Liebe Community!
In Kürze sind wir mit zwei kleinen Kindern in Istanbul. Wie sind eure Erfahrungen in Sachen Essen in Istanbul? Ich habe ein bisschen Angst vor unzureichender Nahrungsmittelhygiene, insbesondere für die Kinder. Wenn die Eis essen wollen - kann man das bedenkenlos kaufen oder muss ich die kleinen vertrösten? Es geht um offenes Eis, also Kugeln im Hörnchen. Verpacktes "Industrieeis" ist wohl als sicher einzustufen, aber auch reizloser... Oder auch: kann einem der Kebap vom Straßenrand den Resturlaub vermiesen?
Danke für eure Erfahrungen!
Beiträge von hammermann1
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Prolog:
„Der Nebel, wenn er steigend sich erhält, bringt Regen, doch klar
Wetter, wenn er fällt.“
Wieviel Wahrheit diese alte Bauernweisheit beinhaltet, erfuhren wir an
Bord von AIDAmar auf der Route „Ostsee 2“ vom 18. bis 25. Mai 2013.Anreise
Zunächst jedoch war von Nebel noch nichts zu spüren, begann unsere Reise mit drei
Erwachsenen und einem zweijährigen Kleinkind doch am frühen Morgen des
17. Mai in strömendem Regen. Nicht umsonst witzeln Karnevalisten seit
langem, dass unsere Heimatregion, das Bergische Land östlich von Köln,
zwar sehr schön sei, man es aber überdachen müsse… Ein
Dach hat unser Auto zum Glück, und gut geschützt nahmen wir so Kurs auf
die Ostseeküste, wo wir schon am Mittag eintrafen und zunächst das uns
schon bekannte und gerade mit Kindern sehr sehenswerte „Karls
Erlebnisdorf“ in Rövershagen bei Rostock besuchten. Hier herrschten
übrigens Temperaturen von über 20 Grad und Sonnenschein! Nach
ausgiebigem Bummel über das Gelände und Nutzung der gastronomischen
Einrichtungen ging die Fahrt weiter über den Warnemünder Ortsteil „Hohe
Düne“ und via Warnowfähre zu unserer Ferienwohnung, die uns für eine
Nacht Bleibe im (inoffiziellen) AIDA-Heimathafen sein sollte. Am
Kreuzfahrtterminal lag bereits die „Norwegian Star“, und bei der
Vorbeifahrt mit der Fähre steigerte sich unsere Vorfreude noch: schon am
nächsten Tag würde dort AIDAmar liegen und uns erwarten!Nach einem
Spaziergang durch Warnemünde und Einkehr in einem Restaurant am Alten
Strom suchten wir die Wohnung mit den in ihr befindlichen Zeitmaschinen
auf: den Betten! Kaum hingelegt, war die Nacht schon vorbei und der
Abreisetag da. Das Frühstück mit (fast) allem drum und dran nahmen wir
schon im Schatten unseres stolzen Schiffes zu uns, denn das Angebot von
„Karls Zwiebelschuppen“ direkt neben dem Cruise Center am Passagierkai
ließ für gerade mal 2,50 Euro pro Person kaum Wünsche offen – inkl.
Kaffee „all you can drink“! Anschließend konnte man schon die Koffer
abgeben, und ich machte mich auf den Weg, unser Auto zu parken. Meine
Internetaufklärung im Vorfeld ergab, dass man auf dem gut 10 km vom
Terminal entfernten Parkplatz P4 im Überseehafen (Adresse: Am Seehafen
7, Rostock) für eine Wochengebühr von nur 7 Euro parken kann. Selbst
wenn man die Fahrten mit dem Taxi (jeweils ca. 20 Euro inkl. Maut für
den Warnow-Tunnel) hinzurechnet, ist das wesentlich günstiger als der
Parkservice am Terminal (ca. 160 Euro pro Woche!).Beim
Einchecken durften wir die VIP-Schalter nutzen, diese stehen neben
„hochrangigen“ AIDA-Clubmitgliedern und Suitengästen auch
Schwerbehinderten und Familien mit Kinderwagen offen, was die Wartezeit
in der erschreckend langen Schlange der gut 2500 Passagiere der
Pfingst-Reise massiv verkürzte. Nach der Sicherheitskontrolle suchten
wir an Bord umgehend das Bella-Donna-Restaurant auf. Die
Grundarchitektur dieser AIDA-Generation war uns von vorigen Reisen (2 x
Bella, 1 x Luna; siehe auch meine anderen Reiseberichte hier!) noch gut
bekannt, so dass wir uns auf Anhieb zurechtfanden. Kaum war das erste
Bord-Gelage abgeschlossen, wurde per Durchsage mitgeteilt, dass unsere
Kabinen bereits bezugsfertig seien. Perfekt! Also ab auf Deck 4 und
Quartier bezogen: erstmalig hatten wir eine Vierer-Innenkabine gebucht,
um die mitreisende Oma mit uns zusammen unterbringen zu können. Wir
haben das nicht bereut, denn nach unseren Erfahrungen ist man ja ohnehin
nur zum Duschen, Schlafen und Umziehen in seiner Kammer. Die nötige
Kleinkind-Ausstattung (Treppchen fürs Waschbecken, Töpfchen,
Kinderbettwäsche) mussten wir bei der Rezeption anfordern, es wurde nach
und nach alles geliefert. Als Babyfon hatten wir die Oma mitgebracht.
Falls die einmal länger aufbleiben wollte oder für den Mittagsschlaf der
Kleinen hatten wir wieder die PMR-Funkgeräte (Private Mobile Radio,
Motorola TLKR 6) dabei, die sich im letzten AIDA-Urlaub mit Kind bewährt
hatten.Um 17 Uhr fand die Seenotrettungsübung statt. Wichtige Sache,
zweifellos, aber auch wieder eine harte Geduldsprobe für Kleinkinder.
Nach moderaten Quengeleien und der Erlaubnis, Kindern die unbequemen
Westen abzunehmen (natürlich erst, nachdem alle Passagiere registriert
wurden) war auch das überstanden, und AIDAmar war seeklar. Sail away!
hieß es mit leichter Verspätung um 18.10 Uhr, und wir waren unterwegs –
begleitet von drei Ausflugsschiffen, die durch ihre Hornsignale für
Gänsehaut sorgten.Nach Abendessen und Willkommens-Sekt lernten wir erstmalig
Club-Direktor Konstantin Burkämper und Entertainment-Manager Martin
Schwarz kennen – die beiden erweckten die ganze Reise über den Eindruck,
ein gutes Team zu sein und traten mit angenehmem Witz und
Redegewandtheit auf. Auch zum Show-Ensemble mit seinen Sängern und
Tänzern gibt es nur ein Wort zu sagen: professionell! Selten haben uns
die Shows an Bord so gut gefallen, wie die auf AIDAmar. Ganz besonders
hervorheben muss man die beiden Schauspieler – exzellent! Die können
nämlich auch noch singen und tanzen – man sollte keinen Auftritt
verpassen! Das haben auch viele andere an Bord schnell gemerkt, denn auf
unseren vorigen Reisen war das Theatrium bei den Schauspielerauftritten
auch am frühen Abend nie so gut gefüllt, wie bei den Aufführungen
dieser beiden Profis! Sympathisch auch: die Schauspieler sah man bei
anderen Auftritten des Show-Ensembles ganz oft im Publikum, sie
klatschten und freuten sich mit ihren Kollegen.Bald nach der Welcome-Show auf dem Pooldeck zwangen uns deutlich
sinkenden Temperaturen zu einem Imbiss in den California Grill
(unbedingt probieren: die frisch auf Bestelllung zubereiteten Burger!)
und anschließend in die Kojen, wo wir alle vier eine erholsame erste
Nacht auf See verbrachten.Nebel über der Ostsee
Gibt man den Begriff „Ostsee“ in gängigen Internet-Suchmaschinen ein,
so stößt man schnell auf die Definition, die Ostsee sei ein Nebenmeer
des Nordatlantiks. Dies ist nicht korrekt. Vielmehr müsste es heißen:
die Ostsee ist ein NEBELmeer des Nordatlantiks. Den Blick aus dem nicht
vorhandenen Kabinenfenster ersetzte die Bug-Kamera im iTV des Schiffes.
Und dort sah man – quasi nichts! Warum das um diese Jahreszeit nicht
überraschend war, klärte sich bei der 10-Uhr-Durchsage von Kapitän Jörg
Miklitza von der Brücke: Treffen wärmere Luftmassen auf das noch kalte
Ostseewasser, so bildet sich schnell dichter Nebel.Zum
Zeitpunkt dieser Erklärung befanden wir uns bereits im Kid’s Club, wo
der Krabbeltreff für unter 3-jährige Kinder stattfand. Neben
Informationen über die Räumlichkeiten des Clubs gab es ein wirklich
nettes AIDA-Frühstücksbrettchen als Willkommensgeschenk für jedes Kind
und die Möglichkeit zum Kennenlernen und Austausch zwischen den Eltern.
Hierbei wurde alsbald klar, dass sämtliche Kinderwagen, die auf Gängen
etc. standen, verschwunden waren. Sinnvoll, denn im Ernstfall behindern
diese die Evakuierung des Schiffes. Einem Gefühl folgend, suchte ich
umgehend den „Parkplatz“ unseres eigenen Buggys auf und stellte fest:
auch wir wurden gewissermaßen „abgeschleppt“. Dazu muss man jedoch
wissen, dass unser Wagen an einer Stelle stand, die uns fast genau ein
Jahr zuvor auf der AIDAluna zugewiesen wurde. Dort übernahm AIDA
natürlich keine Verantwortung dafür, dass die Wagen nicht beschädigt
oder entwendet werden, aber man tolerierte ausdrücklich das Abstellen
von Kinderwagen an bestimmten Stellen, z.B. in Blindräumen unter den
Treppen im untersten Deck oder vor den Aufzügen. An genau so einer
Stelle hatten wir unseren Wagen abgestellt; jetzt mussten wir und andere
Eltern neben den sichergestellten Kinderwagen auch die Belehrung
abholen, dass der Sicherheitsoffizier der „Mar“ keinerlei abgestellte
Gegenstände außerhalb der Kabinen toleriere. Sicher sein gutes Recht,
und wer in postcostaconcordialen Zeiten die Sicherheitskeule schwingt,
darf kaum Gegenrede erwarten, aber bedauerlich war es schon. Zumal die
Massen von Gepäck, die am Abend vor der Abreise die Gänge verstopften
(da waren wir auch noch in voller Fahrt mehrere Stunden auf hoher See
unterwegs) offenbar kein Problem darstellen…Wie dem auch
sei, zusammengeklappt passte der Wagen so eben in die Kabine. Leider
kam man sich in den nächsten Tagen beim Verlassen des Schiffes immer mit
den Housekeeping-Wagen in die Quere, die ein Passieren mit dem
fahrbereiten Kindertransporter unmöglich machten, so dass mir die
Aufgabe zukam, den unhandlichen Wagen zusammengeklappt zum Ausstiegsdeck
zu tragen. Gottseidank gab es genug zu essen an Bord; so verließen mich
nicht die KräfteDer 1.Seetag
auf dem Weg nach Tallinn verlief, wie so ein Seetag eben ist: Show und
Cocktail auf dem Pooldeck, Mittagessen, Schiffflitzen mit unserer
Tochter, Spielen, Cocktail, Kaffee & Kuchen, Abendessen – und
plötzlich, um 19.22 Uhr, fuhr AIDAmar raus aus dem Nebel, und wir
stellten fest: es gibt einen Horizont! Die Sonne hatte gesiegt, wenn
auch nur vorübergehend… Mit dem Nebel lichtete sich auch der Vorhang im
Theatrium, und die Vorstellung der nautischen Offiziere und des Kapitäns
begann. Kapitän Miklitza machte das wirklich gut, neben den üblichen
Kapitänswitzen (keine Zitate hier, ich will Erstreisenden den Spaß nicht
verderben) gab es auch interessante und unterhaltsame Infos. Das galt
übrigens auch für jede seiner Ansagen von der Brücke: Neben dem
Kursverlauf, dem Wetter und ähnlichen Dingen erinnerte er gar an die
Bedeutung des Pfingstfestes und lud regelmäßig den Lektor ein, neben
seinen ausführlichen Vorträgen im Theatrium kurze Informationen über den
jeweiligen Zielhafen per Durchsage zu machen. Wir fanden das sehr gut.
Nach der Offiziersvorstellung folgte die AIDAmar-Show „Kauri“, die
eigens für dieses Schiff geschaffen wurde. Bombastische Musik, viel
Bewegung auf der Bühne, dafür keine im Schiff. Das galt für die gesamte
Reise, die so mehr einer Flusskreuzfahrt glich: die Ostsee platt wie ein
Ententeich, die „Mar“ lag darauf ruhig wie ein Brett, und wir lagen
alsbald ruhig im Bett.Tallinn
Die
estnische Hauptstadt empfing uns mit Nebel, der sich aber noch im
Verlauf des Frühstücks auflöste und den Blick auf das bekannte Panorama
freigab. Hat man wie wir keinen Ausflug gebucht, kann man
den kurzen Weg vom Liegeplatz in die Altstadt von Tallinn
(UNESCO-Weltkulturerbe) problemlos zu Fuß zurücklegen (vorher
kostenlosen Stadtplan an der Information am Pier holen). Dafür wird man
mit einer sehr schönen mittelalterlichen Kulisse belohnt. Den kurzen
Aufstieg über die Treppen „Lühike jalg“ zur Alexander-Newski-Kathedrale
(Eintritt frei – wunderschöne orthodoxe Kirche) sollte man unbedingt
machen, belohnt wird man auch mit einer schönen Sicht zum modernen Teil
Tallinns bis zum Hafen. Wieder zurück im Zentrum, lohnt das Rathaus aus
dem Baujahr 1402 einen Besuch. Unweit davon, in der Straße
Varna tug 1, liegt das mittelalterliche Gasthaus „Olde Hansa“.
Unbedingt einkehren! Schöne Terrasse, stilechte Bedienung und ein
Innenraum ohne elektrisches Licht. So merkwürdig der Rat klingen mag:
auch die Toiletten sollte man besuchen. Etwas vergleichbar Geniales habe
ich noch nirgendwo gesehen. Eine Empfehlung ist auch das Kräuterbier,
das im Tonkrug serviert wird, wie überhaupt alle Speisen sehr gut
aussahen (und auch schmeckten!). Die großen Menüs sind zwar nicht billig
und man sollte sich dafür Zeit nehmen, aber auch für den kleinen Hunger
hat die Karte etwas zu bieten (z.B. Suppen oder den Kräuter-Ofenkäse).
Nach etlichen Stunden Altstadt-Bummel fragten wir dann einfach den
Fahrer eines zufällig entdeckten Costa-Busses, der für die neben der
AIDAmar liegende Costa Luminosa im Shuttleverkehr fuhr, ob
er uns auch mit zur AIDA nimmt, was er sofort bejahte. So kommen wir
inklusive Kinderwagen wieder kräfteschonend und kostenlos zurück an
Bord. Übrigens kommt man mit Englisch ganz hervorragend zurecht, sowohl
in Restaurants als auch in Souvenirläden oder eben mit den Busfahrern.
