Anlegestelle: Quai Johannes Couvert JCV
Le Mont-Saint-Michel – seit 1310 Jahren fasziniert die kleine Felseninsel vor der Küste der Normandie die Menschheit.
Zu Ehren des Erzengels Michael wurde hier eine Kirche gebaut. Damit nahm das größte und schwierigste Bauprojekt des Mittelalters seinen Lauf. 1000 Jahre wurde gebaut und gebaut.
Nun erst einmal zurück auf Anfang. Unser Liegeplatz ist in Le Havre. Auf dem Schiff haben wir den Ausflug zur 150 Kilometer entfernten Klosterinsel Mont-Saint-Michel gebucht. Erstes Highlight der Reise ist die Überquerung der Seine über die größte Schrägseilbrücke Europas der ‘Pont de Normandie’. Die Reiseführerin gibt uns einen Einblick in die Geschichte der Normandie. Sie berichtet vom König Karl III, der es satt hatte ständig von den Wikingern überfallen zu werden. Deshalb fasste er den Entschluss dem Wikingeranführer Rollo ein Stück Land abzutreten. Im Gegenzug dazu solle er weitere Überfälle verhindern. Was sich als sehr gute Idee herausstellt. Das Land wurde Normandie nach dem Mann aus dem Norden benannt.
Sie legt uns ans Herz, die dick aufgeschäumten Omeletts zu probieren, eine kulinarische Spezialität aus der Region.
Eine weitere Besonderheit sind die zehn Millionen Apfelbäume. Was kann einem Apfel besseres passieren, als zum berühmten Calvados gebrannt zu werden?
Ein ganz wichtiges Thema ist die Renaturierung der Bucht von Mont-Saint-Michel. Vor 150 Jahren wurde ein Damm gebaut, um jederzeit die Insel erreichen zu können. Das führte im laufe der Jahre immer mehr zur Verlandung. Nun soll der Mont-Saint-Michel wieder zur Insel werden. Der Damm wurde durch eine Brücke ersetzt, die am Ende nach unten gebogen ist, damit das Wasser ungehindert fließen kann. Ein Gezeitendamm an der Flußmündung Couesnon soll helfen den überflüssigen Sand zurück ins Meer zu tragen. Auch wurde der Parkplatz entfernt und man hat jetzt wieder eine freie Sicht auf die Insel.
Jetzt kommt der große Moment – Mont-Saint-Michel taucht am Horizont auf – mitten im Nirgendwo.
Am zweieinhalb Kilometer entfernten Besucherparkplatz steigen wir um in den Shuttle Bus, der uns kurz vor dem Klosterberg absetzt. Leider haben wir keine Zeit den ersten Eindruck wirken zu lassen, da unsere Gruppe den Hindernislauf um die anderen Touristen zur Klosterpforte gewinnen soll. Nachdem alle glücklich die Pforte passiert haben, steigen wir die Treppe hinauf und landen auf der Terrasse vor der Abtei Kirche. Die Aussicht über das Wattenmeer und die Umgebung ist einfach großartig. Von hier aus starten wir die Besichtigung der Abtei, die aus drei zusammenhängenden Gebäuden auf drei Ebenen um die Spitze des Berges gebaut wurde. ‘Merveille’ – das Wunder – wurde diese architektonische Meisterleistung mit recht genannt. Fast eine Stunde dauert unser Zeitreise ins Mittelalter und ins damalige Klosterleben. Anschließend stehen uns zwei Stunden zur freien Verfügung. Wir bummeln durch die engen Gassen. Spazieren auf der Stadtmauer entlang und können uns nicht entscheiden welcher Blick der Schönste ist. Nach einer Stunde reicht uns der Touristenrummel und wir treten den Rückweg zu Fuß an. Es lohnt sich. Die Landschaft ist wunderschön und wir drehen uns immer wieder um, um Mont-Saint-Michel aus einer anderen Perspektive zu bewundern. Der Weg führt uns an der Staustufe der Flussmündung vorbei zum Besucherparkplatz. Schnell ab in den Bus und zurück zum Schiff bevor es wieder heißt ‘Sail Away’.
Bilder zu diesem Reisebericht und "meer" findest du auf meinem Reiseblog Siebenweltmeere.de.