Hallo Susanne,
ja, die großartige Tour Hongkong, Japan, Süd Korea und Taiwan ist leider vorbei und der Alltag hat sich super schnell wieder eingeschlichen. Ich nehme aber gern Deine Anfrage auf, um ein paar Erfahrungen Eindrücke und Berichte weiterzugeben.
Visatechnisch haben wir für diese Reise keine Vorbereitung benötigt. Alle Visa gab es bei Ankunft. In Hongkong sowieso und vom Schiff aus wurde es für die Passagiere organisiert. Das lief jedes Mal sehr gut ab. Für Japan wurden die Pässe eingesammelt und der Einreisebeleg wurde auf die Kopie geklebt, die wir mit uns führen mussten. In Süd Korea mussten wir dann alle zur Kontrolle, was ein bisschen Wartezeit in Anspruch nahm, aber dann doch normal durchgeführt wurde. In Taiwan hatten wir dann alle unseren Ausweis zurück und die Ausreise war ein normaler Ablauf.
Nun zur Reise: Ich bin schon drei Tage vorher angereist, da ich den Flug selber gebucht habe und hatte daher das Glück, Hongkong ganz intensiv kennen zu lernen. Ich bin zum großen Buddha gefahren, zum Victoria Peak, habe die Stadt nach Streetart abgesucht, viele der kleinen und großen Gärten genossen, die besondere Stimmung in den Klöstern und Tempeln aufgenommen, gut gegessen und ich war an zwei Abenden an der Hafenpier zu Lightshow mit einer super tollen Atmosphäre. Mit dem tollen MTR System ist es super einfach sich in Hongkong zu orientieren und es macht sehr viel Spaß diese vielseitige Stadt kennen zu lernen. Mein Lieblingsplatz war die Hafenpier, da der Blick auf die Skyline einfach atemberaubend ist.
Das Kai Tack Cruse Center ist sehr zentral und ich bin dann vom zentralen Hotel mit dem Taxi (15 €) zum Schiff gefahren. Das besondere war, dass auch Mein Schiff 5 das erste Mal in Hongkong war und auch für die Mitarbeiter alles noch ganz neu war. Ich hatte für den nächsten Tag noch eine Radtour in Hongkong gebucht und an dieser Stelle ein ganz großes Kompliment an die tolle Radcrew von Mein Schiff 5 für diese tolle Radtour an der Pier entlang, mit zwei Fährfahrten und entspannt und sicher durch die Stadt, die wohl so keine Radfahrer kennt. Ich empfehle diesen Ausflug unbedingt. Das erste Ablegen der Mein Schiff 5 am Abend bei den vielen Lichtern war für mich auch absolut etwas Besonderes.
Für Japan wurden wir von einer sehr guten Lektorin vorbereitet, die sehr hilfreiche Tipps zum Busfahren in Japan, der Badekultur und do’s and don’ts den Passagieren nahebrachte. Dazu gab es einen schönen geschichtlichen Überblick, der wirklich Lust auf Japan machte. Uns wurde der Film "the last Samurei" mit Tom Cruise empfohlen. Außerdem haben wir gelernt, dass yakusa ist der Begriff für die Chinesische Mafia ist, Tatoos nicht gern gesehen sind und am besten abgeklebt werden wenn man am Strand ist, 1€ ungefähr 150 ¥ sind und Taxifahren etwa so viel wie in Deutschland kostet.
"Onsen" heißt baden, es gibt auch richtige Onsen Towns. Baden ist eine besondere Kultur in Japan. Ich habe viel in den Vorträgen gelernt.
Der erste Stop war Kagoshima, ich war dort wieder mit dem Fahrrad unterwegs und bekam so einen super guten Eindruck von der Stadt. Die Ampelphasen nerven mich und verlangen echt Geduld von mir. Es geht dann weiter zur Fähre, um auf die Insel zum Vulkan Mt. Sakurajima zu kommen, der vom Schiff so schön zu sehen ist. Dabei geht die Fahrt durch eine mindestens 1 km lange Allee mit blühenden Kirschbäumen (Hanami 😊, wir haben echt Glück) und dann an einen wirklich tollen Pinien- Küstenweg entlang zum Vulkan Visitors Center. Dort sind auch die heißen Quellen für die Kagoshima berühmt ist und alle halten mal ihre Beine rein. Es ist um die 35 Grad und eigentlich einfach nur warm und ein bisschen schmodderig. Der Blick ist toll und der Vulkan ist einfach im Zentrum und nimmt den Raum ein. Über die Fähre geht es zurück und wir besuchen noch einen schön angelegten Garten mit mehreren Shrinen, für den ich gern mehr Zeit gehabt hätte. So hetze ich da ein bisschen durch, schieße ein paar schöne Bilder und habe leider die Zeit im Nacken. Dann geht es zurück zum Schiff und wir legen dann auch Richtung Nagasaki ab.