Zurück an Bord genossen wir Essen, Showprogramm und Getränkeangebot und folgten der Costa Luminosa Richtung Russland…St. Petersburg
Nachdem in
der Nacht zum zweiten Mal auf der Reise die Uhren vorgestellt wurden und
somit wieder eine Stunde Schlaf fehlte, trieb uns der im iTV zu sehende
blaue Himmel jedoch schnell aus den Betten. Herrlichstes Wetter empfing
uns in Russland! Zwar konnte man die Aussicht auf den Hafen mit seinen
riesigen Wohnblocks aus Sowjetzeiten kaum genießen, wohl aber die Sonne
auf dem Pooldeck. Da unser gebuchter Ausflug erst nachmittags startete,
hatten wir Zeit genug, uns an Deck bei sommerlichen Temperaturen die
Zeit zu vertreiben.Nach dem
Mittagessen an Bord wurde es Zeit, den russischen Grenzbehörden
gegenüberzutreten. Im nagelneuen Terminal geht es streng zu: anstellen,
einzeln in einen verspiegelten Gang vor der Grenzerkabine eintreten,
Gesicht und Passfoto vergleichen lassen und einen Stempel erhalten. Bloß
die Landgangskarte (Gruppenvisum) nicht vergessen! Sonst keine
Einreise. Da merkt man erst mal, wie einfach das Reisen innerhalb der EU
ist… Dennoch reagierte die Dame hinter Glas freundlich auf mein in
perfektem Touristenrussisch vorgetragenes „Guten Tag“ (Dobry djen) und
„Danke!“ (ßpaßibo). Auch hier scheint man die Bemühung anzuerkennen.Rein in den
Bus, und unser Ausflug „St. Petersburg & Shopping“ begann. Etwa eine
Stunde Stadtrundfahrt folgte, in denen die Reiseführerin von „Arctur
Tours“ Informationen über passierte Gebäude und sonstige
Sehenswürdigkeiten gibt. Von ihr erhielten wir auch kostenlose
Stadtpläne. Das war in Ordnung. Nach dem Ausstieg bei der Blutskirche
führte sie uns zum Newskij Prospekt, einer großen Haupt-Einkaufsstraße.
Hier eilte sie allerdings einfach vorneweg und nahm keine Rücksicht auf
Familien und Gehbehinderte in der Gruppe, die einfach zurückblieben. Das
war weniger gut. Schließlich haben aber alle das Ziel erreicht, wo nun
eine Stunde Freizeit anstand.Generell ist
die Innenstadt von St. Petersburg wie die jeder anderen Großstadt,
dabei auch recht sauber. Alles ist sehr voll und hektisch, jedermann
fummelt mit Smartphones rum und hat mp3-Player auf den Ohren, der
Verkehr ist Wahnsinn. Wir zogen uns deshalb schnell in den schönen und
gepflegten Park neben der Blutkirche zurück, bevor die Zeit schon rum
war und wir die Rückfahrt zum Schiff antreten mussten. Zwischendurch
wurde noch an einem großen Souvenirladen gehalten, wo es neben mehr oder
weniger hochwertigen Andenken auch einen gratis Wodka gab. Na sdarovje!
Kleiner Schreck bei der Ankunft am Terminal: eine laaaange Schlange bis
ums Eck vor der Ausreisekontrolle. Hilft nix. Augen zu und durch. Und
sich darüber freuen, einen klaren Vorteil der EU erkannt zu haben:
einfach rein ins Land, einfach raus aus dem Land.War dieser
Ausflug sein Geld wert? Knapp 40 Euro hat die Tour pro Erwachsenem
gekostet. Eingedenk der Tatsache, dass man sonst ohne zuvor beantragtes
Visum (Kosten: ca. 70 Euro pro Person!) gar nicht vom Schiff runterkäme
und dann ja erst einmal nur im Hafen steht, von dem das schöne Zentrum
noch weit entfernt ist, spricht alles deutlich für AIDA-Ausflüge in St.
Petersburg!Zurück auf
dem Schiff, stürzten wir uns umgehend ins Abendgelage, gefolgt von der
Open-air-Party auf dem Pooldeck, die für die beeindruckende Vorbeifahrt
an der verlassenen Festung Kronstadt auf der Insel Kotlin vor St.
Petersburg kurz unterbrochen wurde. Anschließend erlebten wir die „White
Russian Pool Party“ bei schönstem Wetter und Helligkeit bis in die
Nacht! Durch die zwei Stunden Zeitverschiebung und die Lage relativ hoch
im Norden bleibt es bis weit nach Mitternacht hell. Die Zeit der
berühmten „weißen Nächte von St. Petersburg“ beginnt Mitte Mai, und es
war ein beeindruckendes Erlebnis! Ebenso wie die Darbietung des
Show-Ensembles zu bekannten Russland-assoziierten Liedern und die
Getränkespecials des Bar-Teams.Helsinki
Die
Hauptstadt Finnlands empfängt uns mit „flüssigem Sonnenschein“, wie
Kapitän Miklitza sagte. Leider sollte dies den ganzen Tag so bleiben,
aber wir ließen uns von einer Erkundigung der Stadt nicht abhalten.
Bedauerlicherweise hatten wir keinen stadtnahen Liegeplatz und waren auf
den AIDA-Shuttlebus für 10 Euro pro Person angewiesen (keine
Ermäßigungen für Kleinkinder oder Behinderte). Der Bus fuhr etwa
halbstündlich und entließ uns unweit des Esplanaden-Parks im Zentrum
Helsinkis. Bereits im Vorfeld der Kreuzfahrt hatte ich über das Internet
einen kostenlosen Stadtführer und einen Stadtplan beim Tourismusbüro
angefordert. Nach einem kurzen Rundgang und einem Besuch beim Dom
trockneten wir uns in einem Shopping-Center und in einem Cafe bei
landestypischem Gebäck, bevor wir über den Markt zurück zur
Shuttlebushaltstelle gingen. Immerhin war für 16 Uhr das
Offiziers-Shaken angesetzt, bei dem es wohlschmeckende
Cocktail-Kreationen aus den Händen der Offiziere des Club- und
Entertainmentbereichs zum vergleichsweise günstigen Preis (0,1 l für
2,10 Euro) gibt. Allerdings trat das ein, was wir schon befürchtet
hatten: aufgrund des schlechten Wetters fand die auf dem Pooldeck
geplante Veranstaltung (vorerst) nicht statt. Stattdessen
also zum Kaffeetrinken. Hier hat AIDA unseres Erachtens ein bisschen
gepatzt: es war ein Regentag, sehr viele Passagiere kommen deshalb
früher wieder an Bord, und einzig das Bella-Donna-Restaurant hatte zum
Kaffeetrinken geöffnet und war darüber hinaus auch nur zur Hälfte mit
Kuchen bestückt. Da knubbelten sich die Kaffee- und Kuchenliebhaber dann
doch ein bisschen. Vielleicht hätte man hier flexibler reagieren und
ein weiteres Restaurant öffnen können.Nach dem Abendessen konnte der interessierte Gast auf
der Leinwand im Theatrium erste Blicke auf die neue AIDA-Generation
werfen, die in Japan gebaut wird und 2015 auf Jungfernfahrt geht. Für
die 86tägige Überführung des Schiffes nach Europa wurde schon kräftig
geworben. Später am Abend dann ein Klassiker in neuem Gewand: die
ABBA-Show mit dem Show-Ensemble. Sensationell und immer wieder gut!Die Ansage des Kapitäns vor dem Ablegen preiste die Schönheit der
Schären, die wir am frühen nächsten Morgen auf dem Weg nach Stockholm
durchfahren würden. Also wurde der Wecker für den nächsten Tag extra
früh auf kurz vor 5 Uhr gestellt, ich stahl mich mit Videokamera und
Fotoapparat aus der Kabine, eilte auf Deck 12 und sah – nichts als
NEBEL!Stockholm
Ab und zu
tauchten schemenhaft einige Strukturen auf, die wohl die Schären
darstellten. Sieht sicher schön aus, wenn man was sieht. So allerdings
brachte es nicht viel, und ich wollte schnell zurück in die Kabine,
stellte jedoch fest, dass ich meine Bordkarte in selbiger vergessen
hatte.Um nicht die
ganze Familie aufzuwecken, beschloss ich, einen Rundgang zu für mich
ungewöhnlicher Zeit über das Schiff zu machen. Wer hätte das gedacht: Da
waren noch mehr Leute auf! Einige kehrten enttäuscht um, als sie den
Nebel bemerkten, auch sie wollten wohl die Schärendurchfahrt genießen.
Die Joggingstrecke wurde schon genutzt, und im Fitnesscenter waren
überraschend viele Geräte besetzt. Am beeindruckendsten aber sind die
vielen Besatzungsmitglieder, die unbemerkt von den meisten Passagieren
überall für Sauberkeit und betriebsbereite Einrichtungen des Schiffes
sorgten! Noch ein Abstecher in den California-Grill: der
Frühaufsteher-Kaffee war sehr gut besucht – jeder Tisch besetzt. Drei
Tassen Kaffee später konnte ich es wagen, bei meiner Familie
anzuklopfen. Langsam musste auch dort die Morgenroutine beginnen.Nach dem
„richtigen“ Frühstück, übrigens wie immer im East Restaurant, wo es
nicht ganz so hektisch zuzugehen scheint wie in den anderen und das
darüber hinaus von auffallend vielen Besatzungsmitgliedern genutzt wird
(immer ein guter Hinweis), machten wir uns auf, Stockholm zu erkunden.
Der morgendliche Nebel hat mittlerweile aufgelockerter Bewölkung Platz
gemacht und versprach einen netten Tag. Der Liegeplatz „Stadsgarden 167“
liegt gut 2,5 km von der Altstadt entfernt. Wir entschieden uns gegen
geschätzte 25 Minuten Fußmarsch und nutzten die
Hop-on-hop-off-Sightseeing-Boote, die direkt neben der AIDAmar
haltmachen und in einem Rundverkehr wichtige Haltepunkte
Stockholms anfahren. Das kostet 120 Schwedische Kronen (=knapp 15 Euro)
pro Person, Kinder bis 5 Jahre fahren frei, das Ticket gilt 24 Stunden
und kann mit Kreditkarte direkt an der Touristeninformation am Kai
bezahlt werden. Dort gibt es auch Gratis-Stadtpläne. Unser erstes Ziel
war die Altstadt („Gamla stan“), wo wir durch wunderschöne Gässchen und
Plätze spazierten und um 12.15 Uhr den täglichen Wachwechsel der
königlichen Garde am Schloss erlebten.Sollte man
nicht verpassen, das ist gemessen an den Zuschauerzahlen sicher eine der
Hauptattraktionen! Anschließend Mittagessen in einem schönen
Hinterhof-Restaurant-Cafe, in dem man windgeschützt draußen sitzen kann.
Schwedische Kronen haben wir uns in einer Wechselstube besorgt (kostet
ca. 5 Euro Gebühren), man kann auch auf dem Schiff an der Rezeption
tauschen, aber da hatte sich schnell eine lange Warteschlange gebildet.
Besser, man erledigt das schon am Vortag oder sucht einen Geldautomaten
(wir haben allerdings keinen gefunden, als wir einen brauchten). Nächste
Station war Östermalm, ein Stadtteil mit zahlreichen, auch teuersten
Einkaufsmöglichkeiten, bevor wir das vorletzte Boot (um 16 Uhr) zurück
zum Schiff nahmen. Kurz frisch gemacht, und schon luden die Offiziere
zum nachgeholten Offiziers-Shaken auf dem Pooldeck ein. Während der
laufenden Veranstaltung kam es dann doch noch zu Regenschauern, aber der
Großteil des Events war gelaufen. Auf die arme kleine
Restmenge an Cocktails, die nach dem Rückzug der Offiziere noch auf den
Tresen stand, stürzten sich die Massen, als gäbe es nie wieder Alkohol
zu trinken. Nun denn. Was es auf jeden Fall noch gab, war reichlich zu
essen, und das nahmen wir an diesem Abend im Brauhaus zu uns. Rustikale
Speisen, die am Tisch serviert werden, begleitet von dafür zwar nicht
inkludierten, aber wohlschmeckenden Bieren, stärkten uns für das
Abendprogramm im Theatrium, während draußen die Schärenlandschaft
diesmal gut sichtbar vorbeizog.Zoff am Zapfhahn
Wer schon
andere Reiseberichte von mir gelesen hat, weiß um die Problematik mit
vergewaltigten SB-Zapfhähnen in den Buffetrestaurants. Auch auf dieser
Reise gab es wieder einige mehr oder weniger lustige Dinge zu
beobachten. Allen voran der ältere Herr, der zum Kaffeetrinken(!) im
Bella-Donna-Restaurant den abgeschlossenen Zapfhahn mit aller Gewalt
tatsächlich so weit bewegen konnte, dass ein kleines Rinnsal Bier in
sein Wasserglas tropfte. Erst ein Restaurantmitarbeiter konnte ihn
stoppen…Verschiedene
Phasen wurden am Zapfhahn durchlaufen: Am Anfang der Reise
Selbstbewusstsein („Ich zapf gleich für euch alle mit“ – er drückte den
Hahn allerdings immer nach hinten, so kommt nur Schaum!!!), dann Wut und
Ärger („Was ist das für eine Sch… hier!“) und schließlich Resignation
(„Können Sie mir eins machen, ich kriege das nicht hin!“). Und man kann
immer wieder nur sagen: es ist durchaus möglich, perfekt
durch zu zapfen, einfach das Glas sehr schräg drunter, voll aufgedreht
und mit steigendem Bier das Glas aufrichten. Ohne Schwenken, auf und ab
oder ähnliche Verrenkungen. Und: Bier will nicht aus dem Hahn gequetscht
werden! Voll öffnen!Immerhin
stellt AIDA zu Stoßzeiten offenbar einen Mitarbeiter ab, der den
Zapfhahn bedient, im Marktrestaurant habe ich das mehrfach gesehen.
Sicher eine kluge Entscheidung gegen den Schankverlust… Am 2. Seetag
dann eskalierte die Situation mittags im Bella Donna: ein Herr
blockierte über Minuten die Zapfstelle, bis die Warteschlange die Geduld
verlor, offen auf den Bieramateur schimpfte und zwei Leute die Sache
mit sanfter Gewalt selbst in die Hand nahmen und ihm halfen.Ansonsten
gibt es aber an den Restaurants mal wieder nichts auszusetzen. Es war
abwechslungsreich und lecker, wir haben mit vier Personen immer einen
Platz gefunden und mussten auch nicht übermäßig lange irgendwo am Buffet
anstehen (das Kaffeetrinken in Helsinki mal ausgenommen).Wir vertrieben uns den – übrigens wieder nebligen - Seetag mit Tischtennis, Shuffleboard und – natürlich – Essen.
