Sa 27.04.13 Civitavecchia (Rom) / Italien 07:00
21:00
Rom hatten wir uns vor knapp 2 Jahren als Vorprogramm einer Kreuzfahrt
ausführlich angeschaut. Deshalb war für uns erstmal Ruhetag.
Mit uns lagen weitere drei große Schiffe im Hafen. Die Vorortzüge nach Rom
dürften entsprechend voll gewesen sein. Auf der Carnival Legend war es
jedenfalls schön ruhig.
Am Nachmittag haben wir uns bei einem kleinen Sparziergang Civitavecchia
angeschaut. Zum Shoppen scheint es uns nicht geeignet, aber die Hafenpromenade
ist ganz schön.
So 28.04.13 Olbia (Sardinien) / Italien 09:00 18:00
Für das Einlaufen in die Bucht von Olbia lohnt es sich, auf das Oberdeck zu
kommen. Wie ein Wachturm steht der Leuchtturm auf der Isola della Bocca am
Anfang der Bucht. Die Bucht selber sieht durch die vielen Bojen schön bunt aus.
Vermutlich werden da Muscheln und/oder Fische gezüchtet.
Von der Isola Bianca, wo der Kreuzfahrtanleger ist, fuhr ein Shuttlebus zur
Touristeninformation am Rathaus, dort beginnt die kleine Altstadt von Olbia.
Eigentlich wollten wir einen Mietwagen nehmen. Da aber Sonntag war, hatte kein
Verleiher in der Stadt geöffnet. Extra zum Flughafen rausfahren wollten wir
aber nicht. Dort hätte es wohl auch sonntags Verleihstationen gegeben. Unser
Plan B bestand dann darin, mit dem Überlandbus nach Palau zu fahren. Der Bus
fährt in der Nähe der Bahnstation ab und benötigt etwas über eine Stunde für
die Strecke nach Palau. Endstation ist direkt am Fähranleger, wo die Fähren
nach Isola Maddalena ablegen.
Auch hier machte sich der Sonntag leider negativ bemerkbar. Der einzige Bus
zurück, der zeitlich passte, fuhr knapp eine Stunde später wieder zurück. So
blieb leider keine Zeit, La Maddalena zu besuchen.
So haben wir nur einen sehr begrenzten Eindruck von Palau und von Sardinien
erhalten. Aber dieser erste Eindruck war schon recht vielversprechend. Die
Bustour hat knappe 10,- pro Person gekostet.
Zurück in Olbia sind wir noch etwas durch die Altstadt gebummelt. Die meisten
Geschäfte hatten geöffnet. Unserer Meinung nach hat man nach einer Stunde aber
alles gesehen. Einen Tag komplett in Olbia zu verbringen, könnte schnell
langweilig werden.
Mo 29.04.13 Neapel / Italien 07:00 19:00
Neapel ist immer wieder ein lohnendes Ziel. Wenn früh morgens der Vesuv in der
Morgendämmerung sichtbar wird, ist immer wieder schön anzusehen.
Es war unser 5. Anlauf in Neapel. Der Weg vom Kreuzfahrtterminal zum Bahnhof
ist für uns also nichts neues. Trotzdem sind wir immer wieder überrascht, wie
quirlig (oder besser chaotisch) der Verkehr abläuft. Während man in einer
deutschen Fahrschule einparken lernt, scheinen die Italiener in den ersten
Fahrstunden vor allem das Hupen zu lernen. Und das beherrschen sie dann
perfekt.
Der Cruisedirector hatte morgens noch per Durchsage vor dem Verkehr im
Allgemeinen und vor dem Überqueren von Strassen im Besonderen gewarnt.
Diesmal wollten wir eigentlich an die Amalfiküste. Ein Mietwagen ab Neapel
stand nicht zur Debatte, dort muss ich nicht unbedingt Auto fahren.
Eine Fähre, die ab Mollo Beverello bis nach Amalfi fährt,gab es letzten Sommer.
Dieses Jahr hatte sie den Betrieb noch nicht aufgenommen (falls es die Fähre
überhaupt geben wird).
Plan B war dann, mit der Circumvesuviana nach Sorrent zu fahren. Und Sorrent
lohnt sich auch.
Da an der Bahnstrecke auch die Stationen für Herculaneum und Pompeji liegen,
war der Zug bis Pompeji gerammelt voll. Danach wurde es besser. Vom Bahnhof
Sorrent aus kann man per Bus weiter nach Positano und Amalfi fahren. Die
Warteschlange an der Haltestelle war uns aber viel zu lang, da hätten 3 Busse
gleichzeitig fahren müssen, um noch mitzukommen.
Also haben wir Sorrent zu Fuss erkundet. Es gibt einige schöne Aussichtpunkte,
wo man die steil abfallende Küste sehen kann, dann gibt es noch einen tiefen
Taleinschnitt, an dessen Grund einige alte Ruinen zu sehen sind. Es heißt Valle
dei Mollini. Es ist so dicht zugewachsen, dass es schon was Verwunschenes hat.
