Hallo,
frisch von der TA weg ein Reisebericht. Wie schon beim letzten einiges vorweg an Gesamtbemerkungen. Zusammengefasst war es eine Traumreise, sie hat alles gebracht, was ich mir gewünscht habe und teilweise noch mehr, keine der Befürchtungen, die nach negativen Berichten hier sich ein wenig eingestellt hatten wurde wahr.
Das Essen war an allen Tagen ohne Ausnahme gut bis hervorragend, es gab jeden Abend zwei Themen zur Auswahl plus das Rossini natürlich, alles war gut gegart, schmeckte und was auch von den Zutaten her von sehr guter Qualität. Die Deko war immer ein hingucker, vor allem beim Abschiedsabend und beim Grusical. Der Wein war einfacher Tischwein, durchaus trinkbar, die Fülle und das Gedränge in den Buffetrestaurants hielt sich in durchaus erträglichen Grenzen. Die mitgemachten Ausflüge waren gut organisiert, die Seetage wurden kein bisschen langweilig... kurz, es hat Spaß gemacht. Zu einigem negativen komme ich am Ende.
1. Tag. Anreise: Dank LTU First Comfort (die eine bessere Eco-Plus ist) war die Wartezeit von 3 Stunden in München in der Lounge sogar ganz nett und der Flug war auch sehr schön. Da es normal 11 Stunden gewesen wären und der Anfang auch ein bisschen holperig bereue ich die Extraausgabe nicht. Kleiner Gag am Rande: Vorne servieren 2 Flugbegleiterinnen für 18 Gäste, man bekommt sehr schnell sein Essen (das sehr lecker war, wie auch die Getränke), einer ist natürlich der Letzte. Und prompt beklagte der sich dann, als er das absehen konnte, wann er denn auch endlich sein Essen bekommen würde. Einreise und Organisation vor Ort waren super, und dann den Sonneuntergang an Deck 10 mit einem Mai Tai genießen, der Urlaub konnt beginnen. Kabine war 5239, sehr in der Mitte gelegen (meine Freundin wollte es möglichst ohne Schaukeln) aber sehr schön ruhig gelegen, alles in Ordnung. Die Ablegeshow haben wir verpasst, nach einem guten Essen kam der Mann mit dem Hammer, hat zugeschlagen und es ging früh in die Kabine (der Mai Tai, die Getränke auf dem Flug und der Rotwein waren sicherlich nicht unschuldig ). Der Mann mit dem Hammer sollte dann noch ein paar Tage regelmäßig um 10 kommen, von den Shows haben wir nicht viel mitbekommen.
2. Tag: Seetag
Nach dem Frühstück auf zur Rettungsübung. Sah schon lustig aus, alle mit der Weste. Dann die Durchsage "...Rettungsring über Bord werfen...(2 min später) ...keine Gegenstände über Bord werfen..." Dann zwei Liegen ergattert und den Rest des Tages zwischen Liegen, Kabine und Restaurants hin und hergependelt (klar und immer das Handtuch mitgenommen). Für das Freibier am Poolbrunch standen die ersten schon 10 min vor Anstich Schlange. Und auch um 12.30 stand noch eine Schalnge beim Freibier... hmm, wann machten die Restaurants noch einmal auf?
3. Tag St. Maarten.
Gebucht war der Americas Cup Ausflug, nach einem stärkenden Frühstück ging es also früh von Bord. Aufteilung in 2 Gruppen und da wir nur wenige waren hatte jeder genug zu tun. Wer sich das mal angesehen hat, die Menschen an den Grindern (mit denen die Segel bedient werden) das waren die Touris. Noch 3 Tage danach habe ich den Muskelkater gehabt. Aber es war eine tolle Fahrt. Das Schiff wurde immer schräg gelegt, die Sonne knallte, das Wasser war genau dieses Karibikblau, schöner Blick auf die Vita (wir haben mehrere andere Schiffe gesehen, sie war immer die schönste), die Stadt und die die grünen Hügel. Ein toller Trip, kann ich jedem, der englisch kann nur empfehlen, wenn Amis, die das vor Ort gemacht haben, etwas machen, dann machen sie es richtig, vor allem, wenn es um Show geht. Danach Mittagessen, dann wieder mit dem Wassertaxi in den Ort. Inzwischen war ein großer Costadampfer angekommen, es wurde voll, noch ein bisschen zollfrei eingekauft (nichts auf dem Schiff kaufen, wenn man bei St. Maarten vorbeikommt, dort gibt es alles noch einmal günstiger ) einen Rum an einer Strandbar getrunken (Achtung die schenken mehr als großzügig ein) und dann wieder an Bord, das 11-Gangmenü im Rossini wartete. Seeehr lecker, aber damit war der Abend auch wieder vorbei.