Nachmittags lud Kapitän Miklitza zur nautischen Fragestunde ins gut
gefüllte Theatrium. Er ging sehr nett auf alle Fragen ein, sowohl von
Kindern als auch von Erwachsenen, und hatte meist die Antworten parat.
Wenn das mal nicht der Fall war, scheute er sich auch nicht, das
zuzugeben (Frage: „Was kostet die AIDAmar?“ – „Keine Ahnung. Googeln Sie
das doch mal.“). Durchaus sympathisch. Nicht sympathisch waren die
Handvoll Zeitgenossen, die immer wieder die Frage nach dem Betrieb des
Schiffes mit Schweröl stellten. Merkwürdige Leute: kurz vor dem Ende der
Kreuzfahrt, die sie sicher in vollen Zügen genossen haben, stellen sie
das Konzept in Frage. Jemand fing am Mikrofon an zu vorzurechnen, wie
viel Kohlendioxid die AIDAmar auf dem Weg ausgestoßen habe und wie
vielen Millionen Autos das entspricht. Warum ist er dann nicht mit dem
Auto nach St. Petersburg gefahren? Das sah die breite Masse im Theatrium
auch so und begann, den Kritiker auszubuhen. Der Kapitän machte gar
kein Hehl daraus, dass die AIDAmar auch mit (schwefelarmem!) Schweröl
fährt. Es gibt halt noch keine ernstzunehmende Alternative für diesen
Treibstoff, der von Umweltorganisationen wegen des hohen Rußanteils im
Abgas kritisiert wird. Vergnügungsreisen können bei derzeitiger Technik
niemals wirklich umweltfreundlich sein. Und wer sich fortbewegt, kann
verunfallen. Das muss einem klar sein, wenn man auf Reisen geht, mit
welchem Verkehrsmittel auch immer.Zurück zum
Seetag: Abends gab es die Aufführung des AIDA-Kid’s Club im Theatrium.
Schön, was die verschiedenen Altersgruppen der Kinderbetreuung die Woche
über geprobt haben. Mit professionellem Licht und Musik, dazu eine
tolle Maske und nette Kostüme – gute Unterhaltung (nicht nur) für Kinder
und Eltern. Später gab es noch die Farewell-Show auf dem Pooldeck, und
die Besatzung aus allen Bereichen verabschiedete sich von den Gästen,
inklusive Kapitän. Nach der letzten Nacht an Bord folgte das letzte
Frühstück; unsere Tochter ging noch ein letztes Mal im Kid‘s Club
spielen, während der Papa das Auto holte, und dann war er schon wieder
vorbei, der Urlaub. Unternehmen AIDA 2013 meldet sich ab.Fazit: Wieder eine tolle Woche ohne gravierende Mängel an Bord eines
AIDA-Schiffes verbracht, schöne Städte besucht, lecker gegessen und
getrunken und viel Spaß gehabt. Wir kommen wieder! -
Prolog:
„Masse statt Klasse“, „Verkaufsfahrt“, "Aida nie wieder!“ –
eigentlich voller Vorfreude war ich im Internet unterwegs und las vor
unserer Reise dutzende Einträge auf einschlägigen Bewertungsportalen.
Nicht wenige davon waren wie eingangs betitelt...„Reeperbahn - ich komm an,
Du geile Meile, auf die ich kann.
Reeperbahn - alles klar,
Du alte Gangsterbraut, jetzt bin ich wieder da.“
Udo Lindenberg – ReeperbahnUm
unnötigen Stress am Anreisetag zu vermeiden, fuhren wir schon am
Freitag bei schönem Wetter mit dem eigenen Pampersbomber nach Hamburg.
„Sehr zentral“ sei unsere Unterkunft. Und tatsächlich – mitten im Kiez
hatte meine Frau ein Appartement gemietet. Eine einfache Unterkunft,
aber völlig ausreichend für unsere kleine Familie. Immerhin: das Auto
stand gut in einer ruhigen Sackgasse, und wir waren in wenigen Schritten
an den Landungsbrücken und auf der Reeperbahn. Viele Orte und Kneipen
erkannte ich wieder – ach ja, damals, als man ohne Familie mit Kumpels
übern Kiez zog… Trotzdem ist der Flair am Hafen und auf St. Pauli nach
wie vor unvergleichlich! Auf der Mönckebergstraße rasch ein paar Euro
vershoppt, und schon war es Zeit für das Abendessen. Einer Empfehlung
folgend, suchten wir den „Kartoffelkeller“ (Deichstr. 21) auf und wurden
nicht enttäuscht! Ambiente und Essen waren super, und vor allem war das
eine der kinderfreundlichsten Lokalitäten, die wir bis dahin besucht
hatten! Zwar macht der Kartoffelkeller seinem Namen alle Ehre, aber das
junge, sehr aufmerksame Personal hat uns den Kinderwagen runter- und
später wieder raufgetragen, brachte unaufgefordert einen Hochstuhl sowie
Malsachen und im weiteren Verlauf des Essens noch anderes Spielzeug.
Außerdem wurden alle Sonderwünsche, die mit einem Kleinkind zwangsweise
aufkommen, anstandslos erfüllt. Man fühlte sich als Familie tatsächlich
willkommen – perfekt!Nach einer ruhigen Nacht stand am Samstagvormittag der erste Kontakt
mit AIDA auf dem Programm. Laut Reiseunterlagen kann man ab 14 Uhr
einchecken. Telefonisch erfuhren wir am Vortag, dass man ab 10 Uhr
bereits sein Gepäck am Kreuzfahrtterminal Altona abgeben könne. Die
Anfahrt war gut ausgeschildert und reichlich Parkplätze vor dem Terminal
vorhanden. Kein Problem bis hierhin. Dann jedoch kamen erste Zweifel
auf: Qualitätsverlust schon an Land? Wir wurden nämlich zweimal von
weniger hilfreichen AIDA-Mitarbeitern von einem Ende des Terminals zum
anderen geschickt, um dann zu erfahren, dass man sein Gepäck
„wahrscheinlich noch nicht abgeben könne, schließlich seien noch
abreisende Gäste in der Halle“. Hm. Der freundliche Herr an der Hotline
in Rostock war sich nach einer Rückfrage allerdings sicher, dass man
sein Gepäck schon früher aufgeben kann. Der landseitige
Qualitätseindruck wurde dann durch eine kompetente Mitarbeiterin wieder
gerade gerückt, die uns auf Anhieb die richtige Tür zeigte, an der
tatsächlich schon Gepäck angenommen wurde. Die Mitarbeiter an der
Gepäckannahme klärten dann kurz und verständlich über das weitere
Vorgehen auf: ein Pre-Check-in sei ab 12 Uhr möglich, damit nachher
nicht so lange Wartezeiten entstehen; ab 14 Uhr könne man aufs Schiff.
Ab hier war sie wieder da, die bekannte AIDA-Qualität! In bester Laune
warfen wir einen Blick zurück auf die hinter dem Terminal liegende
AIDAluna, bevor wir ihr noch mal den Rücken zukehrten, um das Auto bei
einem Freund zu parken und uns mit Verwandten zum Mittagessen an den
Landungsbrücken zu treffen. Mahlzeit!„Zug zum Flug“ kann ja
jeder, aber in Hamburg funktioniert auch „Schiff zum Schiff“! Nach dem
Essen konnten wir es kaum noch erwarten und nahmen Kinderwagen und
Handgepäck mit auf die Hafenfähre der Linie 62 bis Dockland. Die Fahrt
direkt an der Luna vorbei ermöglichte uns einen tollen Blick von der
Wasserseite aus auf unsere Heimat für die nächste Woche, die wir dann
auch umgehend betraten.
Nach dem problemlosen und schnellen Check-in
eilten wir zur Rezeption an Bord, um ein Babyphon zu besorgen. Zwar
hatten wir uns im Vorfeld schon Funkgeräte gekauft (Motorola TLKR 6),
die via PMR-Funkstandard an Bord eines Schiffes funktionieren und eine
Babyphon-Funktion haben, aber wir wollten auf Nummer sicher gehen und
zweigleisig fahren. AIDA-Babyphone sind nämlich nur in begrenzter Anzahl
erhältlich, und wenn wir keins bekommen hätten, hätte das ja bedeutet,
dass zumindest immer einer von uns den Abend auf der Kabine beim Kind
verbringen muss. So aber war die Abendunterhaltung gerettet. Beide
Systeme – das AIDA-Babyphon, das über das Bordtelefonnetz läuft, 65 Euro
Kaution und 5 Euro pro Tag kostet, und das Funkgerät – funktionierten
bei unseren Tests (einer in der Kabine, einer mit Sprechproben auf dem
Schiff unterwegs) übrigens absolut einwandfrei! An der Rezeption
erhielten wir neben der Kiste mit dem Babyphon auch die Information,
dass alle Kabinen bereits bezugfertig seien – um kurz nach 14 Uhr!
Respekt vor dem Housekeeping! Da es mit den neuen AIDA-Schiffen so ist
wie mit den Frauen (Kennste eine, kennste alle), fanden wir sehr schnell
unsere Außenkabine, ganz weit achtern an backbord. Flugs die Koffer
aus- und die Schränke eingeräumt, und dann schon mal die
Kinder-Rettungsweste anprobiert. Unsere kannten wir noch gut genug von
den vorherigen beiden Reisen, aber die Kinderweste war neu für uns.
Wirklich gut gefallen hat es unserer Tochter auch nicht, aber wat mutt,
dat mutt! Auch den Weg zur Musterstation hatte ich zu dem Zeitpunkt
schon gesucht und gefunden. Genauso waren wir übrigens auch 2009
verfahren, lange vor den aktuellen Kreuzfahrtzwischenfällen und dem
damit verbundenen Aktionismus. Das mag man belächeln oder auch nicht –
ich vertrat schon immer den Standpunkt, dass man sich nun mal auf einem
Fahrzeug befindet und es keine hundertprozentig garantierte Sicherheit
geben kann – auch in Hotels informiere ich mich z.B. direkt nach Ankunft
kurz über Rettungswege etc. Ist besser, als sich nachher zu beschweren…
Aber zurück zum aktuellen Urlaub. Ebenso schnell wie unsere Kabine hatten
wir anschließend auch den Weg ins Weite-Welt-Restaurant gefunden und
traten zum ersten Kaffeetrinken an. Viele der eingangs erwähnten
Kritiken betrafen ja das Essen und die Atmosphäre in den
Buffetrestaurants. Um es kurz zu machen: ALLES IN BESTER ORDNUNG!
Angebot, Präsentation und Geschmack der Speisen waren unseres Erachtens
durchweg super, das Personal freundlicher denn je und außerordentlich
hilfsbereit! Sonderwünsche wie z.B. das Erhitzen von Milch oder spülen
von Fläschchen wurden sofort im Laufschritt in die Wege geleitet. Das
jeden morgen gleiche Personal im Bella-Vista-Restaurant, in dem wir
immer frühstückten, war regelrecht vernarrt in unsere kleine Tochter.
Sie schäkerten mit ihr, schenkten ihr aus Servietten gefaltete Blumen
und gaben ihr sogar einen Spitznamen: Luna Explorer. Wenn sie mit dem
Essen fertig war, flitzte unsere Tochter nämlich gerne im Restaurant
herum, um alles zu erforschen. Natürlich machte sich sofort einer von
uns an die Verfolgung, schon allein, um zu verhindern, dass sie dem
Personal allzu sehr im Weg war. Aber wenn sie fröhlich juchzend und
lachend zwischen den Tischen herumtapste, führte das zu vielen Lachern
und freundlichen Kommentaren anderer Gäste. Außerdem lernten wir auf
diese Weise schnell andere Kinder und ihre Eltern kennen, die ähnliche
„Probleme“ hatten. Wir haben auch immer gut einen Platz und einen
Hochstuhl gefunden, man darf da halt nicht kontaktscheu sein oder
erwarten, dass man einen Tisch für sich alleine hat. Das passt nicht zum
Konzept der Buffetrestaurants. Das Essen hat uns also mal wieder alles
andere als enttäuscht!
Im Gegensatz dazu stand leider die wenig
familienfreundliche Seenotrettungsübung. Natürlich verbietet sich in der
postcostaconcordialen Kreuzfahrtära ernsthafte Kritik daran, dass diese
nun vor dem Auslaufen stattfindet, aber zur veranschlagten Uhrzeit
(20.30 Uhr) gehören Kleinkinder nun mal eigentlich ins Bett und nicht
auf die Musterstation. Es ist ohnehin sehr bedauerlich, dass die
Abfahrtszeit von 20 Uhr auf 21 Uhr noch weiter nach hinten verlegt
wurde. Warum erfolgt das Ablegen nicht schon nachmittags? Dann könnte
auch die interessante Passage über die Elbe und der Übergang in die
Nordsee noch bei Tageslicht erlebt werden. Für nautisch interessierte
Gäste ein Leckerbissen! Aber immerhin wurde die Seenotrettungsübung
ernst genommen, es wurden keine professionellen Spaßfotos oder Filme
gemacht, und entsprechend schnell wurde der „Generalalarm zur Übung“
aufgehoben. So begleitete Enyas „Sail away“ nicht nur die AIDAluna auf
ihrem Weg aus dem Hamburger Hafen, sondern auch unsere todmüde Tochter
ins Traumland.„Soweit die See und der Wind uns trägt
Segel hoch, volle Fahrt – AIDAluna!
Geradeaus wenn das Meer uns ruft
Fahrn wir raus hinein ins Abendrot“
nach: Santiano – SantianoIns Abendrot – von wegen! Abgesehen davon, dass es bereits stockdunkel war,
gaben sich das Wetter und insbesondere der Wind auf dieser Reise nicht
direkt als AIDA-Fans zu erkennen, aber dazu später mehr. Welcome-Sekt
und Sail-Away-Show gab es zwar in der gewohnten Art und Qualität auf dem
Pooldeck, aber das Geschehen verlagerte sich aufgrund des nasskalten
Wetters schnell ins Schiffsinnere, wo wir nach ersten Cocktails und
Tanzversuchen alsbald unserer Tochter ins Traumland folgten…
…bis ich des Nachts um kurz nach 2 Uhr gewahr wurde, dass wir offenbar die
offene Nordsee erreicht hatten, denn das Schiff schüttelte sich
merkwürdig, was an der Lage unserer Kabine gelegen haben mag. Von den
vorigen Fahrten hatten wir die z.B. auf dem Nordatlantik im März 2009
auf dem Weg nach Madeira durchaus vorhandenen Schiffsbewegungen anders
in Erinnerung, da lag unsere Kammer mehr zum Bug hin. Auf der aktuellen
Reise, ganz achtern, war das auch nicht unangenehm, aber eben anders.