Per Bahn ging es dann zurück nach Neapel und zu einem späten Mittagessen aufs
Schiff.
Di 30.04.13 Messina (Taormina, Sizilien) / Italien 08:00 17:00
Früh morgens konnten wir vom Balkon aus noch die Insel Stromboli im Nebel
verschwinden sehen. Ein sicheres Zeichen, dass wir uns Messina näherten.
Als Autofahrer würde man sagen, direkt nach der Meerenge von Messina rechts ab
in den Hafen. Die Strasse von Messina ist immer wieder interessant zu sehen.
Durch die beiden riesigen Leitungsmasten entsteht so etwas wie ein Einfahrtstor
nach Messina.
Heute stand Taormina auf dem Programm. Leider konnten wir kurzfristig kein Auto
mehr mieten. Also sind wir auch heute wieder Bahn gefahren. Da der Bahnhof von
Taormina unten an der Küste liegt, muss man irgendwie noch hoch zur Altstadt
von Taormina kommen. Ein Linienbus fuhr vom Bahnhof dorthin, doch der Fahrer
winkte direkt ab, als er die Schlangen wartender Touris gesehen hatte. Der Bus
war schon voll.
So haben wir uns ganz spontan mit einem anderen Paar ein Taxi geteilt. Die 5,-
pro Person waren aber gut angelegt. Es sind einige Höhenmeter bis Taormina.
In Taormina gibt es einige schöne Ecken. Ob die Haupt-Einkaufsstrasse (Corso
Umberto) dazu gehört, muss jeder selber entscheiden. Dort war es jedenfalls
extrem voll. Auch die Schlange am Einlass für das "Teatro Greco" war
sehr lang.
Wir sind etwas durch die Gassen geschlendert und haben dann den Aufstieg zu
einer alten Kirche oberhalb von Taormina gewagt. Obwohl Taormina nicht grade
windgeschützt am Berghang liegt, war es schwülwarm. Trotzdem lohnt sich der
Aufstieg, die Aussicht über Taormina und das Mittelmeer ist super.
Von der Kirche (eigentlich mehr eine Kapelle) kann man noch weiter zu einem
alten Kastell aufsteigen. Darauf haben wir verzichtet.
Man kann auch, sozusagen von hinten, mit dem Auto zu der Kapelle fahren. Den
vielen Taxis nach, gehört die Kapelle zu den Standard-Stopps beim motorisierten
Sightseeing.
Wieder in Taormina selber sind wir vom Corso Umberto in die Via Luigi Prandello
abgebogen und zu einem Aussichtspunkt gelaufen. Von dort hat man einen schönen Ausblick
auf die vorgelagerten Inseln, u.a die Isola Bella.
Von dort ging es zu einem Park, in dem alte römische Gebäude restauriert
werden. Am Ende des Parks, am Hotel Monte Tauro, führt ein Fußweg zurück zur
Küstenstrasse und zum Bahnhof. Den haben wir genommen. Auf unserer Karten von
Taormina sah der Weg ganz gut aus. Es gibt aber einige Abschnitte, da kann man
den Weg bestenfalls noch erahnen.
Per Zug ging es zurück nach Messina. An dieser Stelle will ich mal die
italienische Eisenbahn loben. Denn bisher hatten wir mit ihr nie Probleme oder
Verspätungen zu beklagen, weder auf dieser Kreuzfahrt noch auf früheren Touren.
Da kann sich mancher ICE der deutschen Bahn was abschauen.
Mi 01.05.13 Auf See
Der zweite und leider auch letzte Seetag wurde wieder zum erholen genutzt.
Unsere Füße qualmten noch von Taormina. Also Füße hoch und Buch raus……
Do 02.05.13 Dubrovnik / Kroatien 07:00 17:00
Wie fast immer stand ich früh morgens an Deck, um mir die Einfahrt des Schiffes
anzuschauen. Und in Dubrovnik lohnt sich das immer, auch wenn man meist
"nur" den neuen Hafen "Gruz" ansteuert.
Dubrovnik ist für uns auch der Beginn einer langen, unheilbaren Krankheit: dem
Kreuzfahrtvirus. Hier haben wir uns vor 10 Jahren auf der AIDA Cara infiziert.
Wir hatten uns vorgenommen mit einem Hop-On-Bus zu fahren. Aber diesen sog.
"Cabriobus" scheint es nicht mehr zu geben. Die Touri-Info wusste von
nichts und es gab nirgendwo Flyer oder Werbung zu sehen.
Also haben wir dann den kostenpflichtigen Shuttlebus zum Pile-Tor genutzt. Von
dort sind wir zur Seilbahnstation gelaufen und auf den Hausberg "Srd"
gefahren. Die Seilbahn kann derzeit nur in Landeswährung oder per Kreditkarte
bezahlen. Euros werden noch nicht akzeptiert.