In Nagasaki habe ich schon einen ersten tollen Blick mit der aufgehenden Sonne. Wir landen an und ich mache mich unvorbereitet und ohne was auf den Weg. Im Terminal kann ich Geld wechseln. 50 Euro in bar. Am Terminal an der Straße steige ich gleich in den nächsten Bus, der mich zur Metro bringen soll. Das klappt auch fast, ich merke, dass ich zu weit gefahren bin. Ich steige aus und laufe zur Station zurück. Hole mir aus einem Hotel einen Stadtplan. Sehr nette Leute an der Rezeption. An der Station erhalte ich nette Hilfe uns checke langsam, dass ich zum Friedenspark nicht mit der Metro komme, sondern mit der Straßenbahn. Nach ein bisschen suchen klappt das dann auch und ich weiß auch deshalb , dass ich richtig bin, weil viele vom Schiff die Tram zum Friedenspark nehmen. Der Friedenspark ist sehr schön angelegt und es gibt den Friedensbrunnen, die Friedensstatue und viele Kunstwerke zum Thema Frieden als Geschenke aus verschiedenen Ländern. Ein Mahnmal dient dem "Wasser". Am Fuß des Mahmals stehen einige PET Flaschen Wasser und auch einzelne Eimer mit Wasser. Ich sah auch einen älteren Japaner der einen Eimer Wasser durch den Park zum Mahnmal schleppte und betete. Nach dem Atombombenabwurf brannte es überall bzw. die Menschen hatten Verbrennungen und verlangten ganz stark nach Wasser. Das zu sehen war für mich bedrückend und es macht sehr nachdenklich. Ich war froh, dass ich mir die Zeit nehmen konnte und nicht mit einer Gruppe unterwegs war. Ich konnte den Park noch auf mich wirken lassen und habe einen Japaner beim Tai Tchi zusehen können. Um 11:02 Uhr wurde dann im Park asiatische klassische Musik gespielt und ein paar Menschen haben sich zum Gebet verneigt. Um 11:02 Uhr war der Einschlag der Atombombe. Das Ereignis ist einfach immer noch ganz stark präsent.
Über eine Straße geht es dann in den 2. Teil des Parks. Dies ist auch der Weg zum Atombomben Museum. Der Eingang im Museum ist so konzipiert, dass man in einer Spirale die Jahre rückwärts gehen muss und das ist schon bedrückend, weil man weiß, was einen erwartet. Unten ist die Stimmung dunkel und unheilvoll. Es werden Bilder gezeigt, wie Nagasaki vor dem Abwurf ausgesehen hat und Installationen stellen das Ausmaß der Katastrophe dar. 40.000 Menschen starben sofort und die Druckwolke erreichte einfach einen immensen Radius. Die Lektorin hat übrigens erzählt, dass es immer noch Strahlung gibt, dieses aber jetzt bei einem „lebensfähigen Maß“ liegt. Wieder bin ich froh, dass ich für mich bin und besuche noch das Peace Café und überdenke die Eindrücke. Danach lasse ich den unteren Teil des Friedensparks auf mich wirken und setze mich unter den wunderschon blühenden Kirschblüten auf eine Bank. Ich komme mit einer Japanerin ins Gespräch, die mich anspricht. Sie ist Englisch Lehrerin , aber gerade in Mutterschutz, Dr kleine Hirotho ist 6 Monate alt. Er schläft erst und als er wach wird, schenkt er mir nach einiger Zeit das schönste Lächeln. 🤩 Wir unterhalten uns über Schwangerschaftsurlaub, Studium, wie Japaner reisen und es ist eine Begegnung fürs Herz. Sie sagt, die Schwierigkeit mit Englisch ist, dass es einfach nicht genug gesprochen wird. Sie ist super nett und ein Thema ist auch Schule und das Japaner hart arbeiten. Ich bin sehr glücklich über diese Begegnung. Ich fahre zurück und gehe noch in den Glovers Garden von dem man ein schönes Panorama auf Nagasaki und auch die Mein Schiff 5 hat. Der Park ist unbedingt empfehlenswert.
Wir machen in Busan, Süd Korea fest und das Wetter ist schlecht und kalt. Die Radausflüge werden alle abgesagt und dann ist die Stimmung auch nicht so gut, weil es mit der Kontrolle so lange dauert. Ich sitze das bei einem Frühstück erstmal aus. Ich gehe dann sehr unvorbereitet von Bord und nehme den Shuttle zur U Bahn Station. Von dort fahre ich zum Cultural Village, da es hier Streetart gibt. Ich gehe forsch durch die verwinkelten Gassen und komme auch fast an, den Rest zeigt mir dann eine sehr nette Frau, die mich überzeugend in einen Bus lotst. Es regnet ununterbrochen und es ist schwer positiv zu bleiben. Aber ich ruhe mich an einer Busstation aus und der Sitz ist überraschenderweise beheizt. Das tut so gut und war einfach unerwartet. Ich muss grinsen. Nachdem ich auf dem richtigen Weg bin, komme ich auch im Village an und gehe einmal hoch und runter, aber es regnet zu doll, ich kann noch nicht mal mit dem Hany Fotos machen. In einem Café gönne ich mir einen Cappuccino und fahre dann mit zwei anderen Passagieren der Mein Schiff 5 per Taxi zurück. Zunächst finden wir nicht den richtigen Terminal und dann wird es ein bisschen abenteuerlich aber am Ende und nach einer weiteren Taxifahrt wird alles gut. Also Busan muss besseres Wetter bekommen. Schade drum.
