Jede Medaille hat zwei Seiten, die Frage ist nur, welche überwiegt? Bei unserer TA im November 2006 plus Anschlusswoche mit der AIDAvita hat die gute Seite sicherlich deutlich dominiert. Dennoch möchte ich hier ein paar Punkte aufführen, die uns - hm, sagen wir mal - überrascht haben:
1. Rauchen in den Treppenhäusern und vor den Restaurants. Da erfreulicher Weise das Rauchen im Innenbereich untersagt ist, „empfangen“ uns Süchtige auf dem Weg ins Restaurant, und zwar ab Verlassen der Kabinentür, über die Treppenhäuser bis direkt vor die Eingänge der Restaurants. Überall dort stehen/hängen Ascher. Das Rauchen im Außenbereich des Calypso ist akzeptabel, sofern nicht unhöfliche Abhängige alle Tische um einen herum nur zum Rauchen benutzen. Und die Unvernunft einiger unverbesserlicher ist besonders traurig: Kippen werden wiederholt über Bord geschnippt (und landen brennend auf Deck 6) - eindringliche Aufforderungen seitens der Crew werden beharrlich ignoriert, selbst beim Bunkern...
2. Die Zeremonie beim Auslaufen wurde (Ausnahme: Madeira) nicht wirklich zelebriert. Die Wiedergabe des Sailaway - Songs erfolgte nicht über die Außenlautsprecher, nur am Pooldeck war es zu hören. Die Entschuldigen der Crew (die Lautsprecher sind kaputt) glaube ich nicht, Ansagen von der Brücke waren darüber sehr wohl zu vernehmen...
3. Es tut mir leid, doch die Rezi hat bei uns einen sehr unterschiedlichen Eindruck hinterlassen. Auf der einen Seite klappte die Organisation unseres AIDA-Fans - Cocktailworkshops ausgezeichnet, auf der anderen Seite verspielten Mitarbeiter den guten Eindruck mit Worten wie: „...das müssen Sie mir schon glauben, ich weiß wie das geht, ich arbeite hier...“ sämtliche Pluspunkte. Auch definitive Falschauskünfte dürfte es von der Rezi einfach nicht geben.
4. Das Wochenvideo „Unvergessliche Momente“ ist handwerklich gelinde gesagt eine Frechheit! Die Qualität ist bescheiden, es gibt diverse Ruckler und Sprünge, es wird uraltes Material aus anderen Filmen eingespielt, die Route ist falsch animiert (ist schon schlecht, wenn aus Barbuda Antigua (TA-Video) und aus St. Vincent St. Lucia (Anschlusswoche Vita1) wird), die Formatierung entsprich nicht dem DVD-Standard, das Menü enthält nur einen Eintrag (2003/01/01) und das versprochene: „Wir sind für Euch dabei....“ zeigt gerade mal eine Show aus dem Theater (die Rock’n’Roll Wellcome - Show). Für die, die es genau wissen wollen: Für 90 Euro (TA-Video) erhält man eine Stunde und fünfundzwanzig Minuten „Film“, acht gänzlich fehlende Frames und 497 weitere Fehler... Das zeigt mir: Hier wird lieblos gearbeitet!
5. Nach 14 Tagen Werft erstaunte uns der Zustand einiger Einrichtungen: Die Selbstbucherterminals waren während der kompletten Reise außer Betrieb, das ist nervig und hat uns auch davon abgehalten, weitere Ausflüge über AC zu buchen. Teppiche in den Treppenhäusern waren quer zu alten verklebt und wiesen deutliche Spalten auf, an der Anytime Bar waren die drei Stehtische im Außenbereich noch „schön“ in schwarze Plastiktüten verhüllt, an diversen Stellen fehlte weiße Farbe (Geländer Deck 11), im Aufzug war der PVC-Boden nicht verklebt und beim Internetzugang waren einige Seiten gesperrt (ohne vorherigen Hinweis ein unverschämter Eingriff). Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
6. Handtuchwechsel mit Andreas: Am 01.12. verabschiedeten wir gegen 14:30 Uhr unsere TA-B 52’s am Bus. Als wir wenig später zu unseren Liegen zurück kamen, waren diese abgeräumt, nein, nicht nur die Handtücher, sondern auch die Liegen waren gestapelt worden, unsere privaten Sachen (u.a. mein Handtuch „Andy Liegenreservierer“) waren am Rand der Showbühne abgelegt worden. Zwar kann ich bis heute die Motivation nicht ganz nachvollziehen (Platz gab es noch und nöcher), aber weg ist weg. Am nächsten Morgen wollte ich mir am Poolshop neue Handtücher besorgen. Andreas hatte gerade Dienst und begann wegen zwei (!) Handtüchern mit mir eine Diskussion. Höhepunkt war, das er meine Kabinennummer auf eine Rechnung notierte (2 x Handtuch). Klopf - klopf, es ging um zwei dämliche Handtücher, ich bin kein Verbrecher und ich nehme auch keine gelb-weißen mit nach Hause. Die ganze Aktion war für den Popo, eine Rechnung ist nie aufgetaucht, warum nur verhält man sich so?
7. Sehr enttäuschend der Hafen Port of Spain (Trinidad): Da kommt man zum Frühstück raus und wird auf der einen Seite von massiven Baulärm und auf der anderen Seite von einem Schiffsfriedhof „empfangen“. Die Kräne ragen soweit in den Himmel, das die Kranführer ohne Probleme das FKK-Deck einsehen können. Hier entstehen diverse neue Hochhäuser und ein kompletter neuer Hafenterminal, und das nicht erst seit gestern. Diesen Hafen könnte man wirklich weg lassen.
8. Das „Frühstück“ an Bord der Condor auf dem Flug nach Mallorca eine Entgleisung, Gummi könnte nicht dehnbarer und geschmackloser sein, als diese Tüte voll „Nahrungsergänzungsmittel“.
Ja, das ist meine persönliche Sicht. Schon traurig, viele Punkte ließen sich so leicht beseitigen, würde nur jeder entsprechend einem vier Sterne Schiff seinen Job machen - das es geht, zeigen viele gute Beispiele im Fred „Das hat mit gut gefallen“.