Oben auf dem Srd kann man ein wenig spazieren gehen, oder in der terassenförmig
angelegten Bar einige Getränke genießen. Es gibt dort auch eine alte Festung,
in der ein Museum untergebracht ist. Hier kann man sich in einer Ausstellung
über den Kroatienkrieg informieren. Wir haben diese Möglichkeit nicht genutzt.
Zurück am Rande der Altstadt sind wir ein wenig am alten Hafen entlang
gelaufen. Nach einem Mittagssnack haben wir uns die neben der Altstadt gelegene
Festung angesehen. Will man die Anlage selber besuchen, kostet das Eintritt,
aber bereits der Weg hoch zur Festung bringt einige schöne Aussichten. Neben
der Festung liegt dann noch eine Landzunge mit einem Aussichtspunkt und
Parkplatz. Dort sind wir noch etwas auf den Klippen herumgelaufen und dann
zurück zum Schiff gefahren.
Fr 03.05.13 Venedig / Italien 12:00
Zur Einfahrt nach Venedig muss man nicht viel schreiben, dass muss man selber
sehen.
Wie lange die großen "Pötte" noch am Marcusplatz fahren dürfen, weiß
ich nicht. Aber geplant ist wohl, die Kreuzfahrtschiffe in Zukunft an Mestre
vorbei in die Lagune fahren zu lassen. Einerseits ist das verständlich,
andererseits ist die Einfahrt nach Venedig dann deutlich weniger interessant.
Über das Für und Wider von Kreuzfahrtschiffen tobt in Venedig ein heißer Kampf.
Aber zu dem Thema muss sich jeder selber eine Meinung bilden. Die Googlesuche
liefert dazu reichlich Presseartikel.
Unsere Einfahrt verzögerte sich etwas, da die Lagune von dichtem Nebel
überzogen war. Der Nebel lichtet sich dann aber schnell und der Blick auf die
Inseln Venedigs war frei.
Neben zwei Schleppern, die uns vorne und hinten an die Leine legten, bekamen
wir noch Geleitschutz von der Polizei. Viele Venezianer protestieren
mittlerweile aktiv gegen die Kreuzfahrtschiffe. Dies tun sie teils lautstark an
Land, teilweise aber auch auf kleinen Booten in den Kanälen. Die Demonstranten
riefen immer wieder: "You are not welcome". Wahrscheinlich hängt
deshalb im Hafen ein riesiges Banner mit der Aufschrift "You are
welcome".
Die Kreuzfahrtterminals sind sehr groß und je nach Liegeplatz des Schiffes hat
man einiges an Fußweg zu bewältigen. Bis man den "People Mover" oder
gar den Piazzale Roma (der Busbahnhof) erreicht, kommen da einige Meter
zusammen.
Wir haben uns eine 12-Stunden-Karte für die Vaporettos gekauft und sind unter
anderem kurz nach Murano gefahren. Vom Piazzale Roma ging es zurück zum Schiff.
Die letzte Nacht einer Kreuzfahrt bedeutet leider immer auch Koffer packen.
Dann noch ein letztes Mal Dinner an Bord und noch 2 Stunden Venedig bei Nacht,
das war's.
Sa 04.05.13 Venedig / Italien (morgens Abschied)
Früh am morgen, so gegen 05:00h, wurde ich von einem dumpfen Brummen wach. Als
ich auf den Balkon ging sah ich auch den Verursacher des Brummens. Vor mir
tauchte die riesige Norwegian Jade aus der Morgendämmerung auf und versuchte,
"rückwärts einzuparken".
Das frühe Anlegen konnte nur bedeuten, dass auch die Jade großen Gästewechsel
hatte. Und richtig, in den Terminals war es dann richtig voll. Der People Mover
wurde an seine Grenzen gebracht.
Unser Flug vom Marco Polo-Airport ging erst um 14:30h. Aber aufgrund platter
Füße haben wir auf weitere Aktivitäten in Venedig verzichtet. Sowohl am
Piazzale Roma als auch am Bahnhof von Venedig gibt es Gepäckaufbewahrungen. Wer
also die letzten Stunden der Kreuzfahrt noch aktiv nutzen will, kann dort die
Koffer abgeben (einfach mal nach Schildern für "Left Luggage"
Ausschau halten).
Wir sind dann mit dem Airportbus von ATVO für 6,- direkt zum Flughafen
gefahren. Der öffentliche Bereich des Terminals mit der Gepäckaufgabe scheint
für das Touristenaufkommen mittlerweile zu klein zu sein. Erst wenn man seinen
Check-In hinter sich hat und in den Sicherheitsbereich kann, wird es besser.
Den großen und sauberen Dutyfree-Bereich hätten wir so nicht erwartet. Ein
ziemlicher Gegensatz zum öffentlichen Bereich…
Nach einem kurzen Flug zurück nach DUS und der anschließenden Heimfahrt, gab es
nur noch eins zu tun: Die obligatorische "Wieder zuhause"-CPM*
einwerfen und ab ins Bett. (*CPM bezeichnet das gesunde und vollwertige Gericht
Currywurst-Pommes-Majo …)