Dies nur zu Stendals Bemerkung, dass man in England den Gesang liebt – einerlei, ob er gut oder schlecht ist … England und damit auch Liverpool brachte nicht nur die Beatles sondern u.a. auch Gerry Marsden und seine Gerry & the Pacemakers hervor, die1965 neben anderen den Erfolgshit „Ferry Cross the Mersey“ auf den Markt brachten. So, jetzt sind wir mitten in Liverpool und damit auch am und auf dem Fluss Mersey!
Und die AIDAcara fuhr früh in den Mercey – und wir waren natürlich wieder hellwach ganz oben. Es war der
16. Juni 2012
und wir waren erstaunt, was wir schon – übrigens ohne Regenempfang – früh von der alten Arbeiterstadt sahen: auf der Steuerbordseite sattes Grün, später dann Häuserzeilen mit rechteckig zum Ufer angelegten schnurgeraden Straßen, monumentale Bauten; auf der Backbordseite zunächst das nicht so attraktive Industriegebiet, dann im Zerfall befindliche hölzerne Kaistützen und ganz vorne die Drei Grazien, das Museum of Liverpool, die Albert Docks und ein Riesenrad – staun! Ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten …
1190 gab es einen Flecken, genannt Liurpul, was so viel sie schlammiger Pfuhl oder schlammige Bucht bedeutet. 1207 wurde der Pfuhl zum Marktflecken und Hafen erklärt. Dann tat sich zunächst nicht viel. Mitte des 16. Jahrhunderts hatte der Ort 500 Einwohner und war viel weniger wichtig als das südlich liegende Chester. Dann kam das Jahr 1698: das Unterhaus war einverstanden, dass eine neue Kirche gebaut werden durfte. Das war der Beginn des Aufstiegs: Reich wurde man durch den einsetzenden Handel mit den Westindischen Inseln; reich wurde man durch den Sklavenhandel (so wie auch das vier Tage vorher besuchte Honfleur). Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde 40 % des Welthandels über den Liverpooler Hafen abgewickelt … Dies führte naturgemäß zum starken Wachstum; 1930 hatte man 850.000 Einwohner; Mitte 2012 waren es nach dem wirtschaftlichen Niedergang bei den originären Industrien nur noch ca. 445.000 …
Wenn man an Liverpool denkt, kommen einem vor allen Dingen die Beatles und die beiden Traditionsvereine der Premier League, FC Liverpool und FC Everton, in den Sinn.
Und eins von beiden, Fußball oder Musik, war an diesem Tag unser Hauptthema. Doch davon später mehr, denn wir waren noch nicht an Land. Gegen 7 Uhr näherten wir uns dem Kai. Und was sahen wir: Alt und Neu einträchtig nebeneinander.
So, nun ging es aber schnell zum Frühstück, denn um 8.45 Uhr wollten wir zum Ausflugstreffen …
Ja, was sollten wir in Liverpool machen? Wir waren davon ausgegangen, dass die alte Industrie- und Hafenstadt ein langweiliges und unattraktives Ziel war. Und was nahm man sich dann vor? Ganz einfach – auch als nicht unbedingt Beatles-Fans griffen wir zum Angebot: von AIDA vermittelter Ausflug „Auf den Spuren der Beatles“, denn Liverpool und Beatles gehören untrennbar zusammen.
So begann dann kurz nach 9 Uhr der Ansturm auf den Bus. Plätze waren zur Genüge vorhanden und wir fuhren los. Unsere Reiseleiterin informierte uns ausgiebig über die Stadt und vor allen Dingen über die Verbindung der Stadt zu den Beatles – fast schon zu ausführlich … Und schon hielt der Bus im Cavern Quarter auf der North John Street, gegenüber vom in 1884 erbauten Hard Days Night Hotel. Logisch, dass es in diesem Hotel rund um die Beatles geht, wenn man von den bevorzugten Bildern an den Wänden ausgeht … Und nicht nur innen, sondern auch außen steht alles im Zeichen der Beatles: alle vier schauten von oben auf uns herab – nur nicht zum Anfassen, denn dafür standen sie zu hoch.
