Hallo,
leider verhält es sich noch schlimmer als bisher beschrieben. Die Adriakreuzfahrt nimmt zuerst in Venedig und Tags drauf in Triest die neuen Passagiere an Bord. In Venedig treffen somit Nachmittags, spätestens Abends alte und neue Passagiere zusammen. Es sei dahingestellt, ob die Passagiere die erst in Triest das Schiff verlassen die Überträger an die neuen Passagiere sind, oder der Virus noch an Bord war und somit den neuen Passagieren "dankend in die Hand gelegt" wurde. Fakt ist, dass die ersten Erkrankungen bereits am 12.05.14 und somit bereits einen Tag vorher als bisher geschildert wurde, vorlagen. Tags darauf musste das Hospital bereits Nachts arbeiten. Einen Offizier auf die Krankensituation angesprochen, erwiderte: Da ist mir nichts bekannt, es muss sich da um einige wenige Einzelfälle handeln. Selbst die an ihn weitergegebenen Beobachtungen und dass es bereits allseits unter den Passagieren Gespräche zu den Viruserkrankungen gäbe, änderten nichts. Hier machte sich geschultes Verhalten in Krisenszenarien bemerkbar, was ich ihm im Besein einer Mitreisenden auch klar zu verstehen gab. Dieses Gespräch beendete ich mit der Bitte meine Informationen an die Schiffsführung weiterzugeben und mit dem Hinweis, Vertrauen kann auch verspielt werden, indem Informationen nicht rechtzeitig kommuniziert würden. Tags darauf wurde ein Kabinenbrief mit äusserst dürftigen Informationen verteilt. Am gleichen Tag unterstützte ein zusätzliches med. Team (Arzt und Helferinnen) die vorhandene Hospitalcrew. Nachdem Bari aufgrund der Wettersituation nicht angelandet werden konnte, musste dieses zusätzliche Team vom Himmel gefallen, oder vielleicht doch bereits in Korfu zugestiegen sein (Hatte Aida vielleicht schon aufgrund der Vorreise Kenntnis über die abermals nahende Viruserkrankung?). Auf jeden Fall tat es bereits seinen Dienst bevor das Schiff in Dubrovnik anlegte. Ab diesem Tag wurde von der AidaCrew auch mitgeteilt, sofern jemand die Reise vorzeitig beenden möchte, werde man behilflich sein. Unbeachtet bleibt bisher auch der Umstand, dass Aida potentiell infizierte Leute auf Landgang gehen lässt und somit Bevölkerung und Touristen der Gefahr der Infizierung aussetzt. Vielleicht haben sich 48 Stunden später auch die Passagiere anderer Schiffe über die kleine Abwechslung gefreut. Das schönste kommt aber wie so häufig zum Schluss. Gutgläubig sind wir alle und dachten die wollen und müssen das Schiff ordentlich reinigen und desinfizieren. Ein weiterer Kabinenbrief hatte am Freitag angekündigt, dass aufgrund "kurzfristiger behördlicher" Anordnung in Venedig alle Passagiere das Schiff zu verlassen haben. Alle die erst in Triest die Reise beendeten erhielten deshalb großzügig ein Ticket für eine Fahrt zum Markusplatz.
Nach der Rückkehr gab es einen wahrnehmbaren anderen Duft und eine andere merkbare Veränderung. Neue Passagiere die zugestiegen waren. Ohne Absicht unsererseits durften Sie einen Tag mit den in Triest verlassenden Passagieren verbringen. So in etwa dürfte eine never ending story ablaufen.
Leider habe ich mit vielen Mitreisenden gesprochen, die die Meinung hatten: "Mei, was wollen die von Aida da schon tun, das ist halt mal so. Geht ja wieder vorbei".
Persönlich hoffe ich, dass sich viele Mitreisende finden, die auch bereit sind die Aida in Verantwortung und Pflicht zu nehmen. Urteile aus dem Reiserecht gibt es zu diesem Thema bereits.
Zu all dem anderen Geschilderten werden ich vielleicht später noch etwas schreiben. Doch das obige dürfte aus meiner Sicht vorrangig sein.