In Incheon-Seoul ist das Wetter ist wirklich besser und es sieht gut aus für Seoul. Nach der Immigration gibt es Informationen über Incheon und Seoul in der Ankunftshalle. Es gibt einen Shuttle Bus zur Metro Station. Die Organisation ist nicht so gut, es bildet sich eine lange Schlange für den Bus. Es wird mir dann auch klar, dass das Metrosystem riesengroß ist und man sollte ansich schon wissen, wo man hin will. Ich will in die Mitte der Stadt Seoul. Dort kommen wir nach knapp 2 Stunden dann auch an. Gleich in der Mitte ist eine schöne Palastanlage, die wir uns ausgiebig ansehen. Zwei Mädchen geben uns noch den Tip ein Szeneviertel in der Nähe anzusehen. Dort ist auch eine Foodstreed. Der Rückweg dauert 3 Stunden mit der Metro, da ich mich einmal verfahre. Von der Station Techpark nehme ich mit anderen Passagieren ein Taxi. Alles klappt gut. Ich komme heile wieder am Schiff an.
In Keelung/Taipeh habe ich wieder eine Radtour gebucht. Es ist tolles Wetter und ich freue mich auf die Tour. Wie fahren mit dem Bus nach Taipeh, bis ins Stadtinnere. Der Bus hält am Märtyrer Denkmal. Alles ist sehr groß und überdimensioniert. Es ist gerade Wachablösung. Keine Ahnung, was die Leute da so großartig dran finden, nicht so mein Ding. Wir fahren los. Es geht durch die Stadt mit einer ziemlich kleinen Gruppe. Wir halten zuerst am Gran Hotel, das in den 50ger Jahren gebaut wurde und mal das größte und beste Hotel der Welt war. Es ist immer noch imposant und in Lobby ist ein Mercedes ausgestellt. Es geht weiter durch die Stadt, was auch anstrengend ist, da es doch viel Verkehr und voll ist. Wir fahren dann zu dem Tempel in dem Buddha, Tao und Konfuzius gemeinsam verehrt werden. Es ist wunderbar dort und mich berühren die Menschen, die intensiv und selbstverständlich beten. Der ganze Zempel ist ein Kunstwerk. Die Dachverzierungen mit Drachen und Fabelwesen sind einfach toll. So bund und kunstvoll gestaltet. Wir fahren dann weiter, auch ein Stück am Fluss entlang zur Memorial Hall von Chiang Kai-shek, dem ersten Präsidenten von Taiwan. Erst geht es wieder durch ein großes Tor und dann den langen Friedensweg zur Memorial Hall entlang. Dort ist eine sitzende Statue und auch dort ist wieder Wachwechsel. Überwältigend groß ist die Halle und auch hier ist der Platz wirklich großzügig. Wir machen eine längere Pause und können ein bisschen den angrenzenden Park genießen. Die Parks, die es hier gibt sind alle sehr schön und gepflegt. Immer gibt es einen Teich und irgendwo geht eine Brücke drüber, dazu viele Plätze zum Ausruhen. Dann kommt der letzte Abschnitt durch die Stadt, es geht zum Nationalmuseum, das auch wieder so unendlich groß ist, wir können nicht rein, weil wir nur einen kurzen Stopp haben. Dafür bleibt Zeit für einen Besuch des anliegenden Gartens. Hier befinden sich auch typische chinesische Holzbauten. Wir fahren zurück zum Treffpunkt, es geht mit dem Bus zurück und sind dann wieder auf dem Schiff. Dann noch ein Seetag und dann ist die Reise auch zu Ende. Ich habe noch zwei Tage in Honkong, genieße noch mal alles bei etwas besserer Sicht und fliege dann am 14.04.2023 zurück.
Fragst Du mich, empfehle ich Dir die Reise unbedingt. Ich hatte drei wunderbare Wochen, habe so viel Neues entdeckt, so viel schöne Begegnungen gehabt, viel über die Länder erfahren und einfach eine besonders schöne Zeit gehabt. Mein Glückslevel war auf dieser Reise wirklich richtig hoch. 😊 Vielleicht kurz zu mir: Ich habe diese Tour als Alleinreisende gemacht, bin generell sehr gern und schon oft in Asien unterwegs gewesen und bin dankbar, dass ich jetzt nach Corona wieder in die große Welt darf.
Ich hoffe, der Bericht gibt Dir einen kleinen Eindruck und ich wünsche Dir, wenn Du Dich für die Tour entscheidest, eine schöne Vorfreudezeit.
Liebe Grüße
Gesa