Es war nicht weit bis zur Mathew Street – einfach um die Ecke. Hier ist das Herz der Beatles Touristen beheimatet, ein ehemals heruntergekommenes Viertel, das sich zur Amüsiermeile gemausert hat. 1957 wurde der Cavern Club eröffnet. Es traten Jazz-, Skiffle- und später Beatbands auf. Rolling Stones, The Who, Eric Clapton waren einige von ihnen. Nur das große Geld machte man nicht mit dem Club. So wurde er 1973 geschlossen und zugunsten des Baus der neuen Metro abgerissen. Für manche wahre Blasphemie – aber keine Angst, der Club wurde – z.T. mit Originalsteinen – 1984 nicht weit vom ursprünglichen Standort aufgebaut.
Schräg gegenüber standen wir vor dem 1994 eröffneten Cavern Pub. Rechts vom Eingang befindet sich der Liverpool Wall of Fame mit 56 an CDs erinnernde Bronzetafeln von Künstlern, die von 1953 bis heute in den Charts an erster Stelle standen.
Rund um den Pub sind in Mauersteinen Namen von Künstlern eingraviert, die im Cavern Club auftraten. Die Namen sprechen für sich …
Nicht fehlen darf natürlich die Wandstatue „ Four lads who shook the world“, die nach dem Tod John Lennons mit einem kleinen Gitarre tragenden Engel erweitert wurde.
Nun ging es weiter mit dem Bus. Wir fuhren in die Innenstadt, sahen viele Gebäude im alten Zuckerbäckerstil, wurden laufend informiert, welcher Beatle wo in die Schule ging, wo welcher Beatle getauft wurde, wo welcher Beatle öfters mit einem anderen Beatle unterwegs war usw. – eine Fülle von Informationen, die sehr nett ´rüberkamen, aber die für uns teilweise nicht gerade wichtig waren – wir waren eben nicht unbedingt die Beatles-Fans!
Und so fuhren wir und fuhren und kamen in die Außenbezirke, die wir ohne diese Tour sicher nicht besucht hätten. Viertel mit ärmlichen Mietshäusern, Viertel mit gehobenen und gepflegten Reihenhäusern, Viertel mit schönen und geschmackvollen kleineren Häusern, aber auch Villen. Und viel, viel Grün und große Parks. Und dann waren wir auf einmal da: Die durch John weltberühmte Straße, eigentlich nicht ansehnlich, aber für unsere Generation (auch für die nicht unbedingten Beatles-Fans!) unvergesslich. Penny Lane ist eigentlich keine Straße sondern ein Platz (The Penny Lane Roundabout), an dem verschiedene Straßen, darunter die kleinste, Penne Lane, zusammentreffen. John stellte mit seinem Lied einen Ort seiner Kindheit und Jugend dar und erinnert an den Barber Shop
„In Penny Lane there is a barber showing photographs of every head he's had the pleasure to know”
und die alte Bushaltestelle am Platz
“Behind the shelter in the middle of a roundabout the pretty nurse is selling poppies from a tray”.
Und dort stand sie – die Kirche St. Barnabas. In den späten 50er Jahre spielte dort ab und zu die Vorgängerband der Beatles, die Quarry Men, samstagsabends zum Tanz auf. Und nun wurden im Bus Beatles-CDs abgespielt, so dass auch bei nicht eingefleischten Beatles-Fans allmählich ein echtes Beatles-Gefühl aufkam …
Und wir fuhren weiter bis zum nächsten Gedenkort der Beatles:
… “nothing is real and nothing to get hung about Strawberry Fields forever …”
Von Erdbeerfeldern war hinter dem knallroten Gittertor nichts zu sehen, auch nicht von dem gleichnamigen Waisenhaus der Heilsarmee. Eher ein verwildertes Grundstück, in dessen Nähe John aufwuchs und auf dem er als Kind spielte. Und wo wuchs er auf? John zog mit fünf Jahren in dieses Haus, das Onkel und Tante gehörten. Schon früh übte John viele Stunden das Gitarrespiel. Dazu passte wunderbar eine Bemerkung seiner Tante: „Das mit dem Gitarrespielen ist ja in Ordnung, aber davon wirst Du niemals leben können!“ Wie man sich irren kann … Das Haus wurde 2002 von Yoko Ono dem National Trust geschenkt.