Unbegründet war übrigens meine Angst vor „schiffstypischen Geräuschen“
in einer Kabine dieser Lage. Diese waren zwar gelegentlich vorhanden,
aber offenbar nur bei Betrieb des Heck-Querstrahlruders, und das hat uns
nicht gestört. Es wurde Abend, und es wurde Morgen - 1. Seetag!1. Seetag
Am Morgen des 1. Seetages fand als unser erster Termin nach dem Frühstück
der Krabbeltreff statt. Dazu muss man wissen, dass Kinder erst ab ca. 3
Jahren (wenn sie keine Windeln mehr brauchen) offiziell von AIDA betreut
werden. Jüngere Kinder, wie unsere anderthalbjährige Tochter, dürfen
zwar auch in den Kids Club, aber nur in Begleitung der Eltern und in der
Regel außerhalb des Kids-Club-Programms. Beim Krabbeltreff soll man
andere Kleinkinder und ihre Eltern kennen lernen. Gute Idee, aber die
Durchführung hatten wir uns anders vorgestellt. Vielleicht so wie in der
Spielgruppe zu Hause: ein gemeinsames Lied, moderierte Spiele etc.
Durchaus mit einfachen Mitteln auch für Kleinkinder möglich. In der
Praxis war es so, dass zwar ein Mitglied der Kids&Teens-Crew
anwesend war, ansonsten aber alle so ziemlich sich selbst überlassen
waren. Die Kinder konnte man im Bällebad versenken, sie rutschen oder
mit Riesenbauklötzen spielen lassen etc. Das war auch nicht schlecht und
wurde in den kommenden Tagen mehrfach wiederholt, aber im späteren
Gespräch mit anderen Eltern kam raus, dass sich alle vom groß
angekündigten Krabbeltreff mehr versprochen hatten. Auch die Clubbies
traten nicht in Erscheinung. Schade, denn wenn sie da waren, wurden sie
immer auch von den kleinsten Kindern bewundert.
Doch zurück zum Tagesablauf: Seetag auf dem Weg nach Le Havre – das bedeutet ja in
erster Linie viel Essen! Damit man sich noch im Spiegel in die Augen
sehen kann, haben wir uns entschlossen, am Vormittag nach dem Kids Club
ein bisschen zu sporteln. Meine Frau entschied sich für einen Kurs, ich
danach für Crosstrainer und Gerätetraining. Vor dem Mittagessen noch
schnell zum Medizinertreff, mit Kollegen meiner Frau plaudern und den
leider einzigen Blick hinter die AIDA-Kulissen bei einer Führung durch
das Bordhospital genießen. Nachmittags gab’s Erdbeerbowle und Sauna,
letzteres auch mit unserem Kind, das das schon kennt und die milden
Aromasaunatemperaturen problemlos wegsteckt. Dann noch Tanzkurs Salsa
mit Tanzlehrer Oliver, der auch abends als Gastgeber in der AIDA-Bar
fungierte und immer für Fragen rund um Tanzschritte ansprechbar war.
Großes Lob, sehr gut gemacht!
Abends verpassten wir im Restaurant sitzend sogar die „Variete Nostalgia“-Show. Nicht schlimm, dachten wir,
die Artisten an ihrem Trapez kommen ja garantiert noch mal, wie wir von
vorhergehenden Reisen wussten. War aber leider nicht so. Na ja, dafür
wieder gut gegessen und sich auf die nächste Show direkt nach der
obligatorischen Vorstellung der nautischen Offiziere gefreut: die
Beatles-Show „Come together“, uns schon von der AIDAbella bekannt, aber
immer wieder toll zu sehen! So nahm der Abend den üblichen Verlauf, bis
wir es unserer Tochter gleich taten und uns sachte in den Schlaf
schaukeln ließen.Le Havre
Die Stadt mit dem zweitgrößten Hafen Frankreichs empfing uns mit Regen. Dass Le Havre
nicht unbedingt eine städtebauliche Schönheit ist, war uns klar, aber
nichtsdestotrotz wollten wir die Stadt zumindest kurz erkunden. Zwei
Kirchen schauten wir uns an, die größte, St. Josef mit ihrem
eindrucksvollen Turm in Betonbauweise, ist von innen überraschend schön
und tatsächlich einen Besuch wert. AIDA nimmt auf nahezu keinem Ausflug
Kinder unter 2 Jahren mit (was zum großen Teil auch verständlich ist).
Ursprünglich hatten wir daher einen Ausflug auf eigene Faust mit dem
Linienbus an das andere Ufer der Seine-Mündung in das
Bilderbuch-Fischerdorf Honfleur geplant, aufgrund der Nässe und des
starken Winds haben wir dieses Vorhaben jedoch aufgegeben und alsbald
den kostenlosen Shuttlebus aus der Innenstadt zurück zum Schiff
genommen.
Abends gab es noch die sehenswerte Rock-Show „In the air
tonight“, ein Tribut an Phil Collins und seine Musik. Leider war das die
einzige Show an diesem Abend, und diese fand auch nur mit den Sängern
des Showensembles statt. Die Tänzerinnen und Tänzer waren ab dem zweiten
Tag an Bord wie verschollen. Dies sei aus Krankheitsgründen so, wurde
unter den Passagieren gemunkelt. Okay, das kann passieren. Schade, denn
auf die professionellen Choreografien hatten wir uns sehr gefreut.
Erwähnenswert noch die Darbietung der Bord-Schauspieler „Verheiratet und trotzdem
glücklich“, die in Form eines Motivations-Seminars sehr gekonnt und
humorvoll tiefe Einblicke in die Welt der Ehepaare bot.„Waiting for morning on the cruise ships deck, 5 miles out of Calais,
tired and cold and wet to the skin, watching the waves and the spray.
Now all I want is dry land and a home in a country that I’ve rarely seen,
to valleys green and cliffs so tall and so white,
I can see the lights of Dover through the night.”
Nach: The Men they couldn’t hang – Dover LightsNun, ganz so dramatisch verlief unsere Überfahrt nicht, aber nass bis auf
die Haut konnte man mal wieder werden – britisches Bilderbuchwetter!
Fußläufig in Hafennähe gelegen war die Autovermietung (National Car, 116
Snargate Street), bei der wir unseren Mietwagen schon von Deutschland
aus reserviert hatten. Kleinwagenklasse mit Kindersitz für umgerechnet
gut 50 Euro hatten wir gebucht, bekommen haben wir einen Vauxhall (=
Opel) Meriva Minivan. Hervorragend für Familien! Unser „Gepäck“ wäre
sicher auch in den Kleinwagen gegangen, aber so war es richtig
komfortabel. Nach kurzer Eingewöhnung in die Rechtslenkung ging es auf
in den Linksverkehr der Grafschaft Kent. Nach den ersten zwei Kilometern
und gefühlten zehn zweispurigen Kreisverkehren hatte man sich dran
gewöhnt, und das Sightseeing konnte beginnen. Zunächst führte uns unser
Weg nach Canterbury. Dort angekommen, dachten wir zuerst, Gryffindor,
Slytherin und Hufflepuff seien auf Betriebsausflug, so viele
Schuluniformen waren in der Innenstadt zu sehen. Die Stadt mit der
eindrucksvollen Kathedrale ist das Zentrum der Anglikanischen Kirche,
und entsprechende Bedeutung hat Canterbury als Ausflugsziel. Die
sehenswerten Gassen in der Altstadt hatten es uns auch angetan, der
stolze Eintrittspreis von umgerechnet knapp 12 Euro für die große Kirche
weniger. Stattdessen haben wir das Geld in ein Restaurant getragen und
uns typisch britische Spezialitäten gegönnt, bevor die Reise über das
kleine alte Städtchen Sandwich weiterging nach Deal. Dieser Badeort mit
seiner schönen Seepromenade und der Seebrücke bildete die letzte Station
unserer Entdeckungstour, bevor es wieder nach Dover ging. Nach Rückgabe
des Mietwagens erkundeten wir den wichtigsten Fährhafen Englands noch
ein bisschen zu Fuß und sicherten uns bei deutlicher Wetterbesserung
schöne Ausblicke auf das über der Stadt gelegene Dover Castle, bevor es
zurück zur AIDAluna ging.
Dort gab es am fortgerückten Abend die „Goldfinger“-Show mit allen James-Bond-Titelliedern, wieder nur mit den
Sängern des Showensembles. Trotzdem sehenswert, keine Frage! Etwas
später startete das „Crew meets Band“-Event in der AIDA-Bar. Das kannten
wir von der Bella, dort sangen viele Besatzungsmitglieder, die sonst
nicht in vorderster Front vor den Gästen stehen, zusammen mit der Band
ihre Lieblingslieder: Housekeeping, Küche, Restaurant – da saß nicht
jeder Ton, aber es machte wirklich Spaß, bis weit nach Mitternacht! Auf
der Luna war es nun etwas anders. Zum einen sangen nur fünf oder sechs
Leute, so dass die Show schon um ca. 23 Uhr zu Ende war. Zum anderen
waren darunter die Entertainment-Managerin, der musikalische Leiter an
Bord und Tanzlehrer Oliver. Alles Personen, die die Bühne irgendwie
gewohnt sind und deren Musikalität nicht wirklich überraschte. Warum das
so war? Ich sehe zwei Möglichkeiten: 1. auf der aktuellen Reise ist
niemand sonst an Bord, der dort auftreten kann/möchte, und man hält das
Crew-meets-Band krampfhaft am Leben; 2. AIDA hat versucht, das Event zu
professionalisieren und nur noch Leute auf die Bühne zu lassen, die das
nicht mehr so sehr aufregt. Ersteres wäre Schicksal, letzteres schade,
denn die liebenswert amateurhaften Auftritte – wobei viele überraschend
gut waren! – machten meiner Meinung nach diesen Programmpunkt aus.Antwerpen
Kurze Nacht, kurze Überfahrt – schon nach gut 60 Seemeilen hat AIDAluna am
frühen Morgen direkt vor der Innenstadt von Antwerpen auf der Schelde
festgemacht. Eigentlich bin ich kein Frühaufsteher, aber
glücklicherweise hielt mich an diesem Tag um 6 Uhr nichts im Bett, und
so bin ich mit der Kamera bewaffnet an Deck und konnte wunderbare Fotos
machen, wie die Luna bei blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein
(doch, wirklich!) anlegt! Es folgte ein netter Tag in der schönen
belgischen Barockhochburg, die uns zum bummeln und shoppen einlud. Da es
sich am Nachmittag wieder zuzog, das Wetter schlechter und der Wind
stärker wurde, entschieden wir uns schließlich für die Rückkehr zum
Schiff, wo wir das Offiziers-Shaken mitnehmen wollten. Hier werden von
den Offizieren des Club- und Entertainment-Bereichs leckere Cocktails
gemixt und zu günstigen Preisen verkauft. Schon vormittags hatten wir
den Aufbau dafür auf dem Pooldeck gesehen. Aber dort war zur
veranschlagten Zeit – niemand! Auf Nachfrage gab man uns bekannt, dass
das Shaken wegen des schlechten Wetters abgesagt worden war.
Unverständlich, denn das Wetter war nicht so schlecht, als dass man sich
dagegen nicht hätte schützen können. Oder man verlegt die Veranstaltung
einfach nach drinnen? Naja, wie dem auch sei, stattdessen ging es dann
noch mal in den Kids Club.
Eine wichtige Durchsage von der Brücke
fesselte vor dem Abendessen die Aufmerksamkeit aller Passagiere. Der
Kapitän gab bekannt, dass die Windverhältnisse so ungünstig seien, dass
Amsterdam möglicherweise nicht angelaufen werden könne. Noch sei nichts
entschieden, aber die Möglichkeit bestehe, deshalb lud er für 21.15 Uhr
ins Theatrium, wo er weitere Informationen zur Lage geben werde. Während
die Luna Haken schlagend die Westerschelde abwärts Richtung Nordsee
fuhr, wurde in den Restaurants darüber spekuliert, was der Kapitän
nachher wohl zu sagen hätte. Kurze Zeit später wussten wir Bescheid: Für
unser Fahrtgebiet wurden anhaltende Winde bis Stärke 8, in Böen 9
vorhergesagt. Vor hohen Wellen müssten wir nicht allzu viel Angst haben,
so Kapitän Albrecht, da wir relativ dicht unter der Küste führen und
sich dort kein grober Seegang aufbauen werde. Dies belegte er mit Karten
vom Seewetterdienst auf der Videowand im Theatrium, die er gut
verständlich erklärte. Das eigentliche Problem sei die Schleuse, die man
von See kommend zur Einfahrt in den Nordseekanal Richtung Amsterdam
passieren müsse. Diese ließe nur sehr wenig Raum für Manöver, und der
starke Wind, der noch dazu aus einer ungünstigen Richtung kam, hätte
unser Schiff möglicherweise an die Schleusenwand gedrückt und eine
sichere Passage der Schleuse gefährdet. Der Kapitän verglich uns mit dem
berühmtesten deutschen Segelschiff der Gegenwart, der Gorch Fock: deren
2000 Quadratmeter Segelfläche könne man einholen, die 10 000
Quadratmeter Seitenfläche der AIDAluna aber nicht, und gegen die
gewaltige Windkraft könnten auch Schlepper und Querstrahlruder in der
engen Schleuse nichts ausrichten. Da die Sicherheit des Schiffes und
seiner Passagiere und Besatzung Vorrang habe, sei bereits ein Liegeplatz
in Ijmuiden, einem Industrie- und Fährhafen direkt an der Nordsee,
gebucht worden. Ob man diesen benötige, stelle sich aber erst am
nächsten Morgen heraus, dann müsse der Kapitän entscheiden, was weiter
geschieht. Anschließend folgten die Informationen, dass alle über AIDA
gebuchten Ausflüge auch ab Ijmuiden wie geplant stattfinden könnten und
man an einer Lösung für andere Passagiere, die „nur“ Amsterdam erkunden
wollten, noch arbeite. Es werde wohl ein Shuttlebus-System geben.
Wir finden, dass AIDA das gut gemacht hat: ein informierter Passagier ist
ein zufriedener Passagier. So kamen uns denn auch später in den Bars
eigentlich keine Beschwerden zu Ohren, man erwartete den nächsten Morgen
und hoffte, dass es irgendwie nach Amsterdam ging. Nur Schlagernacht
und Poolparty fanden aufgrund des schlechten Wetters leider nicht wie
geplant statt, aber es gab auch so genügend Abendunterhaltung, und
später ließen wir uns von der doch deutlich bewegten Nordsee in denAmsterdam
Aufgewacht,
Fernbedienung geschnappt, Nautische Daten im iTV-Kabinenfernsehen
gesucht – und resigniert: die aktuelle Windgeschwindigkeit betrug
66kommairgendwas km/h. Ich wusste: das entspricht Windstärke 8 –
stürmischer Wind. Noch vor der Durchsage des Herrn Kap’tän war uns klar:
Die Luna wird in Ijmuiden bleiben müssen. Dies wurde Minuten später von
der Brücke bestätigt, weitere Durchsagen, die Ausflüge und Shuttlebusse
bestreffend, würden folgen. Das taten sie auch. Von den AIDA-Ausflügen
wegen unserem Kleinkind ausgeschlossen (klingt negativer, als es soll –
dient ja auch dem Schutz der Kleinen!), wollten wir einfach nur
Amsterdam erkunden. Der Plan sah Folgendes vor: ein kostenloser
Shuttlebus bringt uns die 4 km vom Liegeplatz zum Bahnhof von Ijmuiden,
von dort geht es mit der Bahn weiter ins gut 20 km entfernte Amsterdam.