4. Tag Dominica
Hier war der Ausflug mit Wandern durch den Regenwald gebucht, 1.5 Stunden mit Erklärungen vorher eine Busfahrt mit viel Sicht. Wir hatten eine Schweizerin, die dort lebt als Führerin, die Frau war absolut super drauf. Anstrengend ist es schon, der Weg ist praktisch nicht vorhanden, es geht über Baumwurzeln und durch Schlamm und immer auf und ab. Es lohnt sich, vor allem, da es nachher noch zu einem Waserfall mit Bademöglichkeit geht. Wer körperlich gut drauf ist sollte unbedingt zu dem zweiten klettern (ja, klettern), da ist es viel leerer. Viel über Tropenbäume gelernt. Die beiden Ausflüge waren auf jeden Fall ihr Geld wert. Abends kam nach dem Essen wieder früh der Mann mit dem Hammer.
5. Tag St. Lucia
Muskelkater in den Armen (St. Maarten) und in den Beinen (Dominica), also erst mal ein wenig ausschlafen und nach den großen Trubel von Deck. Vor dem Hafeneingang dann mit den Taxifahrern gefeilscht und dann mit zwei Frau die große Tour gemacht. Alles dabei, Schwefelquellen, Pitons, Wasserfall und natürlich die Doolitlle Bucht. Für 47 Dollar/Person inclusive Tringkeld, so viele Fotostops wie wir wollten und warten am Strand (insgesamt 6.5 Stunden Fahrt) ein Traumausflug. Abends das beste Auslaufen überhaupt mit Champagner und kleinen Häppchen von Deck 12 anfangend dann in das Rossini. Wer da ist und das machen kann und sich was gutes gönnen will, einmal ist das auf jeden Fall sein Geld Wert, Champagner und Häppchen bis zum Abwinken.
6. Tag Barbados.
Den Mountgay Rum gab es als Tour nur mit dem U-Boot in Verbindung also auf eigene Faust los. Kurz in die Innenstadt aber bei 32 Grad hielt sich das Vergnügen in Grenzen. Danach die Rumtour und dann auf den Strand gegenüber. Alles per Taxi auf eigene Faust, hat kaum Geld gekostet und war zum Abschluss der Karibik noch einmal so, wie sie in Bildrbüchern ist.
Die Seetage.
5 Seetage am Schluss verschwimmen in der Erinnerung ein wenig zu einem. Spät aufstehen, brunchen oder mittagfrühstücken, abends die Poolparty noch mitmachen, oder nicht, viel zu viel weil zu gut gegessen. Highlights, positiv wie negativ:
Die Weindegustation war sehr nett, im Rossine, von Melanie sehr fachkundig gemacht, das Showkochen hat auch viel Spaß gemacht und war sehr lecker. Der Cocktailworkshop war... nein, es kam nicht zur Polonaise, es ist keiner vom Stuhl gefallen, aber 5 Cocktails, 3 shots plus ein U-Boot... und sehr witzig auch gemacht, abends um den Verdauer 17+4 spielen, viel lesen.... Lustig war die AIDAheute. Einen Tag fand die Poolparty im Theater statt.. einen Tag war der Sonnenaufgang zu früh angegeben (so eine Stunde) einen Einkaufstipp für Grenada gab es.... sie wurde zum running gag an Bord. Gut waren die Vorträge über den Sternenhimmel. Auch Geschichten für Yvonne gab es reichlich. Kommentar einer Frau, als ich an der Schlange zu einem anderen Essen vorbeiging und mir dort etwas nahm (wohlgemerkt, nach 1 Woche AIDA): "Bekomme ich auch endlich mal was zu essen...." Sie hatte wohl Angst ich wollte drängeln. Ein Gast im Rossini: "Ich bin schon das dritte mal an Bord.... also diese Buffetrestaurants finde ich schrecklich, dass man da immer essen muss..." Grusical show, am Ende wurden alle aufgefordert aufzustehen und den Timewarp mitzutanzen. Klar macht man ja. Nachher werden wir von einem Ehepaar angesprochen, wir sollten das nächste Mal doch eher kommen, dann könnten wir uns nach hinten setzen und dann würden wir nicht im Sichtfeld "hampeln".