Die nächste Station war 20 Forthlin Road. In dieses Haus zog 1955 die Familie McCartneys. Das Bad musste für Musiker äußerst geeignet gewesen sein, denn Paul zog sich hierhin wegen der besonderen Akustik zum Üben zurück. John kam öfters zum gemeinsamen Musizieren in dieses Haus. Nach der ersten langen Übungsphase komponierten sie hier einige bekannte Songs wie
„Well she was just seventeen and you know what I mean and the way she looked was way beyond command so how could I dance with another ooh when I saw her standing there …”
Anschließend fuhr uns der Bus zu den Albert Docks. In einem Teil der kernsanierten alten Docks und Lagerhäusern ist das Museum „The Beatles Story“ untergebracht. Logisch, dass der Besuch dieser Ausstellung zum Ausflugsprogramm gehörte. Am Eingang erhielten wir Kopfhörer und so konnten wir uns mit deutschsprachiger Begleitung in die Welt der Beatles begeben. Wir wurden über die phantastischen Vier informiert von der Kindheit bis zur Auflösung der Gruppe. Besonders interessant sind Nachbauten von Stätten ihrer Erfolge wie die Bühne des Cavern Club, der Eingang zum Hamburger Star-Club, diverse Plakate, der Cashbah Coffee Club, den die Beatles in ihren Anfangstagen gerne aufsuchten, das Büro, in dem die in der damaligen Szene bekannte Zeitschrift „Mersey Beat“ herausgegeben wurde, Johns „White Room“ mit Klavier und einige Original-Erinnerungsstücke wie George´s erste Gitarre und Anzüge der Beatles.
Gezeigt wurde die nachgestellte Grabstätte von
„Ah, look at all the lonely People
Ah, look at all the lonely People
Eleanor Rigby picks up the rice in the church
Where the wedding has been - lives in a Dream
Waits at the window, wearing a face that
She keeps in a jar by the door - who is it for
All the lonely people where do they all come from
All the lonely people where do they all belong …”
Und natürlich auch Illustrationsmaterial zum
“In the town where I was born
lived a man who sailed to sea
and he told us of his life
in the land of submarines …”
Es war ein lohnender Besuch, kurzweilig, informativ, gespickt mit Erinnerungen an die eigene Jugend (auch wenn man nicht unbedingt Beatles-Fan war … und auch nicht nach diesem Ausflug geworden ist …) und sehr beeindruckend. Für echte Beatles-Anhänger ein Muss!Für den Rest des Tages war die Besichtigung Liverpools auf Schusters Rappen angesagt – so weit die Füße trugen. Wir meldeten uns vor dem Beatles-Museum von der Reiseleitung ab und machten uns Richtung Liverpool Cathedral auf. Es war nicht allzu weit, wobei wir das Gefühl hatten, dass die Rotphasen der Fußgängerampeln mehr Zeit beanspruchten als der effektive Weg dorthin. Doch zunächst gingen wir am direkt vor dem Wapping Dock gelegenen Riesenrad vorbei, hielten uns zunächst links (Queen´s Wharf ) und bogen nach einigen Metern rechts auf die Chaloner Street. Wir folgten dieser Straße bis zur Parliament Street (links ´rein), die wir bis zur Kirche nahmen. Doch hier tat sich eine Frage auf: Was hat das englische Parlament mit Bier gemeinsam??? An der Ecke Parliament Street/Grafton Street steht die riesige Cains Brewery. Neues, den Anforderungen der Biertrinker angepasstes Gebäude neben altem, ehrwürdigem Bauwerk … an eine mögliche Besichtigungstour durch die Brauereien dachten wir erst gar nicht … es wohl besser so, schließlich mussten wir den im Grunde einfachen Weg zum Schiff zurück finden und wir wollten noch etwas von der Stadt sehen …Genug von der Brauerei – wir sahen schon die alles überragende Liverpool Cathedral (auch nicht weit von der Brauerei entfernt …). So alt ist die Kathedrale nicht. 1880 wurde die bisherige protestantische Diözese Chester geteilt. Eben in Chester und in Liverpool. Klar, dass bei den Kirchenvätern Liverpools der Wunsch auf eine eigene Kathedrale aufkam – 1901 wurde der Entschluss zum Bau gefasst, der sich von den spanischen Kirchen inspirierte katholische G.G. Scott gewann die Ausschreibung und 1904 wurde der Grundstein gelegt. Bis 1978 dauerte es – dann wurde im Beisein von Queen Elizabeth II der Weihegottesdienst gefeiert. Übrigens, G.G. Scott ist der Vater der englischen roten Telefonhäuschen – selbst in der Kathedrale steht eins … Wenn man vor der Kathedrale, speziell vor dem Portal steht, kommen einem folgende Attribute in den Sinn: gewaltig, mächtig, erschlagend – ein Bauwerk für die Ewigkeit. Es ist die größte Kathedrale Englands, die fünftgrößte der Welt und die größte bzw. zweitgrößte (wie man´s nimmt) protestantische Kathedrale in der Welt:
