Auch wenn zu ähnlichen Themen bereits ein paar Threads gibt, so finde ich doch keinen in den mein Thema so hundertprozentig reinpasst. Ich möchte Euch meine Erfahrungen als Papa, einer aktuell 9-Monate alten Tochter berichten, die bereits schon drei Mal auf der AIDA war. Auslöser dafür, sind völligst überflüssige Kommentare von manchen Usern, die einfach nur Mist schreiben und Eltern die mit Baby reisen, fast schon anfeinden. Das letzte Beispiel ist der Thread "AIDAnova - gibt es Pampers an Bord", der inzwischen geschlossen wurde. Wie der Titel schon sagt, ging es darum ob und welche Windeln es an Bord der AIDAnova gibt. Dennoch hat es nicht lange gedauert, bis die ersten überflüssigen Kommentare kamen, die mit dem Thema gar nichts zu tun hatten. Aussagen wie "Wie kann man nur mit Baby auf Kreuzfahrt gehen. Da hat doch das Kind nichts davon" über "Wie kann man als Eltern nur so egoistisch sein" bis hin zu "Allein der Flug ist doch schon eine Qual für das arme Ding". Solche Aussagen, die man auch in vielen anderen Threads, bei denen es eigentlich um etwas anderes geht, liest, lassen jedesmal meinen Blutdruck ins Unermessliche steigen. Wer diese oder ähnliche Meinungen vertritt und diese gerne kundtun möchte, der ist herzlich dazu aufgefordert. Den in diesem Thread soll es genau darum gehen. Denen, die aber noch am überlegen sind, sich vielleicht noch nicht so sicher sind, möchte ich zunächst meine durchweg positiven Erfahrungen zum Thema "Baby und Kreuzfahrt" schildern.
Als unsere Tochter gerade mal sechs Monate alt und endlich befugt war einen AIDA Dampfer zu "betreten", ging es los. Und dann gleich mit einem Langstrecken-Flug nach Punta Cana. Wir hatten zunächst 5 Übernachtungen vor Ort gebucht um anschließend 14 Tage mit AIDAperla durch die Karibik zu schippern. Zugegeben, auch wir waren natürlich etwas nervös vor der ersten Reise zu Dritt. Der Flug war völlig unproblematisch. Beim Start des Fliegers hat unsere Kleine ein Fälschen bekommen, so dass sie erst gar einen Druck auf die Ohren bekommen hat. Während der elf Stunden Flugzeit hat Sie nicht mehr gequengelt, als zu Hause auch. Mindestens die Hälfte der Zeit hat sie ohnehin geschlafen. Wir hatten extra so eine "Flugmatratze" (Sky Baby) bestellt, so lag Sie etwas bequemer im Arm. In der Dominikanischen Republik hatte sie dann die ersten beiden Tage ein Jetlag, der sich so äußerte, dass Sie zwischen vier und fünf Uhr morgens aufwachte und topfit war. Aber auch das war ab dem dritten Tag nicht mehr so. Wir hatten mit unserem kleinen Strandzelt dafür gesorgt, dass Sie ausreichend Schatten bekam. Außerdem eignete es sich ausgezeichnet für ein Mittagsschläfchen. Als wir dann aber aufs Schiff gingen, blühte unsere Tochter förmlich auf. Sie genoss die Abwechslung und die Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Unzählige Gäste und auch Kellner schauten in den Buggy und freuten sich drüber von ihr ein Lächeln geschenkt zu bekommen. Wir hatten unsere Kleine immer dabei und haben darauf verzichtet uns ein Babyphone zu leihen. Abends haben wir oft im Brauhaus gesessen und sie hat im Buggy geschlafen. Wenn es etwas lauter war bekam Sie Schallschutzkopfhörer auf die Ohren.
Wir hatten den Eindruck das sie sich auf dieser Reise enorm weiterentwickelt hat. Ob das zu Hause evtl. genau so gewesen wäre, lässt sich ja nun nicht sagen. Lassen wir es mal dahingestellt. Vor der Reise hat sie das mit dem eigenständigen Essen nicht hinbekommen. Am zweiten Tag der Reise, haben wir im Brauhaus ein Stück Brezel gegeben, dass sie gegessen hat, als ob sie noch nie etwas anderes gemacht hätte. Seit diesem Tag isst sie bei uns am Tisch mit (sie mag halt keinen Brei und hat diese Phase einfach ausgelassen). Am dritten Tag der Reise hat sie das erste mal durchgeschlafen, was sie vorher noch nie gemacht hat. Ihr könnt Euch jetzt sicherlich vorstellen, dass wir alleine schon deswegen die Reise nicht bereut haben. Auch was die Hygiene an Bord angeht, lässt sich nichts negatives sagen. Die Babyflaschen haben wir während der Essenszeiten beim Kellner abgegeben, um die fünf Minuten später gereinigt wieder zurück zu bekommen. Ebenso erging es uns mit dem heißen Wasser. Wir haben die Thermoflaschen beim Kellner abgegeben, der uns heißes Wasser aus der Kaffeemaschine abfüllte. Bei der Prima, Perla und Nova gibt es ja zusätzlich noch die Babyecke, in der es kostenlos Brei und Gläschen aller Art gibt.
Wir haben für uns beschlossen, dass Kreuzfahrten eine sehr gute Möglichkeit zum Reisen mit Baby darstellen. Unsere Erfahrungen sind durchweg positiv. Unsere Kleine ist auf dem Schiff noch entspannter, als sie es zu Hause ohnehin schon ist. Die Zeit im Urlaub ist was die Eltern-Kind-Bindung angeht, noch intensiver als zu Hause, wo man sich noch um den Alltag (Arbeiten, Einkaufen, Kochen etc.) kümmern muss. Wir sind jedenfalls froh bisher schon so viel mit ihr gereist zu sein. Es werden auch noch einige AIDA-Reisen in diesem Jahr folgen, auf die wir uns schon total freuen.
Dennoch möchte ich das nicht so pauschalisieren. Wir ich schon erwähnte, haben wir glücklicherweise eine sehr unkomplizierte und entspannte Tochter, die einfach zufrieden ist wenn sie bei uns ist. Sie war bis heute noch nicht einmal krank und ist anscheinend auch nicht wirklich anfällig dafür. Auch das spielt natürlich eine wichtige Rolle. Bei einem Baby welches ständig gesundheitlich angeschlagen ist würde ich mir das auch gut überlegen. Es gibt sicherlich Kinder oder Situationen, da ist eine Reise völlig unangebracht. Aber das muss ja jedes Elternpaar für sich entscheiden. Mir geht es nur darum nicht alles so extrem zu sehen. Es gibt nicht nur schwarz und weiß. Dazwischen liegen ganz viele Grautöne.
Vielleicht bringt mein Bericht dem ein oder anderem etwas, der schon länger überlegt hat mit Baby oder Kleinkind eine Schiffsreise zu machen.
Falls es noch Fragen, Anmerkungen oder auch Kritik zu dem Thema gibt - los gehts.......