Die Kosten für die Bahn werden unter Vorlage der Tickets an der
Rezeption erstattet. Nach dem Frühstück begaben wir uns also auf die
Pier, wo die Shuttlebusse – vier Linienbusse, teilweise Gelenkbusse –
abfahren sollten. Nach Verlassen des Schiffes sahen wir zwei Busse
wegfahren, zwei weitere nahmen Fahrgäste auf, in die wir nicht mehr rein
kamen. Alle vier Busse also unterwegs, 4 km hin, 4 km zurück, das
sollte nicht allzu lange dauern. Dachten wir. Dachten alle, denn es
kamen ja auch immer mehr Leute vom Schiff runter. Und die warteten… 30
Minuten. 60 Minuten. 12 Grad Außentemperatur, stürmischer Wind. Unser
Kind ist nach aufgeregtem Rumflitzen schließlich im Kinderwagen
eingeschlafen, aber das haben nicht alle geschafft. Quengelei ringsum,
von Kindern und übrigens auch Erwachsenen. 90 Minuten. Das Clubteam,
auch unter den Wartenden, sieht sich zunehmend aggressiven Nachfragen
ausgesetzt, befriedigende Antworten bleiben aus. Irgendwann kommt wieder
ein Bus, wir schaffen es, mitzufahren. Was war geschehen? Wie wir
abends bei Gratis-Sekt vom Clubmanager erfuhren, hatte sich ein Bus auf
dem engen Platz vor dem Bahnhof festgefahren. Beim Rangieren halfen –
natürlich – die Fahrer der zwei anderen Busse, die da schon vor Ort
waren. Schon nehmen drei Busse nicht mehr am Shuttleverkehr teil. Der
vierte wurde wegen Überfüllung des Bahnhofs und der Züge zu einer
Schnellfähre umgeleitet, die der Fahrer wohl nicht gefunden hat. Schon
war über laaaange Zeit kein Shuttleverkehr vorhanden. Nicht wirklich die
Schuld von AIDA Cruises. Ein kleines Aber sei hier jedoch angemerkt:
hätte man die vielen Wartenden informiert und evtl. mit einem Getränk
versorgt, für die Kinder die Clubbies rausgeschickt, die auf der Pier
Quatsch machen, dann hätten sich wohl weniger Gäste teilweise sehr
aggressiv aufgeführt. Man berichtete später davon, dass AIDA-Mitarbeiter
gar angespuckt worden seien. Hier ist Fremdschämen angesagt, denn für
den Wind kann keine Reederei der Welt etwas. Auch ein modernes
Kreuzfahrtschiff ist nicht wetterunabhängig. Ich denke, dass hier im
Gegenteil ein eigentlich sehr ordentliches „Krisenmanagement“
stattgefunden hat. Immerhin standen nur ein Abend und eine Nacht zur
Verfügung, um den Transport hunderter Fahrgäste nach Amsterdam zu
organisieren.
Für unseren Bus endete die Fahrt am Anleger der
Schnellfähre in Velsen-Zuid. Ein AIDA-Mitarbeiter übernahm das Mikrofon
des Busses und erklärte, wie es von da weiterging: nämlich zum
Fahrkartenautomaten; dort stand auch ein Mitarbeiter zur Assistenz, der
sofort die richtigen Knöpfe drückte (die Kosten wurden auch für diesen
Transportweg später erstattet). Dann ging es auf die Fähre, die ein
Hydrofoil-Tragflügelboot war und uns in 20 Minuten nach Amsterdam
brachte, der Anleger war direkt am Hauptbahnhof, somit mitten in der
Stadt und nur wenige 100 Meter vom Passagierterminal entfernt, an dem
die Luna eigentlich um 13 Uhr festmachen sollte. Wir verließen die Fähre
um 12.45 Uhr und waren sogar etwas früher in der Stadt, als es
ursprünglich geplant war! Alles gut! An dieser Stelle ist ein Dankeschön
angebracht für alle AIDA-Angestellten, die teilweise eigentlich frei
hatten und den ganzen Tag quasi notfallmäßig für die Gäste zur Verfügung
standen. Auf unserer Rückfahrt stand derselbe Biking Guide noch immer
am Fähranleger in Velsen-Zuid, der uns schon morgens geholfen hatte, und
war nach wie vor freundlich und gab bereitwillig Auskunft. Auch das
Shuttlebussystem hatte sich später stabilisiert, so dass da von keinen
Problemen mehr berichtet wurde. Amsterdam selbst war übrigens durchaus
sehenswert, wenngleich hoffnungslos von Touristen überlaufen.
Zurück auf dem Schiff, genoss unsere frisch gesättigte Tochter das am frühen
Abend noch ziemlich leere Theatrium, flitzte hin und her und klatschte
begeistert Beifall, als der Musikalische Leiter sein zu unrecht nur von
wenig Publikum beachtetes Soloprogramm vorstellte und einen
Irish-Pub-Klassiker nach dem nächsten zum Besten gab.
Ein großes Lob müssen wir noch loswerden: unser Nachwuchs hatte sich im Restaurant an
einer kleinen Glasscherbe in den Finger geschnitten. Sofort kümmerte
sich ein Mitarbeiter nur noch darum, holte umgehend Wunddesinfektion und
alles notwendige Zubehör für einen Fingerverband nebst dem Angebot, uns
sofort zum Hospital zu bringen. Perfekter Ersthelferjob! Glauben Sie
uns, wir sind beide im Gesundheitswesen tätig und können das beurteilen –
besser hätte das kein Profi hinbekommen. Den Mitarbeiter haben wir
zudem an der Rezeption offiziell namentlich belobigt. Man beschwert sich
ja schnell, wenn etwas nicht gut läuft, da kann man auch mal loben,
wenn man zufrieden ist. Die Verletzung war übrigens vollkommen harmlos,
nach wenigen Minuten blutete da nichts mehr und alles war vergessen.
Später am Abend sahen wir die uns schon bekannte „Dancing
Queen“-ABBA-Show und noch später das „Alpenglühen“ in der AIDA-Bar. Mit
dem nächsten Tag brach dann schon der letzte Tag an Bord an. Ein Seetag,
der einen das Schiff noch mal in vollen Zügen genießen ließ!2. Seetag
Das wichtigste zuerst: wir hatten super Wetter! Blauer Himmel und Sonne!
Über den Tag wurde auch der Wind weniger und die See noch ruhiger, so
dass wir einen schönen Tag an Deck genießen konnten. Zumindest, wenn wir
nicht essen waren
Nach dem Frühstück jedoch gab es noch eine
merkwürdige Begebenheit. Mittlerweile trafen wir regelmäßig zum
Frühstück ein anderes Kleinkind mit seiner Familie, und danach sind wir
einfach noch ins Theatrium gebummelt, wo die Kinder ihrer
Lieblingsbeschäftigung nachgingen: Schifffllitzen! Über die abgesenkte
Bühne hin und her und im Kreis laufen, Treppen hoch, Treppen runter
(natürlich unter unserer „Bewachung“) usw. Dann bauten zwei Damen ein
Laptop auf einem Stehtisch auf dem nicht-beweglichen Bühnenteil auf und
begannen, Werbung für neue AIDA-Reisen zu machen. Nach kurzer Zeit kam
eine der Damen vom Reise Service auf uns zu und meinte, die Kinder
müssten mal weg, sie könnten sich sonst nicht konzentrieren. Wir sind
der Aufforderung natürlich nachgekommen, aber ein bitterer Beigeschmack
bleibt. Dafür entschädigte im Anschluss die nett gemachte Kids Show im
Theatrium, die auch schon die volle Aufmerksamkeit der Kleinsten
fesselte. Danach ging’s zum Mittagessen und dann auf das schon erwähnte
Pooldeck. Herrlich!Vor dem Abendessen nahmen wir noch den Tanzkurs Wiener Walzer mit, bevor
wir uns beim Farewell-Dinner an Hummer, Torte und zahlreichen anderen
Leckereien gütlich taten. Nachdem unsere Tochter im Bett war (was sie
jeden Abend sehr gut gemacht hat!), genossen wir den Abschiedssekt auf
dem Pooldeck, bevor die Farewell-Show startete. Diesmal waren sie wieder
da, die Tänzerinnen und Tänzer, wenngleich auch in reduzierter Stärke:
da fehlten welche! Welche Krankheit da wohl grassierte...Pünktlich in aller Herrgottsfrühe liefen wir in Hamburg ein (wieder wurde die
Elbe zu unchristlicher Zeit befahren - schade). Kabine räumen, letztes
Frühstück, ein wirklich herzlicher Abschied vom Bella-Vista-Personal –
schon waren wir runter vom Schiff.Fazit? Alles in allem eine tolle Woche! Unser Nachwuchs hatte viel Spaß und hat sich wie wir sehr wohl
gefühlt auf der AIDAluna. Mit unserer Einstellung und unseren Vorlieben
konnten wir Gott sei dank keine Kritikpunkte aus den Bewertungsportalen
nachvollziehen – aber das ist natürlich subjektiv. Wer anders gewichtet,
wird andere Meinungen haben. Für uns gilt:„Groß ist die Sehnsucht
Sie zieht uns raus aufs Meer,
Weit in die Ferne,
AIDA muss ich sehn.
Der Wind ruft unsre Namen:
Es gibt ein Wiedersehen!“
Nach: Santiano – Der Wind ruft meinen Namen -
…und schwer erkrankt – das trifft auf meine Partnerin und mich
zu. Allerdings weder mit der „Schweinegrippe“ noch mit anderen
unangenehmen Mikroben, sondern mit dem Kreuzfahrtvirus!19.09.2009, Palma de Mallorca, Balearen, Einschiffung
Nach der Kanaren-Route im März mit der AIDAbella sollte es aus den in
meinem ersten Bericht beschriebenen Gründen erneut auf dieses schöne
Schiff gehen, das zwischenzeitlich den Weg ins Mittelmeer gefunden hatte
und dort seither auf der Route "Mittelmeer 1" kreist. Abfahrthafen war
Palma de Mallorca auf der gleichnamigen Baleareninsel, und so stand vor
dem sehr großzügigen Bordleben auf dem Schiff das sehr viel weniger
großzügige Bordleben in einem Germanwings-Airbus A319 bevor. Hier fiel
uns eine Ungerechtigkeit auf: während AIDA-Gäste bei anderen
Fluggesellschaften zum gleichen Preis des An- und Abreisepakets mit mehr
Platz, kostenlosen Drinks und Snacks während des exakt zweistündigen
Fluges ab Köln-Bonn verwöhnt wurden, gab es für uns - nüscht! Auch
objektiv weniger Platz und absolut kein Service - hier müsste AIDA
Cruises entweder für seine Gäste nachbessern oder den Preis bei Flügen
mit dieser und ähnlichen Gesellschaften mindern. Immerhin war das
Personal freundlich und der Flugkapitän neidisch: laut seiner Ansprache
war er selbst in diesem Sommer auf einer AIDA-Reise und bedauerte, dass
er nachher wieder zurückfliegen müsse. Außerdem gab es im Flugzeug einen
ersten Vorgeschmack auf die Vakuum-Toiletten, die für die nächsten
sieben Tage die Überreste des großartigen AIDA-Essens entsorgen würden.Nach dem gewohnt gut organisierten Transfer zum Schiff mit einem sehr
gesittet fahrenden mallorquinischen Busfahrer und dem schnellen, nach
Decks geordneten Einchecken fanden wir - die Deckspläne der Bella noch
im Kopf - recht schnell zu unserer Kabine, die Dank unserer relativ
späten Ankunftszeit (Landung 16.20 Uhr) bereits bezugsfertig war. Das
Schicksal hatte uns als AIDA-Vario-Bucher eine "Außenkabine mit
eingeschränkter Sicht" auf der Backbordseite auf Deck 6 zugedacht. Dies
gereichte uns zu vollkommener Zufriedenheit, da sich die
Sichtbehinderung lediglich als Dach eines Tenders/Rettungsbootes
entpuppte und die Sicht auf Meer und Häfen keineswegs völlig verstellte -
Prädikat: empfehlenswert!Sodann warfen wir einen ersten Blick in die Bordzeitung "AIDA heute",
die jeden Abend automatisch an der Kabinentür materialisiert und neben
Restaurantöffnungszeiten auch alle Veranstaltungen und andere wertvolle
Informationen für den nächsten Tag enthält. Eine der dort immer wieder
angebotenen Schiffsführungen auf der Bella brauchten wir nicht mehr, und
so orientierten wir uns ziemlich bald in Richtung Abendessen im
Bella-Vista-Restaurant. Um es gleich zu sagen: kulinarisch wurden unsere
Erwartungen wieder voll erfüllt, das Essen ist einfach sensationell!
Schnell hatten wir uns mit dem "Dessert-Manager" im entsprechenden
Pavillon im Weite-Welt-Restaurant angefreundet und erfahren, dass es den
von uns so begehrten und geradezu göttlich-überirdischen gebratenen
Vanillepudding am Donnerstag dieser Reise geben würde - diesem Abend
fieberten wir daraufhin schon entgegen. Den muss der geneigte Leser
unbedingt probieren!An dieser Stelle sei ein Aufruf eingefügt, der erneut mit der Vergewaltigung des Zapfhahns in den SB-Restaurants zu tun hat:
"Liebe Bieramateure,
siehe meinen Reisebericht von der Kanaren-Route!"
Nach dem ausgiebigen ersten Abendmahl begaben wir uns vor die
Pooldeck-Bühne, wo uns Club- und Entertainment-ManagerIn willkommen
hießen. Hier trat dann auch das Show-Ensemble mit Hits der Fünfziger
und Sechziger-Jahre auf, und es gab den Welcome-Drink, für den hunderte
Sektgläser kunstvoll in den Farben und dem Schriftzug "AIDA" angeordnet
worden waren. Kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen von Palma lief auch
die Lasershow dieser Route ab, die die Häfen und Aktionen dieser Reise
darstellte.Nach ersten Tanzversuchen bei der anschließenden Poolparty wurde
klar: es wird Zeit für einen Tanzkurs, und dieser fand dann am nächsten
Tag statt.20.09.2009, 1. Seetag auf dem Weg nach Neapel
Bevor wir nun aber großartige Tanzschritte auf den Fliesen der
AIDA-Bar machen konnten, galt es, an der gigantischen Choreografie der
obligatorischen Seenotrettungsübung mitzuwirken. Da ich bereits am
Vortag den Weg zu unserer Musterstation gesucht und gefunden hatte,
gehörten wir nicht zu den Personen, die namentlich vom Kapitän per
Durchsage aufgefordert werden mussten, sich nun doch bitte endlich zu
ihren Sammelpunkten zu begeben. Nach Aufhebung des Übungsalarms begann
für uns der Tanzkurs (an diesem Vormittag Discofox, wir übten uns im
Verlauf der Reise aber auch in Cha-cha-cha und Foxtrott). Tanzlehrerin
Martina vom Clubteam machte das toll: geduldig und mit viel Gespür für
die Schwierigkeiten übte sie mal nur mit den Herren, mal nur mit den
Damen, bis auch das letzte Pärchen die Schritte beherrschte.Hungrig von diesen Anstrengungen und natürlich der ganzen Seeluft,
fielen wir anschließend über das Mittagessen her, um uns dann im
erfreulich milden Klima (auch abends konnte man auf der ganzen Reise
problemlos bis in die Nacht im Kurzarm-Hemd draußen sitzen oder tanzen)
auf die Liegen am Pool zu begeben. Auch ein Saunabesuch stand auf dem
Programm, bevor nach dem Abendessen das Showprogramm im Theatrium begann
- wie immer absolut professionell und sehenswert! An diesem und einigen
folgenden Abenden gab es jeweils um 20 Uhr das Programm einiger
Gesangssolisten. Hier wurde tolle Unterhaltung in sehr familiärem Rahmen
geboten, denn offenbar waren die meisten Gäste noch auf die Restaurants
verteilt, und so saßen nur wenige Zuschauer in den Reihen.