Grundfläche 9.687 qm (Kölner Dom: 7.914 qm)
Länge 189 m (155 m)
Turmhöhe 101 m (157 m)
Na, auch erschlagen – die Zahlen sagen alles … Und erst, wenn man im Gotteshaus steht – wir lassen hier nur die Fotos wirken …Wir lösten uns von der Kathedrale, die wir ausgiebig besichtigt hatten und schlugen die Richtung Innenstadt ein. Und was wir zunächst sahen: eine typische englische Häuserzeile. Vorbei kamen wir am Eingang zum China Town. In Liverpool haben sich die Chinesen so ziemlich als erste in Europa angesiedelt, man sagt, dass die chinesische Gemeinde die größte Europas ist.Weiter schlenderten wir die Renshaw Street entlang, sahen diverse (ur)alte Häuser, im Zerfall befindliche Kirchen, Geschäfte und landeten schließlich vor dem Grand Central, dessen Geschichte bis ins Jahr 1790 zurückging. Zunächst war der Bau eine methodistische Kapelle (!), dann ab 1908 unter den Fittichen der Methodisten Liverpools erstes Kino und einige Zeit nach der Veräußerung des Gebäudes durch die Methodisten ein Ladenzentrum. Wer in Liverpool ist, sollte zumindest einen Blick hineinwerfen – und wenn es pressiert: es sind auch Toiletten vorhanden …
Nicht weit war es bis zum St. George´s Quarter. Wir standen vor der St. George´s Hall, der ersten großen Konzerthalle Liverpools, die sich ab1855 den Schöngeistern widmete. Neoklassizistischer Stil; außen griechisch, innen römisch und – nochmals außen – ein populärer Platz, auf dem 2005 Massen von Liverpoolern den Kickern des FC Liverpool nach dem Gewinn der Champions League zujubelten. Ebenso traf man sich hier 1980 scharenweise im stillen Gedenken nach dem Mord an John Lennon. Und damit wären wir wieder bei den Beatles. Im Jahre 1960 nahmen die Beatles in der Hall an einem Künstlerball teil, der - wie wohl - endete: logisch – im totalen Chaos … Beatles in den Anfängen, Beatles pur …
Auch das gegenüberliegende, in 1879 als Bahnhofshotel erbaute Great North Western Hotel sah ganz passabel aus … heute wird es als Studentenwohnheim genutzt … nicht schlecht, gar nicht weit vom Cavern Quarter, auch wenn uns das Crown Hotel besser gefiel …
Die Füße brannten allmählich – also auf durch das Getümmel – Liverpool war am Nachmittag erwacht – Richtung Hafen. Aber nicht direkt auf das Schiff, denn es fehlten noch einige Sehenswürdigkeiten – so z.B. die „Drei Grazien“.Wir begannen mit dem Port of Liverpool Building. 1907 als erstes großes Bauwerk an der neuen Uferpromenade erbaut; 13 Stockwerke hoch; Neobarock mit allen Auswirkungen, Hauptquartier der Schifffahrtsbehörde mit dem Spruch
„Sie, die mit Schiffen das Meer befuhren und Handel trieben auf den großen Wassern, die dort die Werke des Herrn bestaunten, seine Wunder in der Tiefe des Meeres“
auf dem Fußboden in der Eingangshalle (natürlich in English und nicht von den Beatles, sondern Psalm 107).Links daneben bestaunten wir die Grazie Nummer zwei: das Cunard Building. Es könnte als Palazzo auch irgendwo in Italien stehen – zwischen 1914 und 1917 erbaut im Renaissance-Stil mit griechischen Elementen. Bis 1960 war in diesem Palast die Cunard Linie tätig, dann wurde es an einen Pensionsfonds verkauft und von diesem an diverse öffentliche und private Institutionen vermietet.Zur Vervollständigung wurde äußerst links kurz nach der Fertigstellung des Port of Liverpool Buildings das Royal Liver Building errichtet. War das hoch – ganze 90 m mit ebenfalls 13 Etagen. Es diente als Hauptsitz der Royal Liver Assurance, eine Versicherung, die aus einer Sterbeversicherung des 19. Jahrhunderts entstand. An dem Bau fehlte nicht viel: barocke Elemente, byzantinische Elemente, kleine Türmchen und Kuppeln und zwei große kupferne Vögel – also doch abgekupfert …Illuminiert muss das Gebäude nachts toll aussehen.
