Bei der Vorbereitung der Reise (auch durch das Lesen der Foren-Beiträge) hatte ich ja schlimmes befürchtet. Aber dann war doch alles eher unkompliziert, fand ich: auch ohne alle möglichen Ausdrucke (Koffer-Label selber zu hause ausdrucken muss ja nun wirklich nicht sein. Und das Prinzip von ESTA ist doch gerade, dass es schon ELEKTRONISCH hinterlegt ist) und vor allem, ohne den eigenen Pass wochenlang abzugeben - alles hat wunderbar geklappt. Ein Lob auch für die effiziente Organisation der Einreise in New York. Da hatte man ja auch "Horror-Geschichten" gelesen, und dann lief alles wunderbar und schneller als gedacht. und auch mit der Steuben-Parade hat es geklappt.
Es war ja unsere erste AIDA-Reise, und das Schiff hat uns gut gefallen. Die Mitarbeiter waren auch alle sehr freundlich und zuvorkommend, fand ich. Allerdings finde ich es etwas problematisch, wenn man im À-la-carte-Restaurant das besondere Gourmet-Erlebnis anbieten möchte und dann in der Weinkarte keine Jahrgänge angegeben sind. Also, ich bin nicht wirklich ein Wein-Kenner, aber dass der Jahrgang mit das wichtigste bei einem guten Wein ist, das weiß sogar ich.
Mit Island, das war schon sehr, sehr schade. Aber sei's drum. Wenn es denn dort wirklich so schlimm gewesen wäre mit dem Seegang, dann war es wohl die richtige Entscheidung im Sinne der Passagiere. Vielleicht ist es ja aber doch auch eher ungünstig, auf einem Schiff, das kein Ocean-Liner ist, im Frühherbst dann Transatlantik-Passagen mit nördlichen Routen anzubieten? Ist vielleicht doch etwas zu ungewiss? Naja, ich bin kein Seefahrts-Experte. Warum das Überspringen von Island dann mit Applaus quittiert wurde, habe ich auch nicht verstanden.
Ach ja: Und ein Kapitän muss sicher kein rhetorisches Genie sein, das stimmt. Aber eine Formulierung wie "Der Eislotse kommt heute an Bord, denn für den Prinz-Christian-Sund habe ich gar keine Genehmigung" ist evtl. doch etwas sehr unglücklich gewählt? Wie wäre stattdessen: "Wie auf allen anderen Schiffen unserer Größe haben wir dann den Eislotsen mit seiner Zusatz-Qualifikation an Bord". Naja, aber das sind natürlich Feinheiten.
Bei den Vorträgen und Ausflugs-Präsentationen ging es mir mit den Ungenauigkeiten dann aber stellenweise doch etwas zu weit, muss ich sagen. Ich glaube, es war von der St. Paul's Cathedral in New York die Rede. Und dann wurden ständig die Namen der Museen durcheinandergebracht (Metropolitan Museum of Modern Art?). Und wenn dann von der Anzahl der Toiletten-Sitze im Empire State Building die Rede ist, dann muss man echt mal sagen, dass es da wohl noch interessantere Dinge über New York zu sagen geben könnte. Die Sänger und Tänzer fand ich dafür hervorragend. Das stelle ich mir auch sehr anstrengend vor, täglich die Shows zu proben und aufzuführen, mit den teilweise sehr umfangreichen Choreografien.
Insgesamt eine erlebnisreiche Reise, bei der man sich gut aufgehoben gefühlt hat. Und der Rückflug hat auch gut geklappt. Bei LH jedenfalls war es übergepäck-technisch auch nicht so dramatisch, obwohl ich, glaub ich, evtl. das eine oder andere Kilo drüber war...