Bedauernswert für die Künstler, denn die haben ganz sicher mehr
Aufmerksamkeit verdient! Richtig voll wurde es dagegen, als sich gegen
21.45 Uhr die Vorstellung der nautischen Offiziere anbahnte. Allen voran
der für uns neue "Erste Mann" der AIDAbella (da ist man mal ein halbes
Jahr nicht auf dem Schiff, und schon ändert sich alles!), Kapitän Nico
Berg. Ich hoffe für nachfolgende Gäste, dass er auf jeder Reise die
gleiche Ansprache hält, denn der Mann ist nicht nur Nautiker, er ist
auch Entertainer: ich bin vor Lachen fast von der Bank gerutscht, als er
über die Häfen dieser Reise, die Aufgaben eines Kapitäns und andere
Dinge beinahe im Stand-up-Comedy-Stil sprach - dieser Mann gehört
einfach auf ein Clubschiff, auf einem Containerschiff wäre das
vergeudetes Talent!Später am Abend vertieften wir die gewonnenen Tanzkenntnisse bei
Live-Musik in der AIDA-Bar, bevor wir nach einem letzten Spaziergang
über Deck ganz sachte schlingernd den bizarren Blitzformationen der
aufziehenden Gewitter im Thyrrhenischen Meer entgegensegelten...21.09.2009, Neapel, Italien
Zitieren wir das "AIDA heute" von diesem Tag einmal wörtlich: "Sie
[Neapel] hat den Ruf, eine der schönsten Städte der Welt zu sein".Der Abgleich mit der Wirklichkeit legt die Vermutung nahe, dass die
Verfasser dieser Zeilen der Bordzeitung das Schiff in diesem Hafen
niemals verlassen haben. Deshalb der Tipp: Sollten Sie nicht
beabsichtigen, nach dem Landfall in Neapel diese Stadt umgehend wieder
ins Umland zu verlassen, dann BLEIBEN SIE AN BORD! Sie verpassen nichts.
Neapel scheint nur deshalb von Kreuzfahrtschiffen angelaufen zu werden,
weil das Umland dieser drittgrößten und wahrscheinlich verkommensten
und schmutzigsten Stadt Italiens (ich liebe dieses Land, und es fällt
mir schwer, das zu schreiben, aber es stimmt leider!) einiges zu bieten
hat. So sind der Vesuv und die berühmten Ruinenstädte Herculaneum und
natürlich Pompeji auf jeden Fall einen Besuch wert, auch die Amalfiküste
und die Inseln Capri und Ischia sollen sehenswert sein; wenngleich auch
extrem von Touristen überlaufen, wie wir von anderen Reisenden erfahren
konnten. Trotz des zwar warmen, aber leicht regnerischen Wetters
begaben wir uns nach Pompeji. Dorthin brachte uns ab Neapel-Hauptbahnhof
(Stazione Centrale) die "Circumvesuvia"-Bahn, vergleichbar mit einer
deutschen S-Bahn. Die Fahrt kostet hin und zurück 4,80 Euro pro Person
und dauert ca. 40 Minuten, Haltepunkt ist "Pompei Scavi - Villa dei
Misteri". Dies wurde uns am Bahnschalter mitgeteilt und sogar
aufgeschrieben, hier war man sehr hilfsbereit. Noch ein Hinweis: Keine
Angst vor Warteschlangen an Bahnschaltern, in Italien geht das offenbar
um ein vielfaches schneller als in Deutschland, wie wir am Folgetag auch
in Civitavecchia erfahren konnten. Das liegt möglicherweise daran, dass
die Mitarbeiter dort die Fahrkarten einfach von einer guten alten Rolle
abreißen, anstatt sich durch zwar hochmoderne, aber komplizierte und
langsame Programme zu klicken und dann auszudrucken. Sei's drum: in
Pompeji erhält man für 11 Euro Eintritt pro erwachsener Person einen
kleinen Führer (auch auf Deutsch) und einen Lageplan des überraschend
großen Geländes (gibt's links vor den Kassen an der Information). Festes
Schuhwerk und sicherer Gang sind unbedingt erforderlich, denn die
original antiken Römerstraßen in der Stadt sind nicht gerade das, was
man rollstuhlgeeignet nennen würde! Zu sehen gibt es exzellent erhaltene
Wohn- und Geschäftshäuser, lateinische Inschriften, grenzwertig
pornografische Darstellungen aus dem Liebesleben der alten Römer und
jede Menge Amerikaner, Japaner und andere Touristen, auch von fremden
Kreuzfahrtschiffen. An dieser Stelle sei ein dickes Dankeschön an AIDA
Cruises für den Verzicht auf peinliche Gruppen-Kleidungs-Aufkleber für
Ausflüge eingefügt! Immerhin waren so z.B. die Reisenden von
MSC-Kreuzfahrten eindeutig als solche zu identifizieren.Nach Rückfahrt mit der Bahn ging es möglichst schnell wieder per
pedes durch Neapel und aufs Schiff. Vor dem Betreten der Gangway musste
man sich - wie schon beim Einschiffen auf Mallorca, wo man zusätzlich
noch einen Fragebogen zur Einschätzung des Grippe-Infektionsrisikos
auszufüllen hatte - einer Händedesinfektion unterziehen. Gut, nach dem
Neapel-Erlebnis hat man das gerne gemacht, aber uns wurde schnell klar, dass die Desi bei den allermeisten Leuten
vollkommen ineffektiv war. Als Mitarbeiter im Gesundheitsdienst wissen
wir, wie eine hygienische Händedesinfektion korrekt durchzuführen ist
(also mindestens 30 Sekunden lang die Hände mit dem Desinfektionsmittel
feucht halten und ganz bestimmte einfache Bewegungen ausführen). Was wir
bei nahezu allen anderen Gästen sahen, war eine Karikatur davon. Kein
AIDA-Mitarbeiter gab hier Hilfestellung oder Hinweise, auch eine
bildliche Information (wird zumindest im Gesundheitswesen kostenlos von
AIDA-Waschmittel-und-Desinfektionspartner Ecolab zur Verfügung gestellt)
fehlte. Um auf der Grippe-Aktionismuswelle oben zu schwimmen, reicht
das; wenn man wirkungsvolle Maßnahmen ergreifen möchte, sollte hier
nachgebessert werden.Abends gab es im Theatrium die AIDA-Gameshow "Globetrotter", bei der
das Publikum per TED-Gerät mitspielen und durch die Beantwortung
verschiedener Fragen Preise gewinnen konnte. Eine für uns neue und
durchaus spannende Angelegenheit. Weiterhin wurden an diesem Abend die
Rock-Show "Born to be wild" und das artistische Programm "Varieté,
Varieté" geboten. Bei letzterem kam das bis dahin unbeachtet unter der
Glaskuppel des Theatriums baumelnde Trapez zum Einsatz, das zusammen mit
der wie immer aufwendigen Bühnen- und Lichttechnik für atemberaubende
Szenen hoch oben in der Luft sorgte. Nach dem Kurz-vor-Mitternacht-Snack
in der Pizzeria Mare fielen wir todmüde von den vielen Kilometern, die
wir in der Ruinenstadt Pompeji und der Ruinenstadt Neapel zurückgelegt
hatten, in die Kojen.22.09.2009, Civitavecchia/Rom, Italien
Dieser im Gegensatz zum Vortag erfreulich sonnige Tag (das sollte
fortan übrigens so bleiben - nur nachts schien die Sonne nicht auf die
AIDAbella) begann mit einem gottseidank ganz anderen Eindruck von
Italien. Nach dem kostenlosen Bustransfer vom Schiff zum Eingang des
Hafens und kurzem Fußweg durch die freundliche, saubere und gepflegte
Kleinstadt Civitavecchia, die die Ehre hat, den offiziellen modernen
Hafen Roms zu beherbergen, erreichten wir den Bahnhof. Per Internet
konnte man im Vorfeld auf der "Trenitalia"-Homepage und durch diverse
Foren (Suchmaschine) herausfinden, welche Züge wann fahren und welches
Ticket man benötigt. Nach kurzer Auseinandersetzung mit einem
Fahrkartenautomaten musste ich hier jedoch mein Scheitern eingestehen
und wir uns wieder am Schalter anstellen. Nach etwas Wartezeit in einer
Schlange mit vielen Touristen (ein kleines bisschen Zeit sollte man hier
vorsichtshalber doch einplanen) waren wir an der Reihe und erhielten
schnell das gewünschte: das "Biglietto Integrato Regionale Giornaliero",
kurz B.I.R.G., mit einer Gültigkeit für fünf Zonen (A bis D), kostet
9,00 Euro pro Person und berechtigt den ganzen Tag zur Hin- und
Rückfahrt nach bzw. von Rom sowie zur Nutzung von Bussen, Straßen- und
U-Bahnen in Rom. Billiger geht's nicht, und nach nur 43 Minuten recht
pünktlicher Fahrt mit einem modernen Doppelstock-Zug (vergleichbar mit
einem Regionalexpress der DB) erreichten wir den Haltepunkt "Stazione S.
Pietro" unweit des Petersdoms. Dieser stellte folglich gemeinsam mit
dem Vatikan auch unser erstes Ziel dar. Lassen Sie sich von der unter
Umständen sehr langen Schlange vor der Sicherheitskontrolle zum Einlass
in den Petersdom nicht abschrecken, das geht sehr schnell voran, und das
Innere dieser größten Kirche der Christenheit sollte man auf keinen
Fall versäumen! Hier sei angemerkt, dass man zumindest temporär die
Schultern und Knie bedeckende Kleidung tragen sollte! Das gilt im
weiteren Verlauf der Reise auch für Kirchen in Marseille oder Barcelona
und stellt sicher, dass man auch wirklich in die Gotteshäuser
hineinkommt. Entsprechende Jacken, Umhänge o.ä. gehören also schon im
Vorfeld in den Rucksack.Unterbrochen von Cappuccino- und Snackpausen führte uns unser
zugegebenermaßen recht anstrengender Fußweg durch die Ewige Stadt von
Vatikan, Engelsburg und -brücke über die Piazza Navona, das Pantheon und
den Trevi-Brunnen hin zur Piazza di Spagna, wo wir nach dem
obligatorischen Kurz-Sit-in auf der Spanischen Treppe die Metro zur
Piazza del Popolo und dort ein kleines Mittagessen zu uns nahmen.
Anschließend ging es wieder mit der Metro zu Kolosseum und Forum Romanum
auf dem Palatin, dem antiken Zentrum nicht nur Roms, sondern sogar der
damaligen Welt. Diese imposanten Bauten eingehender zu betrachten,
fehlte uns leider die Zeit, was auch für alle anderen Museen etc. galt,
so dass wir uns vom Kolosseum über den Hauptbahnhof (Stazione Termini)
mit dem Zug auf den Weg zurück zum Schiff machten. Bei einem köstlichen
Gelato in Civitavecchia ließen wir die gewonnenen Eindrücke der
römischen Hauptstadt noch einmal Revue passieren, bevor wir uns der
üblichen Abendvöllerei an Bord hingaben und anschließend die große
Schlagernacht mit Show-Ensemble, DJ und wilden Tänzen auf dem Pooldeck
genossen.23.09.2009, 2. Seetag auf dem Weg nach Marseille
Schon am Vorabend war klar geworden, dass wir uns offenbar eher
Richtung Marseille treiben lassen statt richtig zu fahren: Treibstoff
sparende sieben Knoten wurden unter "Nautische Daten" im
iTV-Kabinenfernsehen angezeigt (entsprechen knapp 13 km/h). Damit
schlichen wir um Korsika herum (sehenswert: die Passage des Cap Corse in
nur 800 Meter Entfernung) und genossen die Vorteile dieser gemütlichen
und dank des fantastischen Wetters extrem ruhigen Überfahrt. Es war
wieder Tanzen angesagt, genauso wie ein Besuch des "Body & Soul
Sport" und natürlich sämtlichen Pools an Deck. Langweilig konnte einem
gar nicht werden, auf den Seetagen hat man endlich einmal Zeit, die
Angebote und Einrichtungen des Schiffes ausgiebig zu nutzen. Da ist
garantiert für jeden was dabei! Eine Besonderheit war nachmittags das
Cocktailshaken der Entertainment-Crew. Analog zum bekannten
Offiziersshaken (was zwei Tage später stattfand) mixten und verkauften
z.B. das Clubteam oder die Live-Band "Soul of the Seas" die
wohlschmeckenden und hochwertigen Cocktails zum Preis von 1,90 Euro das
Stück (via Bonsystem mit Gummibällen, die an zwei eigens aufgebauten
Kassen gekauft und an der Cocktailtheke in Sektkühler geworfen werden).
