier hatte ich mich „nur“ für einen Spaziergang durch die kleine Stadt entschieden.
Akureyri
Um 7 Uhr war Ausflugsbeginn somit musste der Wecker recht früh gestellt werden. Am Vorabend wurde mir versprochen es lohnt sich und tatsächlich WALE in Sicht! Leider war die nähere Wahlbesichtigung mit AIDA schon ausgebucht daher hatte ich den Ausflug „Godafoss & Akureyri“ Zunächst zum Wasserfall der Götter. Auch hier war ich wieder mächtig beeindruckkt! Man konnte sich an der faszinierenden Landschaft und der Menge sowie Farbe des Wassers kaum satt sehen. Zurück ging es nach einer kurzen Stadtrundfahrt zu einem botanischen Garten den wir bei bestem Wetter einen Besuch abstatteten.
3. Seetag
Bisher waren meine Kreuzfahrten an diesem Tag zu Ende. Hier hatten wir noch nicht mal Halbzeit. Es galt die ersten Eindrücke/Highlights etwas zu verarbeiten und sacken zu lassen. Am Abend stand die Überquerung es Polarkreis auf dem Programm. 22 Uhr Sonne aber sehr windig Action auf dem Pooldeck inkl. Eistorte.
4. Seetag
Der Erwartete Seegang von Island nach Spitzbergen blieb an beiden Seetagen aus. Zum Bordleben möchte ich am Schluss zusammenfassend etwas sagen.
Spitzbergen
Nun waren wir angekommen am nördlichsten Punkt unserer Reise. Ich hatte meinen ersten Ausflug meine Kreuzfahrtgeschichte ohne AIDA gebucht. Mit Svalbard Maxi Taxi ging es für umgerechnet nicht mal 40€ zu allen sehenswerten Orten. Durch die Stadt, zu einer Huskey Farm, einer Kohlegrube und zum Samenlager das Saatgut der ganzen Welt aufbewahrt. Sehr gelungener Ausflug, kann ich jeden nur wärmstens empfehlen!
Nordkap / Honningsvag
Das besondere Highlight zwischen den Highlights. Man fährt ja zunächst mit dem Schiff daran vorbei und wir hatten beste Sicht auf das was uns später erwarten wird. Gut 2/3 der Passagiere sind mit AIDA zum Nordkap. Eingeteilt in 3 Gruppen. Logistische Meisterleistung! Ich war in der Letzten somit Ausflugsstart um 01:15 Uhr. Von der mir bekannten Gastgeberin hatte ich den Tipp bekommen erst das Kino zu besuchen und dann zur Kugel zu gehen. Das war goldrichtig denn da waren dann nur noch eine Hand voll Leute. Mittlerweile war es halb 3 Mitten in der Nacht, strahlender Sonnenschein, eine Wahnsinns Aussicht und die Emotionen kochten über weil man realisiert das gerade ein Traum wahr geworden ist. Zurück vom Ausflug gab es dann um 4 Uhr morgens noch Gulaschsuppe auf dem Pooldeck, schlafen konnte ich nach diesen unbeschreiblichen Erlebnis und den ganzen Eindrücken eh nicht.
Hammerfest
Nach der Nacht am Nordkap hatte ich für Hammerfest keinen Ausflug gebucht. Mein einziges Ziel war eine Mitgliedschaft im dort ansässigen Eisenbärenclub, die man ausschließlich persönlich vor Ort abschließen kann.
Tromsö
Auch hier musste ich wieder zwischen Stadt und Umland entscheiden. Über tromsoindividuell.com hatte ich eine Ganztages-Inseltour gebucht. Ausflugsstart sofort nach Schiffsfreigabe schließlich hatten wir ein mega Programm.Mit weiteren 7 Passagieren ging es entlang der Fjord-Landschaft von Tromsö nach Kvaloya zu der kleinen Insel Sommaroy und zurück nach Tromsö. Ich habe nicht mitgezählt, wie oft ich an diesem Tag aus dem Auto und wieder eingestiegen bin. Wir waren an einem Wasserfall, mehreren Sandstränden haben super lecker Mittag gegessen, Elche kreuzten unseren Weg und zum Schluss hatten wir sogar noch Zeit für einen Mini Stadtaufenthalt und kurzem Besuch eines botanischen Gartens. Wir waren mit die letzten die zurück an Bord kamen aber ich möchte diesen Tag nicht mehr missen. Absolute Weiterempfehlung!
Leknes / Lofoten
Das erste Mal Tendern stand an. Ich habe auch hier im Vorfeld keinen Ausflug gebucht. Wollte mich einfach mal so inspirieren lassen und bin einfach etwas spazieren gegangen.
Bergen
Der letzte Hafentag, der erste Regentag. Gebucht war „Mit der Seilbahn auf den Berg Ulriken“ Fantastische Aussicht über ganz Bergen. Wir hatten oben Kaffee getrunken und uns Waffeln schmecken lassen bevor uns eine Stadtrundfahrt zurück zum Schiff führte.
Seetag
Am letzten Tag fand nun auch die Neptuntaufe statt. Nachdem ich die 3 Prüfungen absolviert hatte gab es die Taufe durch Neptun mit dem dazugehörigen Zertifikat und einem Foto mit dem Kapitän – für jeden einzeln!
So noch ein kleines Fazit und ein bisschen was zum Bordleben:
Mit uns waren 3 Life Coaches, 1 Comedian, 1 Zauberer und Gadget Magier sowie 1 Travestiekünstler an Bord. Super Vorträge, tolle Shows, sehr nett und publikumsnah! Ein großes Kompliment muss ich auch dem Entertainment Team geben! Allen AIDA Stars mit Entertainment Manager Tom. Die Bühnenbewegungen und das Trapez wurden vor der Reise vom TÜV gesperrt und somit waren die Möglichkeiten der Shows stark begrenzt ABER was als „Ersatzprogramm“ angeboten wurde stand dem Eigentlichen (Bekannten Showqualität) in nichts nach!
Das Essen war sehr abwechslungsreich. An keinem der 17 Tage gab es Themenwiederholungen. Es wurde für die Komplette Reise in Kiel geladen und außer original „Spitzbergen Bier“ nichts dazwischen zugeladen. Eine weitere Meisterleistung!
Noch die Highlight neben den Highlights
Das Wetter. Ich hatte mit allem gerechnet. Regen, Schnee, Eiseskälte aber nicht mit (Außnahme Bergen) Sonne ohne Ende. Die Winterjacke konnte ich im Vakuumbeutel lassen. Ich hatte eher zu wenig kurze Sachen dabei aber es gab ja den Waschsalon.
Last but not least - die Mitreisenden. Ab dem Kennenlerntreff haben sich die Alleinreisenden jeden Abend zum Essen getroffen. Zwanglos, kann nicht muss. So dann auch die gemeinsame Abendgestaltung. Ich habe auch unter den weiteren Mitreisenden sehr liebenswürdige Menschen kenngelernt. Mit einigen bin ich nach wie vor in Kontakt und wir haben uns auch schon wieder getroffen.
Es war der richtige Zeitpunkt für die Erfüllung dieses Traums! Ein unvergessliches, unbeschreiblich schönes, sehr emotionales Ereignis in meinem Leben! Ich habe die Ausflüge bewusst nicht ins Detail beschrieben. Man kann nicht alles mit Worten ausdrücken, man muss es selbst erleben! Falls Fragen sind einfach melden. Mir bleibt nur noch die Tour jedem weiterzuempfehlen! Für mich ist es nahezu unmöglich diese Tour zu toppen!