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Glaubt es mir oder glaubt es mir nicht, selbst die niedrigsten Vario-, Just- oder Sonstwieangebote liegen über dem Selbstkostenpreis (bzw. Deckungsbeitrag) der (jeweiligen) Reederei. Wenn nicht, dann ist eben jedes bezahlte Getränk an Bord ein Gewinn...
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Der selben Meinung bin ich auch. Zumindest in der Kalkulation, da AIDA sicher von einem gewissen Umsatz an Bord durch Zusatzangebote (Ausflüge, Essen, Trinken, Shop, usw) ausgeht. Und die Strukturen an Bord danach ausrichtet. Allerdings halte ich die Katalogpreise bei AIDA für massiv zu hoch, für die gebotene Leistung. Diese dienen imho primär als Marketinginstrument:
- "Premium" vermittelt ein gutes exclusives Produkt. Man meint eine tolle Leistung zu bekommen, auch wenn es am Ende nur ein paar Punkte mehr im Vielfahrerprogramm sind.
- Damit der Kaufanreiz größer wird, gibt es zeitlich limitierte Rabatte um die Kunden unter Druck zu setzen, zu buchen, nicht das die Frühbucheremässigung dann weg ist.
- Wenn der Kunde dann darüber meckert, dass das Produkt zu teuer ist, meint er streng genommen nicht, dass es tatsächlich zu viel Geld kostet. Er sieht dass er es sich nicht finanziell nicht leisten kann oder will... Ist ja auch eine tolle Marke, kommt immer in der Werbung, fahre ich schon seit Jahren, AIDA Community, Bordsprache Deutsch, und so weiter...
- Da gibt es ja dann die Lösungen für "preisbewusste" Kunden, die Vario buchen. Diese stellen fest, hey ich bekomme ja fast die gleichen Leistungen für viel weniger Geld. Das diese Preise immer noch verhältnismässig hoch sind (im Vergleich zur enthaltenen Leistung), wird im Vergleich mit den Katalogpreisen schon gut versteckt.
- Die Schiffe will man dann letzendlich mit Passagieren vollbekommen, die auf Schnäppchen hoffen, die sich nicht so arg blenden lassen und die tatsächlich auch Preise mit den Mitbewerb vergleichen... (Just, ganz tiefe Variopreise, "Pauschal", Teaser Aktionen, usw...) Aber diese werden ja hoffentlich noch viel Geld da lassen. Man hat ja beim Reisepreis "gespart".
Das ganze wird natürlich auch noch durch andere Faktoren gesteuert: Ferien, knappe Kontingente für bestimmte Personengruppen (Suiten, grosse Familien, Einzelreisende, usw), Fahrgebiet, man nimmt halt mit was man kann.
Das funktioniert ganz gut, auch bei mir... Aber ich habe immer im Hinterkopf: "you get what you pay for". Manchmal macht es auch Sinn eine Reise nicht zu machen, darüber nachzudenken ob nicht andere Angebote besser sind (was ist denn tatsächlich enthalten, kann ich mich da auch wohlfühlen, wie sind die "Nebenkosten"). Je flexibler man ist, Reederei, Sprache, Ferienzeit, Route, usw., desto preiswerter kann eine Reise werden. Dabei meine ich nicht unbedingt, das eine Reise auch billiger werden muss. Nur der Wert sollte dem entsprechen, was ich bereit bin dafür zu zahlen.