Das lockerte die Stimmung sichtlich auf, und spätestens beim abendlichen
"Alpenglühn" in der bayrisch geschmückten AIDA-Bar bei Brezeln und
Schmalzbrot, Weißbier und Nagelklotz kam mit der passenden Musik auch
auf See zünftige Oktoberfeststimmung auf.24.09.2009, Marseille, Frankreich
Vorweg: die zweitgrößte Stadt Frankreichs präsentierte sich allen
Befürchtungen zum trotz als überraschend schön und sauber. Leider hat
sie aber auch den größten Hafen des ganzen Landes, und das macht
Kreuzfahrern schwer zu schaffen: über 8 Kilometer vom Stadtzentrum
entfernt legte die AIDA an, und man kam laut Auskunft der Rezeption ohne
Shuttlebus nicht vom Hafengelände runter. Leider kostete dieser Bus
aber pro Person und Tag 9,00 Euro. Eigentlich ein noch zu vertretender
Preis, aber der dahinter stehende Zwang ("Zahl oder bleib an Bord!")
missfiel sehr vielen Gästen, zumal der Ticketverkauf für weit über 2000
Passagiere am Ausflugstag ab neun Uhr (und keine Minute früher) nur
schleppend an zwei Schaltern vonstatten ging. Der Transfer selber
funktionierte dann wieder reibungslos, und wir erreichten den "Alten
Hafen" (Vieux Port), der das Zentrum von Marseille darstellt. Dort
hatten wir uns mit einer Verwandten meinerseits verabredet, die in
Marseille wohnt, und konnten uns so an einer ortskundigen Führung
erfreuen. Von der sehr schönen und hoch über der Stadt gelegenen Kirche
"Notre Dame de la Garde" hat man einen fantastischen Ausblick; vom
Fischmarkt an der Nordseite des alten Hafens (Quai de la Fraternité)
fährt einen die Buslinie 60 für 1,30 Euro hoch, runter geht's über
einige Treppen und Gässchen überraschend schnell und einfach zu Fuß:
immer nur den kürzesten Weg bergab nehmen, dann kommt man automatisch
wieder zum Vieux Port. Hier angekommen, umrundeten wir das Hafenbecken,
besuchten die uralte kleine Kirche St. Laurent und die große "Cathédrale
de la nouvelle major" am östlichen Ende des modernen Fährhafens. Hier
stiegen wir hoch in die aus kleinen Gassen und Plätzen bestehende
Altstadt mit dem "Hospice de la Charité" (heute Kunstmuseum) und das
Panier-Viertel mit vielen kleinen Galerien und Kunsthandwerkerläden.
Abschließend besuchten wir einen Markt im afrikanischen Viertel unweit
der großen Prachtstraße "La Canebière", wo Gemüse, Fleisch, Fisch und
Gewürze feilgeboten werden und man beinahe das Gefühl hat, auf einem
ganz anderen Kontinent zu sein. Nach der Verkostung des berühmten
Pastis, einem Anislikör, mussten wir dann schon wieder per Shuttlebus
zurück auf die Bella. Das Schiff legte alsbald ab und nahm Kurs auf
Barcelona, das nächste Ziel unserer Reise. Während unser bescheidenes
Wasserfahrzeug zunehmend mehr - aber immer noch harmlos - in den
Gewässern des Golf von Lyon arbeitete, schwitzten am späten Abend auf
der Bühne Sängerinnen und Sänger, die man dort nicht unbedingt erwartet
hätte: "Crew meets Band" heißt dieses empfehlenswerte Event, bei dem
Mitarbeiter aus Housekeeping, Küche, Bar oder Clubteam, ja sogar aus dem
Bordhospital zum Mikrofon griffen und ihre Hits zum besten gaben. Alles
in allem ein gelungener Abend in der gut gefüllten AIDA-Bar! Und ja,
ich musste schon daran denken: es war schon der vorletzte! Heul!25.09.2009, Barcelona, Spanien
So weit wie unser Liegeplatz in Marseille von der City entfernt war,
so nah war er in Barcelona an selbiger dran: nur wenige Schritte
trennten den Anleger vom Kolumbusdenkmal und den berühmten "Ramblas",
der Flaniermeile mit vielen Restaurants, Cafes und Verkaufsständen.
Unbedingt sehenswert auch die Markthalle "La Mercat de Sant Josep - La
Boqueria", in der in einem kunterbunten Mix u.a. Fleisch, Fisch und Obst
angeboten werden. Auch kleine und große Mahlzeiten und Süßigkeiten sind
hier an den zahlreichen Buden zu haben. Weiter ging es über die Ramblas
zur "Placa de Catalunya", wo mit dem 7-stöckigen "El Corte Ingles" das
angeblich größte Kaufhaus Spaniens auf unseren Besuch wartete. Da gibt
es tatsächlich alles, sogar eine prima Aussicht aus dem
Restaurant ganz oben! Von dort sah das Haupt-Wahrzeichen Barcelonas
übrigens gar nicht so weit weg aus, tatsächlich war es aber noch ein
ganz schön langer Weg zu Gaudis unvollendeter Kathedrale "Sagrada della
Familia", die auf keinem Film bzw. keiner Speicherkarte eines
Barcelonatouristen fehlen darf. Um diese gigantische Baustelle auch von
innen besichtigen zu können, verlangen die Katalanen tatsächlich 12 Euro
Eintritt. Wie wir nachher beim Essen an Bord erfuhren, waren andere
AIDA-Gäste massiv enttäuscht davon, so dass wir gut daran taten, nur
jeweils 1,35 Euro pro Person in ein U-Bahn-Ticket zurück in die Altstadt
zu investieren, wo wir noch ein bisschen bummelten und eine
landestypisches Cerveza probieren konnten.Zurück auf dem Schiff kühlten wir unsere heißgelaufenen Füße im Pool,
während diesmal die Offiziere des Club- und Hotelbereichs zu den
Cocktailshakern griffen und ihre leckeren Kreationen in der gewohnten
Weise unters Kreuzfahrervolk brachten. Aufgelockert von den fruchtigen
Drinks, gelang auch die vierte Discofox-Fortgeschrittenen-Tanzstunde
sehr gut, so dass wir bei der letzten Partynacht an Bord alle gelernten
Schritte noch einmal ausprobieren und vertiefen konnten, und nach manch
netter Bekanntschaft und Drinks in Restaurants und Bars fielen wir in
unsere Betten, die Koffer noch ungepackt unter dem Bett, während die
Kabinengänge schon mit gepackten Taschen von fleißigeren Paxen
zugestellt waren...26.09.2009, Palma de Mallorca, Balearen, Ausschiffung
So kam es dann, dass wir die letzten Minuten in unserer Kammer mit
mehr oder weniger hektischem Kofferpacken verbringen mussten, was uns
aber nicht daran hinderte, unsere Kabine rechtzeitig um 9.00 Uhr
freizugeben. Irgendwann zwischen Duschen und Koffer zupressen hatte die
Bella im Hafen von Palma festgemacht, und nachdem wir unser Gepäck im
dafür vorgesehenen bewachten Zelt auf der Pier untergebracht hatten,
nutzten wir die Zeit bis 15.00 Uhr, zu der unser Tansferbus zum
Flughafen ging, als halben Seetag. Das bedeutete Schlemmen, baden (wenn
man geschickt packt und plant und abschließend in der Sauna duscht,
geht's!), am Pool faulenzen und Cocktails genießen. Viel zu schnell
gingen die letzten Stunden rum, und so hieß es alsbald Abschied nehmen
von unserem Schiff. Auf dem ebenso pünktlichen wie unkomfortablen
Rückflug gingen wir die Stationen der Reise noch einmal durch und kamen
zu dem Schluss, dass man Neapel eigentlich streichen und durch einen
weiteren Tag in Barcelona ersetzen sollte - die katalanische Metropole
war neben Marseille einer der absoluten Höhepunkte der Fahrt! Mit der
Landung um 19.39 Uhr auf dem Flughafen von Köln-Bonn endete unser
zweites Unternehmen AIDA 2009 - es ist jedoch mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit so, dass das Kreuzfahrt-Virus wieder
zuschlägt - man entwickelt keine Immunität dagegen! Ausnahmsweise
wünschen wir uns hier jedoch keine "Gute Besserung", sondern sagen: Auf
AIDAsehen - bis zum nächsten Mal! -
Die sachliche Routenbezeichnung "Kanaren 1" beschreibt nur höchst
unzureichend, welch tolle Woche wir an Bord der AIDAbella verbracht
haben! Den Anstoß dazu gab meine Lebensgefährtin, die - begeistert vom
AIDA-Konzept - die AIDAbella bereits im Bau in derGute vier Stunden Flug trennen den Flughafen Köln/Bonn und den von
Las Palmas auf Gran Canaria. Zu unserer Reisezeit lagen dazwischen auch
ca. 15 Grad Celsius Temperaturunterschied, so daß wir uns im Flughafen
erst einmal der inzwischen überflüssigen Pullover entledigten, um dann -
nach überraschend schnellem Erscheinen unserer Koffer auf dem
Gepäckband - die Busse zur AIDA zu suchen. Dazu jedoch kam es gar nicht,
denn die Suche entfiel: nicht zu übersehende AIDA-Mitarbeiter leiteten
den Passagierstrom zielsicher zu den richtigen Bussen, so daß hier
nichts schiefgehen konnte. Die halsbrecherische Fahrt des kanarischen
Kamikaze-Rennbusfahrers zum Liegeplatz der AIDAbella übergehen wir mal
wohlwollend - der Anblick des mächtigen Schiffes entschädigte alle
Überlebenden des Transfers.Nur kurz währte die Enttäuschung, dass wir noch gar nicht drauf
durften. Das Einchecken fand nämlich in einem Hafengebäude nach Decks
geordnet statt, ging dadurch überraschend schnell. Nachdem wir im
Austausch gegen eine Kreditkartennummer die Bordausweise im
Scheckkartenformat erhalten hatten, ging es endlich aufs Schiff und nach
der obligatorischen Sicherheitskontrolle zu unserer Kabine. Diese
(Innenkabine IC, Nr. 4416) entsprach vollkommen unseren Erwartungen; auf
ein Fenster hatten wir bewußt verzichtet, beabsichtigten wir doch,
ausschließlich zum Schlafen, Duschen und Umziehen in der Kabine zu sein.Nach dem Auspacken der bereits angelieferten Koffer folgte das
erste eigenständige Umherirren auf dem Schiff, das einem unvorstellbar
groß erscheint, wenn man bis dato nur die Borkumfähre gewohnt war...
Schnell hatten wir uns aber zum Bella-Vista-Restaurant durchgeschlagen,
und dort blieben wir dann auch direkt. Hier machte ich eine Erfahrung,
die mich durch jedes Essen dieser Reise begleiten sollte: die
Vergewaltigung des Bier-SB-Zapfhahns. An dieser Stelle sei ein Aufruf
eingefügt:"Liebe Senioren! Die Zapfhähne in den Buffet-Restaurants der
AIDAbella sind nahezu perfekt eingestellt. Man kann in das leicht schräg
gehaltene Glas ohne Unterbrechung durchzapfen und erhält binnen
Sekunden ein frisches, wohlschmeckendes Pils, und die Wartenden hinter
einem kommen zügig zu einem ebensolchen. Nun mag es dynamisch und
gekonnt aussehen, das Glas beim Zapfen zu drehen, vor- und zurück und
rauf und runter zu schwenken, nur: ES BRINGT NICHTS!!! Außer einem
Schaumbad, gigantischem Schankverlust und dem dann folgenden beherzten
Eingreifen eines Servicemitarbeiters, der ganz sicher anderes zu tun
hat. Also: einfach durchzapfen. Vielen Dank."Im übrigen machten wir auf der ganzen Reise keine der in anderen
Berichten negativ erwähnten Essenserfahrungen: wir fanden immer gut
einen Platz (man darf halt keine Angst davor haben, sich mit anderen
Reisenden zusammen an einen Tisch zu setzen, was in der Regel auch zu
netten Gesprächen führt), kamen schnell an unser Essen und mußten
nirgendwo lange anstehen. Wie wir später erfuhren, waren knapp 2200
Passagiere an Bord, also kann das auch nicht an einem fast leeren Schiff
gelegen haben. Diese verliefen sich darüberhinaus in den weitläufigen
Restaurants und dem ganzen Schiff, so dass es einem nie wirklich
überfüllt vorkam. Auch nicht im Theatrium, am Pool oder in der Sauna!Nach dem erfolgreichen ersten Abendessen an Bord schlossen wir uns
einer Schiffsführung an. Dadurch bekamen wir nicht nur alle relevanten
Bereiche zu sehen, sondern genossen überdies z.B. Gratis-Kostproben aus
der Sushi-Bar, die damit Kunden locken wollten. Das hat bei uns mangels
Interesse an Sushi nicht funktioniert, aber trotzdem Danke für den
Snack.Inzwischen hatte die AIDAbella abgelegt und sich wortwörtlich in
Bewegung gesetzt. Eingedenk unserer relativ bescheidenen praktischen
Seefahrtserfahrung (Borkumfähre, Sie erinnern sich?) versetzte es uns in
Erstaunen, dass das große Schiff so stark arbeitete. Nun ja, wir
befuhren ja immerhin auch den Nordatlantik und nicht den Biggesee,
und hier rollte nach Ansage von der Brücke eine 2-3 Meter hohe Dünung
aus einem entfernten Unwettergebiet heran. Allerdings befolgten wir die
Anweisungen des Clubteams beim Rundgang: dagegen antrinken und -essen
und es am besten einfach ignorieren!Letzteres war umso einfacher, da ja schon die erste Show-Party
anstand: Die "Sail away"-Party auf dem Sonnendeck und der Pooldeckbühne
startete, und die "Shake, Rattle & Roll"-Show zog uns in ihren
Bann. Der Abend klang ob des frischen Windes (Stärke 5-6, in Böen 7)
relativ schnell aus, und statt in die Anytime-Bar zog es uns müde von
den Anstrengungen des Anreisetages in die Kabine, wo uns das Meer recht
angenehm in den Schlaf wiegte. Wir hatten wie die allermeisten
Passagiere nach der ersten Eingewöhnung an diesem Abend keinerlei
Probleme mit den Schiffsbewegungen, da muß niemand große Angst davor
haben!22.03.2009: Auf See/Madeira
Nach dem opulenten Frühstück auf See (die AIDA-Küche hat das
Geheimnis perfekter Spiegeleier entdeckt - astrein!) folgte die
vorgeschriebene Seenotrettungsübung. Für uns hieß das: Jacken an,
Rettungsweste drüber (hatten wir zur Sicherheit tatsächlich am Vortag
direkt nach Ankunft schon anprobiert!) und eine Treppe hoch zur
Sammelstation. Nach kurzer Zeit war alles vorbei und unser simulierter
Seenotfall für Passagiere und Besatzung aufgehoben. Somit konnten wir
uns zu dem im täglich erscheinenden "AIDA heute" ausgeschriebenen
Ärztetreffen in der Pier-3-Bar begeben, wo Dr. Wiesholler, einer der
beiden Schiffsärzte, bei Kaffee und Kaltgetränken seinen an Bord
befindlichen interessierten Kollegen (zu denen meine charmante
Begleitung gehört) und deren Anhang (zu dem ich gehöre) die medizinische
Versorgung sowie bei einem Rundgang das Bordhospital zeigte und
erläuterte. Ein interessanter Blick hinter die Kulissen - leider der
einzige. Denn zu meinem Leidwesen (ich bin nautisch sehr interessiert,
hätte sogar um ein Haar Seeverkehr und Nautik in Elsfleth studiert, habe
aus lauter Heimatverbundenheit die Unterlagen aber nie abgeschickt)
war Passagieren der Zugang zur Brücke und/oder Maschinenraum untersagt.
"Aus Sicherheitsgründen seit dem 11.09.2001", hieß es. Ich habe mich
aber auch nicht getraut, den Kapitän einfach mal zu fragen (er
frühstückt meist in Begleitung seines 1. Offiziers gerne im Bella Vista,
da ist es morgens auch am ruhigsten, wie wir schnell herausfanden). In
der Luftfahrt beispielsweise ist der Zutritt zum Cockpit auch verboten,
allerdings nur in der Luft. Alles andere entscheidet der Flugkapitän.