Aber eins der Wahrzeichen der Stadt fehlte noch – vorbei an zwei Marinedenkmäler und einem Mal zur Erinnerung an die Emigranten schlichen wir zu den Albert Docks. Seinerzeit benötigte man 23,5 Millionen Backsteine und 47.000 t Beton zum Bau der Docks – ein eigens dafür geschaffener Steinbruch in Schottland musste herhalten. Nach dem ursprünglichen Bau galten die Docks als das modernste Importlager der Welt. Aber was groß war, war auch vergänglich. So geschah es auch, als Mitte des 20. Jahrhunderts die Anlagen nicht mehr für die vermehrt auf den Markt gekommenen Containerschiffe mithalten konnte. Anstatt die Docks zu entsorgen, wurden sie unter Denkmalschutz gestellt und später entkernt und renoviert. Und heute kann man um den alten Hafen unter Arkaden flanieren – und man ist sicher nie allein. Im Gegenteil – bei gutem Wetter wünscht man sich eventuell, allein zu sein, denn dort ist dann der Teufel los …Was findet man in den Docks? Zwei Hotels, Restaurants, Clubs, Bars, 19 Geschäfte, Boutiquen, Cafés, 30 Büros, 115 Luxusappartements, das Beatles-Museum, das Merseyside Maritime Museum, das Tate Liverpool für moderne Kunst – also genügend Möglichkeiten, Stunden zu verbringen.Was in dieser recht kurzen Zeit zu sehen war, rechtfertigt, dass Liverpool europäische Kulturhauptstadt 2008 war und dass Albert Dock zum Weltkulturerbe gehört.
Mehr Zeit hatten wir leider nicht mehr. Also zurück zum Cruise Liner Terminal, vorbei am Mersey mit schönen Ausblicken auf die andere Seite, z.B. auf die Anlegestelle der Mersey Ferries mit dem Spaceport im Hintergrund, in dem sich alles um den Weltraum dreht.
Und dann nahm uns wieder die AIDAcara auf. Das sail-away erfolgte wie gewohnt pünktlich um 18 Uhr. Nicht die ferrie sondern die AIDAcara glitt den Mersey herab.
Wir genossen das Liverpool gegenüberliegende Ufer mit dem Flecken Wirral, dann ein auf derselben Seite des Mercy liegendes Örtchen mit den schnurgeraden, vom Ufer weg führendenStraßen, blickten nochmals auf die Skyline von Liverpool, fuhren um den Leuchtturm von Wallasey vorbei und erreichten nach recht kurzer Zeit das offene Meer. Zeit? Ja, es war Zeit, sich frisch zu machen und die im Laufe des Tages abgearbeiteten Kalorien wieder aufzufüllen. Kalorien? Das sind die kleinen Tierchen, die nachts kommen, in den Kleiderschrank schlüpfen und die Klamotten enger nähen … Kalorien? Die gab´s an diesem Abend reichlich. Im Markt-Restaurant lockte man uns mit „Portugal“, das Calypso bot zum Ausgleich „Brasilien“ – das Markt-Restaurant gewann … Ein langer Tag lag hinter uns, ein keineswegs langweiliger Tag, ein interessanter Tag, an dem wir Errungenschaften und Exponate alter englischer Herrlichkeit und zuvor Errungenschaften und Erzeugnisse neuerer englischer Glorie besuchen und bestaunen konnten.
Liverpool ist nicht nur einen Besuch wert … Schlag auf Schlag – gestern Dublin, heute Liverpool, morgen Greenock … wir verließen Irland und England und freuten uns auf Schottland!