Ab und zu mal Kampf um die Liegen und leider wurde es ja kälter. Ach ja, es war pottenruhig, am ersten Tag nach Barbados hat es ein wenig geschaukelt, aber danach war nichts mehr, das Mittelmeer später lag still da wie ein Ententeich (und ich habe schon bewegtere Ententeiche gesehen). Ansonsten viel Zeit für sich, die Freundin und das Erlebnis "Meer".
Madeira: Nachdem die eigentlich gebuchte Tour von uns storniert wurde (siehe Das hat mir nicht gefallen) und wir schon um 8 da waren, also selbst organisiert los. Das klassische Programm. Durch den Park zur Haupteinkaufsstraße, die Kathedale ansehen (warum nur könne viele Menschen nicht einmal dort ihre Kameras auf leise stellen...?) den Markt ansehen, auf dem so früh auch noch Fisch verkauft wurde, mit dem Taxi zum Botanischen Garten, dann mit der Seilbahn nach Monte und mit der anderen wieder nach Funchal und dann noch eine Weinprobe. Kann man sehr gut alleine machen, ist vom Preis-Leistungsverhältnis besser als jeder Ausflug, hat so unter 50 € für beide insgesamt gekostet.
2 Seetage nach Madeira. Einer davon mein Geburstag, also noch einmal gut im Rossini essen, Gibraltar leider um 2.30 morgens, nein, das wollten wir uns nicht antun, den Tag im Mittelmeer viele Delphine, Wale und Schildkröten zu sehen und auch in die Sauna gehen, denn es wurde doch kälter.
Letzter Tag: Abreise. Viel zu früh, um 8 ging der Bus los, so dass wir 2 Stunden auf dem Flughafen totzuschlagen hatten, der Flug mit AB war in Ordnung, nichts besonderes passiert.
Das was ich haben wollte war es. Dass die Menschen auf dem Schiff im Schnitt ein wenig älter sind als ich wusste ich, gerade auf so einem Turn, aber es waren immer wieder nette Menschen an unseren Tischen und das macht für mich auch den Reiz aus. Viel Zeit gehabt das Meer zu genießen (von der Kabine aus auch) und ich finde es immer wieder faszinierend, wie leer es ab 10 auf Deck 11 ist, man ist stundenlang mit sich und dem Meer alleine. Fremde Inseln kennenlernen, es war rundherum ein Traumurlaub, in dem wir auf das Beste und Freundlichste bedient und bewirtet worden sind. Sagte ich es schon? Nun, zur Sicherheit: Es war ein absoluter Traumurlaub.
Aber, aber... AIDA, wenn Du so weitermachst, dann wird es nicht mehr viele Urlaube mit Dir geben. Das Clubschiff Flair ist weg, das Publikum wird älter im Schnitt, das Sie ist da und an dem geht kaum noch was vorbei, die Preise für Ausflüge und Rossini werden immer happiger und der Preis für die Fahrt.....
Es fehlt nicht viel und es reicht auf der einen Seite auch für zwei Wochen auf Luxusseglern im Mittelmeer, wo das Schiffsgefühl noch intensiver ist und die Verpflegung dann doch noch deutlich besser oder auf der anderen Seite, für das Geld mit LTU Hinflug und Außenkabine bekomme ich inzwischen auch schon LH Business hin und rück plus Balkonkabine bei einem Amidampfer. Verantwortliche bei AIDA, überlegt es Euch, wenn Euch nur noch "Deutsch" als Alleinstellungsmerkmal bleibt, dann ist das gerade bei Gästen die Englisch fließend sprechen irgendwann nicht mehr genug um die Preispolitik, die nicht im Markt ist, auszugleichen.
Florian