Auf dem Boden wurde mir der Zugang hier noch nie verwehrt.
Möglicherweise wäre es im Hafen ja tatsächlich möglich gewesen - wer
weiß?Während des ersten Mittagessens an Bord legte die "Bella" um 13
Uhr im Hafen von Funchal auf Madeira an, so daß wir danach unser
Programm starten konnten. Dank recht gründlicher Vorbereitung mit
Reiseführer und Internet im Vorfeld der Kreuzfahrt hatten wir konkrete
Ziele: zu Fuß ging es durch die schöne und saubere Innenstadt hoch zum
Botanischen Garten, nach dessen lohnenswerter Besichtigung mit der
Seilbahn rüber nach Monte und von dort zu Fuß wieder zum Schiff. Um es
gleich zu sagen: das Vorhaben entpuppte sich als Gewaltmarsch über viele
Kilometer zuerst steil bergan, dann steil bergab. Beides sehr
anstrengend! Sollte das noch einmal anstehen, würden wir uns sicherlich
für die Variante "Taxi" oder "Seilbahn komplett" entscheiden... Immerhin
konnten wir nach Rückkehr auf die Bella guten Gewissens das Abendessen
sowie die darauffolgenden Shows und Cocktails genießen.Ein generelles Wort zu den Shows: absolut professionell!!! Ob Gesang,
Tanz, Choreographien oder die Schauspiel-Darbietungen, alles war
hervorragend und mit aufwendiger Bühnentechnik gemacht. Es war die
letzte Reise des damaligen AIDAbella-Show-Ensembles, und man konnte
deutlich merken, dass da ein eingespieltes Team mit viel Spaß am Werk
war. Da die Tänzer und Sänger auch nach ihren Auftritten z.B. im
Publikum saßen und die Kollegen beklatschten oder in den Bars feierten,
konnte man den Zusammenhalt in der Truppe deutlich spüren. Das war sehr
sympathisch! Den Höhepunkt für das Show-Ensemble stellten auf dieser
Reise sicher die Show-Ensemble-Awards dar, die erstmalig in dieser Form
vergeben wurden: eine Sängerin ehrte die Akteure im Stil großer Galas
mit entsprechend bedruckten T-Shirts, z.B. für den besten Spruch, den
gelehrigsten Fremdsprachenlerner oder - jawohl, auch das! - den größten
Säufer. Garniert wurde das mit passenden, teilweise auf
die Künstler umgetexteten Liedern. Man spürte da wieder den Zusammenhalt
des Ensembles, das sich nun nach sechs Monaten auf See wieder trennen
mußte. Wir waren froh, dieses außergewöhnliche Schauspiel miterlebt zu
haben.23.03.2009: Madeira
Den zweiten Tag auf Madeira wollten wir die Insel mit einem Mietwagen
erkunden. Dank der Hilfe der Rezeption (wir erhielten eine Auflistung
empfohlener Vermietungen für jeden Hafen der Reise mit
Telefonnummern) fanden wir schnell ein gutes Angebot: ein Suzuki Jimny
mit Allradantrieb für 30 Euro alles inklusive - sogar Sprit! Günstiger
kommt man nicht dran! So ging es zunächst zum Cabo Girao, der mit 589
Metern höchsten Steilküste Europas und der dritthöchsten der Welt. Sehr
eindrucksvoll, wie sich gaaaanz tief unter der Aussichtsplattform die
Wellen brechen! Von dort ging es in den alten Fischerort Camaro de
Lobos, bevor wir ins Inselinnere aufbrachen und z.B. Curral das Freiras
einen Besuch abstatteten, welches in einem tiefen Talkessel liegt.
Zurück in Funchal, besuchten wir noch den sehenswerten Bauernmarkt,
bevor wir es uns an Bord wieder so richtig gut gehen ließen. Immerhin
mußte das Mittagessen ja zwangsläufig ausfallen (wie an anderen
Inseltagen auch), aber sonst kriegt man ja gar nichts zu sehen. Das
haben wir in Kauf genommen und uns unterwegs mit landestypischen Snacks
beholfen. Um 16.15 Uhr, also kurz vor dem Auslaufen, legten die
Offiziere des Club- und Hotelbereichs mit dem Cocktailshaken los. Zum
Preis von 1,90 Euro gingen die wohlschmeckenden Getränke über die auf
dem Pooldeck aufgebaute Theke. Um 17.00 Uhr legten wir ab Richtung
Süden, und nach getaner Arbeit wurden die nautischen Offiziere im
Theatrium den Passagieren vorgestellt, allen voran Kapitän Josef
Husmann, der die drei wichtigsten Regeln an Bord eines Schiffes kundtat:
keine grünen Socken tragen, immer den Teller leer essen (wegen der
Sache mit dem guten Wetter) und nicht pfeifen (an Bord pfeift nur einer,
und das ist der Wind). Nun, grüne Socken hatten wir gar nicht mit,
und zur Einhaltung der anderen Regeln haben wir einfach solange unsere
Teller leer gegessen, bis wir nicht mehr pfeifen konnten24.03.2009: La Palma
Über Nacht hatte uns die Bella nach La Palma gebracht, diesmal liefen
wir vor Wind und Wellen und es war deutlich ruhiger als die Fahrt
gegenan. Die relativ kleine Insel La Palma hatten wir für unseren
"Schiffstag" auserkoren: nach kurzem Stadtrundgang durch die Hauptstadt
Santa Cruz enterten wir die Sauna, nachdem wir im Body & Soul Sport
sowie durch Jogging an Deck an unserer Fitness gearbeitet hatten. Nach
der Happy Hour in der AIDA-Bar ("Enjoy the World") und dem üblichen
Abendgelage in einem Restaurant stand um 22.30 Uhr ein empfehlenswertes
Highlight auf dem Programm: in der AIDA-Bar fand das "Crew meets
Band"-Event statt. Hier traten Besatzungsmitglieder aus allen möglichen
Bereichen (Restaurant, Housekeeping, Bar etc.) mit der Live-Band
"Imagine" auf und überraschten durch unglaublich gute Gesangseinlagen!
Das muß man gesehen oder besser noch gehört haben, sonst glaubt einem
das kein Mensch, wie die unscheinbare Housekeeping-Dame die Bandsängerin
in Grund und Boden schmettert! Sorry, "Imagine", aber das war so! Kennt
Ihr aber ja wahrscheinlich schon von den vorigen Reisen25.03.2009: Lanzarote
Die bizarre Vulkanlandschaft von Lanzarote erkundeten wir wieder mit
einem Mietwagen (Opel Astra 3-türer, 35 Euro). Die Fahrt ging zum
Timonfaya-Nationalpark (Eintritt 8,- Euro pro Person), in dem die
"Montanas de Fuego", die Feuerberge, auf uns warteten. Allerdings nicht
nur auf uns, mehrere hundert andere Touristen bestiegen mit uns die
Busse, die einen durch den Park fahren und an markante Punkte jüngst
vergangener vulkanischer Aktivität bringen, begleitet von Tonbandansagen
auf Spanisch, Englisch und Deutsch und mit Fotostops an entsprechenden
Stellen. Klingt nicht so toll, lohnt sich aber schon wegen der sehr
ungewöhnlichen Landschaft und den Demonstrationen der nach wie vor
heißen Erde: trockene Flechten, die sich in einem Erdloch allein wegen
der vulkanischen Hitze entzünden, Wasser, dass geysirartig aus
Erdlöchern ausgeblasen wird, und Hähnchenschenkel, die allein durch die
Erdwärme aus einem noch nicht einmal allzu tiefen Loch unter einem
Grill gar werden - das ist schon faszinierend!Erhitzt durch so viele Vulkane, fuhren wir weiter in den Süden von
Lanzarote, nach Playa Blanca. In diesem Touristenort in Sichtweite zu
unserem nächsten Ziel Fuerteventura ließen wir es uns nicht nehmen, mit
den Füßen ins Wasser zu gehen und die Sonne sowie einen Imbiß in einer
Strandbar zu genießen.Ein Halt in Arrecife, der Hauptstadt von Lanzarote, stand noch auf
dem Plan. Dieser wurde aufgrund der ausgesprochenen Häßlichkeit dieser
Stadt jedoch extrem verkürzt, so daß wir schließlich auf dem Schiff dem
Abendessen und der folgenden Schlager-Pool-Party entgegentranken, äh,
-fieberten.26.03.2009: Fuerteventura
In Puerto del Rosario auf Fuerte angekommen, stellte sich schnell
heraus, dass es mit einem Mietwagen ohne Vorbestellung schwierig werden
würde. Bei den üblichen Vermietern war dann auch tatsächlich nichts zu
bekommen, aber dem Tip eines örtlichen Reisebüros folgend erhielten wir
doch noch ein Auto: ein Opel Astra 5-türer für vergleichsweise teure 45
Euro. Da die Taxifahrer (die in keiner Weise verhandlungsbereit waren -
was ist nur los im Süden?) 60 Euro hin und zurück haben wollten, waren
wir aber immer noch günstiger unterwegs. Auf Fuerteventura hatten wir
unseren Strandtag geplant, ist die Insel doch berühmt für ihre
weitläufigen Sandstrände und hohen Dünen. Wir entschieden uns für das
gut 30 Kilometer nördlich des Hafens gelegene Corralejo, wo wir nach
einem Fotostop im beeindruckenden Naturpark "Dunas de Corralejo" ganz
klassisch den Großteil des Tages auf Strandliegen und im Wasser des 20
Grad warmen Atlantiks verbrachten. Zurück zum Schiff ging es dann über
das Dorf La Oliva im Inselinneren, welches wir uns nach
Reiseführerlektüre allerdings sehenswerter vorgestellt hatten. Aber wir
haben doch einen recht guten Eindruck von Fuerteventura gewonnen, und
das allein zählt!27.03.2009: Teneriffa
Auf Teneriffa angekommen, betätigten wir uns wieder sportlich: wir
hatten eine AIDA-Biking-Tour gebucht. Frank, der Leiter der Biking
Station auf AIDAbella, war unser Guide, der uns auf dieser Soft-Tour ca.
25 km durch die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife und entlang der Küste
zum Strand bei San Andres führte. Nach Ausgabe der Helme (ohne wird
niemand mitgenommen, sehr vernünftig!) und ersten Proberunden auf den
voreingestellten Rädern (übrigens sehr gute) ging es los, zunächst raus
aus dem Hafen und zur Oper. Hier wie auch an anderen Orten (botanischer
Garten, Markt, Kanaren-Parlament etc.) stellte sich heraus, dass Frank
nicht nur Fahrrad fahren kann, sondern auch einen guten Reiseführer
abgibt, der kompetent und witzig die wichtigsten Informationen an die
Gruppe weitergab. Am Strand wurde eine Pause eingelegt (die wegen des
leider nicht zum Baden einladenden Wetters etwas verkürzt wurde), und
man konnte in der Strandbar Kaffee trinken, seinen AIDA-Müsliriegel
essen oder einen Schluck aus der AIDA-Trinkflasche nehmen, die man
darüberhinaus behalten konnte. Die Fahrräder allerdings mußte man wieder
abgeben, und nachdem das nach gut vier Stunden absolut lohnenswertem
Ausflug geschehen war, genossen wir den letzten Tag Bordleben am Pool
und beim Shuffleboard, dem klassischen Kreuzfahrt-Sport. Auch nahmen wir
- wie in den Tagen zuvor schon sporadisch geschehen - an der letzten
Tanzstunde teil (es gab Disco-Fox), freuten uns auf das Abendessen und
die Farewell-Poolparty. Hier erlebten wir noch einmal die Sänger des
Show-Ensembles und die Crew der Bella, bevor wir selbst das Tanzbein
schwangen und schlußendlich schweren Herzens ein letztes Mal die Kabine
zum Schlafen aufsuchten...28.03.2009: Gran Canaria
Man merkte schnell, dass der Abreisetag von besonders nervöser
Stimmung geprägt war: kam es auch in den Tagen zuvor schon mal zu
querschießenden Rentern vor den Buffets ("Ich will doch nur ans
Fleisch..."), so drohte die Lage an diesem Samstag oft zu eskalieren:
offene Wortgefechte und Drängeleien um Aufzüge und Aufläufe ließen uns
manchmal schmunzeln, manchmal jedoch auch beschämt zu Boden blicken. Wir
jedenfalls hatten nach Räumung der Kabine (muß schon bis 9.00 Uhr
erfolgen) und Einreihung in die Massen, die ihr Gepäck hin- und
hertrugen um dies letztendlich im bewachten Hafengebäude
abzustellen, noch gute Laune und viel Zeit bis zum Flughafentransfer um
14.30 Uhr (und noch mehr bis zum Abflug, aber das wußten wir da noch
nicht...). Wir genossen die letzten Stunden an Bord bei Erholung an
Deck, dem letzten Cocktail, dem letzten Mittagessen, dem letzten Gang
zur Vakuumtoilette.Dann wurde unser Transfer zum Flug nach Köln (planmäßiger Abflug um
17.30 Uhr) pünktlich aufgerufen, wir bestiegen den Bus, und nach einem
letzten wehmütigen Blick auf die AIDAbella und unzähligen
Überholmanövern auf der rechten Spur der Autobahn bei maximaler
Geschwindigkeit (wir hingen bereits unseren Urlaubserinnerungen nach und
ertrugen das so etwas besser als auf der Hinfahrt) erreichten wir den
Flughafen von Gran Canaria. Noch im Bus teilte uns ein AIDA-Mitarbeiter
mit, dass der Flug nach Köln zwei Stunden Verspätung habe. Super. Noch
besser wurde es, als wir vor dem Check-in-Schalter standen und dort als
neue Abflugzeit 22.55 Uhr eingeblendet wurde! Fairerweise muß man sagen,
dass hier eigentlich niemand Schuld hat, denn das TUIfly-Flugzeug, das
uns in Gran Canaria abholen sollte, wurde beim Anflug in Köln zuvor vom
Blitz getroffen. Es konnte natürlich sicher landen, wurde aber wegen
möglicher Elektronikfehler gegroundet, also außer Betrieb genommen. So
mußte ein neues Flugzeug samt neuer Crew her, und das dauerte halt eine
Weile. Safety first! Wir erhielten jeder einen Essensgutschein für den
Flughafen über 15 Euro. Um kurz nach 23 Uhr starteten wir mit
fünfeinhalb Stunden Verspätung. Bedingt durch Zeitverschiebung
und Sommerzeitumstellung konnten wir erst um 05.45 Uhr Ortszeit den
Flughafen Köln-Bonn verlassen... So nahm ein toller Urlaub mit einer
etwas längeren Rückreise sein Ende, und bis zu meinem nächsten
AIDA-Reisebericht an dieser Stelle - der mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit irgendwann folgt! - sage ich: auf AIDAsehen!